Und noch ein Projekt:
Letztes Jahr hat die ISRA-Gruppe um Henk de Jong eine FA1 World Series ins Leben gerufen, die den Nationencup A1GP-Serie wiederaufleben sollte. Doch nach nur einem Jahr musste die Serie wieder eingestampft werden und nachdem auch eine Fusion mit der Auto-GP-Meisterschaft scheiterte, gibt es nun ein neues Projekt.
Was heute die Formel-E ist, war von 2005 bis ’09 die A1GP-Serie: Bekannte Namen, junge Fahrer, ehemalige F1-Piloten, namhafte Rennteams, Ex-F1-Weltmeister als Teamchefs – die Serie, die nicht einen Fahrer, sondern eine Nation als Meister kürte, zog viele in ihren Bann, sowohl in der Rennsportszene, als auch unter den Fans. Die erste Generation der Rennwagen, die Lola-Zytek-Boliden, wurden in den vergangenen Jahren noch in der Auto-GP-Meisterschaft zum Einsatz gebracht. Einige Boliden wurden aber auch von der ISRA-Organisation aus den Niederlanden gekauft. 2014 wurde damit eine FA1 World Series ausgetragen, die aber nicht mehr den gleichen Anklang wie die A1GP-Serie fand.
Die zweite Generation Rennwagen wurden von Ferrari konstruiert, auf Basis des F1-Modells von 2004. Die Boliden wurden inzwischen vom südafrikanischen Konsortium AFRIX Motorsport gekauft, mit dem Ziel in Südafrika noch in diesem Winter eine Meisterschaft aus der Taufe zu heben.
Formel-Gulf namhafteste Nachwuchsserie
2016 soll es dann auch die Lola Zyteks wieder im Einsatz geben: In einer von der FA1 geführten Middle-East-Trophy, also im Mittleren Osten. Das Modell könnte durchaus erfolgsversprechend sein: In den vergangenen Jahren entstanden dort in Dubai, Abu Dhabi, Bahrain und Katar modernste Rennstrecken. Das Interesse am Rennsport wächst im Mittleren Osten zunehmend. Inzwischen gibt es auch in den europäischen Nachwuchsserien einige arabische Rennfahrer, sie alle könnten in einer solchen Serie Erfahrungen mit PS starken Formel-Rennwagen sammeln.
Selbst der Automobilweltverband FIA plante vor rund einem Jahr eine F3-Meisterschaft im Mittleren Osten, die als Winterserie der Europameisterschaft über die Bühne hätte gehen sollen. Die Pläne wurden nie finalisiert, sollen sich aber noch in der Schublade befinden.
Mit der Formel-Gulf-1000 gibt es auch eine arabische Nachwuchs-Formel-Serie, sie arabische Rennfahrer akribisch auf eine professionelle Karriere vorbereiten. 2010 war Ed Jones einer der ersten Fahrer dort. Er fährt dieses Jahr schon in der Indy-Lights-Meisterschaft und träumt von einem Aufstieg in die IndyCar. Ein anderer Fahrer ist Ahmed Al Ghanem, der für Campos in der Euroformula Open, also der spanischen Formel-3 unterwegs ist. Campos unterstützt einige Fahrer aus dem Mittleren Osten, neben Ghanem auch Zaid Ashkanani, der sogar in der GP3 zum Einsatz kommt. Beide kommen aus Kuwait. Auch der Meister der Serie, Tejas Hirani aus Kenia durfte einen F3-Test mit dem spanischen Team um Ex-F1-Fahrer Adrian Campos absolvieren.
Einige arabische Talente
Al Faisal Al Zubair aus dem Oman fährt für Hillspeed in der BRDC-F4-Meisterschaft. Gleich eine ganze Reihe von Nachwuchsfahrern kann Israel anbieten: Roy Nissany bestreitet mit der Renault-World-Series bereits eine unmittelbare F1-Nachwuchsserie, Yarin Stern ist in der Euroformula Open unterwegs, Bar Baruch in der italienischen Formel-4.
Zu all diesen Namen könnten auch noch ältere Herrenrennfahrer Interesse an einer Teilnahme an der FIA-Middle-East-Trophy haben. Einige von ihnen fahren im Porsche-GT3-Cup im Mittleren Osten. Aus der Region kam auch schon zu A1GP-Zeiten großes Interesse. Pakistan und der Libanon hatten damals sogar eigene Teams und eigene Fahrer am Start.