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Elio de Angelis

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Samstag, 05. August 2006

Beiträge: 273
Ich habe mir schon das eine doer andere Mal die Frage gestellt, wo Elio de Angelis wohl gelandet wäre, wenn er nicht 1986 tödlich verunglückt wäre.

Er war ja zu diesem Zeitpunkt schon ein paar Jährchen im Geschäft, und Brabham bedeutete zu dieser Zeit gegenüber Lotus ja schon so etwas wie einen "absteigenden Ast".

Was denkt ihr, wo wäre de Angelis gelandet? Hätte er vielleicht wie Alboreto noch ein paar Jahre bei Mittelfeldteams verbracht und wäre dann bei den Sportwagen ganz groß rausgekommen?
Pat Symonds: "Ich habe Massa gefragt: Morgen musst Du 53 Runden lang so fahren - wie willst Du damit klarkommen?"

Beitrag Samstag, 05. August 2006

Beiträge: 45812
Ich weiß gar nicht, aber hatten wir nicht zum 20. Todestag von Elio de Angelis einen Thread über ihn. Ich kann nichts finden, vielleicht täusche ich mich auch. Jedenfalls ist ein Bericht über ihn von mir schon lange in Planung und ich werde damit auch bald beginnen.

Beitrag Samstag, 05. August 2006

Beiträge: 4967
Ueber Elio de Angelis habe ich mir schon ein paar Mal Gedanken gemacht.
Ich hatte mal gelesen, dass er die Absicht hatte zu Benetton zu wechseln.
Was dort aus ihm geworden wäre, das kann man natürlich nicht sagen. :?

Beitrag Sonntag, 06. August 2006

Beiträge: 216
Ich habe mal gehört, dass er ursprünglich sagte, mit 30ig sei Schluss mit der Formel 1. Später soll er diesen Rücktrittszeitpunkt auf 32ig hinausgeschoben haben. Er wäre somit wohl bis 89/90 geblieben und hätte danach an seiner Pianistenkarriere gebastelt.
\"Der beste Rennwagen ist derjenige, der nach der Ziellinie zusammenbricht\"

Beitrag Sonntag, 06. August 2006

Beiträge: 4967
MichaelZ hat geschrieben:
Ich weiß gar nicht, aber hatten wir nicht zum 20. Todestag von Elio de Angelis einen Thread über ihn. Ich kann nichts finden, vielleicht täusche ich mich auch. Jedenfalls ist ein Bericht über ihn von mir schon lange in Planung und ich werde damit auch bald beginnen.


Ich glaube auch, dass wir was übe de Angelis hatten. Suche das schon
seit gestern Abend. :wink:

Beitrag Sonntag, 06. August 2006

Beiträge: 45812
Wenn dann war es auf jeden Fall ein eigener Thread, naja ist ja auch egal. Ich suche das ganze nochmal, wenn ich an den Bericht von De Angelis arbeite.

Beitrag Sonntag, 06. August 2006

Beiträge: 8060
Wir haben das Thema Elio de Angelis immer und immer wieder angerissen - zu eines größeren Diskussion kam es aber bislang noch nicht - daher muss Michael wohl auch nicht zu lange suchen.

Ich muss gestehen, ich habe eigentlich keine sehr hohe Meinung von ihm - und eine etwas umfangreichere Recherche heute Nachmittag hat das auch nicht sehr verändert. De Angelis war recht populär - aber er war nicht unbedingt so, wie man sich einen (verwegenen) F1 Fahrer vorstellt.

Jemand nannte Elio de Angelis mal den 'Mittelmäßigen Perfektionisten'. Dieser Widerspruch hat durchaus seine Berechtigung, denn de Angelis glänzte selten mit Meisterleistungen, seine beiden Siege (eigentlich nur einer, denn den Imola-Sieg '85 bekam er am grünen Tisch zugesprochen) waren eher Zufall - für gewöhnlich lief er irgendwo im vorderen Mittelfeld ein - so riecht' denn seine Statitsik mit nur zwei Siegen und zwei 2. Plätzen, dafür aber elf 4. und gleich siebzehn(!) 5. Plätze auch eher nach Zuverlässigkeit.

Aber ich will hier keine Statistik machen - die kommt hoffentlich noch von Michael - ich möchte ein bisschen meine Eindrücke von de Angelis wiedergeben.

Ich glaube er hält den Rekord dass er der Fahrer ist, der am meisten von Disqualifikationen anderer profitierte - fünf mal konnte er in die Punkte nachrücken! Außerdem war er in eine Reihe recht merkwürdiger Disqualifikationen verwickelt (falscher Startplatz in Australien '85, falsches Auto in Brasilien '83 und dann noch seine Disqualifikation in Silverstone '81, als er Flaggensignale (während die Ambulanz auf der Strecke war) misachtete. Er 'umging' die Disqualifikation indem er das Rennen aufgab.

Er war eine interessante, kultivierte Fahrer-Persönlichkeit gewesen, dieser junge Römer, Jahrgang 1958. Er stammte aus einer reichen Familie, war das älteste von vier Kindern, sein Vater Giulio galt in Italien als Spitzenpilot der Powerboat-Rennszene. Mit Immobilien hatte er ein Vermögen erwirtschaftet. Solange er schön brav seine Klavierstunden nahm, durfte er auch Go-Kart-Rennen fahren. Mit 13 Jahren beteiligte er sich an der italienischen Meisterschaft, wurde 1975 Zweiter in der WM und 1976 Europameister. Elio stieg 1977 in die italienische Formel-3-Meisterschaft ein und gewann gleich das dritte Rennen, den prestigeträchtigen Lotterie-Grand-Prix in Monza. Im letzten Lauf schnappte er seinem Landsmann Piercarlo Ghinzani den Titel weg, in der Europameisterschaft belegte er Rang sieben. In Misano gab man ihm einen Ralt-Ferrari-Formel-2, mit dem er sofort das Rennen anführte, bevor ihn zwei Runden vor Schluß ein Bremsdefekt auf Platz acht zurückwarf. 1978 siegte er im Formel-3-Grand-Prix von Monaco, aber die Formel 2 sollte sein Sprungbrett werden. Mit einem Chevron wurde er Dritter in Misano und Brands Hatch, und sein Vater handelte indes einen Deal mit dem Shadow-Formel-1-Team aus.

Lotus-Besitzer Colin Chapman wurde auf ihn aufmerksam und bot ihm ein Cockpit für die Saison 1980 an - und für de Angelis ging ein Traum in Erfüllung.

De Angelis Leistungen bei Lotus sind schwer einzuschätzen. Die einzige Konstante in seinen 6 Jahren bei Lotus war sein Teamkollege Nigel Mansell - in vielem das genaue Gegenteil von de Angelis. Angesichts seiner späteren, gewaltigen Leistungssteigerung ist es schwer zu glauben dass de Angelis den Briten in den über 4 Jahren, die sie mit- und gegeneinander fuhren meist im Griff hatte.

Aber es waren auch viel Unbekannte mit im Spiel: die Doppelchassis-Kontroverse 1981, die Verbindung zu dem windigen David Thieme (der es übrigens war der de Angelis im Team wollte), der Tod Chapmans 1982, die Umstellung auf den Renault-Turbo, das frustierende Jahr mit Pirelli-Reifen - das alles macht es schwer seine Leistungen zu beurteilen.

Gehen wir einfach mal chronologisch vor.

In seinem ersten Lotus-Jahr, 1980, befand sich Lotus 2 Jahre nach dem Titelgewinn von Mario Andretti in einer technologischen Krise. Dank einem 2. Platz in Brasilien und seinen anderen Resultaten wurde der Neuling in der Weltmeisterschaft Siebter. Es war der Beginn eines nicht besonders guten Verhältnisses zwischen de Angelis und Chapman, der abgeneigt war, einen Fahrer, dessen Muttersprache nicht Englisch war, im Team zu haben. Er hätte lieber South oder Mansell gewählt, aber David Thieme stimmte für den stilsicheren Italiener, der seinen Gästen aus Jet-Set-Kreisen eher gefallen würde als der hemdsärmlige Mansell. Chapman hielt ihn für einen fleischlosen Schönling und entsprechend distanziert war das Verhältnis.

Zu Beginn der Saison leistete sich de Angelis zudem eine Reihe dummer Fehler - in vier Rennen drehte er drei Mal raus - und in Long Beach brach er sich bei einem Massenunfall einen Fuss! Außerdem litt er unter Chapmans Distanziertheit - aber da hätte er sich wohl besser über Colins Gepflogenheiten informieren müssen!

Erst 1982 besserte sich das Verhältnis zu Chapman - 'schuld' war sein unerwarteter Sieg in Österreich, wo alle Turbowagen stehenblieben. De Angelis führte die Saugmotoren vom Ende der ersten Runde an und übernahm in der 48. Runde die Führung, als der Renault von Alain Prost mit Motorschaden anhielt. Er musste wegen aussetzender Benzinzufuhr langsamer fahren, was Keke Rosberg (Williams) ermöglichte, ihn in der letzten Runde einzuholen. Nur wenige Meter vor der Ziellinie versuchte Rosberg den Lotus zu überholen, aber es fehlte ihm im Ziel 0,08 Sekunden! Endlich, nach drei Jahren konnte Chapman mal wieder auf die Strasse springen und seinen Hut in die Luft werfen, wie in der Vergangenheit so oft.

De Angelis sprach einige Jahre später darüber mit Jabby Crombac: "Ich glaube, dass ich ihm in diesem Moment näherstand als sonst jemand während meiner Karriere in der F1. Er war den Tränen nah, so glücklich war er. Ich war ausser mir vor Freude, da es mein erster Grand Prix-Sieg war und für mich bedeutete ein Sieg mit Colin Chapman mehr als alles auf der Welt. Ich hoffte, dass es der Anfang einer neuen Zeit war, weil wir nach diesem Sieg öfter miteinander diskutierten. Er begann bei mir zu Hause anzurufen, was er bisher nie getan hatte. Als er starb, war ich tief erschüttert. Ich weinte eine Stunde lang. Sein Tod änderte meine Einstellung zum Motorsport."

1983 war das nächste 'verwirrende' Jahr. Man hatte nun Turbo-Power (Renault), und einen neuen Reifenpartner (Pirelli). Das Jahr wurde für de Angelis verheerend. Ganze zwei Punkte kratzte er zusammen, obwohl er die Nummer 1 war und die meiste Zeit den Turbo fahren durfte (den Mansell erst zur Saisonmitte bekam).

1984 punktete er wieder regelmäßig und konnte mit dem dritten Platz in der Gesamtwertung seinen größten Erfolg feiern. Bis zum Österreich-GP hatte er theoretisch sogar Titelchancen, weil die beiden McLaren-Piloten entweder wahlweise siegten oder ausfielen, während de Angelis zwar maximal dritte Plätze erreiche, aber zehn Rennen hintereinander in die Wertung kam - neun Mal in den Punkten. Allerdings war er auch in ein heftiges Stallduell mit Nigel Mansell verwickelt, das zu einer tiefen Rivalität ausartete. Mansells Klasse nahm in dieser Saison deutlich zu.

1985 war Mansell weg - doch sein Nachfolger Senna traf ihn wie eine Keule. Der zeigte was mit dem Lotus möglich war (7 Poles, 2 Siege) und schon bald konnte er das gesamte Lotus-Team an sich reißen. Zwar konnte auch de Angelis dank der Disqualifikation von Alain Prost beim Großen Preis von San Marino noch einmal siegen, aber der Brasilianer lag am Ende im internen Stallduell klar vorne. Seine Zeit bei Lotus war abgelaufen. Mit 90 Starts ist er trotzdem bis heute der fleissigste Lotus-Starter der Geschichte.

De Angelis wechselte 1986 zum Brabham-Rennstall, weil er sich von deren extrem flacher Neukonstruktion noch einmal eine Chance auf den Weltmeistertitel erhoffte. Doch die ersten vier Rennen waren entmutigend und de Angelis fand sich auf den hintersten Startplätzen wieder, musste drei Ausfälle beklagen und wurde von Teamkollege und Landsmann Patrese regelrecht gebügelt. Der Italiener war zu dieser Zeit mit dem bekannten Ex-Bravo-Girl Ute Kittelberger liiert. Bei Testfahrten auf dem Paul Ricard-Kursverlor der Brabham BT55 seinen Heckflügel und der Wagen ging nach mehreren Überschlägen in Flammen auf. De Angelis erlag zwei Tage später in einem Marseiller Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.
Zuletzt geändert von Alfalfa am Montag, 07. August 2006, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag Sonntag, 06. August 2006

Beiträge: 1862
danke, schöner bericht!

für mich bleibt es unverständlich, warum ausgerechnet so ein progressives team wie lotus erst so spät auf turbomotoren umstieg. hatte das wirklich nur finanzielle gründe?
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Sonntag, 06. August 2006

Beiträge: 8060
Ich weiss, wir haben hier den einen oder anderen de Angelis-Fan, der sicher noch etwas kritisches zu meinem Bericht beizutragen hat. Hoffe ich.

De Angelis war zu einer sehr interessanten Zeit bei Lotus - er war eigentlich immer die #1, konnte sich letztlich aber nie richtig durchsetzen. Vielleicht hätte es aber bei etwas mehr Kontinuität im Team anders ausgesehen.

Beitrag Sonntag, 06. August 2006

Beiträge: 8060
Beim Turbo hast Du recht - Lotus war so ziemlich das letzte Team das umrüstete. Chapman hatte noch die Verträge mit Renault ausgehandelt, aber bei Lotus herrschte zu der Zeit - verständlicherweise - Verwirrung und Chaos.

Der erste Wagen war der 93T - zu Beginn gab es nur ein Modell (für de Angelis), das Auto sah schrecklich aus und musste auch noch mit den meist konkurrenzunfähigen Pirelli-Reifen herumschlagen. Tests mit einer aktiven Radaufhängung (die in den 90er Jahren zum Renner wurde) führten zu nichts und kostetetn nur Zeit.

Als im Sommer der bei Alfa entlassene Gerard Ducarouge zum Team stieß ging's augenblicklich aufwärts. Er machte erst gar nicht lange am alten 93T rum, sondern baute auf den alten 91 (von 1982) den 94T auf. In Rekordzeit konnte der Wagen schon in Silverstone eingesetzt werden.

Beitrag Sonntag, 06. August 2006

Beiträge: 8060
...die Lotus-Saison '83 würde ich gerne mal auseinander nehmen. Aber ich glaube ich warte besser bis LotusFan wieder da ist. Der hat das vielleicht schon für mich erledigt... :wink:

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 45812
Ist der im Urlaub? Fährt der nicht immer zum Ungarn GP?

Die Statistik und noch ein paar weitere Bemerkungen zu Elio de Angelis kommen von mir noch, dass kann aber noch ein wenig dauern. Kürzlich hat die MSa zum 20. Todestag von De Angelis einen Bericht über ihn gemacht, die deine tollen Ausführungen eigentlich meist bestätigen.

Aber sehr interessant, Alfalfa!

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 8060
Ohne hier Elio de Angelis zu nahe treten zu wollen, aber es fällt auf dass er (auch wenn man andere Foren liest) heute noch recht populär ist. Das verwundert, wenn man seine Statistik und seinen Lebenslauf liest - ich kann mir das eigentlich nur durch seinen Unfall-Tod erklären - zu einer Zeit das (F1)-Rennfahrer eben NICHT mehr im Cockpit starben. Vielleicht partizipiert er auch von der Tatsache dass er der Teamkollege zweier Legenden (Mansell, Senna) war und deshalb doch öfter genannt wird als andere. So genau kann ich das nicht sagen. Ich hoffe hierzu auch noch auf ein paar Äußerungen von de Angelis-Fans.

Ich glaube Du Hast Recht - LotusFan wollte wohl zum Ungarn GP fahren. Vielleicht hängt er noch ein paar Tage in der Puzsta dran... :wink:

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 45812
Oder er muss erstmal trockem werden, bevor er sich in sein Auto setzt... :wink:

Aber ich glaube du hast Recht. Ich glaube schon, dass die Tatsache, dass er im Formel-1 Auto starb er dadurch schon etwas überbewertet wird, das ist aber bei vielen so, zumindest dann zu dieser Zeit. Und seine Teamkollegen taten das Übliche dazu. Aber an so richtig herausragende Szenen von De Angelis kann ich mich nicht erinnern. Zu dieser Zeit haben sich andere besser in Szene gesetzt, auch welche, die ich für gleich gut halte wie De Angelis, wie zum Beispiel Michele Alboreto.

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 8060
Hier feiert de Angelis übrigens einen Sieg ohne es zu Wissen (Imola 1985). So richtig glücklich sieht er nicht aus (das tun aber auch Prost und Boutsen nicht). Ein Bild das gut zu de Angelis passt, wie ich finde.

Bild

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 8060
...und sein letztes Rennen für Lotus in Australien 1985 - hier schickt sich gerade sein Teamkollege Senna an ihn zu überrunden...

Bild

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Oder er muss erstmal trockem werden, bevor er sich in sein Auto setzt... :wink:

Kann sein. Einen verregneten Ungarn GP erlebt man ja auch nicht alle Tage.

Gestern habe ich noch gedacht - warum gibt man viele Millionen für neue Strecken aus, wenn ein bisschen Regen aus dem normalerweise stinklangeweiligen Ungarn GP ein spannenedes Rennen macht. :wink:

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 45812
Ja man muss die Strecke vor dem Rennen nur vom Gummi reinigen. Siehe Suzuka 2005. Da hat es vor dem Rennen geregnet und das Rennen war unglaublich spannend. Allerdings starteten da auch einige Starts wie Sieger Kimi Räikkönen von ganz hinten.

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 4967
Alfalfa hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Oder er muss erstmal trockem werden, bevor er sich in sein Auto setzt... :wink:

Kann sein. Einen verregneten Ungarn GP erlebt man ja auch nicht alle Tage.

Gestern habe ich noch gedacht - warum gibt man viele Millionen für neue Strecken aus, wenn ein bisschen Regen aus dem normalerweise stinklangeweiligen Ungarn GP ein spannenedes Rennen macht. :wink:

:lol: :lol: :lol:

Da kauft man sich besser eine Sprinkleranlage, das wäre sicher billiger.

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 8060
Ich glaube gestern hatten zudem einige Piloten vor dem Rennen Fliegenpilze gegessen! :wink:

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 45812
Ich denke Niki Lauda hat das Wochenende von Ungarn am besten zusammengefasst, in dem er sagte, dass die 3 Wochen Pause so was von nötig ist. So viele Fehler von Fahrer und von den Teams (z.B. Renault, BMW Sauber) hätte er noch nie gesehen.

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
...die Lotus-Saison '83 würde ich gerne mal auseinander nehmen. Aber ich glaube ich warte besser bis LotusFan wieder da ist. Der hat das vielleicht schon für mich erledigt... :wink:


Melde mich zurück aus Budapest :D)

Lotus 83 war doch ne geile Saison .

Das begann ja alles schon 1982 in Zeltweg als gwisser Elio deAnglis mit o.o6 sek. vorsprung endlich wieder mal einen Grand Prix für Lotus gewann und Colin endlich wieder mal seine Kappe in die Luft schmeißen konnte .
Dieser Grand Prix und dieser Sieg hatte einige positive Nebenwirkungen für Lotus
Chapman hatte einige tage zuvor ,anlässlich des GP der Schweiz mit Renault einen Vertrag unterzeichnet der die Lieferung der V6 für 1983 vorsah .
Das war nicht nur aus Motorensicht wichtig für Lotus sondern sicherte auch JPS als Sponsor .die hatten Chapman nämlich die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt das es nur noch Kohle gibt wenn im Heck ein Turbo schnurrt .
Gespräche mit BMW verliefen im Sand und so kam das Angebot von Renault gerade recht . Larrousse ,der damalige verantwortliche bei Renault wollte unbedingt ein zweites Team weil er der Meinung war das nur so die Fehlerquellen schneller erkannt und behoben werden können - Die Mitbewerber um die französischen V6 waren Ligier ,Tyrrell und Williams . Guy Ligier war ebenfalls spitz auf die Renault Motoren hatte aber für 1982 noch einen Peugeot Vertrag und die Renault Techniker wollten so schnell wie möglich aktiv werden . Tyrrell hat sich dann anders entscheiden und Williams hatte (noch) kein Interesse .
Die Frnazosen wussten ziemlich gut das sie zwar einen klasse Motor hatten aber das das Chassis nicht unbedingt das gelbe vom Ei war .aus dem Grund hatten sie einen Plan B denn sie nunmehr intensiver verfolgten . Wenns mit dem eigenen auto nicht klappt dann werdne wir halt mit einem englischen Chassis Weltmeister .
Chapman war ganz wild drauf den ersten Turbo Lotus F1 zu bauen
und hatte ja noch was in der Schreibtisch-Schublade was darauf wartete endlich gebaut zu werden - die aktive Radaufhängung .
Die ersten Überlegungen in diese richtung stammten noch aus dem Jahre 1977 .Der Lotus 80 wurde dann so eine Art Versuchsträger . mit dem Doppelchassis Lotus wurden dan alle Kapazitäten gebunden und das ganz tümplete so vor sich hin .
Wie das halt manchmal bei Genies so ist ,zwanzig Baustellen und keine wird fertig .
Nicht ganz zwei Monate vor dem Rollout des 93T oder wie er bei der Pressevorstellung Anfgang Februar genannt wurde "John Player Team Lotus join Turbo club " ist Chapman dann ja an einem Schlaganfall verstorben und somit konnte die 83 er Saison ohne ihn eigentlich nur in die Hose gehen . Peter Warr der die Postion von Chapman einahm ,tat zwar sein bestes aber Chapman fehlte an allen Ecken und enden .
Brasilen musssten beide noch den 92 fahren da der 93er noch nicht einsatzfertig war .DeAngelis war wegen eines Lagerschadens in der Aufwärmrunde mit dem zweiten 92 aus der Boxengasse gestartet und später wegen Benutzen eines nicht angemeldeten Autos disqualifiziert worden
Ab Long Beach dann hatte DeAngelis den ersten 93 T unterm Hintern was Mansell damals ziemlich mürisch machte .
Allerdings wärte die Freude bei deAngelis nur kurz . Durch die Streckenänderung in Long Beach gab es nun eine Bodenwelle die für den "Computer-Lotus" ,eine unumwindliche Hürde war .
Ehe die elektronik auch nur wusste was los war ,hatte es den Lotus schon so aufgesessen ,das deAnglis Angst um seine Wirbelsäule hatte. Dann gab es eine weitere Stelle mit zwei Buckeln wo der erste buckel die Vorderachse anhob u.der zweite die hinterachse .Beides absolute Katastrophen für den Lotus . Auch andere hatten auf dieser Puckelpiste ihre Freude Warwick und Ciacomelli zerhaute es die Querlenker und Toleman verzichte angesichts der buckel sogar aufs Freitagstraining . Über nacht versuchten dannBautrupps das ganze ein wenig einzuebenen wasaber nur bedingt gelang .
Dazu kam noch das der neue Belag die Pirellis verdammt kurzlebig machte .Andre Reifenhersteller hatten auch ihre Probleme aber Lotus war mit Pirelli eh schon gestraft und dann auch noch sowas -
Nach 30 Runden stellte deAngelis seinen 93T dann im Renenn wegen Handlingsproblemen ab wärend Mansell auf dem 92 als 12ter und letzter gewertet wurde .
Beim nächsten Rennen in Frankreich durfte wieder deAnglis den einzig fahrbereiten 93T einsetzen . Unter der Hand munkelte man das Renault bei Lotus da entsprechend Druck gemacht hatda die Franzosen mit Mansell nichts anfangen konnten . und de Anglis der angesagte Liebling war .
Nach dem Fiasko von Long Beach war die aktive Radaufhängung wieder ausgebaut und beideLotus fuhren konservativ um den kurs.
Das Mansell den Lotus 92 mit Cosworth fuhr und deAngelis den 93T mit Renault machte es natürlich auch für die Boxencrew nicht einfach .
Zwei verscheidenen Autotypen mit zwei unterschiedlichen Motoren ,das hatte Lotus schon viele ,viele Jahre nicht mehr gehabt und die Monteure und Techniker hatten alle Hände voll zu tun .
Der Frankreich GP entwickelte sich zum Turbo Festival allerdigns ohne DeAngelis desen Motor bereits in Runde 23 die Luft aus ging .
Erstmals wurden die Nachtankorgien probiert die uns heute so auf die Nerven gehen . Pechvogel Mansell musste nach wenigen Rundenaufgeben weil ihm kurz vor dem Start seine Mechaniker den eigenen Wagen über den fuss rollten und das so unglücklich das der arme Nigel hinterher aus seinem Schuh geschnitten werden musse weil der fuss so dick war .
Zwei Wochen später in Imola gab es immernoch nur einen 93 T für deAngelis . Mansell hatte sich schon damit abgefunden den 93 T nie fahren zu dürfen ,was zumindest im Rennen dann ja auch so eintraf .
DeAngelis kämpfe von Anfang an mit diversen Lader-Schäden .
Das Renen war dannwieder mal ein Fiasko für Lotus DeAngelis gab auf weil die Pirelli einfach nicht fahrbar waren und Mansel zerhaute es den Heckspoiler .
Bei Lotus war inzwischen durchgesickert das der letzte Chapman Wagen nicht der große Wurf war und es wurde eilig am Übergangsmodell 94 T gebaut . Das auto sollte leichter werden , das Fahrwerk einfacher und es sollte besser zu den Pirellis passen .
Klang in der Theorie gut aber die Praxis musste erst noch beweisen . Bis es soweit war kämpfte Mansell weitermitdem alten 92er mit cosworth gegen Windmühlen und deAnglis gab sich redlich Mühe den 93 T mal ins Ziel zu bringen .
In Monaco klappte das auf jeden Fall erst mal nicht .
Alborteto und Mansel beförderten sich gleich nach dem Start auf der nassen Piste nach draussen und deAngelis verlor in Runde 51 eine Antriebswelle .
Nach dem nassen Monaco nun nach Spa .
Nach 13 Jahren zum ersten mal wieder von der F1 befahren konnte es natürlich nicht anders sein als das es pünktlich zum Quali nass wurde .
Das Renen das andrea deCesaris sicherlich nie vergessen wird weil er es fast gewonnen hätte .Aus Lotus Sicht eher zum vergessen .DeAngelis 9ter ,Mansell mit Getriebeschadenausgefallen .
Das nächste Renenn in Detroit war das letzte echte Cosworth Rennen,
Alboretto gewinnt im Tyrrell ,Rosberg im Williamswird zweiter und man höre und staune Mansell im Uralt 92 wird 6ter und sichert lotus ein Pünktchen .
DeAngelis hatte wieder mal Pech mit der antriebswelle und musste ausscheiden.
In England folgte mittlerweile eine Krisensitzung der anderen . Der
93 von dem es mittlerweile zwei gab war entgültig Ad acta gelegt und der Bau des 94 T lief auf hochtouren .
In Canada wurde nochmals in der alten Formation deAngelis auf 93TRenault und Mansell auf 92 Cosworth gefahren Wobei deAngelis wieschon in den Rennen zuvor im Training nur unwesentlich schneller als Mansell war . DeAnglis musste seine Lotus wegen eines gebrochenen Gasgestänges abstellen und Mansells Pirellis gaben in der canadischen Hitze den Geist auf .
Zurück in Europa sollte für Lotus alles ganz anders und natürlich besser werden.
Zwei 94T waren fertig und sollten in Silverstone zum ersten Einsatz kommen . Lotus Neueinsteiger Gerard Ducarouge hatte den schmächtiger wirkenden 94 T gezeichnet . Weils schnell gehen musste griff er dabei in die Erstzteilkiste von Lotus und nahm kurzerhand einen 91er Vorderbau , verband das ganze mit einer neuen Kevlar -Monocoque-Zelle und der Renault - Lotus -Hewland Antriebseinheit . Erstmals durfte nun auch Mansell den Renault turbo im Rennen fahren und er enttäuschte die einheimischen Fans nicht .Mit Platz 4 noch vor Arnoux im Ferrari hatte Lotus endlich wieder mal Licht im Tunnel gesehen . DeAngelis hatte weniger Glück.Sein Renenn war schon nach 2 runden mit motorschaden zu Ende .
In Hockenheim jagde Mansell seinen Renault schon nach 2 Runden hoch und DeAngelis konnte das ganze durch Kerzenwechsel zwar hinaus zögern aber war dann ebenfalls in Runde 11 draussen .
Österreich war 1983 ein Hitzerennen .
DeAngelis legte sich gleich nach dem Start mit mit Giacomelli an und blieb in den Leitplanken hängen wärend Mansell wieder mal die Kohlen aus dem Feuer holte und das Rennen als 5ter beendete

Zandvoort ,das Rennen wo Lauda erstmals den McLaren TAG fuhr entwickelte sich wiederum zum fiasko . Nach einem kaotischen Start
entwikelte sich eine kleine teaminterne Machtprobe die in erster Instanz Masnell für sich entscheiden konnte aber dann durch deAngelis gekontert wurde . Nach 27 Runden strandete Mansel nach einem missglückten Überholversuch an Warwick in der Tarzankurfe. DeAngelis hatte zu dem Zeitpunkt schon 14 Runden vorher seinen Motor "abgestellt" .
Es ging nach Italien in den Park von Monza .
Auf der hochgeschwindigkeitsstrecke hatten sich die Lotus Leute mal wieder was besonderes einfallen lassen .
Im Training wurde mit einem speziellen Heckflügel gefahren aber frei nach dem alten Sprichwort ausser spesen nichts gewesen wurde schon Samstag das Auto wieder umgebaut auf altbewährte Technik.
Mit bewährter Technik konnte diesesmal deAngelis punkten und wurde 5ter .Mansell trudelte auf P8 ins Ziel
Lotus hatte numehr 8 WM Punkte auf dem Konto und lag irgendwo zwischen Alfa Romeo und Arrows

Nach Italien gings wieder zur Muitterder Formel-1 nach England ins idylische Brands Hatch .
Die enlgischen Fans konnten es kaum fassen auf der Pole stand ein
Lotus . DeAngelis hatte es doch wirklich geschafft den 94T auf Pole zu stellen Der Grand Prix von Europa war ja erst kurzfristig ins Programm genommen worden anstelle der geplatzten Stadtrundfahrt durch New York . Nicht genug das DeAngelis ganz vorne stand ,Mansell reihte sich direkt hinter DeAngelis auf P3 ein .
Wärend die Weltpresse nur augen für die vier Titelanwärter Prost ,Arnoux ,Piquet und Tambay hatten jubelte die englische SUN von der wiedergeburt großer Lotus Erfolge vielleicht hat irgendwo unter Palmen ein älterer Herr nervös an den Fingernägeln gekaut :D)
DeAngelis patzte aber im Renen als er eine Lücke sah wo Patresse keine gelassen hatte .Beide Berührten sich und drehten sich wie die Brumkreisel. und kam auf P 6 wieder auf die Piste . Beim Boxenstopp entdeckten die Mechaniker dann das der Renault wohl beim Start oder bei dem Dreher ein paar Gasschübe zu viel bekommen hatte und mächtig Öl verlor . Damit war deAngelis aus dem Rennen . Mansell ,desen Truppe beim Boxenstop mit unter 10 sek. gute 2 sek. schneller war als der Rest des Feldes konnte seienn dritten platz und damit 4 wichtige Punkte retten .

Das letzte Rennen einer durch und durch verkorksten Saison war der Grand Prix von Südafrika .
Mit 12 Punkten ging Lotus ans andere Ende der Welt und war damit gleichauf mit Alfa Romeo und Tyrrell .
Und wieder mal des alte Sprichwort Ausser spesen nichts gewesen . DeAngelis mit Zündaussetzern aufgegeben und Mansel ausserhalb der Wertung .
Das Jahr war zuende und die erste Saison ohne Chapman war trotz kleiner Achtungserfolge eine Katastrophe .Lotus in der K-WM auf P 7
,der beste Lotus Fahrer Mansell auf P 12 .
Das einzig erfreuliche zum Ende dieser Saison war dann der 20.Dez.1983 als in Paris der neue 95 T ,eines der schönsten Lotus wie ich meine präsentiert wurde . Leider war er auch nicht erfolgreicher als der 84T aber das ist ja ne ganz andere Geschichte :-)


Wiortschaftlich war 1983 für Lotus ebenfalls ein recht flaues Jahr.der
US Markt kam nicht in Schwung und der Absatz der Sportwagen flopte .

Sorry für die Tipperei aber musste schnell gehen :-)

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Oder er muss erstmal trockem werden, bevor er sich in sein Auto setzt... :wink:

Kann sein. Einen verregneten Ungarn GP erlebt man ja auch nicht alle Tage.

Gestern habe ich noch gedacht - warum gibt man viele Millionen für neue Strecken aus, wenn ein bisschen Regen aus dem normalerweise stinklangeweiligen Ungarn GP ein spannenedes Rennen macht. :wink:



Ich bin zwar dreimal nass geworden aber nur weil ich es wollte . :D)
Ist doch alles überdacht in der F1 ! Hab mir gerade erzählen lassen das ich bei RTL im Bild war als Lauda und König bei Red Bull im luxeriösesten Kuhstall der Welt dumm geredet haben ..
Eins sag ich euch ,geht nie zu franzosen oder engländern Essen .
Die einen wissen nicht was sie kochen und bei den anderen willst du es nicht wissen ..

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 4967
LotusFan hat geschrieben:
Alfalfa hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Oder er muss erstmal trockem werden, bevor er sich in sein Auto setzt... :wink:

Kann sein. Einen verregneten Ungarn GP erlebt man ja auch nicht alle Tage.

Gestern habe ich noch gedacht - warum gibt man viele Millionen für neue Strecken aus, wenn ein bisschen Regen aus dem normalerweise stinklangeweiligen Ungarn GP ein spannenedes Rennen macht. :wink:



Ich bin zwar dreimal nass geworden aber nur weil ich es wollte . :D)
Ist doch alles überdacht in der F1 ! Hab mir gerade erzählen lassen das ich bei RTL im Bild war als Lauda und König bei Red Bull im luxeriösesten Kuhstall der Welt dumm geredet haben ..
Eins sag ich euch ,geht nie zu franzosen oder engländern Essen .
Die einen wissen nicht was sie kochen und bei den anderen willst du es nicht wissen ..


Ich habe noch geschaut, ob ich ein Lotus-Banner entdecke :lol:

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 3303
torino hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:
Alfalfa hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Oder er muss erstmal trockem werden, bevor er sich in sein Auto setzt... :wink:

Kann sein. Einen verregneten Ungarn GP erlebt man ja auch nicht alle Tage.

Gestern habe ich noch gedacht - warum gibt man viele Millionen für neue Strecken aus, wenn ein bisschen Regen aus dem normalerweise stinklangeweiligen Ungarn GP ein spannenedes Rennen macht. :wink:



Ich bin zwar dreimal nass geworden aber nur weil ich es wollte . :D)
Ist doch alles überdacht in der F1 ! Hab mir gerade erzählen lassen das ich bei RTL im Bild war als Lauda und König bei Red Bull im luxeriösesten Kuhstall der Welt dumm geredet haben ..
Eins sag ich euch ,geht nie zu franzosen oder engländern Essen .
Die einen wissen nicht was sie kochen und bei den anderen willst du es nicht wissen ..


Ich habe noch geschaut, ob ich ein Lotus-Banner entdecke :lol:


Angeblich war ich im vorbericht zu sehen als Lauda/König im Red Bull -"Kuhstall" über den bösen Alonso herzogen . Ich hatte ne grüne Lotus Kappe auf :-) Was sonst !!!!!

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