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Kommentar: Ist die Dakar tatsächlich zu gefährlich?

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Beiträge: 946
https://www.motorsport-magazin.com/rallye/aktuelles/nachrichten/nachricht.php?ID=20417
(Kommentar: Ist die Dakar tatsächlich zu gefährlich?)

Dieser Artikel von den Kollegen Thomas Tschapka und Stephan Heublein hat mir aus der Seele gesprochen. Klar sind Todesfälle immer traurig, nicht nur im Motorsport. Aber diese Sportart ist nun mal gefährlich, darüber müssen sich alle Beteiligten und auch die Zuschauer im Klaren sein. Nach solchen Tragödien wie bei der Dakar-Rallye werden von manchen Seiten dann immer gleich der gesamte Sport und dessen Protagonisten verteufelt…

In den vier Jahren, in denen ich aktiv Kartsport betrieb, musste ich in einem Freien Training für einen Staatsmeisterschaftslauf einen fürchterlichen Unfall mitansehen, als direkt vor mir ein Rookie einem Alteingesessenen das Zeichen gab „Überhol mich links“ und dann nach links zog. Das Kart des Alteingesessenen stieg weit auf, er konnte das Kart abstoßen, landete aber mit dem Bauch auf einem Baumstamm, der zur Begrenzung dort lag, ich bremste, stieg aus, lief zu ihm, sein Arm war derart gebrochen, dass die Venen raus hingen, innere Verletzungen, und sehr viel Blut…

Ich wusste, ich darf das jetzt ja nicht einsickern lassen, ich muss jetzt einfach nur so bald wie möglich wieder fahren – ich wartete also bereits in voller Montur an der Boxenausfahrt auf die Freigabe des Trainings, bis wieder ein Rettungswagen da war. Klarerweise ist das vielen Menschen unverständlich - aber ich wurde sogar von aktiven Sportler-Kollegen als „pietätlos“ kritisiert…

Scheinbar ist die Gefahr im Motorsport, der Tod und die Angst, und wie man damit umgeht, auch heute noch ein heikles Thema. Ich finde es beängstigend, dass Todesfälle wie bei der Dakar manche Kräfte dazu veranlasst, Motorsportler zu verurteilen - nur weil sie eine gefährliche Sportart betreiben. Es sind meist jene Kräfte, die am liebsten alles und jeden entmündigen würden, was über das so genannte „Normale“ auch nur eine Spur hinausgeht...

Beitrag Dienstag, 18. Januar 2005

Beiträge: 9007
Ich gehe mal ganz stark davon aus, dass jeder, der in ein solche Gefährt steigt - F1 Bolide, Rallyfahrzeug oder sonstiges - weiß, worauf er sich einlässt. Sicherlich sind Todesfälle oder auch schlimme Verletzungen schlimm und sicherlich nicht gewünscht. Auch mir führen solche Dinge wie z.B. der Unfall von RS im letzten Jahr immer mal wieder vor Augen, dass die F1 doch noch immer verdammt gefährlich ist und leicht jemand mit dem Leben für seine Leidenschaft bezahlen kann. Aber passieren nicht täglich auf deutschen Straßen schlimmere Unfälle?
Liebe Grüße
Amazone
Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und von nichts den Wert.
(Oscar Wilde)

Beitrag Dienstag, 18. Januar 2005

Beiträge: 4886
Natürlich, Sandra, Du hast vollkommen recht. Nur ist die grundsätzliche Frage, die dahinter steht, ist die, ob ein derartiger Sport, der das Leben der Teilnehmenden derart gefährdet, überhaupt noch als "Sport" zu bezeichnen und widerspricht das Ganze nicht jeglichem Sportsgeist?

Ich selbst bin bei der Beantwortung dieser Frage hin und her gerissen, zumal ich den Motorsport zu sehr liebe. Ich sage mir immer, dass es in jeder Sportart eine immense Verletzungsgefahr gibt (sei es Fussball, Skispringen, Abfahrt oder Slalom z.B.), jedoch das Risko gerade bei Hochgeschwindigkeitssportarten extrem hoch ist. Andererseits birgt das Fahren eines Renn- oder Rallye-Autos immer einen besonderen Reiz, das merkt man schon beim Kartfahren (müssten wir beide ja wissen :wink: ).

In der Formel 1 zumindest halte ich (obwohl nur 600kg schwere Kisten mit mehr als 900 PS zu beherrschen sind) die Sicherheitsvorkehrungen sowohl aktiver als auch passiver Art seit Mitte der 90er Jahre für immer besser - zahlreiche Unfälle wie der von Ralf letztes Jahr oder die zwei legendären Villeneuve-Abflüge, ganz zu schweigen von dem Startcrash in Spa wären in den 80ern und frühen 90ern sicherlich weniger glimpflich ausgegangen. Was den Motorradsport angeht, empfinde ich manchmal ein etwas laues gefühl im Magen, wenn ich mir die Fernsehbilder so ansehe, und nicht von ungefähr sind die zwei tödlich Verunglückten bei der Dakar Motorrad gefahren...
Imagine there's no countries
It isn't hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion too

Imagine all the people
Living life in peace

Beitrag Mittwoch, 19. Januar 2005

Beiträge: 0
Für mich ist und bleibt die Dakar-Rally lebensgefährlich. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass in den letzten Jahren nicht mindestens ein Fahrer umgekommen wäre. Ob nun truck, car oder bike. Manche erlitten sogar ziemlich schlimme Tode, wie verirrt (trotzt GPS), verdurstet oder in der Sonne einfach verschmort. Die Dakar-Rally kann einem nicht nur Respekt einflössen, sondern Angst. Unter den Bikern gibt es dutzende von toten, immer wieder. Da kann noch soviel Technik mit im Spiel sein. Diese Rally ist unberechenbar und gerade das macht sie ja so legendär und interessant für Extremsportler. Der Tod wird bei dieser Rally immer mitfahren und vielleicht ist gerade das der Kick für die Leute.

Beitrag Freitag, 21. Januar 2005

Beiträge: 0
klar ist die rally gefährlich! doch dieser gefahr ist sich jeder teilnehmer bewusst. die dakar-rally ist tradition, und diese sollte weitergeführt werden!

Beitrag Dienstag, 14. Juni 2005

Beiträge: 11
...auch im Häkel-Club kann man sich verletzen....

Beitrag Dienstag, 14. Juni 2005

Beiträge: 11
oh gott,verschmort....verdurstet.....was guckt der typ denn für filme?
bei der PDR wird nach vermissten fahrern gesucht,bis man sie lebend gefunden hat am ende der jeweiligen etappe...


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