Fahrer Statistiken zu nicht zur WM zählenden Rennen

Die Frage habe ich bereits schon Mal bei dem Fragenthread gestellt, nach der Antwort von mikel aber, hab ich hier einen Thread darüber eröffnet, weil ich das Thema sehr interessant finde.

Also mikel hat geschrieben, dass Giancarlo Baghetti sein Formel-1 Debüt bei einem nicht nur WM Zählenden Formel-1 Lauf gegeben hat. Welchen? So weit ich weiß, hat der Italiener es ja als bisher einziger geschafft, gleich bei seinem GP Debüt zu gewinnen, sieht man Mal von Giuseppe Farina, der seine esrten GP Rennen 1934 fuhr, ab. Das ganze war beim Frankreich GP 1961 gewesen. Damit stimmt ja diese Angabe auch nicht.

Gibt es weitere Fahrer, die ihr Debüt bei nicht zur WM zählenden Rennen gegeben haben?

Gab es Fahrer, die nur bei nicht zur WM zählenden Rennen gefahren sind? Mikel hat ja Giacomo Agostini bereits erwähnt. Vielleicht können wir ja die Karriere von ihm Mal genauer beleuchten. Also ich meine jetzt nicht seine erfolgreiche Motorradkarriere, sondern seine GP Karriere.

Und noch was: Es gibt ja einige Fahrer, die nur bei Rennen, die nicht zur WM zählten gewannen, als Beispiel Michael Parkes beim Sizilien GP 1967.

@Michael; also wenn Du Dich an die Nicht-WM-Rennen machen willst, hast Du eine mächtige Aufgabe vor Dir. Laut meinen Unterlagen gab es alleine in dem von Dir erwähnten Jahr 1961 29 Formel 1-Läufe, von denen nur 8 zur WM zählten. Dazu kam noch die Inter-Continental-Formula mit 5 Läufen.

Baghetti gab sein Debüt bei einem Rennen in Siracusa/Sizilien, wo er Dan Gurney auf dem eiförmigen Porsche knapp schlug.

Ja ich hab grad nachgeschaut, des is wirklich derb viel. Da gab es viele Serien, British F1 Championship oder wie des hieß, dann natürlich Aurora Serie und soweiter. Des is wirklich zu viel! Vielleicht stoße ich immer wieder auf einen, zu dem wir uns dann näher beschäftigen!

MichaelZ hat geschrieben:

Also mikel hat geschrieben, dass Giancarlo Baghetti sein Formel-1 Debüt bei einem nicht nur WM Zählenden Formel-1 Lauf gegeben hat. Welchen? So weit ich weiß, hat der Italiener es ja als bisher einziger geschafft, gleich bei seinem GP Debüt zu gewinnen, sieht man Mal von Giuseppe Farina, der seine esrten GP Rennen 1934 fuhr, ab. Das ganze war beim Frankreich GP 1961 gewesen. Damit stimmt ja diese Angabe auch nicht.

Welche Angabe stimmt nicht?

1961 gab es schon 29 läufe
und heute jammern die wegen 19

Bellerophon hat geschrieben:

1961 gab es schon 29 läufe
und heute jammern die wegen 19

Damals hat kaum ein Team alle Läufe bestritten.

Hier mal eine kurz Übersicht über alle mir bekannten Rennen von 1961: erfolgreichster Fahrer wäre mit 11 Siegen demnach Stirling Moss.

26.03. Lombank Trophy, Snetterton (Winner: John Surtees)
26.03. Lombank Trophy FL, Snetterton (Winner: Jack Brabham)
03.04. Pau (Winner: Jim Clark)
03.04. Glover Trophy, Goodwood (Winner: John Surtees)
03.04. Lavant Cup FL, Goodwood (Winner: Stirling Moss)
09.04. Bruxelles (Winner: Jack Brabham)
16.04. Preis von Wien, Aspern (Winner: Stirling Moss)
22.04. B.A.R.C. 200, Aintree (Winner: Jack Brabham)
25.04. Siracusa (Winner: Giancarlo Baghetti)
06.05. International Trophy FL, Silverstone (Winner: Stirling Moss)
14.05. Monaco GP (Winner: Stirling Moss)
14.05. Gran Premio di Napoli, Posillipo (Winner: Giancarlo Baghetti)
22.05. Nederland GP, Zandvoort (Winner: Wolfgang Trips)
22.05. London Trophy, Crystal Palace (Winner: Roy Salvadori)
03.06. Silver City Trophy, Brands Hatch (Winner: Stirling Moss)
18.06. GP de Belgique, Spa (Winner: Phil Hill)
08.07. British Empire Tophy FL, Silverstone (Winner: Stirling Moss)
02.07. Grand Prix de l'A.C.F., Reims (Winner: Giancarlo Baghetti)
15.07. R.A.C. Grand Prix, Aintree (Winner: Wolfgang Trips)
23.07. Solitude (Winner: Innes Ireland)
06.08. Großer Preis von Deutschland, Nürburgring (Winner: Stirling Moss)
07.08. Guards' Trophy FL, Brands Hatch (Winner: Jack Brabham)
20.08. Kanonloppet, Karlskoga (Winner: Stirling Moss)
26./27.08. Danske Grand Prix, Roskilde (Winner: Stirling Moss)
03.09. Gran Premio di Modena (Winner: Stirling Moss)
10.09. Gran Premio d'Italia, Monza (Winner: Phil Hill)
17.09. Flugplatzrennen Zeltweg (Winner: Innes Ireland)
23.09. International Gold Cup, Oulton Park (Winner: Stirling Moss)
01.10. Lewis-Evans Trophy, Brands Hatch (Winner: Tony Marsh)
08.10. US GP, Watkins Glen (Winner: Innes Ireland)
12.10. Coppa Italia, Vallelunga (Winner: Giancarlo Baghetti)
09.12. Rand GP, Kyalami (Winner: Jim Clark)
17.12. Natal GP, Westmead (Winner: Jim Clark)
26.12. South African GP, East London (Winner: Jim Clark)

MichaelZ hat folgendes geschrieben:
Also mikel hat geschrieben, dass Giancarlo Baghetti sein Formel-1 Debüt bei einem nicht nur WM Zählenden Formel-1 Lauf gegeben hat. Welchen? So weit ich weiß, hat der Italiener es ja als bisher einziger geschafft, gleich bei seinem GP Debüt zu gewinnen, sieht man Mal von Giuseppe Farina, der seine esrten GP Rennen 1934 fuhr, ab. Das ganze war beim Frankreich GP 1961 gewesen. Damit stimmt ja diese Angabe auch nicht.
Welche Angabe stimmt nicht?

Die wonach Baghetti sein erstes Formel-1 Rennen gleich gewann!

Das tat er ja auch, er gewann der Gran Premio di Siracusa am 25.04.1961:



Das war Baghettis erster Formel 1 Lauf.

Baghetti gewann sogar die ersten DREI Formel-1-Läufe, die er bestritten hatte:

Syrakus
Neapel
Reims (WM-Lauf)

Okay, Neapel war ein Witz - fand am gleichen Tag wie der GP von Monaco statt und es war nur Fallobst am Start. Damals gab's aber so viele Teams, Auto und Fahrer, dass man selbst bei diesem zweitklassigen Parallelrennen 19 Autos an den Start brachte!

Viele Nicht-WM-Läufe waren ein Witz.


Siehe deine Übersicht: Am 3.4.1961 fanden gar 3 F1-Rennen statt.

03.04. Pau (Winner: Jim Clark)
03.04. Glover Trophy, Goodwood (Winner: John Surtees)
03.04. Lavant Cup FL, Goodwood (Winner: Stirling Moss)

Okay, Neapel war ein Witz - fand am gleichen Tag wie der GP von Monaco statt und es war nur Fallobst am Start. Damals gab's aber so viele Teams, Auto und Fahrer, dass man selbst bei diesem zweitklassigen Parallelrennen 19 Autos an den Start brachte!

Is ja wahnsinn! Gab es das öfer in der GP Geschichte?

Manche Rennen kamen ja auch zum WM-Status wie die Jungfrau zu Kind! Etwa Pescara 1957, die nie einem WM-Status bekommen hätten, wenn nicht die beiden Benelux-Rennen wg. Streitigkeiten abgesagt werden mussten und plötzlich der WM-Kalender sehr mager war...

Hab noch ne Frage: Es gab ja bei den Rennen die nicht zur WM zählten, auch Rennen in Australien und zwar im Albert Park. Ist das der, in dem seit 1996 der Australien GP stattfand? Sogar die gleiche Strecke?

Genau beantworten kann ich das nicht, aber schau mal in diesen Link:

http://mypage.bluewin.ch/rennstrecken/S ... NNST01.HTM

Hier sind die Rennstrecken von Australien aufgelistet.

Also die einzelnen Nicht WM Rennen sind wiirklich zu viele, aber mich würden Mal ein paar Meisterschaften genauer interessieren, aber da auch Jahr für Jahr nur. Zunächst Mal die da:

South African Formula One Championship 1961:
1. Rennen in Roy Hesketh: Sieger Bruce Johnstone auf Cooper Alfa Romeo
2. Rennen in Killarny: Sieger John Love auf Cooper Maserati
3. Rennen in Kyalami: Doug Serrurier auf Cooper Alfa Romeo
4. Rennen in Roy Hesketh: Sieger Bruce Johnstone auf Cooper Alfa Romeo
5. Rennen in Kyalami: Sieger Syd van der Vyver auf Lotus Alfa Romeo
6. Rennen in East London: Sieger Syd van der Vyver auf Lotus Alfa Romeo
7. Rennen in Lourenço Marques: Sieger: Bruce Johnstone im Cooper Alfa Romeo
8. Rennen in Kumalo: Sieger: Ernest Pieterse auf Heron Alfa Romeo
9. Rennen in Kyalami: Sieger: Syd van der Vyver auf Lotus Alfa Romeo
10. Rennen in Kyalami: Ernest Pieterse auf Heron Alfa Romeo

Wer hat die Meisterschaft dann letztlich gewonnen, hat wer Bilder dazu? Mich interessiert jetzt erstmal nur das Jahr 1961!

Ich habe noch ein Bild von Syd van der Vyver:

@MichaelZ

Ich habe hier noch einen Link:
http://www.fortunecity.com/olympia/gran ... 1961nc.htm

Vielleicht dient er Dir. Da sind alle nicht zur WM zählenden Läufe
aufgelistet, einfach immer nur auf Next klicken.

@torinp: Genau von dieser Seite sind auch meine Infos. Trotzdem danke!

Bei meiner obigen Liste der South African F1 Championship taucht ein Formel-1 Auto namens Heron auf. Hat einer vielleicht dazu ein paar Informationen und Bilder?

South African Formula One Championship 1962:
1. Rennen in Roy Hesketh: Sieger: Fanie Voljoen und Trevor Blokdyk im Cooper Climax bzw. Lotus Ford
2. Rennen in Kyalami: Sieger: John Love im LDS Porsche
3. Rennen in Roy Hesketh: Sieger: Ernest Pieterse im Lotus Climax
4. Rennen in ?: Sieger: Sid Van der Vyver im Lotus Climax
5. Rennen in Kyalami: Sieger Ernest Pieterse im Lotus Climax
6. Rennen in East London: Sieger: Ernest Pieterse im Lotus Climax
7. Rennen in Westmead: Sieger: Doug Serrurier im LDS Alfa Romeo
8. Rennen in Lourenço Marques: Sieger: Pieter de Klerk im Alfa Special
9. Rennen in Kyalami: Sieger: Ernest Pieterse im Lotus Climax
10. Rennen in Kyalami: Sieger: Gary Hocking im Lotus Climax
11. Rennen in Zwartkops: Sieger: Gary Hocking im Lotus Climax
12. Rennen in Kumalo: Sieger: Gary Hocking im Lotus Climax

Auch hier zu wäre ich über jede Information, die ihr habt erfreut. Was hat es mit LDS auf sich. Was war das für ein Auto? Bilder? Genauso: Alfa Special?

MichaelZ

South African Formula One Championship 1963:
1. Rennen in ?: Sieger: Bob van Niekerk im Lotus Ford
2. Rennen in ?: Sieger: Pieter de Klerk im Alfa Special
3. Rennen in Kyalami: Sieger: Pieter de Klerk im Alfa Special
4. Rennen in Roy Hesketh: Sieger: Neville Lederle im Lotus Climax
5. Rennen in Kyalami: Sieger: Neville Lederle im Lotus Climax
6. Rennen in ?: Sieger: Syd van der Vyver im Lotus Climax
7. Rennen in East London: Sieger: Neville Lederle im Lotus Climax
8. Rennen in Lourenço Marques: Sieger: Pieter de Klerk im Alfa Special
9. Rennen in Kyalami: Sieger: Neville Lederle im Lotus Climax
10. Rennen in Killarney: Sieger: Neville Lederle im Lotus Climax
11. Rennen in Kyalami: Sieger: Neville Lederle im Lotus Climax

Vielleicht kann ja jemand die Fragezeichen auflösen.

Tasman Championship 1964:
1. Rennen in Levin: Sieger: Dennis Hulme im Brabham Climax
2. Rennen in Pukekohe (Neuseeland GP): Sieger: Bruce McLaren im Cooper Climax
3. Rennen in Wigram: Sieger: Bruce McLaren im Cooper Climax
4. Rennen in Teretonga: Sieger: Bruce McLaren im Cooper Climax
5. Rennen in Sandown (Australien GP): Jack Brabham im Brabham Climax
6. Rennen in Warwick Farm: Jack Brabham im Brabham Climax
7. Rennen in Lakeside: Jack Brabham im Brabham Climax
8. Rennen in Longford (Südpazifik GP): Graham Hill im Brabham Climax
Endstand: 1. Bruce McLaren (39 Punkte), 2. Jack Brabham (33), 3. Denis Hulme (23)

MichaelZ hat geschrieben:

Auch hier zu wäre ich über jede Information, die ihr habt erfreut. Was hat es mit LDS auf sich. Was war das für ein Auto?

@Michael; Du hast ein Talent für komplizierte Fragen - und das in rasendem Tempo...

LDS stand für Doug Serruriers Eigenbauten - insgesamt 13 soll es ab 1956 gegeben haben. Ganz kuirz was ich weiss (ohne Gewähr):

Der erste war ein Frontmotor-Fahrzeug mit 1.100-ccm Climax FWA Motor, bald baute er aber mehr oder weniger eine Cooper-Kopie, den LDS-2, den er an Sam Tingle verkaufte, der ihn mit einer Alfa Romeo-Maschine versah. Dieses Auto nahm mit Sam Tingle 1964 und 1965 an den beiden südafrikanischen WM-Läufen teil.

LDS-3 war ein FJ-Auto und ging an Fanie Viljoen. 1965 versuchte ihn Jackie Pretorius vergeblich für den Südafrika-GP zu qualifizieren.

LDS-4 ging an John Love und hatte eine Porsche RSK-Motor.

LDS-5 ging an Dave Hume - später an Gene Bosman.

LDS-6 war Serruriers eigenes Einsatzfahrzeug - ebenfalls wieder mit einer Alfa-Maschine. Unglücklicherweise verschrottete Serrurier das Teil bei seinem Debut und verkaufte den Schrotthaufen an Sam Tingle - der brachte das Teil wieder in Form.

LDS-7 war dann Serruriers neues Einsatzfahrzeug und war das erste eine neuen Generation von LDS-Autos. Serruruier nannte sie Mk II.

LDS-8 & LDS-9 waren Kunden-Nachbauten für Gene Bosman und Fanie Viljoen - wurden von diesen aber nur in nationalen Events eingesetzt.

LDS-10 war faktisch ein 1:1 Nachbau des BT11 nach Plänen von Ron Tauranac (weil Brabham keine BT 11 mehr liefern konnte - oder wollte) - versehen mit einer 2.7-l-Climax-L4-Maschine für die nationale FL.

LDS-11 war identisch und hatte lediglich stattdessen einen 2-Liter-Climax Motor.

LDS-12 und LDS-13 waren Fj-Autos nach Brabham BT16 F2-Plänen.