10 Meter: Das ist die Distanz, die dem Briten Jenson Button heute noch gefehlt haben, dann hätte er die volle Renndistanz von 307,574 Kilometer geschafft! Doch in der letzten Runde platzte Button sein Honda Motor. Direkt dahinter Giancarlo Fisichella im Renault. Durch die Zielkurve fährt der Italiener direkt hinter dem rauchenden und Feuer speienden Button Renner. Button, zu dem Zeitpunkt noch 5. , bleibt vor dem Zielstrich stehen, hüllte die ganze Boxengasse in Rauch und wurde am Ende als 10. gewertet. Doch Button blieb wohl absichtlich vor der Linie stehen. Da dieser Motorschaden als Ausfall zählt, bekommt er beim Imola GP einen neuen Honda Motor ins Heck, ohne 10 Startplätze Strafe zu kassieren. Wäre er nur 1 Meter über dem Zielstrich gefahren, wäre dies kein Ausfall mehr gewesen und er hätte 10 Plätze zurück gemusst in Imola wegen eines Motorwechsels. So verschenkte Button zwar 4 Punkte, aber hat dafür in Imola bessere Chancen auf mehr Punkte. In Bahrain 2006 hatte David Coulthard im Red Bull Ferrari so ein Erlebnis: Nach dem Rennen blieb er mit Motorschaden stehen und musste deshalb in Malaysia 10 Plätze weiter hinten, als er eigentlich durch das Quali könnte, starten. Das
Aus von Jenson Button war in Australien 2006 nicht so dramatisch wie viele andere Ausfälle kurz vor Rennende. Da brauchen wir gar nicht so weit in die Geschichte der Formel-1 gehen: beim Europa GP 2005 platzte aufgrund eines Bremsplattens dem McLaren Mercedes Pilot Kimi Räikkönen in Führung liegend die Aufhängung. Es siegte Fernando Alonso auf Renault. Beim Brasilien GP 2001 hatte der McLaren Mercedes Fahrer Mika Häkkinen in Führung liegend einen Motorschaden und musste den Sieg an Michael Schumacher (Ferrari) abtreten.
Oder Kanada 1991: Der Brite Nigel Mansell auf Williams Renault winkte weit in Führung liegend dem Publikum zu. Das Kuriose an der Sache war, dass Magic Mansell daraufhin der Motor abstarb, weil er vergessen hatte, runter zu schalten - er blieb 800 Meter vor dem Ziel stehen und wurde noch als 6. gewertet. Den Sieg erbte aber der Brasilianer Nelson Piquet im Benetton Ford. Blöd auch der Ungarn GP 1997 für den Führenden, damals Arrows Yamaha Pilot Damon Hill. Der Brite führte bis in die letzte Runde hinein völlig überraschend das Rennen an, bis er in der letzten Runde einen Hydraulikschaden erleidet und von Williams Renault Pilot Jacques Villeneuve noch überholt wird. Villeneuve überholt aber mit allen 4 Rädern neben der Strecke. Immerhin: Hill wird noch 2.
Doppeltes Pech beim Monaco GP 1982: Dem Führenden Alfa Romeo Pilot Andrea de Cesaris geht der Benzion aus, wie auch dem 2. Platzierten Ferrari Fahrer Didier Pironi. Den Sieg holte sich somit in der letzten Runde der Italiener Riccardo Patrese im Brabham Ford. Pironi wird vor De Cesaris als 2. gewertet.
Beim Großbritannien GP 1970 geht dem Brabham Ford Piloten Jack Brabham der Benzin in Führung liegend aus. Sein damaliger Mechaniker Ron Dennis, heute Teamchef bei McLaren Mercedes, füllte zu wenig ein. Gleiches passierte Jack Brabham auch beim USA GP in Sebring 1959. Der Österreicher Jochen Rindt im Lotus Ford schnappt sich den Sieg. Brabham schiebt den Wagen über die Ziellinie und wird 2. In Frankreich 1977 geht dem Alfa Romeo des Brabhams von John Watson das Trinken aus. Er wird noch als 2. gewertet, den Sieg holt sich aber der US Amerikaner Mario Andretti im Lotus Ford.
Zwar nicht in Führung, aber auch mehr als spektakulär: Alain Prost 1986 in Deutschland. Sein McLaren Porsche geht der Benzin aus: Er schiebt ihn aber noch auf Rang 6 ins Ziel. Vor ihm sein Teamkollege Keke Rosberg, der ebenfalls Treibstoffmangel hatte. Schieben musste aber auch Stirling Moss in Frankreich 1959: Nach einem Dreher würgte er seinen BRM Motor ab. Er schob das Auto über die Ziellinie (als 7.), wurde aber disqualifiziert. Oder auch Nigel Mansell beim USA GP in Dallas 1984. Nach dem er seinen Lotus Renault übers Ziel schon (als 6.) brach er zusammen.
Beim Belgien GP 1964 wechselte 4 Mal die Spitze in der letzten Runde: Zuerst geht dem Führenden Dan Gurney (Brabham Climax) das Benzin aus, fast gleichzeitig streikt die Benzinpumpe von Graham Hill (Brabham Climax). Dem neuen Führenden Bruce McLaren (Cooper Climax) stirbt in der Zielkurve der Motor ab. Gewonnen hat dann Jim Clark auf Lotus Climax.
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