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IndyCar-Saison 2015

NASCAR, Formel E, Formel 2, u.a.: Hier sind alle weiteren Serien daheim.
Beitrag Sonntag, 28. Dezember 2014

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Noch nicht einmal die Anzahl der IndyCar-Vollzeitcockpits steht derzeit fest. Lange Zeit sah es so aus, als würde das Feld 2014 deutlich wachsen, inzwischen sind die Prognosen doch wieder etwas zurückhaltender. Dafür drängen immer mehr große Namen aus Europa in die IndyCar, aber auch viele amerikanische Nachwuchsfahrer scharen mit den Hufen. Gehen wir das mögliche IndyCar-Feld 2015 Schritt für Schritt durch:

Penske erweitert erstmals in der bis 1968 zurückreichenden Teamgeschichte auf ein Vierwagen-Team. Neben Meister Will Power, Vizemeister Hélio Castroneves und Ex-Champion Juan-Pablo Montoya kommt auch noch der viel versprechende Simon Pagenaud an Bord. Mittelfristig wird Penske wohl nur noch auf Power und Pagenaud setzen, eventuell noch mit einem dritten Boliden. Castroneves und Montoya sind schon 39 Jahre alt.

Ganassi
hat schon drei Fahrer fix: Scott Dixon, Tony Kanaan und Charlie Kimball bleiben an Bord. Nach wie vor arbeitet man an einem vierten Dallara Chevrolet für den jungen US-Amerikaner Sage Karam, der schon beim Indy-500 2014 zum Einsatz kam. Ob es dazu kommt, ist aber noch unklar, weil der langjährige Sponsor Target einen Wagen weniger sponsert und nur noch Dixon in der Target-Lackierung an den Start gehen wird. Ryan Briscoe, der noch 2014 den vierten Dallara Chevy pilotierte, hat kaum noch Chancen auf einen Verbleib.

Schmidt Peterson hat den Abgang von Pagenaud zu verkraften. Dafür heuerte man mit James Hinchcliffe einen anderen IndyCar-Sieger an. Das zweite Cockpit ist noch offen. Teamchef Sam Schmidt hätte gerne mit Mikhail Aleshin weitergemacht, der sich in seiner Rookie-Season 2014 auch gut geschlagen hat. Aber wegen den politischen Spannungen des Westens mit Russland gibt es wohl ein Problem mit dem Geldfluss von Russland nach Amerika. Schmidt testete zuletzt in Sebring mit Davide Valsecchi, Stefano Coletti und Rodolfo Gonzalez Talente aus der GP2-Serie. Valsecchi wurde 2012 in der GP2 sogar Meister und war zuletzt F1-Testfahrer bei Lotus. Wer das Rennen macht, ist noch vollkommen unklar. Auch Alexander Rossi, ein US-Amerikaner aus der GP2 und darüber hinaus ein Ex-F1-Testfahrer, ist ein Thema bei Schmidt Peterson.

Andretti träumte von fünf Dallara Hondas. Inzwischen deutet sogar vieles drauf hin, dass es nur drei Flitzer von Michael Andretti geben wird. Drei Fahrer sind auch schon fix: Indy-500-Rennsieger Ryan Hunter-Reay, Carlos Muñoz und Marco Andretti. Lange Zeit galt Justin Wilson als Kandidat auf einen vierten Dallara Honda, aber inzwischen ist der britische Ex-F1-Pilot wohl aus dem Rennen. Gute Hoffnungen macht sich aber Zach Veach, der 2014 für Andretti in der Indy-Lights unterwegs war und offenbar das nötige Kleingeld für eine Vollzeitsaison auftreiben könnte. Möglicherweise arbeitet Andretti aber auch an einer kleinen Sensation und bringt den aus der Formel-1 entlassenen Jean-Eric Vergne an den Start. Auch Daniel Abt und Charles Pic wurden mit Andretti schon in Verbindung gebracht.

KVSH arbeitet derzeit an einer richtig starken Fahrerpaarung bestehend aus dem bereits bestätigten Sébastien Bourdais und Justin Wilson. Damit würde die Mannschaft von Kevin Kalkhoven und Ex-Champion Jimmy Vasser mit zwei ehemaligen F1-Fahrern starten. Auch die beiden US-amerikanischen Nachwuchsfahrer Alexander Rossi und Conor Daly sind bei KVSH ein Thema. Sebastián Saavedra scheint hingegen kein Thema mehr zu sein.

CFH hat mit Josef Newgarden schon einen Fahrer fix. Auch Ed Carpenter wird wieder die Ovalrennen bestreiten, derzeit ist man noch auf der Suche nach einem zweiten Fahrer für die Rundstrecken und Straßenkurse. Als Favorit gilt nach wie vor JR Hildebrand, es werden aber auch andere Namen wie Conor Daly, Luca Filippi und Ryan Briscoe gehandelt.

Dale Coyne hofft noch immer, dass Justin Wilson bei keinem anderen Rennstall ein Cockpit findet. Dann könnten beide zusammen weitermachen. Zuletzt tauchten Fotos von einer Sitzprobe von Alexander Rossi bei Dale Coyne auf. Der US-Amerikaner ist ebenso ein Kandidat, wie Bezahlfahrer Rodolfo Gonzalez für den zweiten Sitz.

Herta könnte die Heimat für Indy-Lights-Meister Gabby Chaves werden. Auch GP2-Pilot Daniël de Jong testete für Herta in Sebring. Der Niederländer hätte offenbar das Geld für eine volle IndyCar-Saison, der Wunschkandidat von Herta ist aber wohl weiterhin Luca Filippi. Auch James Jakes ist eine Option.

Foyt
expandiert glücklicherweise: Neben Takuma Sato kommt Jack Hawksworth an Bord.

Rahal Letterman Lanigan setzt wieder auf Graham Rahal, dem Sohn von Teamchef Bobby Rahal. Zwar plant man keinen zweiten Dallara Honda, allerdings könnten Sam Bird und Conor Daly getestet werden. Möglicherweise könnte einer von beiden dann in einem zweiten Dallara Honda das Indy-500 bestreiten.

Drei weitere Teams arbeiten außerdem an einem IndyCar-Projekt: Fan Force United würde, sollte das Projekt zustande kommen, mit Stefan Wilson an den Start gehen, dem Bruder von Justin Wilson. Dreyer-&-Reinbold will mindestens beim Indy-500 zurückkommen (wie letztes Jahr) und auch Davey Hamilton will ein eigenes Team starten.

Mögliches IndyCar-Feld 2015

Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
Sage Karam (Ganassi; Dallara Chevrolet) ?
James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
Davide Valsecchi (Schmidt Peterson; Dallara Honda) ?
Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
Justin Wilson (KVSH; Dallara Chevrolet) ?
Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
Ed Carpenter / JR Hildebrand (CFH; Dallara Chevrolet) ?
Alexander Rossi (Dale Coyne; Dallara Honda) ?
Rodolfo Gonzalez (Dale Coyne; Dallara Honda) ?
Gabby Chaves (Herta; Dallara Honda) ?

Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)
Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)

Beitrag Dienstag, 06. Januar 2015

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Noch eine Nachlese zur vergangenen Saison:

Erstmals in der Geschichte des Penske-Teams wird man 2015 mit vier Autos antreten – besetzt von absoluten Spitzenpiloten. Letztes Jahr erreichte Penske in der Gesamtwertung die Plätze eins, zwei und vier. 1994 sogar die Ränge eins, zwei, drei. Dass Teams die ersten beiden Plätze in der Gesamtwertung belegen, ist in der IndyCar aber äußerst selten. Wir haben die letzten zehn Fälle heraus gesucht:

Jahr/Team/Fahrer/Auto

1910: Marmon: Ray Harroun, Joe Dawson (Marmon)
1923: Cliff Durant: Eddie Hearne, Jimmy Murphy (Miller)
1979: Penske: Rick Mears, Bobby Rahal (Penske Cosworth)
1994: Penske: Al Unser jr., Emerson Fittipaldi (Penske Mercedes)
1998: Ganassi: Alessandro Zanardi, Jimmy Vasser (Reynard Honda)
2004: Newman Haas: Sébastien Bourdais, Bruno Juncqueira (Lola Ford)
2004: Andretti: Tony Kanaan, Dan Wheldon (Dallara Honda)
2005: Andretti: Dan Wheldon, Tony Kanaan (Dallara Honda)
2009: Ganassi: Dario Franchitti, Scott Dixon (Dallara Honda)
2014: Penske: Will Power, Hélio Castroneves (Dallara Chevrolet)

Beitrag Donnerstag, 08. Januar 2015

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Update: So könnte das Indy-500-Feld aussehen:

Noch sind nicht einmal alle IndyCar-Vollzeit-Cockpits besetzt, aber inzwischen wurden auch schon die ersten Fahrer nur für das Indy-500 bestätigt. Derzeit sieht es nicht danach aus, als würden mehr als 33 Fahrer sich für das älteste, noch stattfindende Rennen eintragen, somit wären alle auch qualifiziert.

19 Fahrer stehen inzwischen auch schon fest. Das sind die Penske-Stammfahrer Will Power, Hélio Castroneves, Juan-Pablo Montoya und Simon Pagenaud, dazu die Ganassi-Stammfahrer Scott Dixon, Tony Kanaan und Charlie Kimball, außerdem Schmidt-Peterson-Vollzeitpilot James Hinchcliffe, die Andretti-Vollzeitkräfte Ryan Hunter-Reay, Carlos Muñoz und Marco Andretti, KVSH-Stammfahrer Sébastien Bourdais, die CFH-Stammfahrer Josef Newgarden und Ed Carpenter, die Foyt-Vollzeitstars Takuma Sato und Jack Hawksworth, sowie Rahal-Letterman-Lanigan-Sprössling Graham Rahal.

Clauson und Howard schon fix

Bestätigt nur für das Indy-500 sind außerdem bereits: Bryan Clauson, der für das frühere IndyCar-Team Jonathan Byrd’s Racing an den Start gehen wird. Unterstützt wird die Mannschaft vom KVSH-Team, weshalb ein dritter von KVSH in Alleingang eingesetzter Dallara Chevrolet zum aktuellen Zeitpunkt auch eher unwahrscheinlich ist. Jonathan Byrd’s Racing plant übrigens ein Vollzeit-Comeback für 2016. Darüber hinaus wird Jay Howard für das Herta-Team an den Start gehen.

Sehr wahrscheinlich ist außerdem noch ein vierter Dallara Chevrolet von Ganassi. Darin wird aller Voraussicht nach Sage Karam sitzen, der 2014 bereits das Indy-500 in einem Gemeinschaftsprojekt von Ganassi und Dreyer-&-Reinbold fuhr. Karam soll eigentlich die gesamte Saison für Ganassi bestreiten, aber weil Sponsor Target nächstes Jahr nur noch einen Wagen zahlt, ist die Finanzierung noch nicht sichergestellt. Zumindest für das Indy-500 darf man aber wohl auf Karam setzen.

Sicher ist auch ein zweiter Dallara Honda von Sam Schmidt, nur der Fahrer, der dann auch die gesamte Saison dabei wäre, steht noch nicht fest. Getestet hat zuletzt unter anderem Davide Valsecchi. Noch ist es nicht ausgeschlossen, dass Schmidt Peterson wie im Vorjahr einen dritten Dallara Honda für Jacques Villeneuve einsetzt. Zuletzt konnte man in diese Richtung allerdings nichts vernehmen.

Busch wohl wieder dabei


NASCAR-Star Kyle Busch wird aller Voraussicht nach auch 2015 mit von der Partie sein und wieder für Andretti fahren. Denkbar ist auch ein fünfter Dallara Honda von Michael Andretti, immerhin will das Team auch einen vierten Vollzeit-Fahrer an den Start bringen. Auf Pole-Position dafür befindet sich derzeit Zach Veach, aber noch steht dahinter ein großes Fragezeichen.

Wer im zweiten (Vollzeit-) Dallara Chevrolet von KVSH sitzen wird, ist zur Stunde auch noch nicht geklärt. Gehandelt wird Justin Wilson. Weil Ed Carpenter bei CFH nur die Ovalrennen fahren wird, wird sich das Team in den kommenden Wochen noch einen Fahrer für die Straßen- und Rundkurse angeln. Als Favorit dafür gilt nach wie vor JR Hildebrand. Durchaus denkbar, dass Hildebrand in einem dritten Dallara Chevrolet des fusionierten Teams beim Indy-500 sitzen wird.

Dale Coyne will zwei Vollzeit-Boliden an den Start bringen, vielleicht mit Alexander Rossi und Rodolfo Gonzalez. Höchst wahrscheinlich wird darüber hinaus Pippa Mann in einem dritten Dallara Honda für das 500-Meilenrennen von Indianapolis Platz nehmen. Sie wäre Stand heute die einzige Dame im Feld.

Das Stammcockpit bei Herta ist nach wie vor unbesetzt. Als möglicher Kandidat gilt Gabby Chaves. Rahal Letterman Lanigan könnte einen zweiten Dallara Honda an den Start bringen, für den Conor Daly eine Option wäre. Fan Force United arbeitet an einem Vollzeitprojekt mit Stefan Wilson, durchaus möglich, dass Wilson zumindest beim Indy-500 dabei sein wird. Und auch Dreyer-&-Reinbold will wie im letzten Jahr wieder beim IndyCar-Saisonhöhepunkt mitfahren, möglicherweise mit Ryan Briscoe.

Mögliches Starterfeld Indy-500
1) Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
2) Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
3) Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
4) Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
5) Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
6) Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
7) Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
8) Sage Karam (Ganassi; Dallara Chevrolet)?
9) James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
10) Davide Valsecchi (Schmidt Peterson; Dallara Honda)?
11) Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
12) Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
13) Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
14) Kyle Busch (Andretti; Dallara Honda)?
15) Zach Veach (Andretti; Dallara Honda)?

16) Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
17) Justin Wilson (KVSH; Dallara Chevrolet)?
18) Bryan Clauson (Jonathan Byrd’s/KVSH; Dallara Chevrolet)
19) Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
20) Ed Carpenter (CFH; Dallara Chevrolet)
21) JR Hildebrand (CFH; Dallara Chevrolet)?
22) Alexander Rossi (Dale Coyne; Dallara Honda)?
23) Rodolfo Gonzalez (Dale Coyne; Dallara Honda)?
24) Pippa Mann (Dale Coyne; Dallara Honda)?
25) Gabby Chaves (Herta; Dallara Honda)?

26) Jay Howard (Herta; Dallara Honda)
27) Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
28) Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)
29) Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
30) Conor Daly (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)?
31) Buddy Lazier (Lazier; Dallara Chevrolet)?
32) Stefan Wilson (Fan Force United; Dallara Honda)?
33) Ryan Briscoe (Dreyer-&-Reinbold; Dallara Chevrolet)?

Beitrag Donnerstag, 12. März 2015

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Sage Karam wurde zumindest für den Saisonauftakt bei Ganassi bestätigt. James Jakes wird Stammfahrer bei Schmidt Peterson. Simona de Silvestro gelingt die Rückkehr in die IndyCar mit dem Andretti-Team, vorerst aber auch nur für St. Petersburg. Stefano Coletti wird für KVSH sein IndyCar-Debüt geben. Luca Filippi wird die Rundkurs- und Straßenrennen für das CFH-Team fahren. Die Cockpits bei Dale Coyne sind noch unbesetzt. Indy-Lights-Meister Gabby Chaves steigt mit Bryan Herta Autosport in die IndyCar auf.

Zumindest beim Auftakt in St. Petersburg dürfte das IndyCar-Feld 24 Fahrzeuge umfassen. Noch unbesetzt sind aber beide Plätze bei Dale Coyne Racing. Zuletzt haben Carlos Huertas und Rodolfo Gonzalez für das beliebte Team getestet. Huertas war schon letztes Jahr für die Mannschaft am Start. Natürlich würde Dale Coyne auch gerne mit Justin Wilson weitermachen. Der Brite versuchte über den Winter bei Andretti oder KVSH unterzukommen, nun muss er wegen fehlender Finanzierung bangen, überhaupt in der IndyCar bleiben zu können. Auch sein Bruder Stefan Wilson wird wohl keine Vollzeit-Saison für Fan Force United fahren. Das Team fand bisher keinen Geldgeber für die Ambitionen. Dale Coyne versucht hinter den Kulissen wohl noch, Sponsoren für einen Wilson-Einsatz zu finden, denn eigentlich wollte man schon letzte Woche die Fahrer verkünden, was bisher aber noch nicht passierte.

Selbst bei den Topteams ist die Finanzierung weiterhin ein Thema. Ganassi-Junior Sage Karam, der letztes Jahr beim Indy-500 in einem Gemeinschaftsprojekt mit Dreyer-&-Reinbold eingesetzt wurde, wird zumindest beim Saisonauftakt im vierten Dallara Chevrolet von Ganassi sitzen. Man will natürlich möglichst die gesamte Saison miteinander bestreiten, aber bislang gilt der Vertrag nur für St. Petersburg.

Nach einem Jahr Abwesenheit kehrt James Jakes in die IndyCar mit einem Vollzeitcockpit bei Schmidt Peterson Hamilton zurück. Das Cockpit wurde frei, weil der eigentlich überzeugende Mikhail Aleshin durch die Sanktionen gegen Russland kein Budget fand. Auch Conor Daly (er testete sogar für Schmidt Peterson) und viele anderen Fahrer hofften auf den Platz im Team von Sam Schmidt, aber letztlich bekam Jakes den Zuschlag. Er fuhr von 2011 bis ’13 für Dale Coyne und Rahal Letterman Lanigan bereits 51 IndyCar-Rennen, 2013 in Houston erreichte er mit Rang sechs sein bestes Resultat.

Erster Monegasse seit 1929


Mit Simona de Silvestro ist 2015 auch wieder eine Frau im IndyCar-Feld. Die Schweizerin wanderte letztes Jahr zu Sauber in die Formel-1 als Testfahrerin ab und hoffte auf eine Karriere im GP-Sport, aber diese Hoffnungen wurden nicht zur Realität. Nun ist sie bei Andretti zurück in der IndyCar, wenn auch der Vertrag bislang nur für den Lauf in St. Petersburg gilt. Andretti will am liebsten fünf Wagen einsetzen, zumindest einer mit wechselnder Besetzung und Fahrern wie Kevin Magnussen, Jean-Eric Vergne, Matthew Brabham, Zach Veach und Scott Speed. Der vierte Wagen sollte ein Vollzeit-Cockpit für Justin Wilson werden, aber derzeit sieht es so aus, als würde Andretti die meisten Rennen nur mit drei Dallara Honda an den Start gehen.

Einen für Europäer prominenten Neuzugang gibt es bei KVSH: Stefano Coletti wechselt von der GP2, wo er sieben Rennen gewinnen konnte, in die IndyCar. Coletti hat das Talent für eine vielversprechende Karriere in den Vereinigten Staaten von Amerika. Der bisher einzige Monegasse in der IndyCar war übrigens 1929 Louis Chiron beim Indy-500 mit einem Delage-Boliden, den er auch bei GP-Rennen pilotierte. Chiron wurde in Indianapolis Siebter. Antonio Ferrari, Teamchef des EuroInternational-Teams, wird Coletti bei seinem Debüt als Berater zur Seite stehen. Coletti war für EuroInternational zuletzt beim Macau-GP der Formel-3 im Einsatz. EuroInternational hat eine Vergangenheit in der IndyCar und plant auch die Rückkehr nach Amerika, zunächst mit einem Indy-Lights-Team 2016.

Ein weiterer GP2-Spitzenfahrer, Luca Filippi, wird sich mit Ed Carpenter den zweiten Wagen des CFH-Teams teilen. Teamteilhaber Carpenter bestreitet ja nur die Ovalrennen, Filippi übernimmt den Dallara Chevrolet auf allen Rundkurs- und Straßenrennen. Das war letztes Jahr die Aufgabe von Mike Conway, der aber in der Sportwagen-WM von Toyota befördert wurde. Filippi bestritt seit 2013 für Herta und Rahal Letterman Lanigan acht IndyCar-Rennen und wurde dabei in Houston 2013 Zehnter.

Gabby Chaves gibt derweil sein IndyCar-Debüt für das Herta-Team. Damit bekommt erstmals seit Josef Newgarden (Meister 2011) wieder ein Indy-Lights-Champion ein IndyCar-Vollzeitcockpit.

Mögliches Fahrerfeld 2015
Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
Sage Karam (Ganassi; Dallara Chevrolet)
James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
James Jakes (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
Simona de Silvestro (Andretti; Dallara Honda)
Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
Stefano Coletti (KVSH; Dallara Chevrolet)
Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
Ed Carpenter / Luca Filippi (CFH; Dallara Chevrolet)
Carlos Huertas (Dale Coyne; Dallara Honda) ?
Rodolfo Gonzalez (Dale Coyne; Dallara Honda) ?

Gabby Chaves (Herta; Dallara Honda)
Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)
Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)

Beitrag Samstag, 14. März 2015

Beiträge: 45812
Es sind noch etwas mehr als zwei Monate bis zum legendären Indy-500. Traditionell sollen dann wieder 33 IndyCar-Fahrer den Wettstreit um die Siegesmilch in der Victory Lane antreten. Mehr Starter werden nicht erwartet – aber wer werden überhaupt die 33 Fahrer?

Zwischen 22 und 24 IndyCar-Vollzeit-Boliden werden erwartet. Das Feld wird also beim Indy-500 auch mit Gaststartern aufgefüllt. Wie könnte es aussehen?

Penske wird vier Dallara Chevrolets an den Start bringen, mit IndyCar-Meister Will Power, Vizemeister Hélio Castroneves, Ex-Indy-500-Sieger Juan-Pablo Montoya, sowie Neuzugang Simon Pagenaud.

Bei Ganassi ist das vierte Cockpit neben Scott Dixon, Tony Kanaan und Charlie Kimball noch offen. Angestrebt wird ein Vollzeit-Vertrag für Junior Sage Karam, der letztes Jahr im Indy-500 sein Debüt gegeben hat, in einem Gemeinschaftsprojekt zwischen Ganassi und Dreyer-&-Reinbold. Karam ist bisher lediglich für den Saisonauftakt in St. Petersburg für Ganassi bestätigt.

Meira plant Comeback


Schmidt Peterson hat mit James Hinchcliffe und James Jakes zwei neue Stammfahrer. Ob es wieder einen dritten Dallara Honda geben wird, ist unklar. Letztes Jahr startete Jacques Villeneuve für das Team von Sam Schmidt. Bislang hat der Kanadier aber keine Comeback-Pläne verlauten lassen, zeigte sich letztes Jahr nach dem Rennen diesbezüglich aber interessiert. Möglicherweise arbeitet Sam Schmidt beim Indy-500 wieder mit Davey Hamilton zusammen. Der Ex-IndyCar-Fahrer versucht derzeit einen eigenen IndyCar-Rennstall zu gründen und könnte dafür auch Schützenhilfe von John Menard, der ebenfalls schon einen IndyCar-Rennstall in den 90er Jahren leitete, bekommen. Als Fahrer wünscht sich Vitor Meira ein Comeback. Der Brasilianer beendete das Indy-500 2005 (Rahal Letterman) und 2008 (Panther) jeweils als Zweiter und hat mit dem Indy-500 noch eine Rechnung offen.

Der Wunsch von Teambesitzer Michael Andretti, fünf Vollzeit-IndyCars einsetzen zu können, wird sich wohl nicht erfüllen. Für das Indy-500 sind derzeit nur drei Dallara Hondas von Andretti bestätigt, darunter natürlich der von Titelverteidiger Ryan Hunter-Reay, dazu auch der von Marco Andretti und der von Carlos Muñoz. Simona de Silvestro ist für den Auftakt in St. Petersburg fix und man arbeitet an einer Ausweitung des Programms. Auch Zach Veach wird immer wieder mit einem Teilprogramm für Andretti in Verbindung gebracht, so dass Andretti zumindest beim Indy-500 tatsächlich auf fünf Dallara-Honda-Boliden kommen könnte.

Sébastien Bourdais und Stefano Coletti sind als KVSH-Stammfahrer auch beim Indy-500 gesetzt. Dazu kommt ein dritter Dallara Chevrolet, der von Jonathan Byrd’s Racing für Bryan Clauson vorbereitet wird, allerdings auch mit Unterstützung von KVSH. Es könnte sogar noch einen weiteren KVSH-Einsatz geben – mit Ryan Phinny an Bord. Der 25-Jährige kommt aus der Indy-Lights-Meisterschaft. Auch James Davison ist ein Kandidat für einen vierten KVSH-Wagen.

Hildebrand doch für Carpenter?


Das fusionierte Team von Sarah Fisher und Ed Carpenter wird Josef Newgarden einsetzen, sowie Carpenter selber. JR Hildebrand könnte wie im letzten Jahr ebenso an den Start gehen, obwohl nicht wie erwartet er, sondern Luca Filippi die Rundstreckenrennen für Carpenter bestreiten wird. Hildebrand will nicht nur beim Indy-500, sondern auch bei anderen ausgewählten IndyCar-Rennen für CFH Racing starten. Sollten die Pläne mit dem US-Amerikaner jedoch nicht realisiert werden, könnte auch Townsend Bell in einem dritten Dallara Chevrolet fahren.

Wie in der Geschichte ja fast schon üblich, lässt sich Dale Coyne lange Zeit mit der Fahrerwahl. Als Favoriten auf die zwei Stammplätze gelten Carlos Huertas und Rodolfo Gonzalez. In einem dritten Dallara Honda könnte wie letztes Jahr Pippa Mann an den Start gehen. Gerüchten zu Folge hat Dale Coyne Racing aber größere Finanzierungsprobleme.

Herta setzt beim Indy-500 neben dem Stammfahrer Gabby Chaves auch auf Jay Howard. Sogar ein dritter Dallara Honda, in dem dann ein IndyCar-Veteran wie Ryan Briscoe oder Oriol Servià sitzen könnte, ist nicht ausgeschlossen.

Foyt hat mit Takuma Sato und Jack Hawksworth erstmals seit vielen Jahren wieder zwei Vollzeit-Fahrer unter Vertrag. Ein dritter Wagen etwa für Conor Daly ist daher eher unwahrscheinlich.

Chance für Routiniers?

Bein Rahal Letterman Lanigan könnte sich neben Graham Rahal durchaus noch ein Projekt für einen Teamkollegen ergeben, möglicherweise für Oriol Servià.

Sofern die Finanzierung klappt, will auch Buddy Lazier wieder mit seinem Familienteam nach Indianapolis reisen.

Und schließlich hat auch Dreyer-&-Reinbold wieder das Geld für das Indy-500 zusammen, wahrscheinlich mit einem IndyCar-Veteran wie Ryan Briscoe, Townsend Bell oder Oriol Servià. Dreyer-&-Reinbold wollte ursprünglich auch weitere Saisonrennen absolvieren, aber das Geld dafür fehlt bislang.

Mögliches Indy-500-Feld

1) Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
2) Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
3) Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
4) Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
5) Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
6) Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
7) Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
8) Sage Karam (Ganassi; Dallara Chevrolet)?
9) James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
10) James Jakes (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
11) Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
12) Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
13) Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
14) Simona de Silvestro (Andretti; Dallara Honda)?
15) Zach Veach (Andretti; Dallara Honda)?

16) Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
17) Stefan Coletti (KVSH; Dallara Chevrolet)
18) Bryan Clauson (Jonathan Byrd’s/KVSH; Dallara Chevrolet)
19) Ryan Phinny (KVSH; Dallara Chevrolet)?
20) Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
21) Ed Carpenter (CFH; Dallara Chevrolet)
22) JR Hildebrand (CFH; Dallara Chevrolet)?
23) Carlos Huertas (Dale Coyne; Dallara Honda)?
24) Rodolfo Gonzalez (Dale Coyne; Dallara Honda)?
25) Pippa Mann (Dale Coyne; Dallara Honda)?

26) Gabby Chaves (Herta; Dallara Honda)
27) Jay Howard (Herta; Dallara Honda)
28) Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
29) Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)
30) Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
31) Oriol Servià (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)?
32) Buddy Lazier (Lazier; Dallara Chevrolet)
33) Ryan Briscoe (Dreyer-&-Reinbold; Dallara Chevrolet)?

Beitrag Dienstag, 17. März 2015

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Eigentlich hätten wir schon den ersten IndyCar-Sieger der Saison 2015 feiern können. Doch das Rennen in Brasilia musste abgesagt werden. Zwar wird über die Möglichkeit eines Ersatzrennens erörtert, doch ob es dazu im Laufe der Saison kommen wird, ist unklar. Diskutiert wird auch anderer Front: Der IndyCar-Kalender ist viel zu kurz.

Nicht mehr ganz zwei Wochen. Dann fällt der Startschuss zur IndyCar-Saison 2015. Drei Wochen später als geplant, in St. Petersburg statt in Brasilia. In der brasilianischen Hauptstadt sollte erstmals ein IndyCar-Rennen ausgetragen werden, aber dann wollte die Regierung für die Kosten der Modernisierungsarbeiten am Kurs im Umfang von rund 90 Millionen Euro nicht aufkommen – die Absage des Rennens war die logische Konsequenz.

Zuletzt wurde über ein Ersatzrennen auf der spektakulären Piste in Laguna Seca spekuliert. Doch der IndyCar-Kalender ist so dicht bepackt, dass es dieses Rennen erst im Anschluss geben würde, Gerüchten zu Folge am 11. September. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass dies passieren wird, tendiert gegen null: Die Streckenbetreiber in Sonoma wollen ein Veto einlegen, weil sie für das Finale vorgesehen sind. Es geht um Prestige: Im Finale wird in der Regel die Meisterschaft entschieden – und es gibt doppelte Punkte.

Nicht nur wegen des atemberaubenden Streckenprofils würden viele Fans ein Rennen in Laguna Seca begrüßen. Es würde darüber hinaus die Saison auch etwas in die Länge ziehen. Denn nach dem aktuellen Kalender endet die Saison schon wieder Ende August. Ein halbes Jahr Pause ist zu viel. Da bleiben die Fans einfach nicht bei der Stange. Derartige Kritiken gibt es auch von der Legende Mario Andretti.

Die IndyCar arbeitet daran, die Saison zu strecken. Eine Wintermeisterschaft in Übersee wird es nicht geben, aber im Januar und Februar sind Rennen im Ausland angedacht, beispielsweise in Dubai. Eine Expansion der IndyCar auch außerhalb Nordamerikas wäre absolut wünschenswert, die Finanzierung muss aber stimmen. Obwohl es derzeit so aussieht, als würde es 2015 zwei Vollzeit-Cockpits mehr geben als letztes Jahr, ist das Auftreiben des Budgets so schwer wie nie. Und die Entwicklung eigener Aero-Kids dürfte die Kosten schon an anderer Stelle etwas in die Höhe treiben.

Die letzten zehn Auslands-Rennen der IndyCar
Toronto (Kanada) 1986-2015
São Paulo (Brasilien) 2010-2013
Edmonton (Kanada) 2005-2012
Motegi (Japan) 1998-2011
Surfers Paradise (Australien) 1991-2008
Mont-Tremblant (Kanada) 2007
Zolder (Belgien) 2007
Assen (Niederlande) 2007
Mexico-City (Mexiko) 2002-2007
Montréal (Kanada) 2002-2006

Beitrag Freitag, 20. März 2015

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Die IndyCar wird auch technisch wieder vielfältiger: Nach dem jahrelangen Dallara-Honda-Monopol kämpfen nun zumindest zwei Hersteller wieder um den besseren Motor und 2015 auch um das bessere Aero-Kid. Doch die IndyCar braucht dringend einen weiteren Hersteller, denn ein Ausstieg von Honda ist nicht ausgeschlossen.

Inzwischen haben Chevrolet und Honda jeweils ihre Aerodynamik-Entwicklungen für den aktuellen Dallara-Boliden präsentiert. Der Flügelsalat erinnert an die F1-Rennwagen bis anno 2008, mit vielen Zusatzflügel und Leitbleche. Das zeigt aber auch, wie viel am IndyCar-Rennwagen verändert werden darf. Bislang haben die Hersteller nur die Varianten für die Rundstrecken präsentiert. Für die Ovalrennen wird es nochmal ganz eigene Aero-Kids geben.

Technische Vielfalt liegt in der Geschichte der IndyCar begründet. Gehen wir in Zehn-Jahresschritten zurück und schauen uns dabei den Jahreshöhepunkt das Indy-500 an: 2005 gab es mit Dallara und Panoz zwei Chassis-, sowie mit Toyota, Chevrolet und Honda drei Motorenhersteller. 1995 mit Reynard und Lola zwei Chassis-, sowie mit Ford, Mercedes, Menard und Honda vier Motorenhersteller. 1985 mit March, Lola und Eagle drei Chassis- und mit Cosworth und Buick zwei Motorhersteller. 1975 mit Eagle, McLaren, Coyote, Riley, Wildcat, King, Vollstedt, Rascar und Finley neun Chassis- und mit Offenhauser, Foyt, DGS und Chevrolet vier Motorenhersteller. 1965 mit Lotus, Brawner Hawk, Watson, Gerhardt, Lola, Halibrand, Vollstedt, BRP, Huffaker, Kurtis Kraft, Ferguson, Brabham und Kuzma 13 Chassis- und mit Ford, Offenhauser und Novi drei Motorenhersteller. 1955 mit Kurtis Kraft, Kuzma, Silnes, Trevis, Epperly, Philipps, Schroeder, Pawl, Stevens und Pankratz zehn Chassis- und mit Offenhauser einen Motorenhersteller. 1946 mit Adams, Miller, Maserati, Wetteroth, Alfa Romeo, Shaw, Bromme, Kurtis Kraft, Stevens, Cooper, Lencki, Bugatti, Snowberger und Fageol 14 Chassis- und mit Sparks, Offenhauser, Maserati, Alfa Romeo, Duray, Novi, Miller, Ford, Lencki, Brisco, Winfield und Sampson zwölf Motorhersteller. 1935 mit Wetteroth, Shaw, Miller, Stevens, Ringling, Summers, Mikan, Adams, Snowberger, Weil und Duesenberg elf Chassis- und mit Offenhauser, Miller, Buick, Studebaker, Ford und Lencki sechs Motorhersteller. 1925 mit Duesenberg, Miller, Fiat und Ford je vier Chassis- und Motorenhersteller. 1915 mit Mercedes, Peugeot, Stutz, Duesenberg, Maxwell, Sunbeam, Emden, Cornelian, Delay, Mais, Bugatti und Cino zwölf Chassis- und mit Mercedes, Peugeot, Stutz, Duesenberg, Maxwell, Sunbeam, Emden, Sterling, Delage, Mercer und Bugatti elf Motorhersteller.

Kommt Alfa Romeo?


Doch technische Vielfalt hat auch seine Nachteile. IndyCar-Rennlegende und Ex-F1-Weltmeister Mario Andretti beispielsweise hält die Einführung der Aero-Kids zum aktuellen Zeitpunkt für falsch – weil das Racing in der IndyCar mit den Einheitschassis letztes Jahr so gut war. Mit den Aero-Kids könnte es schwieriger werden zu überholen, darüber hinaus werden die Autos vielleicht nicht mehr so eng beisammen sein, sondern zeitlich weiter auseinander liegen. Je nachdem um wie viel besser eines der Aero-Kids gegenüber eines anderen ist.

Auch finanziell wird es mit der Weiterentwicklung teuer. Deswegen ist es zunächst auch nur den Motorenhersteller gestattet, Aero-Kids zu entwickeln und deswegen bleibt als Grundbasis der aktuelle Dallara-Bolide. Aber nächstes Jahr sollen dann nach dem aktuellen Plan auch die Teams selbst eigenständige Aero-Kids entwickeln dürfen.

Trotz der Nachteile bringen verschiedene Hersteller einen zusätzlichen Wettbewerbsfaktor mit, der bei den Fans gut ankommt. Um diesen Aspekt aufrecht zu erhalten, wäre ein dritter Hersteller aber herzlich willkommen. 2012 gab es mit Lotus/Judd ja einen dritten IndyCar-Motorbauer, allerdings erwies sich das Triebwerk als wenig konkurrenzfähig und der Finanzier verlor die Lust am Projekt.

Mit Cosworth würde gerne ein weiterer zusätzlicher Hersteller in die IndyCar einsteigen. Es gibt sogar auch schon erste Studien über ein eigenes Aero-Kid. Das große Problem betrifft die Finanzierung, weshalb Cosworth bei Automobilherstellern auf Werbetour geht. Jüngstes Gerücht ist eine mögliche Zusammenarbeit mit Alfa Romeo, weil Fiat-Chef Sergio Marchionne die Marke wieder zu mehr Glanz verleihen will. Ein IndyCar-Einstieg wäre aber frühestens 2017 realistisch.

Steigt Honda aus?


Besonders Honda fordert im Sinne des Wettbewerbs schon lange einen dritten Hersteller in der IndyCar – und schließt selbst einen Ausstieg nicht mehr aus. Und der könnte 2015 noch wahrscheinlicher werden. Bei den Testfahrten im Barber Motorsport Park deutete sich an, dass Chevrolet bei den Aero-Kids bessere Arbeit geleistet hat als Honda. Eine weitere sportliche Niederlage können sich die Japaner aber eigentlich nicht leisten. Derzeit haben sie zu viele Baustellen: In der Formel-1, in der Tourenwagen-WM, sogar in der heimischen Super-Formula – überall hinkt Honda derzeit hinterher.

Beitrag Samstag, 21. März 2015

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Mit den zwei Dallara Hondas von Dale Coyne Racing sind die letzten beiden Cockpits für die nächste Woche startende IndyCar-Meisterschaft besetzt worden. Carlos Huertas und Francesco Dracone versprechen allerdings kein überragendes Fahrerduo.

Carlos Huertas gewann letztes Jahr in Houston für Dale Coyne zwar ein IndyCar-Rennen, aber der 23-Jährige profitierte damals von einem chaotischen Rennverlauf und einem Benzinpoker, der glückte. Abgesehen von diesem Überraschungs-Triumph blieb Huertas mit Rang acht in Detroit eher farblos.

Francesco Dracone hatte wohl keiner auf der Rechnung. Der 31-Jährige fuhr in den vergangenen Jahren in der Auto-GP-Meisterschaft, kann aber auch schon auf zwei IndyCar-Rennen 2010 mit Conquest zurückblicken. In Sonoma wurde er dabei auf Rang 20 gewertet. Schon im Dezember 2013 absolvierte der Italiener für Dale Coyne Testfahrten. Bei den Tests im Barber Motorsport Park in dieser Woche blieb Dracone über vier Sekunden hinter der Spitze zurück – fuhr allerdings auch noch mit dem Wagen von 2014 ohne dem neuen Aero-Kid von Honda.

Weil Luca Filippi in St. Petersburg für das CFH-Team an den Start gehen wird, sind erstmals seit dem Lausitzring 2001 wieder zwei Italiener in einem IndyCar-Rennen dabei. Damals fuhr Max Papis für das Rahal-Team und Alessandro Zanardi im Team von Mo Nunn. Zanardi hatte im Rennen einen schweren Unfall, bei dem er beide Beine verlor.

Der Vertrag mit Dracone läuft übrigens nur für die ersten vier Rennen. Möglicherweise kommt dann ein anderer Fahrer zum Zug. Kandidaten gibt es zu genüge, wie beispielsweise James Davison, Pippa Mann oder Rodolfo Gonzalez. Justin Wilson, der noch letztes Jahr das Dale-Coyne-Aushängeschild war, steht übrigens ohne Cockpit da. Er hofft auf einen Platz beim Indy-500, möglicherweise im Team von Michael Andretti.

Das IndyCar-Feld in St. Petersburg

Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
Sage Karam (Ganassi; Dallara Chevrolet)
James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
James Jakes (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
Simona de Silvestro (Andretti; Dallara Honda)
Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
Stefano Coletti (KVSH; Dallara Chevrolet)
Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
Luca Filippi (CFH; Dallara Chevrolet)
Carlos Huertas (Dale Coyne; Dallara Honda)
Francesco Dracone (Dale Coyne; Dallara Honda)
Gabby Chaves (Herta; Dallara Honda)
Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)
Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)

Beitrag Freitag, 27. März 2015

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Bei den Testfahrten im Barber Motorsport Park trafen die bestätigten IndyCar-Fahrer zur Generalprobe vor dem Saisonauftakt an diesem Wochenende aufeinander. Titelverteidiger Will Power fing dabei da an, wo er letztes Jahr aufhörte: An der Spitze.

Die Zeiten liegen aber eng beisammen. 21 Fahrer waren innerhalb von etwa neun Zehntelsekunden! Das ist auch deswegen ermutigend, weil Chevrolet und Honda erstmals die beiden Aero-Kids gemeinsam auf der Strecke getestet haben. Die Befürchtung, dass einer der beiden Hersteller ein viel besseres Kid gebaut hat und das Feld daher etwas auseinandergezogen wird, hat sich nicht bestätigt. Trotzdem deutet sich an, dass Chevrolet einen kleinen Vorteil gegenüber Honda hat. Auf den ersten sechs Plätzen landeten jedenfalls sechs von Chevrolet-Aggregaten befeuerte Fahrer.

Nur von zwei Fahrern fielen die Zeiten deutlich ab. Zum einen von Sage Karam, der aber seinen Dallara Chevrolet am ersten Tag heftig crashte. Dabei brach er sich ein Handgelenk, will aber in St. Petersburg trotzdem fahren. Bislang ist der junge US-Amerikaner ja auch erst für den Season-Opener bestätigt. Zum anderen von Francesco Dracone, den viele zwar fahrerisch auch eher mittelprächtig einstufen, der aber bei Dale Coyne nur mit dem Aero-Kid vom letzten Jahr getestet hat und daher auch gehandicapt war.

Nur Simona de Silvestro fehlte übrigens im Barber Motorsport Park. Sie ist beim Auftakt in St. Petersburg in einem vierten Dallara Honda von Andretti gemeldet und fuhr letzte Woche noch auf einem anderen Kurs erste Testrunden. Sie kennt den aktuellen Dallara (allerdings ohne Aero-Kid) ja aus ihrer bisher letzten IndyCar-Saison 2013.

IndyCar-Testzeiten Barber Motorsport Park
1. Will Power (Penske; Dallara Chevrolet) 1:07,312
2. Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet) 1:07,400
3. Stefano Coletti (KVSH; Dallara Chevrolet) 1:07,522
4. Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet) 1:07,530
5. Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet) 1:07,532
6. Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet) 1:07,583
7. Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda) 1:07,620
8. Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet) 1:07,623
9. Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet) 1:07,626
10. Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda) 1:07,664
11. Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet) 1:07,720
12. James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda) 1:07,780
13. Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet) 1:07,808
14. Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda) 1:07,849
15. Carlos Huertas (Dale Coyne; Dallara Honda) 1:07,887
16. Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda) 1:07,954
17. Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda) 1:07,957
18. James Jakes (Schmidt Peterson; Dallara Honda) 1:08,025
19. Luca Filippi (CFH; Dallara Chevrolet) 1:08,120
20. Gabby Chaves (Herta; Dallara Honda) 1:08,187
21. Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda) 1:08,265
22. Sage Karam (Ganassi; Dallara Chevrolet) 1:10,755
23. Francesco Dracone (Dale Coyne; Dallara Honda) 1:11,632

Beitrag Freitag, 03. April 2015

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Das Andretti-Team wird beim Indy-500 gleich fünf Dallara Hondas in das Rennen schicken. Simona de Silvestro bekam einen neuen Vertrag und Justin Wilson heuert gleich für beide Indy-Rennen an. Auch Alex Tagliani arbeitet am Comeback für die 99. Ausgabe des 500-Meilenrennens von Indianapolis.

Simona de Silvestro ist die erste bestätigte weibliche Fahrerin im Feld. Erst gestern kam die Bestätigung, dass die Schweizerin auch beim Indy-500 mit von der Partie sein wird. Beim Auftakt saß sie zwar schon im vierten Dallara Honda von Andretti und machte dabei auch eine gute Figur (eine Durchfahrtsstrafe nach einer Kollision verhinderte ein gutes Ergebnis), aber dann wurde Justin Wilson für die beiden Indy-Rennen im Auto mit der Startnummer 25 gemeldet, also in De Silvestros Auto. Für sie bringt Andretti aber einen fünften Boliden an den Start!

Für Justin Wilson wird es damit ein Comeback in der IndyCar geben. Der Brite fuhr seit 2004 insgesamt 171 IndyCar-Rennen für Conquest, RuSports, Newman Haas Lanigan, Dale Coyne und Dreyer-&-Reinbold und gewann davon sieben. Die Saison 2005 beendete er für RuSports als Gesamt-Dritter. Zuletzt war der ehemalige F1-Fahrer das Aushängeschild bei Dale Coyne, hoffte aber auf einen Aufstieg etwa mit Andretti. Doch die Finanzierung für die gesamte Saison klappte nicht, daher kann er vorerst nur für die beiden Indy-Rennen im Cockpit sitzen.

Mit der Verpflichtung von De Silvestro und Wilson ist es aber auch höchst unwahrscheinlich geworden, dass auch NASCAR-Star Kyle Busch wie letztes Jahr einen Versuch beim Indy-500 wagt. Denn ein sechster Bolide gilt als äußerst unwahrscheinlich. Auch Nachwuchspilot Zach Veach darf sich daher kaum mehr Hoffnungen machen, zumindest nicht bei Andretti. Mit AJ Allmendinger hat ein weiterer IndyCar-Fahrer Interesse an einem Doppelstart in der NASCAR und beim Indy-500 bekundet, bisher hat sich daraus aber nichts mehr Konkretes ergeben. Zuletzt hatte der US-Amerikaner noch 2013 Kontakte zu Penske, doch inzwischen hat er innerhalb der NASCAR das Team gewechselt.

Ein anderer bekannter Name steht dagegen sehr nah an der Bekanntgabe seiner Rückkehr: Alex Tagliani. Der Kanadier fuhr 2014 beim Indy-500 für das Team von Fisher Hartman Racing beim Indy-500 mit. Der Rennstall ist inzwischen mit der Mannschaft von Ed Carpenter fusioniert und ein dritter Dallara Chevrolet erscheint für das Indy-500 als höchst wahrscheinlich. „Racer.com“ berichtet, dass Tagliani mit einer Chevrolet-Mannschaft starten soll, was auch passen würde. Bislang halt immer JR Hildebrand als möglicher Kandidat für den dritten Dallara Chevrolet von CFH Racing. Auch bei Ganassi, KVSH und Dreyer-&-Reinbold wäre Tagliani ein möglicher Kandidat. Bisher stehen 25 der 33 Starter fest.

Mögliches Feld beim Indy-500

1) Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
2) Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
3) Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
4) Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
5) Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
6) Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
7) Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
8) Sage Karam (Ganassi; Dallara Chevrolet)?
9) James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
10) James Jakes (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
11) Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
12) Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
13) Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
14) Simona de Silvestro (Andretti; Dallara Honda)
15) Justin Wilson (Andretti; Dallara Honda)
16) Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
17) Stefan Coletti (KVSH; Dallara Chevrolet)
18) Bryan Clauson (Jonathan Byrd’s/KVSH; Dallara Chevrolet)
19) Ryan Phinny (KVSH; Dallara Chevrolet)?
20) Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
21) Ed Carpenter (CFH; Dallara Chevrolet)
22) Alex Tagliani (CFH; Dallara Chevrolet)?
23) Carlos Huertas (Dale Coyne; Dallara Honda)
24) Rodolfo Gonzalez (Dale Coyne; Dallara Honda)?
25) Pippa Mann (Dale Coyne; Dallara Honda)?

26) Gabby Chaves (Herta; Dallara Honda)
27) Jay Howard (Herta; Dallara Honda)
28) Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
29) Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)
30) Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
31) Oriol Servià (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)?
32) Buddy Lazier (Lazier; Dallara Chevrolet)?
33) Ryan Briscoe (Dreyer-&-Reinbold; Dallara Chevrolet)?

Beitrag Montag, 06. April 2015

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So glücklich hat man Juan-Pablo Montoya schon lange nicht mehr gesehen: Der Kolumbianer gewinnt den IndyCar-Auftakt in St. Petersburg durch einen schnelleren Boxenstopp seiner Mannschaft. Das Penske-Team dominiert und die neuen Aero-Kits sorgen für Diskussionen.

Die Regisseure für die TV-Übertragung nahmen es mit Humor. Sie blendeten immer wieder eine Statistik ein, wie viele Flügel jetzt von Honda und wie viele von Chevrolet schon zerstört wurden. Honda führte in diesem eher zweifelhaften Ranking deutlich vor Chevrolet. Das lag aber auch daran, dass viele Chevrolet-Fahrer vorne anzutreffen waren und sich nicht im Gerangel des Mittelfelds befanden.

Dass nämlich Chevrolet zumindest für einen Straßenkurs wie St. Petersburg das bessere Aero-Kit gebaut hat, zeigt sich schon im Resultat: Sechs Chevrolet-Fahrer lagen vorne, erst auf Rang sieben folgt mit Ryan Hunter-Reay der beste Honda-Fahrer. Besonders das Penske-Team dominiert. Nur Tony Kanaan als Dritter konnte einen Vierfach-Triumph des Penske-Rennstalls verhindern.

Ganz vorne rang Juan-Pablo Montoya den Favoriten Will Power nieder. Besser gesagt: Seine Boxenmannschaft. Als in einer der vielen Safety-Car-Phasen das gesamte Feld an die Box zum Nachtanken und Reifenwechsel kam, fertigten seine Jungs Montoya schneller ab als die Jungs Power. Montoya übernahm die Führung und gab sie auch nicht mehr her.

Kritik an Aero-Kits


Hinterher strahlte er über beide Ohren: Trotz eines starken vierten Rangs in der Gesamtwertung 2014 war er mit der Comeback-Saison nicht zufrieden. Jetzt fühlt er sich aber stark genug, um angreifen zu können – angreifen im Kampf um den IndyCar-Titel. Dabei waren im Vorfeld der Saison vor allem Titelverteidiger Will Power und Penske-Neuzugang Simon Pagenaud, also zwei Montoya-Teamkollegen, zu den Favoriten erkoren worden.

Die Aero-Kits, die 2015 erstmals zum Einsatz kommen, haben mehr Veränderungen gebracht, als nur die Penske-Dominanz. Bei kleineren Berührungen brachen sofort Teile der unzähligen Zusatzflügel ab. Besonders die Frontflügel-Endplatten erwiesen sich als weniger stabil. Die meisten Fahrer erklärten nach dem Rennen, dass die Kits zu einer anderen Fahrweise führen würden. Es könnte weniger gekämpft werden. Routinierte Fahrer wie Tony Kanaan sehen das nicht so schlimm: „Feinberührungen werden sicherlich weniger werden, aber wir sind ja auch nicht bei den Stockcars oder den Tourenwagen.“ Viele Fans befürchten trotzdem, dass das tolle Racing der letzten Jahre Vergangenheit sei. Auf dem Kurs in St. Petersburg gab es weniger Action als in den vergangenen Jahren. Aber noch muss man die weitere Entwicklung bei anderen Rennen abwarten.

Traurige Nachrichten gab es nach dem Rennen: Herumfliegende Teile resultierend aus der Kollision zwischen Marco Andretti und Gabby Chaves in Runde 33, verletzten eine Zuschauerin am Kopf. Auch hierfür werden die Aero-Kits verantwortlich gemacht.

Ergebnis St. Petersburg
1. Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
2. Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
3. Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
4. Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
5. Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
6. Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
7. Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
8. Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)
9. Luca Filippi (CFH; Dallara Chevrolet)
10. Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)

Gesamtwertung

1. Juan-Pablo Montoya (COL) 51
2. Will Power (AUS) 44
3. Tony Kanaan (BRA) 35
4. Hélio Castroneves (BRA) 33
5. Simon Pagenaud (FRA) 31
6. Sébastien Bourdais (FRA) 28
7. Ryan Hunter-Reay (USA) 26
8. Jack Hawksworth (GBR) 25
9. Luca Filippi (ITA) 22
10. Marco Andretti (USA) 20
11. Graham Rahal (USA) 19
12. Josef Newgarden (USA) 18
13. Takuma Sato (JPN) 17
14. Carlos Muñoz (COL) 16
15. Scott Dixon (NZL) 15
16. James Hinchcliffe (CAN) 14
17. Gabby Chaves (COL) 13
18. Simona de Silvestro (SUI) 12
19. Sage Karam (USA) 11
20. Stefano Coletti (MON) 10
21. Charlie Kimball (USA) 9
22. James Jakes (GBR) 8
23. Francesco Dracone (ITA) 7
24. Carlos Huertas (COL) 6

Beitrag Dienstag, 07. April 2015

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Eine Rennserie nach dem anderen erwacht aus dem Winterschlaf. Jetzt geht es bald Schlag auf Schlag. In ein Monat wird schon für das Indy-500 trainiert. Laut „racer.com“ könnte es sogar mehr als 33 Meldungen geben. Wahrscheinlich sind es aber wieder die traditionellen 33 Fahrer, die sich ins Quali und Rennen begeben werden.

So bekannte Namen wie letztes Jahr, als es mit Jacques Villeneuve und Kyle Busch zwei äußerst prominente Gaststarter gab, wird es dieses Jahr außer dem Stammfeld wohl nicht geben. Alex Tagliani, der Pole-Setter von 2011, schickt sich an ein Comeback zu geben. Wahrscheinlich fährt der Kanadier für KVSH. Hier plant man vier Boliden, einen in Zusammenarbeit mit Jonathan Byrd Racing. In dem sitzt Bryan Clauson schon fix.

Das Dreyer-&-Reinbold-Team wird bekanntlich sein Comeback geben. Townsend Bell gilt als wahrscheinlichster Fahrer. Der US-Amerikaner ist Jahr für Jahr beim Indy-500 dabei. Ryan Briscoe würde auch gerne in Indianapolis mit von der Partie sein und soll dabei auch die Unterstützung von Ex-Teamchef Keith Wiggins (HVM) haben. Trotzdem wäre ein Start nur in Kooperation mit einem bestehenden Team denkbar.

Mögliches Indy-500-Feld 2015
1) Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
2) Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
3) Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
4) Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
5) Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
6) Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
7) Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
8) Sage Karam (Ganassi; Dallara Chevrolet)?
9) James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
10) James Jakes (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
11) Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
12) Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
13) Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
14) Simona de Silvestro (Andretti; Dallara Honda)
15) Justin Wilson (Andretti; Dallara Honda)
16) Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
17) Stefan Coletti (KVSH; Dallara Chevrolet)
18) Bryan Clauson (Jonathan Byrd’s/KVSH; Dallara Chevrolet)
19) Alex Tagliani (KVSH; Dallara Chevrolet)?
20) Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
21) Ed Carpenter (CFH; Dallara Chevrolet)
22) JR Hildebrand (CFH; Dallara Chevrolet)?
23) Carlos Huertas (Dale Coyne; Dallara Honda)
24) Rodolfo Gonzalez (Dale Coyne; Dallara Honda)?
25) Pippa Mann (Dale Coyne; Dallara Honda)?

26) Gabby Chaves (Herta; Dallara Honda)
27) Jay Howard (Herta; Dallara Honda)
28) Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
29) Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)
30) Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
31) Oriol Servià (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)?
32) Buddy Lazier (Lazier; Dallara Chevrolet)?
33) Townsend Bell (Dreyer-&-Reinbold; Dallara Chevrolet)?

Beitrag Mittwoch, 08. April 2015

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Der amerikanische Formel-Sport befindet sich in der Regenerationsphase. Es geht eindeutig in die richtige Richtung – und damit springen auch immer mehr mögliche neue Teams auf. Mit dem Carlin-Team könnte ein absolutes Spitzenteam schon 2016 in die IndyCar einsteigen.

In den letzten Jahren sind viele Teams aus der IndyCar verschwunden. 2007, im letzten Jahr, als die IndyCar noch in Indy-Racing-League und ChampCar getrennt war, gab es noch 29 Mannschaften, 20 in der IRL (einige davon aber nur bei auserwählten Rennen), neun in der ChampCar. Als sich die beiden Serien 2008 nach 13 Jahren wieder zusammentaten, blieben 22 Mannschaften über. Mit Teams wie Forsythe und Australia verschwanden auch Traditionsmannschaften.

2009 waren wieder vier Teams weniger dabei, 2010 waren es dann nur noch 17 Rennställe, 2011 nochmal 18, 2012 aber schon nur noch 16, 2013 nur noch 15 und letztes Jahr nur noch 13. Vor der Saison 2015 schlossen sich Fisher und Carpenter zusammen, weil Dreyer-&-Reinbold, sowie Jonathan Byrds Racing einen Einsatz beim Indy-500 planen, bleibt es aber bei 13 Mannschaften, nur elf davon sind noch Vollzeitteams.

Der Trend geht dahin, dass die großen Teams immer größer werden. Noch nie zuvor hat Penske vier Fahrzeuge eingesetzt. Die kleinen Teams gehen dagegen ein, oder schließen sich zusammen. Die Hersteller Chevrolet und Honda wünschen sich noch weniger Ein-Mannteams und hoffen, dass noch mehr kleine Teams dem Beispiel Carpenter und Fisher folgen.

Doch der Trend des Teamschwunds könnte schon 2016 gestoppt werden. Die 100. Ausgabe des Indy-500 könnte neue und alte Teams in die IndyCar locken. Helfen würde ein dritter Hersteller, weil die aktuellen Motorhersteller eigentlich nur ungern mehr Motoren ausliefern wollen. Gespräche gibt es diesbezüglich mit Cosworth, aber die wollen das IndyCar-Projekt nur dann starten, wenn sie einen Konzern als Finanzier hinter sich haben. Das wird aber wohl frühestens 2017 passieren. Trotzdem deuten sich auch jetzt schon ein paar Projekte neuer IndyCar-Teams an. Welche sind am wahrscheinlichsten?

1. Carlin
Das Carlin-Team hat sich in den vergangenen Jahren in den wichtigsten Nachwuchs-Serien im europäischen Formel-Sport etabliert. Auch ein Einstieg in die Formel-1 wurde ins Auge gefasst, aber das ist wegen den horrenden Kosten für ein Privatteam wie jenes von Trevor Carlin einfach nicht durchführbar. Deswegen suchte Carlin nach Alternativen zur Formel-1. Man versteht sich als Nachwuchsteam und hat daher wenig Interesse an einem Sport- oder Tourenwagenprogramm. Carlin erkannte aber, dass viele Europäer die Augen (wieder) nach Amerika richten und hat sich über dem Winter nun auch dort niedergelassen. Die Indy-Lights-Saison 2015 ist der erste Schritt, der aber nur als Vorbereitung auf ein IndyCar-Team schon 2016 dienen soll. Dass Carlin den Indy-Lights-Auftakt in St. Petersburg dominierte könnte diesem Vorhaben neuen Schwung verleihen. Die Chance auf ein Vollzeit-Programm 2016: 80%

2. Jonathan Byrd’s Racing

Nach vielen Jahren der Abwesenheit kehrt Jonathan Byrd’s Racing 2015 beim Indy-500 zurück in die IndyCar. Als man die Rückkehr letztes Jahr verkündet, gab man auch zu Protokoll 2016 ein Vollzeit-Programm absolvieren zu wollen. Seither ist es um das Projekt aber still geworden. Den Einsatz von Bryan Clauson beim Indy-500 wird in Partnerschaft mit dem bestehenden KVSH-Team abgewickelt. Ein eigenständiges Projekt scheint man derzeit also noch nicht stemmen zu können. Auch die Finanzierung wird eine Herausforderung. Die Chance auf ein Vollzeit-Programm 2016: 50%

3. Fan Force United

2012 setzte man einen Dallara Lotus für Jean Alesi ein, doch der von Judd entwickelte Lotus-Motor war nicht konkurrenzfähig. Seither plant das Team eine IndyCar-Rückkehr. Schon dieses Jahr wollte man mit Stefan Wilson, Bruder von Justin Wilson, ein Vollzeit-Programm absolvieren, aber die Finanzierung konnte nicht gesichert werden. Derzeit gibt es nicht mal eine Bestätigung, dass man es zumindest beim Indy-500 wieder versucht. Aber die Anstrengungen wird es auch für 2016 wieder geben. Die Chancen auf ein Vollzeit-Programm 2016: 50%

4. Davey Hamilton

Auch der ehemalige IndyCar-Fahrer Davey Hamilton plante für 2015 einen eigenen Rennstall, nachdem er schon jetzt in der IndyCar-Szene involviert ist. Für 2016 könnte er es wieder versuchen. Die Chancen auf ein Vollzeit-Programm 2016: 50%

5. Dreyer-&-Reinbold

Seit 2000 existiert das Team, seit ein paar Jahren bringt man aber keine volle Saison mehr zusammen. Dieses Jahr will und wird man wieder beim Indy-500 mitmischen, aber Dennis Reinbold würde nach wie vor gerne für eine volle Saison zurückkehren. Die Chancen auf ein Vollzeit-Programm 2016: 30%

6. EuroInternational

EuroInternational-Teamchef Antonio Ferrari gründete das Team um von Anfang an zweigleisig zu fahren. In den 90er Jahren war man schon einmal in der IndyCar aktiv, zuletzt konzentrierte man sich vor allem auf den europäischen Formel-Sport. Dieses Jahr unterstützt Ferrari Stefano Coletti bei dessen Debüt in der IndyCar. Für 2016 plant EuroInternational das Comeback in Amerika, vorerst aber erst nur in der Indy-Lights, aber langfristig steht auch die IndyCar wieder auf dem Programm. Die Chancen auf ein Vollzeitprogramm 2016: 15%

7. Menard

Auch das Menard-Team hat in der IndyCar schon Tradition. Dieses Jahr wurde John Menard wieder mit einem Projekt für das Indy-500 um den ehemaligen IndyCar-Fahrer Vitor Meira in Verbindung gebracht. Aber auch das hätte nur in Zusammenarbeit mit einem bestehenden IndyCar-Team geklappt. Ein eigenes Vollzeit-Team ist daher unwahrscheinlich. Die Chancen auf ein Vollzeitprogramm 2016: 10%

8. Lazier

Bob Lazier tauchte mit seinem Team in den vergangenen zwei Jahren beim Indy-500 auf, um seinen Sohn Buddy Lazier einzusetzen. Eine volle Saison schließt man prinzipiell nicht aus, aber wahrscheinlich ist es aufgrund der finanziellen Erfordernisse nicht. Die Chancen auf ein Vollzeitprogramm 2016: 5%

9. Dragon

Roger Penske ist heute der erfolgreichste Teamchef der IndyCar. Sein Sohn Jay Penske setzte in den vergangenen Jahren mit dem Dragon-Team ebenfalls einen eigenen Rennstall ein. Vor einem Jahr stieg man aber aus, um sich der Formel-E zu widmen. Eine Rückkehr in die IndyCar ist nicht vollkommen ausgeschlossen, derzeit ist aber kein Vollzeit-Projekt geplant. Die Chancen auf ein Vollzeitprogramm 2016: 5%

10. Keith Wiggins
Der ehemalige F1- und IndyCar-Teamchef soll in diesem Jahr beim Indy-500 einen Wagen für Ryan Briscoe betreuen, solange sich eine Partnerschaft mit einem existierenden IndyCar-Team findet. Ein Vollzeitprojekt des früheren HVM-Teambosses ist aber auch sehr unwahrscheinlich. Die Chancen auf ein Vollzeitprogramm 2016: 5%

Beitrag Montag, 13. April 2015

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Das Debüt der IndyCar auf dem NOLA Motorsport Park im US-Bundesstaat Louisiana war völlig chaotisch, was aber mehr den Bedingungen geschuldet war, als der Strecke. Diese ist ein Volltreffer. Die IndyCar zeigt der Formel-1, dass moderne Strecken keine Retortenkurse sein müssen!

Wer gestern beim Großen Preis von China eingeschlafen ist, dem sei die IndyCar ans Herz gelegt. Packendes Racing mit einem stark besetzten Starterfeld – und vor allem herrliche Rennstrecken. Der NOLA Motorsport Park war das erste Mal Schauplatz eines IndyCar-Rennens: Lange und schnelle Passagen, dazu enge Kurven – die Piste ist ein herrlicher Mix und vor allem ist es noch eine richtige Rennstrecke. Mit natürlichen Grenzen in Form von Gras und Wiesen, nicht mit asphaltierten Auslaufzonen. Da kann die Formel-1 etwas lernen.

Am Wochenende gab es über Louisiana allerdings starke Niederschläge. Die Wiesen wurden zu Sümpfen und die Fahrer, die sich von der Strecke drehten, mussten mühsam mit durchdrehenden Rädern und Wasserfontänen im Heck den Weg zurück auf die Piste erkämpfen. Sehr zum Genuss der Zuschauer. Ein Betroffener war Tony Kanaan, der am Ende aber sogar noch Sechster wurde.

Spritpoker entscheidet Rennen


Kanaan ging wie einige andere Fahrer einen riskanten Strategiepoker ein. Genau wie etwa der spätere Sieger James Hinchcliffe kam er relativ früh im Rennen zum Nachtanken und setzte dann auf volles Risiko und auf viele Gelbphasen. Aber die kamen auch, denn nach 31 Rennminuten gab es den ersten Crash von James Jakes, der aber nur einem Gegner ausweichen wollte und in die Reifenstapel krachte. Diese erste Gelbphase löste viele weitere Gelbphasen aus, denn nach den Re-Starts auf abtrocknender Piste gab es nach spätestens einer Runde schon den nächsten Zwischenfall. Als dann die Spitzengruppe an die Box musste, waren diese Fahrer um Hinchcliffe und Kanaan vorne.

Auch Simona de Silvestro war eine der Fahrerinnen, die diesen Poker eingingen. Sie wurde mit Platz vier belohnt. Fast wäre sogar noch mehr drin gewesen, denn sie war beim letzten Re-Start am Drücker, wollte James Jakes und Hélio Castroneves auf einen Schlag angreifen, aber dabei kam sie auf eine nasse Stelle. Den Dallara Honda konnte die Schweizerin zwar noch abfangen, aber mehr als Rang vier war nicht drin.

Tabellenführer Juan-Pablo Montoya kam auf Rang fünf ins Ziel. Dem Kolumbianer wurde die Pole-Position geschenkt, weil durch schwere Regenfälle das Qualifying buchstäblich ins Wasser fiel. Gestartet wurde nach den so genannten Entrant-Points und damit nach dem Ergebnis vom St.Petersburg-Rennen. Bis zum Boxenstopp konnte er Will Power auch hinter sich lassen, am Ende attackierte er auch noch Tony Kanaan, der sich damit zwischen Montoya und Power platzierte. Montoya bleibt damit vor seinen Teamkollegen Castroneves und Power an der Spitze.

Die Aero-Kids zeigten sich in Louisiana schon haltbarer. Honda und Chevrolet hatten jeweils angekündigt, nach dem Rennen in St. Petersburg Nachbesserungsarbeiten zu betreiben und die Flaps stabiler zu machen.

Ergebnis NOLA Motorsport Park
1. James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
2. Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
3. James Jakes (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
4. Simona de Silvestro (Andretti; Dallara Honda)
5. Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
6. Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
7. Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
8. Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
9. Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
10. Luca Filippi (CFH; Dallara Chevrolet)

Fahrerwertung
1. Juan-Pablo Montoya (COL) 84
2. Hélio Castroneves (BRA) 74
3. Will Power (AUS) 70
4. James Hinchcliffe (CAN) 65
5. Tony Kanaan (BRA) 63
6. Simona de Silvestro (SUI) 44
7. James Jakes (GBR) 43
8. Graham Rahal (USA) 43
9. Luca Filippi (ITA) 42
10. Simon Pagenaud (FRA) 41
11. Josef Newgarden (USA) 40
12. Sébastien Bourdais (FRA) 37
13. Ryan Hunter-Reay (USA) 37
14. Marco Andretti (USA) 37
15. Scott Dixon (NZL) 34
16. Carlos Muñoz (COL) 34
17. Jakes Hawksworth (GBR) 31
18. Gabby Chaves (COL) 28
19. Takuma Sato (JPN) 25
20. Charlie Kimball (USA) 25
21. Stefano Coletti (MON) 23
22. Sage Karam (USA) 23
23. Carlos Huertas (COL) 20
24. Francesco Dracone (ITA) 14

Beitrag Dienstag, 21. April 2015

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In den vergangenen Wochen wurden einige Deals für das Indy-500 verkündet. 30 Fahrer sind schon fix. Auch Ganassi tritt mit fünf Autos an.

Die großen Teams werden immer größer, die kleinen Teams immer kleiner. Das ist der Trend, der sich auch in der Meldeliste des diesjährigen Indy-500 widerspiegelt. Penske bringt die vier Stammfahrer Will Power, Hélio Castroneves, Juan-Pablo Montoya und Simon Pagenaud an den Start.

Das Ganassi-Team erweitert das Aufgebot sogar auf fünf Boliden. Sage Karam ist inzwischen offiziell bestätigt, dazu kommt Sebastián Saavedra, der erneut auch von AFS betreut wird. Saavedra und Karam teilen sich für den Rest der Saison den vierten Dallara Chevrolet von Ganassi, wobei Saavedra nur in Long Beach zum Einsatz kam, dazu noch beim Indy-GP und im Finale in Sonoma.

Tagliani für Foyt oder KVSH?

Anders als bisher erwartet könnte auch das Team von Sam Schmidt das Aufgebot noch auf drei Dallara Honda erweitern. Neben den beiden Stammpiloten James Hinchcliffe und James Jakes würde dann Conor Daly sitzen, der schon 2013 das Indy-500 im Team von AJ Foyt bestritt und zuletzt in Long Beach bei Dale Coyne für den verletzten Rocky Moran jr. zum Einsatz kam.

Das Andretti-Team fährt mit fünf Boliden nach Indiana: Ryan Hunter-Reay, Carlos Muñoz, Marco Andretti, Simona de Silvestro und Justin Wilson werden darin Platz nehmen.

Das KVSH-Team bleibt stattdessen wohl bei zwei statt drei Dallara Chevys. Neben Sébastien Bourdais und Stefano Coletti war zuvor auch Alex Tagliani im Gespräch. Der Kanadier gilt inzwischen neben Katherine Legge und James Davison als möglicher Kandidat in einem dritten Dallara Honda von Foyt. In Zusammenarbeit mit Jonathan Byrd’s Racing wird KVSH bekanntlich noch Bryan Clauson betreuen.

Das CFH-Team von Ed Carpenter und Sarah Fisher meldet einen dritten Dallara Chevrolet neben Josef Newgarden und Ed Carpenter. Darin wird JR Hildebrand Platz nehmen. Der US-Amerikaner galt schon als Favorit für die Rundstrecken- und Straßenkursrennen, die Carpenter selbst ja nicht mehr bestreitet. Diesen Zuschlag bekam allerdings Luca Filippi. Hildebrand fuhr schon letztes Jahr in Diensten von Ed Carpenter und wurde bei seinem ersten Indy-500-Auftritt 2011 für Panther starker Zweiter!

Unsicherheiten bei Dale Coyne

Bei Dale Coyne Racing geht man derzeit von drei Dallara Hondas aus. Doch bisher ist nur Pippa Mann bestätigt. Die Britin fuhr bisher drei Mal beim Indy-500 mit, schon in den vergangenen zwei Jahren in Diensten von Dale Coyne. Insgesamt kommt die 31-Jährige auf sieben IndyCar-Rennen. Stammfahrer Carlos Huertas wurde überraschend vor dem Rennen in Long Beach durch Rocky Moran jr. ersetzt, der sich allerdings den Daumen brach und schließlich selbst von Conor Daly vertreten werden musste. Noch ist unklar, ob Huertas für das Indy-500 zurückkehren wird. Auch der Vertrag vom Francesco Dracone umfasst bisher nur die ersten vier Rennen.

Das Herta-Team zog die zweite Meldung mit Jay Howard zurück. Das Geld kam nicht zustande, der Einsatz eines zweiten Dallara Honda schloss man aus. Foyt liebäugelt wie bereits erwähnt neben Takuma Sato und Jack Hawksworth doch noch mit einem dritten Dallara Honda.

Bein Rahal Letterman Lanigan kehrt Oriol Servià in einem zweiten Dallara Honda neben Graham Rahal zurück. Schon letztes Jahr fuhr er vier Rennen, darunter auch das Indy-500, für das Team von Bobby Rahal.

Dazu kommt noch Ex-Indy-500-Sieger Buddy Lazier in einem privat eingesetzten Dallara Chevrolet. Und die Meldung Nummer 34 ist die von Townsend Bell, der für das Dreyer-&-Reinbold-Team in Zusammenarbeit mit Kingdom Racing fahren wird. Kingdom Racing setzte 2009 bereits Davey Hamilton beim Indy-500 ein, der inzwischen zur Teamführung gehört. Bell wurde 2009 beim Indy-500 mit KV Racing Vierter.

Mögliches Indy-500-Feld
1) Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
2) Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
3) Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
4) Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
5) Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
6) Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
7) Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
8) Sage Karam (Ganassi; Dallara Chevrolet)
9) Sebastián Saavedra (Ganassi/AFS; Dallara Chevrolet)
10) James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
11) James Jakes (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
12) Conor Daly (Schmidt Peterson; Dallara Honda)?
13) Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
14) Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
15) Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
16) Simona de Silvestro (Andretti; Dallara Honda)
17) Justin Wilson (Andretti; Dallara Honda)
18) Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
19) Stefan Coletti (KVSH; Dallara Chevrolet)
20) Bryan Clauson (Jonathan Byrd’s/KVSH; Dallara Chevrolet)
21) Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
22) Ed Carpenter (CFH; Dallara Chevrolet)
23) JR Hildebrand (CFH; Dallara Chevrolet)
24) Carlos Huertas (Dale Coyne; Dallara Honda)?
25) Rodolfo Gonzalez (Dale Coyne; Dallara Honda)?

26) Pippa Mann (Dale Coyne; Dallara Honda)
27) Gabby Chaves (Herta; Dallara Honda)
28) Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
29) Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)
30) Alex Tagliani (Foyt; Dallara Honda)?
31) Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
32) Oriol Servià (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
33) Buddy Lazier (Lazier; Dallara Chevrolet)
34) Townsend Bell (Dreyer-&-Reinbold; Dallara Chevrolet)

Beitrag Donnerstag, 23. April 2015

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Ein für einen Straßenkurs ereignisarmes Rennen in Long Beach beschert Scott Dixon den ersten Saisonsieg. Juan-Pablo Montoya führt nach Platz drei die Tabelle weiterhin an. Titelverteidiger Will Power patzt im Quali.

Alle 23 gestarteten IndyCar-Fahrer sahen am Ende auch die Zielflagge. Für einen Straßenkurs wie der von Long Beach ist das eher ungewöhnlich. Es kam aber auch nur zu wenigen Kämpfen auf der Strecke. Die Aero-Kits sorgen dafür, dass das Überholen durch die verwirbelte Luft nicht mehr so einfach ist. Ein Phänomen, das wir aus der Formel-1 kennen.

23 IndyCars deshalb, weil Andretti keinen vierten Dallara Honda mit nach Kalifornien brachte. Darin saß in den ersten beiden Rennen Simona de Silvestro. Erst für den Indy-GP wird der Bolide mit Justin Wilson im Cockpit zurückkehren. Zwei Fahrerwechsel standen vor dem Rennen in Long Beach an: Sebastián Saavedra übernahm den vierten Ganassi Dallara Chevrolet von Sage Karam und Conor Daly fuhr im Dale Coyne Dallara Honda von Carlos Huertas.

Chevy dominiert


Saavedra gab ein starkes Comeback. Er wurde am Ende Zehnter. Solch starke Darbietungen kennt man vom Kolumbianer bisher kaum. Nur die Indy-GP-Pole im Vorjahr war ein Highlight, das er setzen konnte. Saavedra wird noch bei drei weiteren Rennen seine Chance bei Ganassi bekommen, wieder in Zusammenarbeit mit AFS Racing.

Daly war für Long Beach eigentlich gar nicht vorgesehen. Stattdessen sollte Rocky Moran jr. für Carlos Huertas fahren. Mit Huertas soll es vertragliche Probleme geben. Moran jr. trainierte auch, kollidierte dabei aber mit Carlos Muñoz und brach sich dabei einen Daumen. Daher musste Daly einspringen, der immerhin 17. wurde und damit deutlich schneller unterwegs war als sein Teamkollege Francesco Dracone.

Den Sieg machten aber die Penske-Fahrer Hélio Castroneves, Juan-Pablo Montoya, Simon Pagenaud, sowie Ganassi-Star Scott Dixon unter sich aus. Castroneves sicherte sich mit einem Rundenrekord die Pole-Position vor Tabellenführer Montoya. Am Start war dann Dixon hinter Castroneves und durch einen schnelleren Boxenstopp zog er am Brasilianer vorbei. Montoya wurde dahinter Dritter, auch wenn Pagenaud ihn zwischenzeitlich überholen konnte. Montoya überholte aber einfach zurück. Der vierte Penske-Fahrer, Will Power, schwächelte im Quali und hatte anschließend im eher statischen Rennen kaum mehr Chancen nach vorne zu kommen. Vor allem nicht mehr, als er nach der Safety-Car-Phase den Motor abwürgte und eine Runde Rückstand hatte.

Für Scott Dixon war es übrigens der erste Saisonsieg und der erste Triumph in Long Beach. Bezeichnend auch: Auf den ersten sieben Plätzen trudelten Chevrolet-Fahrer ein. Bester Honda-Pilot war Marco Andretti als Achter.

Ergebnis

1. Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
2. Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
3. Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
4. Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
5. Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
6. Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
7. Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
8. Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
9. Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
10. Sebastián Saavedra (Ganassi; Dallara Chevrolet)

Fahrerwertung

1. Juan-Pablo Montoya (COL) 119
2. Hélio Castroneves (BRA) 117
3. Tony Kanaan (BRA) 93
4. Scott Dixon (NZL) 86
5. James Hinchcliffe (CAN) 83
6. Will Power (AUS) 80
7. Simon Pagenaud (FRA) 73
8. Sébastien Bourdais (FRA) 66
9. Josef Newgarden (USA) 66
10. Graham Rahal (USA) 62
11. Marco Andretti (USA) 61
12. Carlos Muñoz (COL) 56
13. James Jakes (GBR) 54
14. Ryan Hunter-Reay (USA) 51
15. Luca Filippi (ITA) 50
16. Jack Hawksworth (GBR) 48
17. Simona de Silvestro (SUI) 44
18. Gabby Chaves (COL) 42
19. Charlie Kimball (USA) 40
20. Takuma Sato (JPN) 37
21. Stefano Coletti (MON) 30
22. Sage Karam (USA) 23
23. Francesco Dracone (ITA) 23
24. Sebastián Saavedra (COL) 20
25. Carlos Huertas (COL) 20
26. Conor Daly (USA) 13
27. Rocky Moran jr. (USA) 0

Beitrag Donnerstag, 23. April 2015

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Während in der Formel-1 in drei von vier Rennen der Pole-Setter gewonnen hat, ging in der IndyCar in der bisherigen Saison jeder Pole-Setter ohne Sieg aus. Gibt es in der amerikanischen Top-Formel-Serie zu viel Lotterie?

Seit 2008 sind die beiden amerikanischen Top-Formel-Serien wieder zur IndyCar vereint. Seitdem gingen 123 Rennen über die Bühne. Nur 32 davon entschied auch der Fahrer für sich, der sich im Qualifying Startplatz eines gesichert hat. Das entspricht einer Quote von nur 26 Prozent. Ein ganz anderes Bild zeichnet sich in der Formel-1 ab: Hier siegte seit 2008 immerhin 66 von 135 Mal der Fahrer, der auch von der Pole-Position losbrauste (49%).

Generell wollen die Zuschauer natürlich spannenden Rennsport sehen. Wenn ständig der Fahrer gewinnt und womöglich noch dominiert, der sich Startplatz eins sichert oder zumindest den Start gewinnt, dann wird das langweilig. Dann könnte man ja theoretisch schon nach dem Start abschalten. Es gab Zeiten, da sorgten hohe Ausfallquoten und größere Risiken für Fahrfehler für abwechslungsreiche Rennen. Da konnte der Führende sogar in der letzten Runde noch ausscheiden. Solche Last-Minute-Dramen gab es auch in der Formel-1 zuhauf, genau von solchen Dramen lebte der Sport. Letztmals musste aber Mika Häkkinen beim Spanien-GP 2001 dran glauben. In der letzten Runde platzte der Mercedes-Motor in seinem McLaren-Heck.

Kürzere Safety-Car-Phasen


Um trotzdem noch Spannung ins Rennen zu bekommen, wird viel mit Taktiken gespielt: Nachtanken, Pflicht-Reifenwechsel und viele andere Variablen werden in der IndyCar und der Formel-1 spätestens seit 1994 angewandt. Das bringt noch ein bisschen Unwägbarkeit ins Spiel, aber das kommt nur dann bei den Fans gut an, wenn der sportliche Wert eines Sieges wirklich noch hoch ist und nicht einfach überspitzt formuliert der Zufall über Sieg und Niederlage entscheidet. So wie das Anfang der F1-Saison 2012 der Fall war, als es in den ersten sieben Rennen sieben verschiedene Sieger gab.

Auch die IndyCar läuft Gefahr, zu viel Lotterie über die Entscheidung des Rennausgangs walten zu lassen. In den ersten drei Rennen gewann niemals der Pole-Setter. In St. Petersburg stach Juan-Pablo Montoya durch einen schnelleren Boxenstopp Will Power aus. Das geht in Ordnung. In Long Beach passierte dasselbe durch Scott Dixon versus Hélio Castroneves.

Doch Rennen wie in Louisiana gibt es in der IndyCar auch viel zu oft: James Hinchcliffe gewann den Lauf, weil er taktierte und nur einmal zum Tanken kam. Weil es ständig Safety-Car-Phasen gab, führte diese Strategie zum Erfolg. Es hätte aber auch ganz anders ausgehen können. Lotterie eben.

Natürlich ist die Chance in der IndyCar auf verschiedene Sieger ohnehin größer, weil die Technik viel einheitlicher ist als in der Formel-1. In der Formel-1 sind nur selten mehr als ein bis drei Teams siegfähig. In der IndyCar hat fast jedes Team gleiches oder zumindest ähnliches Material. Aber die vielen Safety-Car-Phasen, die noch dazu ewig in die Länge gezogen werden, führen eben zu einem Lotterie-Faktor, der den sportlichen Wert einer Veranstaltung leider etwas senkt.

Die IndyCar hat das Problem aber erkannt. Zumindest sollen die Safety-Car-Phasen in Zukunft etwas weniger lang dauern. Das ist schon einmal der erste Schritt in die richtige Richtung.

Beitrag Freitag, 24. April 2015

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Dale Coyne Racing heuert für das IndyCar-Rennen im Barber Motorsport Park schon den fünften Fahrer in dieser Saison an. Das Team von Bryan Herta muss das zweite Auto für das Indy-500 zurückziehen – sind die Zeiten der kleinen Teams bald vorbei?

Es werden immer weniger Teams in der IndyCar. Der Trend ist, dass die Topteams immer größer werden und die kleinen Teams immer weniger. Das ist von den Herstellern teilweise so gewollt. Honda erklärte im Vorjahr, man würde es begrüßen, wenn sich die Einwagen-Teams nach dem Muster von Fisher Hartmann und Carpenter zusammenschließen würden.

In diesem Jahr gibt es mit Herta und Rahal Letterman Lanigan nur noch zwei Einwagen-Teams. Noch vor fünf Jahren war das anders, als Panther, De Ferran Dragon, Foyt, HVM und FAZZT meistens nur einen Boliden an den Start brachten. Das Herta-Team wird selbst beim Indy-500 kein zweites Fahrzeug an den Start bringen. Eigentlich war ein zweiter Dallara Honda für Jay Howard vorgesehen, aber das scheiterte an der Finanzierung.

Fünfter Fahrer für Dale Coyne

Über den Winter wurde sogar spekuliert, dass das Herta-Team gar keine Vollzeitsaison bestreiten könnte. So wie das nach wie vor beim Dreyer-&-Reinbold-Team der Fall ist, das nur beim Indy-500 mitmischen wird. Und Herta ist bei weitem nicht das einzige Team das strauchelt: Bei Dale Coyne Racing kommt im vierten Rennen schon der fünfte Fahrer zum Einsatz – und alle sind nur Bezahlfahrer.

Die Saison begann mit Carlos Huertas und Francesco Dracone – beides keine Überflieger. Der Huertas-Sieg im Vorjahr ging auf einen Strategie-Poker zurück. Dracone ist nur für die ersten vier Rennen fix, Huertas aber sollte die gesamte Saison fahren. Schon nach zwei Rennen wurde er aber vor die Tür gesetzt, wegen vertraglichen Problemen. Noch ist unklar, ob er zurückkehren wird. Rocky Moran jr. sollte einspringen, brach sich im Training aber den Daumen. Also kam Conor Daly zum unverhofften Comeback. Im Barber Motorsports Park wird er aber von Rodolfo Gonzalez ersetzt, der jedoch in der GP2 auch hinterher fuhr.

Solche Fahrerrochaden sind bei Dale Coyne eigentlich nichts Neues. 1991 kamen gleich acht Fahrer zum Einsatz: Randy Lewis für elf Rennen, Buddy Lazier für sieben, Michael Greenfield und Dale Coyne selber fuhren zwei Läufe und Ross Bentley, Paul Tracy, Dennis Vitolo und Jeff Wood je einen. Doch in den letzten Jahren wurde das Team richtig gut. Mit Fahrern wie Justin Wilson und Mike Conway konnten sogar Rennen gewonnen werden. Jetzt sind die Zeiten wieder schwieriger.

Kosten zu hoch?


Die meisten IndyCar-Teams gehören noch Privatpersonen. Das war auch in der Formel-1 bis etwa Mitte der 90er Jahre der Fall. Heute gibt es davon nur noch Frank Williams und Peter Sauber. Solche Privatteams leben von den Start- und Preisgeldern, haben ein paar Sponsoren und holen sich eben auch von den Fahrern noch etwas Geld.

Aber die Kosten steigen auch in der IndyCar. Der Sponsormarkt hat sich verändert. Heute wollen die Geldgeber nur noch die Topteams unterstützen. Die werden immer größer. Penske fährt erstmals mit vier Vollzeit-Wagen, Ganassi und Andretti bringen fünf IndyCars zum Indy-500!

Die IndyCar-Organisatoren versuchen trotz mehr technischer Vielfalt im Motor- und Chassisbereich die Kosten niedrig zu halten. Bis zu zehn Millionen Euro kostet heute eine Vollzeitsaison. Um mehr Geld zu generieren, müssen viele Baustellen erst behoben werden, die zu kurze Saison, das Schattendasein gegenüber der NASCAR. Und das nimmt Zeit in Anspruch. Zeit, die vielen kleinen Teams vielleicht nicht mehr haben.

Beitrag Samstag, 25. April 2015

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Rocky Moran jr. ging in Long Beach mit Dale Coyne ins Training und konnte dann wegen eines Daumenbruchs nicht starten. Vielleicht wird der 35-Jährige damit als IndyCar-Fahrer ohne Rennen in die Geschichte eingehen – er wäre nicht der Einzige.

Moran hatte nur für Long Beach einen Vertrag mit Dale Coyne. Das Debüt mit 35 Jahren ist spät. In der Formel-1 ist das in etwa der Bereich, in dem die Fahrer ihren Rücktritt verkünden. In der IndyCar gehört man mit Mitte 30 aber noch lange nicht zum alten Eisen. Tabellenführer Juan-Pablo Montoya zählt 39 Lenzen.

Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Moran jr. keine weiteren IndyCar-Rennen mehr fahren wird. Sein Vater Rocky Moran Senior fuhr von 1981 bis ’90 immerhin 24 Mal für All American Racers, Leader Card, Gohr und Foyt mit Fahrzeugen von Eagle Chevrolet, March Cosworth, March Buick und Lola Cosworth. Über Rang sechs kam er nie hinaus.

Zehn DNS der Rekord

Moran jr. war von 1998 bis 2005 in den IndyCar-Nachwuchsklassen unterwegs. Seitdem bestritt er keine Formel-Rennen mehr. Letztes Jahr testete er für das Schmidt-Team den aktuellen IndyCar-Boliden. Aber zu mehr hat es damals nicht gereicht. Es zeigt aber, dass der Kalifornier die Fühler immer wieder in Richtung IndyCar ausstreckt.

Dass am Ende ein „nicht gestartet“ in seiner Laufbahn steht, ist traurig. Aber er ist damit nicht der einzige Fahrer in der Geschichte. Potsy Goacher und George Wilson versuchten sich jeweils zehn Mal vergeblich zu einem IndyCar-Rennen zu qualifizieren. Damit halten sie den Rekord. Wilson versuchte sich 1953/’54 in einem Johnston Wayne und Johnston GMC.

Goacher aus dem US-Bundesstaat Indiana, der eigentlich Werkzeugmacher war und nur nebenbei Rennen fuhr, probierte es von 1950 bis ’55 – mit unterschiedlichsten Fahrzeugen: Kurtis Kraft Offenhauser, Silness Offenhauser, Stevens Offenhauser, Pankratz Offenhauser, Clemons Offenhauser, Kurtis Kraft Chrysler und Moore Offenhauser. Das sind sieben verschiedene Boliden bei zehn Versuchen!

Die Rekordliste
1. Potsy Goacher (USA) 10
1. George Wilson (USA) 10
3. Herb Hill (USA) 9
3. Charles Shambaugh (USA) 9
5. Beau Clerke (USA) 8
5. Bob King (USA) 8
5. George Kichenor (USA) 8
8. Bill Boyd (USA) 7
8. Ray Duckworth (USA) 7
8. Sam Grecco (USA) 7

Beitrag Montag, 04. Mai 2015

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Das Team von Sam Schmidt und Ric Peterson bringt für das Indy-500 einen dritten Dallara Honda an den Start. Darin wird Conor Daly Platz nehmen, der damit nach zwei Jahren sein Comeback in Indianapolis geben wird.

Daly gilt als viel versprechender Nachwuchsfahrer aus Amerika. Sein Vater Derek Daly verfügt über Erfahrung in der Formel-1 und in der IndyCar. Conor Daly war zuletzt vor allem in Europa in den Nachwuchsserien wie der GP2 und der GP3 unterwegs. 2013 fuhr er für das Foyt-Team schon einmal beim Indy-500 mit, zuletzt ersetzte er in Long Beach bei Dale Coyne den verletzten Rocky Moran jr.

Möglicherweise wird Conor Daly in dieser Saison noch weitere IndyCar-Rennen bestreiten. Dale Coyne arbeitet laut „racer.com“ derzeit daran, ihn für die Rundkurs- und Straßenrennen zu verpflichten. Der Teamboss muss aber auch noch zwei seiner Dallara Honda für das Indy-500 besetzen. Als Favoriten gelten James Davison und Katherine Legge.

Wenn die beiden Cockpits bei Dale Coyne besetzt sind, wären 33 Fahrer für das Indy-500 gemeldet. Es soll aber sogar noch eine 34. Nennung erfolgen: Alex Tagliani wird höchst wahrscheinlich für das Foyt-Team an den Start gehen. Eigentlich war ein Einsatz bei KVSH geplant, zusammen auch mit Ex-Conquest-Teamchef Eric Bachelaert. Offenbar hat aber Chevrolet keine Zusicherung für ein Aero-Kit geben können. Jetzt versucht es der kanadische Routinier wohl mit dem Team von AJ Foyt.

Mögliches Indy-500-Feld

1) Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
2) Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
3) Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
4) Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
5) Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
6) Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
7) Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
8) Sage Karam (Ganassi; Dallara Chevrolet)
9) Sebastián Saavedra (Ganassi/AFS; Dallara Chevrolet)
10) James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
11) James Jakes (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
12) Conor Daly (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
13) Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
14) Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
15) Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
16) Simona de Silvestro (Andretti; Dallara Honda)
17) Justin Wilson (Andretti; Dallara Honda)
18) Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
19) Stefan Coletti (KVSH; Dallara Chevrolet)
20) Bryan Clauson (Jonathan Byrd’s/KVSH; Dallara Chevrolet)
21) Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
22) Ed Carpenter (CFH; Dallara Chevrolet)
23) JR Hildebrand (CFH; Dallara Chevrolet)
24) James Davison (Dale Coyne; Dallara Honda)?
25) Katherine Legge (Dale Coyne; Dallara Honda)?

26) Pippa Mann (Dale Coyne; Dallara Honda)
27) Gabby Chaves (Herta; Dallara Honda)
28) Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
29) Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)
30) Alex Tagliani (Foyt; Dallara Honda)?
31) Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
32) Oriol Servià (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
33) Buddy Lazier (Lazier; Dallara Chevrolet)
34) Townsend Bell (Dreyer-&-Reinbold; Dallara Chevrolet)

Beitrag Montag, 04. Mai 2015

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Josef Newgarden gewann im Barber Motorsport Park sein erstes IndyCar-Rennen seiner Karriere. Graham Rahal fährt mit einer beherzten Fahrt auf Rang zwei – weil er am Ende mehr Benzin als seine Konkurrenten hatte.

Das Rennen auf der wunderschönen Berg-und-Tal-Rennstrecke in Birmingham, Alabama, bot wieder ein ereignisreiches Rennen. Natürlich spielten auch wieder die Gelbphasen und der Spritpoker eine Rolle – aber Josef Newgarden profitierte nicht deswegen. Der US-Amerikaner in Diensten von Sarah Fisher und Ed Carpenter fuhr sich den Sieg aus eigener Kraft durch einen guten Startplatz, starken Überholmanövern und einer fehlerlosen Fahrt heraus.

Pech hatten die vier Penske-Fahrer, die entweder in Kollisionen verwickelt waren (Will Power), am Ende der Sprit nicht reichte (Hélio Castroneves) oder schlicht ein ganzes Wochenende zum Vergessen erlebten (Juan-Pablo Montoya). Weil Montoya und Castroneves an der Tabellenspitze nicht über die Plätze 14 und 15 hinaus kamen, rückte das gesamte Feld in der Tabelle wieder enger zusammen. Doch Penske ist weiterhin das Team, das den Ton angibt: Im Quali sicherte sich Castroneves vor Power die Pole-Position. Zumindest Ganassi-Pilot Scott Dixon, der Dritter wurde, kann aber immer mehr aufschließen.

Bester Honda-Fahrer war übrigens Graham Rahal als Zweiter. Er legte seine Strategie so, dass er am Ende mehr Benzin an Bord hatte als die meisten seiner Konkurrenten. Er musste also nicht sparsam fahren und konnte noch einige Konkurrenten teilweise äußerst spektakulär überholen.

Ergebnis

1. Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
2. Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
3. Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
4. Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
5. Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
6. Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
7. James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
8. Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
9. Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
10. Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)

Gesamtwertung
1. Juan-Pablo Montoya (COL) 136
2. Hélio Castroneves (BRA) 133
3. Scott Dixon (NZL) 123
4. Josef Newgarden (USA) 119
5. Will Power (AUS) 112
6. James Hinchcliffe (CAN) 110
7. Tony Kanaan (BRA) 110
8. Graham Rahal (USA) 103
9. Simon Pagenaud (FRA) 96
10. Sébastien Bourdais (FRA) 91
11. Carlos Muñoz (COL) 84
12. Ryan Hunter-Reay (USA) 81
13. Marco Andretti (USA) 81
14. Luca Filippi (ITA) 69
15. James Jakes (GBR) 62
16. Charlie Kimball (USA) 58
17. Jake Hawksworth (GBR) 57
18. Gabby Chaves (COL) 56
19. Takuma Sato (JPN) 50
20. Simona de Silvestro (SUI) 44
21. Stefano Coletti (MON) 41
22. Sage Karam (USA) 35
23. Francesco Dracone (ITA) 30
24. Sebastián Saavedra (COL) 20
25. Carlos Huertas (COL) 20
26. Conor Daly (USA) 13
27. Rodolfo González (VEN) 10
28. Rocky Moran jr. (USA) 0

Beitrag Donnerstag, 14. Mai 2015

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Josef Newgarden hat in seinem 55. IndyCar-Rennen endlich einen Sieg feiern können. Seine Performance im Barber Motorsport Park war dabei äußerst überzeugend. Der Durchbruch kommt zur richtigen Zeit: Mit Haas steigt ein amerikanisches Team in die Formel-1 ein.

Noch hat Josef Newgarden nicht die Popularitätswerte in Amerika, wie so viele amerikanische Piloten vor ihm. Das liegt vielleicht auch etwas daran, dass die IndyCar nach wie vor einen schweren Stand hat. Aber seine Leistung auf der Berg-und-Talbahn in Alabama war sicherlich nicht schädlich: Er zeigte, dass er auf einem F1 ähnlichen Streckentyp alle besiegen kann. Sein Sieg war kein Zufall: Er fuhr schnell, er überholte gut, Glück spielte keine Rolle.

Dass der 24-Jährige ein Talent ist, weiß man nicht erst seit seinem Sieg. Blicken wir zurück auf die bisherige Karriere von Josef Newgarden: Er ist der erste aus seiner Familie, der Rennen fährt und doch war das keine Überraschung, dass er zum Motorsport fand. Newgarden ist in Nashville geboren, eine Stadt im US-Bundesstaat Tennessee, die nicht nur mit Country-Musik bekannt wurde, sondern auch Stätte einer der ältesten Rennstrecken der Geschichte ist. In Nashville wurden schon viele Rennen ausgetragen, auch in der IndyCar. Traditionell bekam der Sieger statt einem Siegespokal ganz der Stadt angemessen eine Gitarre.

In der GP3 gescheitert


Mit 13 probierte sich Josef Newgarden erstmals in einem Kart aus. Relativ spät eigentlich. Er kam schnell in den Formel-Sport und als klar wurde, dass er durchaus Talent hat, wagte er sich auf nach Europa. In der britischen Formel-Ford gewann er 2009 auf Anhieb neun Rennen, wurde aber dennoch nur Vizemeister hinter James Cole. Nachdem er 2010 bei Carlin in der GP3 völlig unter ging, kehrte er in seine Heimat zurück.

Dort zeigte er wieder, wo der Hammer hängt: Newgarden wurde im Team von Sam Schmidt Indy-Lights-Meister. In Loudon überrundete er das gesamte Feld! 2012 stieg er in die IndyCar auf. Seine Teamchefin: Ex-IndyCar-Fahrerin Sarah Fisher. Und das bis heute. Newgarden wusste durchaus zu überzeugen: Startplatz zwei in Long Beach, die Schnellste Rennrunde in São Paulo, Rang sieben beim ersten Auftritt in Indianapolis.

2013 legte er in Baltimore mit Rang zwei den ersten Podestplatz nach. Jetzt nach der Fusion der Teams von Sarah Fisher und Ed Carpenter scheint man stark genug zu sein, immer wieder vorne die Topteams zu ärgern. Damit ist die Grundlage geschaffen, dass sich Josef Newgarden mit weiteren starken Rennen für ein F1-Cockpit bei Haas empfehlen kann. Ob es aber dazu kommt, steht auf einem anderen Blatt Papier. Teamboss Gene Haas sucht erfahrene F1-Fahrer für das Debütjahr.

Die letzten zehn US-Premierensiege in der IndyCar
Nashville 2002: Alex Barron (Blair; Dallara Chevrolet)
Surfers Paradise 2003: Ryan Hunter-Reay (Spirit Johansson; Reynard Ford)
Indianapolis 2004: Buddy Rice (Rahal Letterman; G-Force Honda)
Portland 2006: AJ Allmendinger (Forsythe; Lola Ford)
Sonoma 2006: Marco Andretti (Andretti Green; Dallara Honda)
St. Petersburg 2008: Graham Rahal (Newman Haas Lanigan; Dallara Honda)
Motegi 2008: Danica Patrick (Andretti Green; Dallara Honda)
Kentucky 2011: Ed Carpenter (Sarah Fisher; Dallara Honda)
Mid-Ohio 2013: Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Honda)
Birmingham 2015: Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)

Beitrag Samstag, 16. Mai 2015

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Längst wird im so genannten schnellsten Nudeltopf der Welt fleißig trainiert. Das Feld für die 99. Ausgabe des Indy-500 steht. Bei Dale Coyne teilen sich zwei Fahrer ein Cockpit.

Mit Alex Tagliani ist auch ein alter Haudegen wieder mit von der Partie. Der Kanadier ist inzwischen 41 Jahre alt und fuhr sein erstes IndyCar-Rennen schon in der Saison 2000. Beim Indy-500 sicherte er sich 2011 die Pole-Position, ein Jahr zuvor kam er als Zehnter ins Ziel. Dieses Jahr wird er einen dritten Dallara Honda für das Foyt-Team pilotieren.

Bei Dale Coyne rücken auch drei Fahrer aus. Carlos Huertas kehrte schon beim Indy-GP letztes Wochenende ins Cockpit zurück, nachdem er zwei Rennen aussetzen musste. Dazu war Pippa Mann bereits bestätigt. James Davison wird ebenfalls für Dale Coyne fahren. Der Australier fuhr seit 2013 für Dale Coyne und KV bereits drei IndyCar-Rennen. Das Qualifying kann er aber nicht bestreiten, weil er parallel einen GT-Einsatz hat. Für ihn springt Tristan Vautier ein, der 2013 für das Team von Sam Schmidt eine volle IndyCar-Saison absolviert hat. Fahrerwechsel zwischen Quali und Rennen sind in der IndyCar erlaubt.

Beinahe hätte Ho-Pin Tung den Zuschlag bei Dale Coyne bekommen. 2011 in Sonoma war er der erste Chinese in der IndyCar, zuvor scheiterte er beim Indy-500 an der Qualifikation fürs Rennen. Auch beim Lazier-Team hätte es fast noch einen Transfer gegeben: Statt Jay Howard sitzt aber jetzt doch wie geplant Ex-Indy-Sieger Buddy Lazier im Cockpit.

Das Indy-500-Feld 2015

1) Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
2) Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
3) Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
4) Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
5) Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
6) Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
7) Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
8) Sage Karam (Ganassi; Dallara Chevrolet)
9) Sebastián Saavedra (Ganassi/AFS; Dallara Chevrolet)
10) James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
11) James Jakes (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
12) Conor Daly (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
13) Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
14) Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
15) Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
16) Simona de Silvestro (Andretti; Dallara Honda)
17) Justin Wilson (Andretti; Dallara Honda)
18) Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
19) Stefan Coletti (KVSH; Dallara Chevrolet)
20) Bryan Clauson (Jonathan Byrd’s/KVSH; Dallara Chevrolet)
21) Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
22) Ed Carpenter (CFH; Dallara Chevrolet)
23) JR Hildebrand (CFH; Dallara Chevrolet)
24) Carlos Huertas (Dale Coyne; Dallara Honda)
25) James Davison (Dale Coyne; Dallara Honda)
26) Pippa Mann (Dale Coyne; Dallara Honda)
27) Gabby Chaves (Herta; Dallara Honda)
28) Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
29) Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)
30) Alex Tagliani (Foyt; Dallara Honda)
31) Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
32) Oriol Servià (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
33) Buddy Lazier (Lazier; Dallara Chevrolet)
34) Townsend Bell (Dreyer-&-Reinbold/Kingdom; Dallara Chevrolet)

Beitrag Samstag, 16. Mai 2015

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Die erste Nennung für das nächstjährige Indy-500 steht: Katherine Legge feiert ihre Rückkehr und wird für ein Frauenteam antreten, das alle Schlüsselpositionen mit Frauen besetzt haben wird!

Mit einem Lightning Offenhauser war Janet Guthrie 1977 die erste Frau beim Indy-500. Seither sind einige Jahre vergangen und einige Frauen sind ihr gefolgt. Dieses Jahr starten mit Simona de Silvestro und Pippa Mann – vorausgesetzt beide schaffen die Qualifikation – gleich zwei Frauen. Anders als in der Formel-1 haben sich die Damen in der IndyCar etablieren können.

Nun aber wird die IndyCar-Emanzipation auf eine noch höhere Stufe gestellt: Mit Grace Autosport wird es nächstes Jahr erstmals ein reines Frauenteam in der IndyCar geben. Zumindest die Schlüsselpersonen sollen dann vom weiblichen Geschlecht besetzt sein. Als Fahrerin dockt Katherin Legge an, die dann 35 Jahre alt sein wird. Die Britin bestritt bisher 39 IndyCar-Rennen für PKV, Dale Coyne, Dragon und Schmidt, beim Indy-500 wurde sie 2012 für Dragon 22.

Weitere neue Teams?


Teamchefin ist Beth Paretta, die bereits in NASCAR-Teams Erfahrungen als Managerin gesammelt hat. Als Renningenieurin dockt Catherine Crawford an, als Designingenieurin Jessica Rowe. Unterstützung bekommt das Frauenteam von der Frauenkommission des Automobilweltverbandes FIA. Bald soll auch ein Sponsor präsentiert werden.

2016 soll zunächst nur das Indy-500 bestritten werden, aber man arbeitet an einem vollen IndyCar-Programm – und ist auch anderen Rennserien gegenüber nicht abgeneigt. Weil 2016 das Indy-500 zum 100. Mal stattfinden wird, werden zahlreiche Meldungen erwartet. Grace Autosport könnte nicht das einzige neue Teams sein. Auch die beiden Indy-Lights-Teams Juncos und Carlin erwägen einen Aufstieg in die höchste amerikanische Formel-Rennserie.

Beitrag Montag, 18. Mai 2015

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Die IndyCar-Teams haben längst schon die Qualifikation fürs Indy-500 hinter sich, aber der IndyCar-Monat Mai startete mit dem Rennen auf dem Rundkurs. Titelverteidiger Will Power kontrollierte das Rennen – und Graham Rahal war wieder der beste Honda-Fahrer.

Bisher war es vor allem die Meisterschaft er erfahrenen Oldies. Juan-Pablo Montoya und Hélio Castroneves führten die Tabelle an, Montoya tut es immer noch. Aber Will Power eilt mit Siebenmeilenstiefeln heran. Der Australier hat seine Form endlich wieder gefunden und dominierte den Indy-GP nach Belieben.

Auch Scott Dixon kommt immer besser in Fahrt. Der jüngste Beleg: Er sicherte sich nach 2008 die zweite Pole-Position für das Indy-500. Vor Will Power. Möglich, dass die Meisterschaftsentscheidung zwischen diesen beiden Fahrern fällt.

Honda ist auch auf dem Ovalkurs Chevrolet unterlegen. Bester Honda-Fahrer im Quali war Justin Wilson mit Rang sechs für das Andretti-Team. Beim Indy-GP sicherte sich Graham Rahal zum zweiten Mal in Folge Rang zwei. Es war wieder seine Strategie am Ende wesentlich mehr Benzin an Bord zu haben, als die Konkurrenz, die ihn zu diesem guten Platz verhalf. Dieses Jahr ist Rahal richtig stark unterwegs. Und der beste Honda-Fahrer in der Tabelle.

Ergebnis Indy-GP

1. Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
2. Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
3. Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
4. Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
5. Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
6. Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
7. Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
8. Stefano Coletti (KVSH; Dallara Chevrolet)
9. Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
10. Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)

Gesamtwertung
1. Juan-Pablo Montoya (COL) 171
2. Will Power (AUS) 166
3. Hélio Castroneves (BRA) 153
4. Scott Dixon (NZL) 144
5. Graham Rahal (USA) 144
6. Tony Kanaan (BRA) 136
7. Josef Newgarden (USA) 129
8. James Hinchcliffe (CAN) 129
9. Sébastien Bourdais (FRA) 123
10. Simon Pagenaud (FRA) 101
11. Carlos Muñoz (COL) 101
12. Ryan Hunter-Reay (USA) 100
13. Marco Andretti (USA) 95
14. Charlie Kimball (USA) 89
15. Luca Filippi (ITA) 85
16. James Jakes (GBR) 75
17. Takuma Sato (JPN) 72
18. Gabby Chaves (COL) 71
19. Stefano Coletti (MON) 65
20. Jack Hawksworth (GBR) 64
21. Simona de Silvestro (SUI) 44
22. Francesco Dracone (ITA) 38
23. Sage Karam (USA) 35
24. Sebastián Saavedra (COL) 33
25. Carlos Huertas (COL) 31
26. Conor Daly (USA) 13
27. Rodolfo González (VEN) 10
28. JR Hildebrand (USA) 9
29. Justin Wilson (GBR) 6
30. Rocky Moran jr. (USA) 0

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