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McLaren feiert zweifelhafte Siege 1976

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 145
Den Lauda-Unfall und den disskusionswürdigen Fuji GP außer Acht gelassen, siegte James Hunt Heinz Prüller zufolge bereits in Spanien und Frankreich äußerst zweifelhaft.
Ich habe grade wirklich keine Ahnung welche Umstande diese Triumphe so zwielichtig machten.
Wäre intressant zu hören, wenn jemand hier dazu etwas weiß.
it was the sweetness of your skin
it was the hope of all we might have been
that filled me with the hope to wish
impossible things -the cure-

MONSTA M A S S A!

Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 2995
In Spanien war Hunts McLaren nach dem Rennen etwas zu breit. McLaren schob die Schuld aber auf die Reifen, die während der Fahrt breiter geworden sein sollen (Ungarn 2004 :wink:).
Schlussendlcih durfte Hunt seinen Sieg behalten und McLaren hatte eine lächerlich kleine Strafe gezahlt.
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FÜNF IST TRÜMPF
DTM Champion 95-00-01-03-06
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Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 8060
1976 war eine der merkwürdigsten Saisons - auch wenn sie heute eigentlich nur noch durch Laudas Feuerunfall in Erinnerung ist. Retrospektiv kann man mit Hunt als Weltmeister aber eigentlich NICHT ganz einverstanden sein. Aber um Deine Frage(n) zu beantworten (aus dem Gedächtnis - ohne Gewähr - aber ich schaue abends gerne noch mal nach).

Jarama 1976 war das erstes Rennen nach der neuen Airbox-Regel - d.h. die riesiegen, überhohen Schnorchel über den Ansaugtrichtern gehörten der Vergangenheit an. Schade - die Autos verloren viel von ihrem spektakulären Aussehen (meiner Meinung nach - andere sehen das genau anders). Aber zurück zur eigentlichen Frage: Das Duell Hunt/Lauda war beendet, als der Brite in Runde 32 die Spitze übernahm, da Lauda eine Rippenverletzung hatte, weil er beim Rasenmähen mit einem Kleintraktor umgekippt war. Beißender Spott der Konkurrenten war das Resultat. Nachher wurde Hunt, ebenso wie Laffite, wegen zu breiter Spur hinten disqualifiziert (wie schon von shoemaker berichtet), aber die Berufung bestätigte später das Ergebnis.

In Le Castellet schieden nach einem Drittel des Rennens beide Ferraris mit Motorschaden aus und Hunt nützte seine Chance - etwas unrüchiges finde ich daran nicht, lediglich John Watson (Penske) wurde disqualifiziert, weil der Heckflügel zu hoch montiert war, aber ebenso wie Hunt in Spanien wurde er später begnadigt. Merkwürdige Regeln waren das 1976.

Dafür gab es in Brands Hatch dann eine Art Konzessionsentscheidung zugunsten von Ferrari. In der ersten Kurve kollidierten Regazzoni und Lauda und verunglückten zusammen mit Hunt und noch einigen anderen. Das Rennen wurde abgebrochen und neu gestartet. Dann führte Lauda bis Runde 43 und Getriebeproblemen. Hunt ging an ihm vorbei und gewann. Ferrari protestierte gegen McLaren: Hunt sei nach dem Startunfall weitergefahren und habe am Streckenrand aufgegeben. Die FIA gab diesem Protest sogar statt, obwohl der Vorderachsschaden am McLaren klar von der von Ferrari verursachten Startkollision herrührte. Auch Regazzoni und Laffite wurden disqualifiziert, weil sie beim Neustart im falschen Auto saßen.

Die ganze Saison war wirklich so chaotisch wie sie sich anhörte...

Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 454
Und die Chaos-Saison 1976 ging weiter:

Nach Brands Hatch folgte der deutsche GP am Nürburgring. Schon Wochen vor dem Rennen war man sich bei den Teams einig, ab 1977 nicht mehr am alten Ring zu fahren wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen. Einige Fahrer (Lauda vor allem, und auch Fittipaldi, Amon) wären am liebsten 1976 nicht mehr gefahren und machten mächtig Wind gegen das Rennen. Dass mit Niki Lauda ausgerechnet der schärfste Kritiker verunglückte, war wohl Ironie des Schicksals...

Aus den von alfa-alfa zitierten Gründen (Hunt-Wertung nach GP England) und dem Schock des Lauda-Unfalls zog Enzo Ferrari die fragwürdige Konsequenz, gar keinen Ferrari zum Rennen nach Österreich zu schicken. Er hatte Lauda wohl schon völlig abgeschrieben...

Der kam aber zwei Rennen später (nachdem Hunt in Zeltweg und Zandvoort punkten konnte, in Holland sogar gewann) in Monza wieder zurück. Und als kleine Nickligkeit gab es dann aufeinmal bei McLaren und Penske Benzin-Kontrollen. Und siehe da: Angeblich fuhren Hunt, Mass und John Watson mit Benzin, welches eine zu hohe Oktan-Zahl hatte. Prompt wurden die schnellsten Zeiten der drei gestrichen und nur weil dann zwei Fahrer aus dem Hinterfeld auf den Start verzichteten, konnten Hunt, Mass und Watson starten. Hunt fiel im Rennen wegen Motorschadens aus, was natürlich vom italienischen Publikum mit Beifalls-Stürmen honoriert wurde.

Zum Abschluss der Saison gab es dann das legendäre Rennen in Fuji, welches trotz sintflut-artiger Regenfälle gestartet wurde. Lauda gab denn auch nach zwei Runden auf und Hunt ergatterte sich genau einen WM Punkt mehr und wurde Weltmeister.

Das war jetzt sehr vereinfacht, aber hoffentlich richtig...

Abschliessend möchte ich jedoch schon James Hunt als würdigen Weltmeister bezeichnen - dass Lauda verunglückte, kann man ihm nicht ankreiden. Er hatte einfach in der zweiten Saisonhälfte einen tollen Lauf (so wie es Lauda in der ersten Hälfte hatte)

Beitrag Mittwoch, 22. Juni 2005

Beiträge: 2790
Aber Lauda hatte auch diesen Unfall, sonst hätte Hunt keine Chance gehabt. Hunt auf eine Stufe mit Lauda zu stellen ist in etwa so wie Damon Hill auf eine Stufe mit Michael Schumacher zu stellen.
Suche FIA GT Oschersleben 2007 auf DVD. Wer hat eine DVD?
Bitte hier melden.
http://www.adrivo.com/forum/viewtopic.php?t=14809

Beitrag Mittwoch, 22. Juni 2005

Beiträge: 888
Peterson78 hat geschrieben:
Aus den von alfa-alfa zitierten Gründen (Hunt-Wertung nach GP England) und dem Schock des Lauda-Unfalls zog Enzo Ferrari die fragwürdige Konsequenz, gar keinen Ferrari zum Rennen nach Österreich zu schicken. Er hatte Lauda wohl schon völlig abgeschrieben...


Stimmt. Ich glaube noch am Unfalltag hatte Ferrari bei Fittipaldi als Lauda-Ersatz angefragt.

Peterson78 hat geschrieben:
Lauda gab denn auch nach zwei Runden auf und Hunt ergatterte sich genau einen WM Punkt mehr und wurde Weltmeister.


Hunt wurde von Regazzoni vorbeigelassen, da der sich wegen des Ferrari-Rauswurfs im Jahr davor rächen wollte.

Hunt war sicherlich ein würdiger Champ, wenn man bedenkt in welcher Verfassung (Kettenraucher, dem Alk nicht abgeneigt) er sich befand.
Der komplette Gegensatz zu Lauda, der ja der erste war, der sich seinen eigenen Fitnessguru (Willi Dungl) zulegte.
GRAHAM HILL
Sieger 24-Stunden-Rennens von Le Mans
Sieger Indi 500
Sieger Grand Prix von Monaco
Formel-1-Weltmeister

Beitrag Donnerstag, 23. Juni 2005

Beiträge: 52
A_N_Other hat geschrieben:
... Hunt war sicherlich ein würdiger Champ, wenn man bedenkt in welcher Verfassung (Kettenraucher, dem Alk nicht abgeneigt) er sich befand.


hehe,

hat hunt es nicht mal so übertrieben, das er nach seinen qualirunden den mclaren ins kiesbett stellte um dort verkatert einzudösen?

8-)

Timo

Beitrag Donnerstag, 23. Juni 2005

Beiträge: 888
red_five hat geschrieben:
A_N_Other hat geschrieben:
... Hunt war sicherlich ein würdiger Champ, wenn man bedenkt in welcher Verfassung (Kettenraucher, dem Alk nicht abgeneigt) er sich befand.


hehe,

hat hunt es nicht mal so übertrieben, das er nach seinen qualirunden den mclaren ins kiesbett stellte um dort verkatert einzudösen?

8-)

Timo


Ja stimmt. Für Hunt und Lauda waren in Hockenheim Testfahrten angesagt.
Davor hatten Sie jedoch eine durchzechte Nacht.
Hunt parkte seinen McLaren neben der Strecke und schlief ein.
Natürlich war die Aufregung des Fernbleibens Hunts in der Box riesengroß.
Lauda indessen provozierte einen Motorschaden und ging ins Hotel.
GRAHAM HILL
Sieger 24-Stunden-Rennens von Le Mans
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Formel-1-Weltmeister

Beitrag Donnerstag, 23. Juni 2005

Beiträge: 888
Nochwas fällt mir ein.
(lt. Grand Prix Story '93 von H. Prüller)

Hunt und Prüller saßen in Wien in einem Lokal.
Natürlich verlief der Abend feuchtfröhlich und lt. Prüller hatte Hunt bereits 20 Biere intus.
Hunt aber wurde schlecht, kurzerhand beugte er sich aus dem Fenster um sich mal kurz zu übergeben.
Tat's und sagte dem Kellner "another beer please ..."
GRAHAM HILL
Sieger 24-Stunden-Rennens von Le Mans
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Formel-1-Weltmeister

Beitrag Donnerstag, 23. Juni 2005

Beiträge: 454
@ A_N_Other:

Wann soll denn die Aktion mit Lauda und Hunt in Hockenheim gewesen sein ? Vor 1977 geht nicht, da fuhr die F1 nicht in Hockenheim und Testfahrten hat es meines Wissens dort nie gegeben...

Oder stammt die Story auch von Heinz Prüller ? Der verklärt gerne Passiertes in seinen Erinnerungen...

Beitrag Donnerstag, 23. Juni 2005

Beiträge: 176
ich glaub es war 1970, da fuhren sie schon mal in Hockenheim weil den Fahrern der Nürburgring zu unsicher war.

Beitrag Freitag, 24. Juni 2005

Beiträge: 888
Peterson78 hat geschrieben:
... stammt die Story auch von Heinz Prüller ? Der verklärt gerne Passiertes in seinen Erinnerungen...


Ja, das Gschichtl ist vom Prüller.
Sollte aber schon so um 77 passiert sein.
Hunt fuhr McLaren und Lauda Ferrari.
GRAHAM HILL
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Formel-1-Weltmeister


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