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Bremsweg bei F1 Fahrzeugen

Fragen und Antworten über die Technik in der Formel 1.

Beitrag Montag, 28. Mai 2001
MFM MFM

Beiträge: 2
Hallo,
hier eine Frage, die ich schon immer mal stellen wollte.

Wie lang ist der Bremsweg eines aktuellen oder auch älteren F1 Fahrzeuges aus 100km/h oder auch 200 oder 300km/h?

ich habe mal was von 9 Meter aus Tempo 100 gehoert und kann es immer noch nicht so ganz glauben.

Ausserdem interessiert mich der Anpressdruck durch die Aerodynamik bei Tempo 200.

Na, wie schaut's aus Ihr Techniker?

MArtin
www.124er.de
www.slotrail.de[br]----------------[br]

Beitrag Montag, 28. Mai 2001

Beiträge: 0
Hi MFM,
erstmal willkommen bei uns!

Habe zu dem Thema im Internet was gefunden:
Ein moderner Formel-1-Wagen beschleunigt aus dem Stand von 0 auf 100 in 2.6 Sekunden, der Fahrer legt lediglich 37 Meter zurück. Die Hinterreifen alleine müssen in der Lage sein, dem gerade einmal maximal 700 Kilogramm schweren Auto mit seinen 800 PS den nötigen Halt auf dem Asphalt zu bieten, so dass die Reifen beim Beschleunigen nicht durchdrehen. Noch unglaublicher wirkt die Beschleunigung, wenn man den Sprint von 0 auf 200 km/h misst. Dafür benötigt ein Formel-1-Auto nur 5.0 Sekunden oder 140 Meter.
[url]http://madonno.com/racing/Bild[/url]
Wenn die Formel-1-Autos abbremsen, dann müssen die Vorderreifen Schwerstarbeit verrichten, weil sich bei der Verzögerung das Gewicht des Autos nach vorne verlagert. Hier ist besonders eine kräftige Seitenwand im Reifen gefragt, die diese immensen Kräfte aushält, ohne dass der Reifen eingedrückt wird. Am Ende der Waldgeraden in Hockenheim verzögern die Formel-1-Autos beispielsweise von 340 km/h auf 190 km/h in gerade einmal 1.7 Sekunden oder 120 Metern.

Von 200 auf 0 in 1.9 Sekunden

Bei einer Vollbremsung aus 200 km/h steht ein Formel-1-Bolide innerhalb von 55 Metern, ein Vorgang, der 1.9 Sekunden dauert. Dabei entstehen Verzögerungskräfte von bis zu 5g. Das bedeutet, dass Körper durch die Verzögerung um das fünffache schwerer werden. Wiegt der Oberkörper eines Rennfahrers beispielsweise 50 Kilogramm, so wird er mit 250 Kilogramm in die Gurte gepresst. Auf die Reifen wirken bei einer solchen Vollbremsung in Längsrichtung fast 2.5 Tonnen.

Noch höher ist die Belastung für die Reifen in den Kurven, wenn Seitenführungskräfte auf die Pneues einwirken. In einer mittelschnellen bis schnellen Kurve, die mit rund 150 km/h durchfahren wird, wirken Fliehkräfte von bis zu 3.2 g, die von den Reifen viel abverlangen; sie müssen in der Lage sein, Seitenführungskräfte von rund 2.2 Tonnen auszuhalten.

Selbst beim Geradeausfahren wirken auf den Reifen unglaubliche Kräfte. Tempo 350 ist auf den Geraden von Hockenheim oder Barcelona nichts besonderes. Bei einer solch hohen Geschwindigkeit wirken auf die Reifen durch die hohe Umdrehungsgeschwindigkeit der 13-Zoll-Reifen hohe Zentrifugalkräfte, die dazu führen, dass sich eine nicht ausreichend stabile Lauffläche nach außen wölben würde. Gleichzeitig stauchen der bei Höchstgeschwindigkeit ebenfalls maximale Anpressdruck der Flügel und eventuell auftretende Bodenwellen die Flanken der Reifen mit mehreren hundert Kilogramm Gewicht zusammen. Der Anpressdruck der Flügel ist so hoch, dass ein Formel-1-Auto mit mittlerer Flügeleinstellung ab 150 km/h kopfüber an der Decke fahren könnte. Wenn die Piloten mit 350 km/h unterwegs sind, dann drücken die Flügel das Auto gewaltig nach unten - hinten mit einer Kraft von 1.6 Tonnen und vorne mit 1.1 Tonnen.

Das war für mich auch Interessant. Danke das du gefragt hast! ;)[br]----------------[br]8o The male M@donna 8o


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