Ich habe mir mal erlaubt, trotz des Threads im Team-Board, wo es jedoch auch um die Vertragsverlängerung Todts, Brawns, Byrnes etc. geht und nur diesbezügliche Artikel zitiert werden, einen weiteren Thread zum Thema 'Vertragsverlängerung Schumachers' einzurichten.
Statistik
Sollte Michael Schumacher seine Karriere wirklich erst nach der Saison 2006 beenden, wäre er fast 38 Jahre und über 240 F1-Rennen alt. Schon jetzt hat er 68 Siege und fünf Titel auf dem Konto - auf weitere 60 Rennen hochgerechnet kämen weitere 22 Siege und 1,6 Titel zustande.
Kennt dieser Mensch keine Grenzen?
Schon seine nicht immer in vollem Maße sportliche Fahrweise und sein Nr.-1-Status im Team lassen erkennen, dass ihm die Quantität seiner Erfolg äußerst wichtig ist. Die Tatsache, dass er nach fünf Titeln immer noch die Motivation findet, seine Karriere fortzuführen, wirkt befremdend. Und nun will er nach seinem eigentlichen Vertragsende 2004 noch zweimal versuchen, was er schon nach der Saison 02 bereits dreimal geschafft hat?
Mika Häkkinen beispielsweise bekam nach dem zweimaligen Titelgewinn mit McLaren-Mercedes während seiner zwei weiteren Jahre im gleichen Team große Probleme mit der Motivation und entschloss sich ein Jahr nach der Geburt seines Sohnes, sich seiner Familie zu widmen und die Kindheit seines Sohnes mitzuerleben. Michael Schumacher hingegen scheint es trotz aller erreichten Erfolge egal zu sein, kaum Zeit mit seinen Kindern zu verbringen. Ist das ein normales Verhalten? Gibt es noch eine Genugtuung, den Anlauf zum sechsten oder siebten Titel in einem Team, bei dem er schon seit vielen Jahren unter Vertrag ist, zu nehmen und irgendwann den 75. Sieg einzufahren? Kann man das als Gier bezeichnen?
Auswirkungen für die F1
Ist es für die Formel 1 gut, dass wahrscheinlich von 1994-2006 bis auf zwei Ausnahmen (96 und 99) jedes Mal ein und derselbe Fahrer am WM-Kampf beteiligt ist? Wohl eher nicht. Wer nicht gerade zur Gattung der Rotkäppchen zählt, bekommt beim 70., 80, oder 90. Schumacher-Sieg sicherlich irgendwann ein Gefühl der Langeweile und ewigen Wiederholung. Es ist nicht schwer vorstellbar, dass ein alleiniger Kampf junger Piloten wie Montoya, Räikkönen und Alonso um den Titel eine um Einiges interessantere Angelegenheit wäre. Es scheint, als achte Schumacher nicht auf das Wohlergehen des Sports, dem er alles zu verdanken hat. Einige F1-Beobachter, zu denen ich mich zähle, warten schon seit 1994 auf einen WM-Kampf zwischen Piloten, die unter den gleichen Bedingungen, sprich: mit gleichberechtigtem Teamkollegen, antreten.