Audi siegte beim 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife. Die interessantesten Fakten zum Triumph der Ingolstädter haben wir in einer Bilderserie zusammengefasst.
Für den Audi R8 LMS war es der vierte Sieg bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring. Nach drei GT3-Klassensiegen in den Jahren 2009 bis 2011 konnte der Audi in diesem Jahr erneut seine Stärke demonstieren. Bereits 2012, 2014 und 2015 war der R8 LMS das schnellste Auto im Feld.
Der siegreiche Audi R8 LMS war zuvor in Asien im Einsatz. Im November und Dezember 2016 startete der Bolide beim FIA GT World Cup in Macau und bei den 12 Stunden von Sepang. Dieser R8 LMS bekam von den Audi-Sport-Mitarbeitern den Spitznamen Catalena.
Bei der 2017er-Auflage des 24-Stunden-Rennens führte Audi 143 der 158 Rennrunden an. Umgerechnet entspricht das 90,5 Prozent der Renndistanz oder auch 3.629 Kilometer. 126 Runden sammelte das Siegerauto, 17 gingen an den R8 LMS des Audi Sport Team WRT mit der Startnummer 9.
Im Rennverlauf wechselte die Führung insgesamt 21 Mal. Nur sechsmal war Audi danach nicht an der Spitze. Seit der 26. Rennrunde war die Spitze dann aber durchgehend in Ingolstädter Hand.
In der Fahrzeit von 24:02.28.858 Stunden legte das Siegerfahrzeug 4.009,724 Kilometer zurück. Inklusive der Boxenstopps ergibt das eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 166,784 km/h.
Erst zum zweiten Mal in der Geschichte des seit 1970 ausgetragenen Rennens hat damit ein Teilnehmer die 4.000-Kilometer-Marke übertroffen. Zum ersten Mal gelang dies 2014 dem Audi Sport Team Phoenix, das 4.035 Kilometer weit gefahren ist. Damit bleibt der Audi R8 LMS das einzige Auto, das in der gegebenen Zeit von 24 Stunden auf dem Nürburgring mehr als 4.000 Kilometer abgespult hat.
Hätte der Audi R8 LMS wie sein straßenzugelassenes Pendant einen Kilometerzähler, so wäre der Stand am letzten Mai-Wochenende beträchtlich gestiegen. Vom ersten Freien Training am Donnerstag bis ins Ziel am Sonntag legte der grün-weiße Rennwagen der Gewinner 4.872,576 Kilometer zurück. Das entspricht einer Distanz von Ingolstadt bis in den Norden der kanadischen Provinz Québec.
Das siegreiche Fahrerquartett steht für ganz unterschiedliche Erfolge: Connor De Phillippi und Kelvin van der Linde feierten jeweils ihren ersten Sieg bei diesem Rennen, Christopher Mies seinen zweiten nach 2015 und Markus Winkelhock bereits seinen dritten nach 2012 und 2014 – alle Fahrer waren jeweils mit Audi ganz vorn. Innerhalb der Familie Winkelhock steht es nun 3:2. Markus ist seinem Onkel Joachim, dem Gewinner von 1990 und 1991, nun einen Sieg voraus.
Interessant ist auch, dass die Familien Winkelhock und van der Linde 2017 nicht zum ersten Mal gemeinsam siegten. Bereits 1994 gewannen Joachim Winkelhock und Shaun van der Linde zusammen zwei der vier Läufe der International Touring Car Challenge.
Kelvin van der Linde sorgte bei seinem Sieg für eine Premiere. Er ist der erste Südafrikaner, der die 24 Stunden am Nürburgring gewinnen konnte.
Das Getriebe der Boliden steht unter einer enormen Belastung. Pro Runde müssen die Fahrer 101 Mal schalten. Auf die gesamte Renndistanz ergibt das 15958 Schaltvorgänge.
In den 21 einzelnen Rennabschnitten, die der siegreiche Audi R8 LMS zwischen den Boxenstopps von Start bis Ziel absolvierte, zog das Team 20 Satz Slickreifen von Dunlop auf. Vier Mal entschied sich Renningenieur Wolfgang Martens für die profillose Gummimischung soft, neun Mal für Medium-Reifen und sieben Mal für harte Slicks. Ganz zum Schluss setzte das Team taktisch klug auf einen 21. Satz Reifen: Die Dunlop-Pneus mit Rillen waren bei den Regenschauern die perfekte Wahl und ein Baustein zum Sieg.
Das Unternehmen von Wolfgang Land zählt auf dem Nürburgring mit 22 VLN-Siegen zu den besten und erfahrensten Mannschaften der Szene. Ein Sieg bei diesem 24-Stunden-Rennen hat den Westerwäldern allerdings noch gefehlt. In Dubai hat die Mannschaft vor acht Jahren ihren ersten 24-Stunden-Rennsieg gefeiert, der Erfolg mit Audi in der Eifel war für sie der zweite Gesamtsieg bei einem Marathon zweimal rund um die Uhr, hinzu kommen zwei Klassensiege in Spa. Insgesamt 23 Mitarbeiter des Teams waren am Nürburgring für zwei Rennwagen im Einsatz.
Die Nummer 29 ist die neue Glückszahl des Teams: Mit ihr gewannen Christopher Mies/Connor De Phillippi 2016 das ADAC GT Masters im Audi R8 LMS und nun mit ihren Teamkollegen das 24-Stunden-Rennen.
Auf dem Weg zum Sieg hat Kelvin van der Linde 63 Rennrunden in 9 Stints absolviert. Connor De Phillippi saß fünf Mal im Auto und umrundete die Nordschleife 39 Mal. Markus Winkelhock war in fünf Rennabschnitten 40 Runden lang im Einsatz und Christopher Mies absolvierte in zwei Phasen insgesamt 16 Umläufe. Mies wie auch De Phillippi pilotierten zudem das Schwesterauto mit der Nummer 28.
diese 24h Nürburgring Bilderserie