Es ist natürlich schon schön, dass es immer mehr Werke gibt, die sich für die Sportwagen-WM und für Le Mans interessieren, aber in der Quantität sieht's dann recht dünn aus inzwischen. Es gibt außer Rebellion kein Privatteam mehr in der LMP1-Klasse, von Kundenteams, die mit Hersteller-Rennwagen an den Start gehen ganz zu schweigen.
Ich hab mal ein bisschen die Zahlen zusammengestellt: Seit 2004 gibt es ja die Einteilung in LMP1-Klasse. Seither fuhren von 2004 bis 2014 so viele LMP1-Wagen mit:
19-13-12-15-22-20-18-17-13-8-9
2008 gab es also mit 22 LMP1-Fahrzeuge noch die meisten Meldungen und damit die meisten Teilnehmer, die wirklich eine Chance auf den Sieg in Le Mans hatten. Die einsetzenden Teams damals: Peugeot, Audi, Charouz (Lola Aston Martin), Dome, Pescarolo, ORECA, Epsilon Euskadi, Rollcentre (Pescarolo Judd), Creation, Terramos (Courage Judd), Chamberlain (Lola AER), Saulnier (Pescarolo Judd), Autocon (Creation Judd), Tokai (Courage Judd).
Von 2009 bis 2011 verkauften die Werksteams Audi und Peugeot immerhin ein paar Kundenfahrzeuge an Kolles, Pescarolo und ORECA.
An die gute alte Gruppe-C-Sportwagen-Zeit kann man ohnehin längst nicht anknüpfen: 1990 fuhren beispielsweise 36 (1989 sogar 38) C1-Sportwagen um den Gesamtsieg, eingesetzt von den Herstellern Jaguar, Porsche, Nissan, Toyota und Lancia. Gerade Porsche kam dabei nicht nur mit den Werksteams wie Joest (heute Audi-Werksteam) und Kremer, sondern auch mit zahlreichen Kundenteams wie Brun, Obermaier, Schuppan, Alpha, Richard Lloyd, Trust, Davey und anderen.
1970 gab es den großen Kampf zwischen Ferrari und Porsche. Damals spielte zugegebenermaßen die Ausfallquote noch eine große Rolle (aber dass die Zuverlässigkeit auch heute noch das A und O ist, hat ja die 2014er Ausgabe perfekt beweisen), es ist also durchaus auch damit zu begrüßen, dass Porsche sieben, Ferrari gleich elf Fahrzeuge ins Rennen schickte! Neben den Werksteams wurden die Ferrari-Rennwagen auch von NART, Ecurie Francorchamps, Scuderia Filipinetti (alle drei Rennställe aus der Formel-1 bekannt), sowie Escuderia Montjuich eingesetzt, bei Porsche von Martini, John Wyer und AAW Racing.