I.P. hat geschrieben:
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ich formuliere es für dich um damit es leichter wird: der zylinderinhalt ist bei 3l mit 10 zylindern 300cm³ (3000/10) und bei 2,4l mit 8 zylindern auch 300cm³ (2400/8). deshalb kann die brennraumgeometrie nach den selben physischen grundlagen optimiert werden. da die entwicklung von formel 1 motoren von 2005 auf 2006 keine grundlegenden schritte machen wird bezüglich neuer materialien oder fertigungstechniken wird sich ein sehr ähnliches bohrung/hub verhältnis als optimal herausstellen. da gehts nicht darum ob der hub 56,5 oder 56,7mm ist sondern um die größenordnung und du darfst mich schimpfen wenn der v8 plötzlich nur halb so viel hub (und 1,4x so viel bohrung) hat wie ein aktueller v10.
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Dann wiederum frage ich mich,warum die FIA das Bohrung/Hub-Verhältnis festlegen möchte,wenn nach deinen Feststellung sowieso alle Hersteller durch Findung des Optimalwerts sich irgendwo treffen beim gleichen Verhältnis treffen müssten?
Du versuchts V10 und V8 gleichzustellen.Das war ja noch nichtmal in der V10 Ära mit diesen Motoren möglich.
selbst da gab es Langhuber und Kurzhuber.
BMW und Alfa wurden beispielhaft herangezogen um zu zeigen,das selbst in der Großserie es nicht die Fixierung auf das Optimum gibt.
In PkW-Großserie spielen aber auch andere wirtschaftliche Faktoren eine wichtige Rolle.
Hier würde ich eigentlich lieber doch einen blick auf Motorradmotoren werfen,die als hochdrehende Triebwerke in Vergleichbaren Leistungs- und Hubraumbereichen unterschiedliche Bohrung- Hubverhältnisse haben.
Zu diesem Verhältniss gehört weit mehr als nur der nackte Motor.In der Wahl spielen die Kraftstoffaufbereitung,der Luftansaug- und Abgasweg eine wichtige Rolle.
Wenn ein F1 Motorenlieferant es schafft einen dem Ideal nahekommenden Ansaugweg herzustellen so kann er die Hubraumgeometrie freier wählen,als jemand der vormotorisch sich eine Krücke leistete.
Betrachte nicht nur den Motor,sondern auch seine Aggregate und Komponenten.
Deshalb kannst du Motoren nicht so vergleichen.
Selbst dein Vergleich der spez. Verbräuche aus dem Muschlediagramm hinkt.
Du gibst die Minimalverbräuche an.Wie sieht es im Teillastbereich aus?
Ein normaler Pkw,wird über ein breites Drehzahlband häufig im Teillastbereich gefahren und Fahrzeuggewicht,welches um ca 50% schwanken kann.Wie legt man da einen Motor aus?Soll er für Leerfahrten bei Stadtverkehr optimiert werden,oder für Überlandfahrt oder oder?Hier müssen die Motorenbauer zu Gunsten einer nicht all zu starken Verbrauchsanstieg über das Muscheldiagramm,den guten Mittelweg finden.
Ein Lkw,der nur ein schmales Drehzahlband hat,mit seinen vielen Gängen, immer möglichst voll beladen,kann er immer nahe bis Volllast gefahren werden und es gibt nur ein kleines Feld welches Optimiert werden muss.
Und jetzt zum Rennwagen,insbesondere zur F1.
Der Wagen kennt so gut wie kein Teillast.Volltreten oder Vollbremsen.Schon mein Motorenprof sagte immer es ist am verbrauchsärmsten mit Vollgas auf die gewünschte Geschwindigkeit zu beschleunigen.Das minimiert wenigstens die Drosselverluste in der Beschleunigungsphase.
Da der F1 Wagen mit einer Vollgasorgie zur nächsten Kurve beschleunigt,kennt auch er solche Drosselverlust nicht.
Das Fzg-Gewicht ist als nahezu gleichbleibend anzusehen.
Das sind Idealbedingungen für einen Motorenentwickler um ein Verbrauchsminimum in einem engen Bereich des Muscheldiagramms zu fabrizieren.
Man erreicht mit solchen Vergleichsaussagen vielleicht leuchtende Augen am Stammtisch.
Um tiefer drauf einzugehen hab ich jetzt die Lust verloren.
Ich erhole mich lieber und genieße die freien Tage.