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IndyCar-Saison 2015

NASCAR, Formel E, Formel 2, u.a.: Hier sind alle weiteren Serien daheim.
Beitrag Mittwoch, 20. Mai 2015

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Hélio Castroneves bestritt beim Indy-GP seinen 300. Start zu einem IndyCar-Rennen. Der Brasilianer ist damit der erste Nicht-Amerikaner, der diese Marke knacken konnte. Geht Castroneves als Ewiger Zweiter in die Geschichte ein?

Der Monat Mai gehört ganz Indianapolis. Und damit ist auch wieder die Zeit von Hélio Castroneves. Er gewann das Indy-500 schon drei Mal, bei einem weiteren Sieg zieht er mit den aktuellen Rekordsiegern gleich. Im diesem Mai standen aber zwei weitere Hürden an: Er wurde 40 Jahre alt – und fuhr mit dem Indy-GP sein 300. Rennen in der IndyCar. Doch der Langzeit-Penske-Fahrer ist noch lange nicht satt, denkt noch längst nicht an einen Rücktritt.

Obwohl Castroneves nie IndyCar-Meister wurde, gehört er zu den ganz Großen dieses Sports. Vier Mal wurde er Vizemeister: 2002 hinter Panther-Pilot Sam Hornish jr., der anschließend zu Penske wechselte und Castroneves die Butter vom Brot nahm. 2008 und ’13 unterlag er jeweils Ganassi-Star Scott Dixon und im Vorjahr seinem Teamkollegen Will Power.

Der ewige Zweite


Immer wieder Zweiter – das zieht sich durch die Karriere von Hélio Castroneves. 1997 unterlag er im Indy-Lights-Titelduell seinem damaligen Teamkollegen Tony Kanaan. Beide sind noch heute eng miteinander befreundet.

Besonders bitter war auch die Tatsache, dass er 2003 Cristiano da Matta unterlag, ebenfalls ein Brasilianer. Beide kämpften um das F1-Cockpit bei Toyota, Da Matta erhielt den Zuschlag, Castroneves hatte das Nachsehen. Mal wieder war er nur die zweite Wahl.

Mit zur ersten Wahl gehört er aber bei den Popularitätswerten. Seine Siege – und davon holte er sich in der IndyCar bereits 29 – feiert er stets, er klettert die Fangzäune nach oben und lässt sich von den Fans feiern. Dazu im roten Penske-Overall – und schon hatte er den Spitznamen des „Spidermans“ weg.

2003 fast in der Formel-1

Einen Knackpunkt in der Karriere von Hélio Castroneves wäre beinahe das Jahr 2009 geworden. Vor Gericht musste er sich einer angeblichen Steuerhinterziehung verantworten, in Höhe von 5,5 Millionen US-Dollar. Castroneves wurde aber freigesprochen. Seit Jahren hält ihm auch Roger Penske die Treue. Seit 2000 fährt er schon im traditionsreichsten IndyCar-Team der Geschichte, davor je ein Jahr für Bettenhausen und Hogan. Auch bei Penske war er nur zweite Wahl: Eigentlich sollte der schnelle Greg Moore den Zuschlag erhalten, aber er verunglückte noch 1999 tödlich.

Castroneves kam durch seinen Vater Hélio Castroneves Senior zum Rennsport. Der betrieb neben einem Autohandel auch ein eigenes Stockcarteam. Als Castroneves noch in Südamerika in der Formel-3 fuhr, war er auch im Team von Amir Nasr, dem Onkel des heutigen F1-Fahrers Felipe Nasr. Die Rennsportwelt ist also klein. Man kennt sich. 1995 versuchte er sich auch für ein Jahr in Europa, in der britischen Formel-3 fuhr er für Paul Stewart Racing und wurde auch starker Dritter. Sein Teamkollege Ralph Firman wurde Vizemeister und schlug ihn damit. Daran hat sich Castroneves inzwischen gewohnt, auch wenn er nach wie vor um den IndyCar-Titel kämpft. Und aufhören will er ja noch lange nicht.

Die meisten IndyCar-Rennen

1. Mario Andretti (USA) 401
2. AJ Foyt (USA) 369
3. Al Unser jr. (USA) 329
4. Al Unser (USA) 321
5. Michael Andretti (USA) 317
6. Johnny Rutherford (USA) 314
7. Hélio Castroneves (BRA) 300
8. Tony Kanaan (BRA) 299
9. Paul Tracy (CAN) 281
10. Dario Franchitti (GBR) 265

Die meisten IndyCar-Rennen (Nicht-Amerikaner)

1. Hélio Castroneves (BRA) 300
2. Tony Kanaan (BRA) 299
3. Paul Tracy (CAN) 281
4. Dario Franchitti (GBR) 265
5. Scott Dixon (NZL) 243
6. Alex Tagliani (CAN) 202
7. Raul Boesel (BRA) 199
8. Emerson Fittipaldi (BRA) 195
8. Oriol Servià (ESP) 195
10. Adrián Fernandez (MEX) 194

Beitrag Mittwoch, 20. Mai 2015

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Das Indy-500 erlebte bisher fünf schwere Unfälle. James Hinchcliffe musste anschließend auch am Oberschenkel operiert werden und fällt wohl längere Zeit aus. Die Suche nach einem Ersatz läuft.

Vier Unfällen glichen sich wie zwei Eier: Hélio Castroneves, Josef Newgarden, Ed Carpenter und James Hinchcliffe krachten in die Mauer und bei der rückwärtigen Fahrt bekamen ihre Boliden Unterluft, hoben ab und überschlugen sich. Die IndyCar-Offiziellen reagierten mit veränderten Aero-Kits, entschärften Quali-Regeln und anderen kleinen Maßnahmen, aber das Problem konnte damit nicht wirklich behoben werden.

Am ärgsten traf es James Hinchcliffe. In dessen Dallara Honda bohrte sich ein Teil des Querlenkers und verletzte den Kanadier am Oberschenkel und am Becken. Er musste sogar operiert werden, befindet sich aber bereits wieder auf dem Weg der Besserung. Aus seinem Freundeskreis soll zu hören sein, dass er 2015 aber wohl keine Rennen mehr bestreiten werde.

Chancen für Briscoe und Daly?


Das Team von Sam Schmidt und Ric Peterson muss sich daher einen Ersatz suchen. Für das Indy-500 stehen laut „racer.com“ drei Fahrer zur Debatte: Ryan Briscoe, Tristan Vautier und Katherine Legge. Briscoe ist ein IndyCar-Routinier, Vautier absolvierte das Qualifying für den Dale Coyne Dallara Honda von James Davison und wäre somit im Training, Legge wird spätestens 2016 mit dem Frauenteam Grace Autosport zurückehren.

Briscoe wäre auch langfristig eine attraktive Option, doch für das weitere IndyCar-Programm gibt es Überschneidungen mit seinem GT-Engagement bei Corvette. Hier dürfte eher die Stunde für Justin Wilson oder Conor Daly schlagen. Wilson hat langjährige Kontakte zu Honda und ist in der Indy-Startaufstellung auch der beste Honda-Fahrer auf Rang sechs. Nach Indianapolis hat der Brite aber keine weiteren Verträge mit Andretti und wäre damit frei. Conor Daly fährt in Indy bereits einen dritten Dallara Honda von Schmidt Peterson Motorsport.

Beitrag Montag, 15. Juni 2015

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Der Knoten scheint endlich zu platzen: Graham Rahal beeindruckt in dieser IndyCar-Saison als bester Honda-Fahrer. Wegen des schwachen Motors sind ihm zwar weitgehend die Hände gebunden, aber im Honda-Lager besiegt er immerhin die Stars des Andretti-Teams.

Obwohl er erst 26 Jahre alt ist, hat Graham Rahal schon zwei Chancen in einem IndyCar-Toprennstall bekommen. Zunächst in seinen ersten drei Jahren für Newman Haas. Während sein Teamkollege Sébastien Bourdais 2007 Meister wurde, erreichte Rahal als jüngster Fahrer das Podest, 2008 in St. Petersburg als jüngster Fahrer einen IndyCar-Sieg!

Nachdem sein Hauptsponsor, die Fast-Food-Kette McDonalds abgesprungen ist, musste sich Rahal 2010 bei diversen Teams über Wasser halten. 2011 entschloss sich aber Chip Ganassi zur Gründung eines Satellitenteams. Rahal bekam eines der beiden Cockpits im zweiten Ganassi-Team. Die Stars wie Scott Dixon konnte Rahal aber nicht herausfordern, nach zwei Jahren war die Karriere bei Ganassi daher auch schon wieder vorbei. Immerhin konnte er 2011 gemeinsam mit Joey Hand, Scott Pruett und Memo Rojas das 24-Stundenrennen von Daytona gewinnen.

Vater schaffte es bis in die Formel-1

Dann nahm ihn nur noch sein Vater Bobby Rahal in dessen Team. Bobby ist selbst ein dreimaliger IndyCar-Meister, seinen dritten Titel 1992 holte er mit seinem neu aus dem Boden gestampften eigenen Rennstall! Rahal fuhr 1978 für Wolf aber auch zwei F1-Rennen und war 2001 F1-Teamchef bei Jaguar. Die Formel-1 ist also auch für die Familie Rahal kein völlig unbekanntes Terrain und wer weiß: Kann Graham Rahal seine derzeitige Form halten, dann stehen ihm vielleicht sogar die Türen in der Formel-1 offen, etwa beim neuen amerikanischen Haas-Team.

Das Umfeld von Graham Rahal ist rennsportverrückt. Auch seine Verlobte Courtney Force, die selbst Dragster-Rennen fährt. Die Beschleunigungsfahrten sind im Amerika äußerst populär. Ihr Vater John Force wurde 16 Mal Meister in der Top-Liga NHRA!

In Toronto fuhr Graham Rahal sein 150. IndyCar-Rennen. Als Neunter war er wieder bester Honda-Fahrer. In der Gesamtwertung liegt er sogar auf Rang fünf. Zwar hat er schon fast 100 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Juan-Pablo Montoya, aber so ganz aus dem Titelrennen ist der Mann aus dem US-Bundesstaat Ohio noch nicht.

Beitrag Montag, 15. Juni 2015

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Bei seinem sensationellen Sieg beim Indy-500 stellte Juan-Pablo Montoya einen neuen Rekord auf: Noch nie lagen 15 Jahre zwischen zwei Indy-Siegen eines Fahrers. Montoya drehte auch lediglich neun Führungsrunden.

Dan Wheldon lag bei seinem Sieg 2005 sogar nur eine Runde in Front, Joe Dawson 1912 immerhin noch drei. Für seinen Triumph strich Montoya übrigens 2,24 Millionen Dollar Preisgeld ein.

Die zehn längsten Spannen zwischen zwei Indy-500-Siegen
1. Juan-Pablo Montoya (COL) 15 (2000-2015)
2. AJ Foyt (USA) 10 (1967-1977)
3. Gordon Johncock (USA) 9 (1973-1982)
3. Al Unser Senior (USA) 9 (1978-1987)
5. Bobby Unser (USA) 7 (1968-1975)
5. Al Unser Senior (USA) 7 (1971-1978)
5. Arie Luyendyk (NED) 7 (1990-1997)
5. Hélio Castroneves (BRA) 7 (2002-2009)
9. Mauri Rose (USA) 6 (1941-1947)
9. Bobby Unser (USA) 6 (1975-1981)

Beitrag Montag, 15. Juni 2015

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Weil das IndyCar-Feld traditionell 33 Fahrer umfasst, treten Jahr für Jahr auch Gastfahrer an, die in der Meisterschaft nur das Indy-500 bestreiten. Townsend Bell war in diesem Jahr der beste dieser Gaststarter als 14. Das schaffte der US-Amerikaner nicht das erste Mal.

Bell fuhr einen Dallara Chevrolet für das Dreyer-&-Reinbold-Team, das kein Vollzeit-Programm mehr stemmen kann. Unterstützt wurde man auch von Kingdom Racing, einer Mannschaft um Ex-IndyCar-Fahrer Davey Hamilton, die sich als christliche Mannschaft sieht und den Glauben hoch hält.

Mit 40 Jahren ist die große Karriere von Townsend Bell schon vorbei. Als er 2003 für das Arden-Team vom heutigen Red-Bull-F1-Teamchef Christian Horner in der internationalen Formel-3000 unterwegs war und parallel dazu auch F1-Tests für Jaguar bestritt, galt Bell als denkbarer US-amerikanischer F1-Fahrer. Aber dazu kam es nicht. Er ging stattdessen zurück nach Amerika, aber auch in der IndyCar blieb ihm die große Karriere versagt.

Die besten Indy-500-Gaststarter der letzten zehn Jahre
2006 Michael Andretti (3.) Andretti Green
2007 Ryan Briscoe (5.) Luczo-Dragon
2008 Davey Hamilton (14.) Vision
2009 Townsend Bell (4.) KV
2010 Townsend Bell (16.) Sam Schmidt
2011 Bertrand Gachot (7.) Rahal Letterman Lanigan
2012 Townsend Bell (9.) Schmidt Hamilton
2013 Conor Daly (22.) Foyt
2014 Kurt Busch (6.) Andretti
2015 Townsend Bell (14.) Dreyer-&-Reinbold/Kingdom

Beitrag Donnerstag, 25. Juni 2015

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Beim IndyCar-Rennen in Toronto gelang dem Team von Ed Carpenter und Sarah Fisher ein Doppelschlag: Zwar hatte man auch Glück, weil man bei Gelbphasen und auf abtrocknender Strecke richtig pokerte, aber es ist kein Zufall, dass Josef Newgarden schon sein zweites Rennen gewonnen hat.

Bisher hatte das CFH-Team richtig viel Pech. Ovalspezialist Ed Carpenter musste bei beiden Ovalauftritten bisher vorzeitig aufgeben – und war auch nie wirklich in Schlagdistanz. Für die Straßen- und Rundkurse übernimmt Luca Filippi bekanntlich sein Cockpit. Bislang blieb auch der Italiener eher farblos – und vor allem weit hinter Josef Newgarden zurück, In Toronto lief es aber auch für Filippi, denn am Ende griff er Newgarden sogar noch an. Beide berührten sich auf dem engen Straßenkurs glücklicherweise nicht, einen Positionswechsel gab es auch nicht mehr.

Und so feierte CFH Racing, die das gesamte Rennwochenende über stark waren, einen Doppelsieg. Dritter wurde Hélio Castroneves, der damit zumindest noch seine theoretischen Titelchancen wahrte. Tabellenführer aber bleibt weiterhin Indy-500-Sieger Juan Pablo Montoya, der Siebter wurde.

Ergebnis Toronto

1. Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
2. Luca Filippi (CFH; Dallara Chevrolet)
3. Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
4. Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
5. Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
6. Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
7. Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
8. Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
9. Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
10. Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)

Gesamtwertung

1. Juan-Pablo Montoya (COL) 374
2. Will Power (AUS) 347
3. Scott Dixon (NZL) 329
4. Hélio Castroneves (BRA) 322
5. Graham Rahal (USA) 283
6. Sébastien Bourdais (FRAU) 274
7. Marco Andretti (USA) 272
8. Josef Newgarden (USA) 268
9. Tony Kanaan (BRA) 244
10. Simon Pagenaud (FRA) 232
11. Charlie Kimball (USA) 224
12. Carlos Muñoz (COL) 216
13. Takuma Sato (JPN) 200
14. Ryan Hunter-Reay (USA) 194
15. Gabby Chaves (COL) 168
16. James Jakes (GBR) 164
17. Luca Filippi (ITA) 161
18. Jack Hawksworth (GBR) 151
19. James Hinchcliffe (CAN) 129
20. Stefano Coletti (MON) 122
21. Sage Karam (USA) 95
22. Conor Daly (USA) 81
23. Tristan Vautier (FRA) 78
24. Simona de Silvestro (SUI) 66
25. Sebastián Saavedra (COL) 61
26. Ryan Briscoe (AUS) 60
27. JR Hildebrand (USA) 57
28. Rodolfo González (VEN) 40
29. Francesco Dracone (ITA) 38
30. Townsend Bell (USA) 32
31. Carlos Huertas (COL) 31
32. Pippa Mann (GBR) 29
33. Alex Tagliani (CAN) 27
34. Justin Wilson (GBR) 25
35. Ed Carpenter (USA) 18
36. James Davison (AUS) 10
37. Oriol Servià (ESP) 10
38. Bryan Clauson (USA) 10
39. Buddy Lazier (USA) 0
40. Rocky Moran jr. (USA) 0

Beitrag Donnerstag, 02. Juli 2015

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Es war ausgerechnet beim Indy-500, als Tony Kanaan sein 300. IndyCar-Rennen bestritt. Damit folgt er seinem Landsmann, Freund und Dauerrivale Hélio Castroneves in den Club der 300er. In der Meisterschaft liegt er derzeit nur auf Rang acht.

Vor fünf Jahren wäre die Karriere des Brasilianers fast zu Ende gewesen. Nach der Saison 2010 zog sich der Mischkonzern 7-Eleven zurück. Zwar war Kanaan bester Pilot des Andretti-Rennstalls, doch beendete er die Saison doch nur als Sechster. Das war zu wenig. Landsmann und Ex-IndyCar-Pilot Gil de Ferran startete mit Jay Penske, dem Sohn des legendären Teamchefs Roger Penske, ein eigenes IndyCar-Projekt und holte Kanaan an Bord. Doch als das Geld für eine Saison nicht zusammen kam, stand er wieder mit leeren Händen da – und damit vor dem Karriereende.

Die Rettung kam kurz vor dem Auftakt, als er noch bei KV einen Platz bekam. Mit dem Rennstall von Kevin Kalkhoven und Jimmy Vasser erlebte er noch ein großes Highlight: 2013 siegte er beim Indy-500. Das stand bisher noch nicht auf seiner Vita, die immerhin schon den Titel 2004 umfasste, als Kanaan vor allem durch Konstanz punkten konnte, in dem er alle Rennrunden der Saison absolvierte. Im Andretti-Team hatte er auch noch interne Konkurrenz durch Kaliber wie Dario Franchitti, Dan Wheldon und Bryan Herta.

F1-Test mit BAR

Was Kanaan bisher noch fehlt ist die Teilnahme an der F1-Weltmeisterschaft. Daran wird sich auch nichts mehr ändern, aber einmal wurde es bezüglich eines möglichen Wechsels in die Formel-1 ernst: 2005 testete er für BAR Honda, arrangiert von Motorhersteller Honda, mit dem Kanaan Meister wurde. Beim Monaco-GP im Jahr darauf fuhr sein Freund Rubens Barrichello immerhin mit dem Helmdesign von Kanaan, der umgekehrt beim Indy-500 die Farben von Barrichello vertrat. Beide fuhren 2012 eine Saison bei KV zusammen.

Tony Kanaan hat Wurzeln aus dem Libanon, wurde aber in Brasilien geboren. Sein Schwager Aron Kanaan fährt in Deutschland Kartrennen, hat es aber anders als Tony zu keiner professionellen Karriere geschafft. Für Kanaan ging es 1991 in der brasilianischen Formel-Ford los mit dem Formel-Sport. Wie die meisten Rennfahrer hatte er die Formel-1 als Ziel vor Augen und ging daher nach Europa. 1995 gewann er zwar ein Rennen zur italienischen Formel-3, doch er musste einsehen, dass er in Amerika bessere Chancen auf eine große Karriere hatte.

In der Indy-Lights fuhr er mit Castroneves für das Tasman-Team, 1997 setzte er sich durch und wurde Meister – das bedingte den Aufstieg in die IndyCar. Seit 1998 fährt er in der IndyCar, inzwischen bei 305 Rennen, wovon er 15 gewann. Er war bei den Teams Tasman, Forsythe, No Munn, Andretti, KV und Ganassi angestellt.

Bei Ganassi hat er derzeit Scott Dixon zwar nichts entgegenzusetzen, doch immerhin hat er dort die Chance, beim 24-Stundenrennen von Daytona teilzunehmen, nach Le Mans der größte 24-Stunden-Klassiker. In einem Riley Ford gelang Kanaan zusammen mit Scott Dixon, Kyle Larson und Jamie McMurray dieses Jahr der Sieg.

Beitrag Dienstag, 07. Juli 2015

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Es war ein irres IndyCar-Rennen in Fontana: Viele Autos fuhren über 500 Meilen geschlossen dicht neben- und hintereinander. Am Schluss krachte es, wobei Ryan Briscoe seinen Überschlag unversehrt überstand. Trotzdem wird jetzt über das Pack-Racing diskutiert.

Mit über 80 Führungswechseln in 250 Runden wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Fontana war auch schon Rekordhalter, mit 73 Führungswechsel 2011. Gerade 2011 war aber auch das Jahr, in dem Dan Wheldon in Las Vegas seinen Tod fand. Es war Pack-Racing wie in Fontana, das durch eine Kollision eine folgenschwere Kettenreaktion auslöste. Dieses Mal blieben alle Fahrer unversehrt, aber anschließend hagelte es von vielen Seiten Kritik.

Das IndyCar-Rennen in Fontana spaltet die Meinungen: Die einen reden vom besten Rennen, das es seit langem gab, die anderen halten diese Art von Racing als viel zu gefährlich. Sie argumentieren: Las Vegas 2011 darf sich auf keinen Fall wiederholen. Die Gegenseite erklärt: Jeder Fahrer ist sich den Gefahren, die speziell das Oval bietet, bewusst und muss seine eigene Entscheidung verantworten. Es gibt durchaus Fahrer, die Ovalrennen meiden, zum Beispiel Mike Conway. Andere lieben sie und fahren ausschließlich in Ovalen, wie Ed Carpenter.

Fontana raus aus dem Kalender?

Nicht alle Ovalkurse sind für das Pack-Racing so anfällig wie Fontana. In Indianapolis gab es zwar ebenfalls ein äußerst spannendes Rennen mit zahlreichen Überholmanövern an der Spitze (47 Führungswechsel in 200 Runden), aber kein Pack-Racing. Möglicherweise muss Fontana daher um den Platz im Kalender fürchten, denn auch die Zuschauerränge waren fast vollständig leer.

Nach dem Rennen in Fontana wurden jedenfalls zahlreiche Strafen ausgesprochen. Will Power fährt zum Beispiel für den Rest der Saison unter Bewährung, weil er nach seinem Ausfall das Sicherheitspersonal wegschubste. Insgesamt zeigte sich die IndyCar-Führung nur wenig begeistert, dass viele Fahrer das Rennen in Fontana kritisierten. Bislang hört es sich also nicht danach an, als würde man sich dem Problem – sofern es eines ist – wirklich annehmen.

Gewonnen hat das Rennen übrigens Graham Rahal. Der US-Amerikaner fuhr in Fontana äußerst aggressiv und wurde daher auch verwarnt. So blockte er Hélio Castroneves beim Überholen derart, dass der Brasilianer bremste und es fast zu einer Kettenreaktion gekommen wäre. Castroneves schied durch einen Dreher aus, einen größeren Crash gab es dadurch nicht. Zwischenzeitlich hatte auch Rahal Probleme, weil der Tankwart den Rüssel noch einmal aufzog, während Rahal schon losfuhr und daher viel Benzin verschüttet wurde.

Rahal, der 2015 immer und immer wieder der beste Fahrer aus dem Honda-Lager ist (die Japaner konnten in Kalifornien erstaunlich gut mit Chevrolet mithalten), gewann sein zweites IndyCar-Rennen nach St. Petersburg 2008. Auch der letzte Sieg des Rennstalls seines Vaters, für den Rahal ja unterwegs ist, stammt aus der Saison 2008: In Watkins Glen siegte damals Ryan Hunter-Reay.

Ergebnis Fontana
1. Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
2. Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
3. Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
4. Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
5. Sage Karam (Ganassi; Dallara Chevrolet)
6. Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
7. James Jakes (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
8. Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
9. Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
10. Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)

Gesamtwertung

1. Juan-Pablo Montoya (COL) 407
2. Will Power (AUS) 361
3. Scott Dixon (NZL) 358
4. Graham Rahal (USA) 334
5. Hélio Castroneves (BRA) 330
6. Marco Andretti (USA) 308
7. Sébastien Bourdais (FRA) 290
8. Tony Kanaan (BRA) 285
9. Josef Newgarden (USA) 277
10. Simon Pagenaud (FRA) 256
11. Charlie Kimball (USA) 248
12. Carlos Muñoz (COL) 236
13. Takuma Sato (JPN) 213
14. Ryan Hunter-Reay (USA) 210
15. James Jakes (GBR) 190
16. Gabby Chaves (COL) 178
17. Jack Hawksworth (GBR) 171
18. Luca Filippi (ITA) 161
19. Stefano Coletti (MON) 140
20. James Hinchcliffe (CAN) 129
21. Sage Karam (USA) 125
22. Tristan Vautier (FRA) 91
23. Conor Daly (USA) 81
24. Ryan Briscoe (AUS) 76
25. Simona de Silvestro (SUI) 66
26. Sebastián Saavedra (COL) 61
27. JR Hildebrand (USA) 57
28. Pippa Mann (GBR) 46
29. Rodolfo González (VEN) 40
30. Francesco Dracone (ITA) 38
31. Townsend Bell (USA) 32
32. Carlos Huertas (COL) 31
33. Alex Tagliani (CAN) 27
34. Ed Carpenter (USA) 26
35. Justin Wilson (GBR) 25
36. James Davison (AUS) 10
37. Oriol Servià (ESP) 10
38. Bryan Clauson (USA) 10
39. Buddy Lazier (USA) 0
40. Rocky Moran jr. (USA) 0

Beitrag Donnerstag, 16. Juli 2015

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In den letzten Rennen hat sich die Tabellenführung von Juan-Pablo Montoya noch weiter verfestigt. Geholfen haben zwei Unfälle, in die sein schärfster Herausforderer Will Power ohne Eigenverschulden verwickelt wurde. Mit dem Titelgewinn würde Montoya einen neuen Rekord auf sein Konto verbuchen.

Schon zwischen seinen Siegen beim Indy-500 lagen 15 Jahre – so viele wie bei keinem anderen Fahrer. Gewinnt er dieses Jahr auch die Meisterschaft, so wäre dies der zweite Titelgewinn nach 16 Jahren – damit würde er den bisherigen Rekord von Mario Andretti (1969-1984) um ein Jahr übertreffen.

Der Titelgewinn von Montoya würde durchaus etwas überraschend kommen. Er hat mit dem Penske-Team zwar den besten Rennstall hinter sich, muss sich dort aber auch gegen drei andere hervorragende Fahrer durchsetzen. Im September wird er 40 Jahre alt, das ist eine ganze Ecke älter als Stallgefährte Will Power, dem Titelverteidiger und dem wohl besten aktiven IndyCar-Fahrer.

Onkel fuhr für Sauber in Le Mans

Doch Montoyas möglicher Titelgewinn ist sicherlich kein Zufall. Der Kolumbianer ist richtig schnell. Seit dem Sieg beim Saisonauftakt in St. Petersburg führt er die Tabelle an, ohne die Spitze bisher auch nur ein einziges Mal abzugeben. Er gewann bisher erst zwei Rennen, aber das auf unterschiedlichen Kursen: Im Oval von Indianapolis, aber auch in den Straßen von St. Petersburg.

Den ersten IndyCar-Titel holte er sich in der Saison 1999. Damals kam er frisch in die IndyCar-Serie. Zuvor gewann er den Titel im F1-Vorzimmer, der internationalen Formel-3000. Montoya testete anschließend für Williams einen F1-Boliden und hatte ernste Verhandlungen mit dem Sauber-F1-Team, für das sein Onkel Diego in den 80er Jahren beim 24-Stundenrennen von Le Mans engagiert war. Auch sein Vater Pablo und Bruder Frederico, der es 2005 bis in den Formel-Renault-Eurocup schaffte, dort aber für Jenzer als Gesamt-33. Unterging, waren Rennfahrer.

Juan-Pablo Montoya entschied sich zum Wechsel nach Amerika. Die Formel-1 konnte warten. Und es hat sich gelohnt: 1999 endete die Saison zwar punktgleich mit Dario Franchitti, aber Montoya, der damals für das Team von Chip Ganassi fuhr, setzte sich mit 7:3 Siegen klar durch. Ein Jahr später wurde er zwar wieder entthront, aber dafür siegte er beim Indy-500, führte dabei 167 der 200 Runden! Also ganz anders als 2014, als er sich erst in den letzten drei Runden die Führungsposition schnappte, nachdem es zuvor bereits 46 Führungswechsel zwischen diversen Fahrern gegeben hat!

Rivale von Schumacher


Montoya, stets dafür bekannt, sein Herz auf der Zunge zu tragen, kam 2001 in die Formel-1 – und zeigte sich respektlos gegenüber Michael Schumacher. Als Mensch wohl genauso wie als Sportler. Auf der Strecke jedenfalls kompromisslos wurde er stets in diverse Zweikämpfte mit dem F1-Champion verwickelt. Abseits der Strecke legte er oftmals verbal nach. Obwohl Schumacher mit dem Ferrari damals das über weite Strecken dominierende Fahrzeug hatte, überzeugte Montoya 2002 mit einer Reihe von Pole-Positions. Im BMW Williams zeigte er eindrucksvoll, aus welchem Holz er geschnitzt war: Jenem eines Champions.

Das ist die eine Seite. Doch die andere Seite: Immer wieder machte er Fehler, er war nicht ansatzweise so ehrgeizig wie Schumacher. Das weiß auch Dr. Helmut Marko, der selbst F1-Rennen gefahren ist und inzwischen für Red Bull den Nachwuchskader leitet. Für das F3000-Team des Österreichers war Montoya 1997 beschäftigt, Marko aber war geschockt von Montoyas Hang zu Fastfood und Faulenzen. Trotzdem – und das zeigt, wie gut Montoya wirklich war – wurde er 2007 als Fahrer bei Red Bull in Betracht gezogen.

Aber da hatte Montoya längst schon wieder die Formel-1 in Richtung Amerika verlassen. Mit Williams scheiterte er 2003 denkbar knapp am Titelgewinn, mit McLaren wurde er 2005 und ’06 nie warm. Nachdem er in Indianapolis eine Startkarambolage auslöste, gingen Montoya und McLaren getrennte Wege. Montoya stieg noch während der Saison nach 94 Rennen und sieben Siegen aus der Formel-1 aus und in die NASCAR ein.

In der NASCAR drei Siege

In 276 NASCAR-Rennen für seinen alten Chef Chip Ganassi brachte er es zu drei Siegen und Gesamtrang acht 2009. 2007, ’08 und ’13 gewann er für Ganassi außerdem das 24-Stundenrennen von Daytona – nach Le Mans der Langstreckenklassiker schlechthin.

2014 dann der mutige Schritt zurück in die IndyCar-Serie. Mit dem Sieg in Pocono zeigte er: Falsch war sie nicht. Montoya wollte sich nochmal im Formel-Sport beweisen und das gelang ihm. Mit dem Sieg beim Indy-500 spätestens, aber das Sahnehäupchen wäre definitiv der zweite Titelgewinn.

Die längsten Zeitspannen zwischen zwei IndyCar-Tite
ln
1. Mario Andretti (USA) 15 Jahre (1969-1984)
2. Al Unser (USA) 13 Jahre (1970-1983)
3. Bobby Rahal (USA) 12 Jahre (1974-1986)

Beitrag Sonntag, 26. Juli 2015

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Tabellenführer Juan-Pablo Montoya muss den ersten Ausfall der Saison verkraften: Ein Gebrechen an seinem Penske Dallara Chevrolet ließen ihn in die Mauer krachen. Doch auch die anderen Titelkandidaten hatten Pech oder patzten. Damit war auch der Weg frei für einen amerikanischen Vierfachtriumph.

Das gab es letztmals 2001 in Joliet, im US-Bundesstaat Illinois, ebenfalls einem Ovalrennen. Damals lautete das Resultat: 1. Jacques Lazier (Hemelgarn; Dallara Oldsmobile), 2. Sam Hornish jr. (Panther; Dallara Oldsmobile), 3. Eddie Cheever (Cheever; Dallara Infiniti), 4. Jeff Ward (Heritage; G-Force Oldsmobile).

In Iowa nun gewann Ryan Hunter-Reay, dem Meister von 2012. Er erlebte in diesem Jahr bisher eine desaströse Saison. Die Wende in Iowa kommt nicht überraschend: Er fährt für das Team von Michael Andretti und das ist in Iowa nun seit fünf Jahren ungeschlagen. Hunter-Reay gewann dort bereits zum dritten Mal nach 2012 und ’14. Er ist damit Rekordsieger bei dieser Rennveranstaltung.

Hinter Hunter-Reay kam Josef Newgarden ins Ziel, vor Sage Karam, der sich ein spannendes Duell mit Ovalspezialist Ed Carpenter lieferte. Rang vier ging an Graham Rahal, der damit nun auf Platz vier in der Tabelle kletterte! Nur Carlos Muñoz auf dem fünften Platz verhinderte einen Sechsfach-Triumph für die USA, denn dahinter kamen Ed Carpenter und Marco Andretti ins Ziel.

In Iowa wurden auch Details bekannt, wieso Sébastien Bourdais in Milwaukee mit einem untergewichtigen Fahrzeug antrat, aber trotzdem nur zu einer Geldstrafe von 5000 US-Dollar aufgefordert wurde, seinen Sieg aber behalten darf. Bourdais schliff sich beim so genannten Donaughts-Drehen (er ließ sich Feiern) zu viel Reifen ab, dazu geriet man leicht unter das Mindestgewicht.

Ergebnis Iowa
1. Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
2. Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
3. Sage Karam (Ganassi; Dallara Chevrolet)
4. Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
5. Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
6. Ed Carpenter (CFH; Dallara Chevrolet)
7. Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
8. Ryan Briscoe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
9. Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
10. Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)

Gesamtwertung
1. Juan-Pablo Montoya (COL) 445
2. Graham Rahal (USA) 405
3. Scott Dixon (NZL) 397
4. Hélio Castroneves (BRA) 391
5. Will Power (AUS) 390
6. Sébastien Bourdais (FRA) 366
7. Marco Andretti (USA) 358
8. Josef Newgarden (USA) 352
9. Tony Kanaan (BRA) 324
10. Simon Pagenaud (FRA) 294
11. Carlos Muñoz (COL) 281
12. Ryan Hunter-Reay (USA) 278
13. Charlie Kimball (USA) 275
14. Takuma Sato (JPN) 240
15. James Jakes (GBR) 213
16. Gabby Chaves (COL) 211
17. Jack Hawksworth (GBR) 201
18. Sage Karam (USA) 172
19. Luca Filippi (ITA) 161
20. Stefano Coletti (MON) 160
21. James Hinchcliffe (CAN) 129
22. Tristan Vautier (FRA) 123
23. Ryan Briscoe (AUS) 108
24. Conor Daly (USA) 81
25. Ed Carpenter (USA) 75
26. Simona de Silvestro (SUI) 66
27. Sebastián Saavedra (COL) 61
28. Pippa Mann (GBR) 59
29. JR Hildebrand (USA) 57
30. Justin Wilson (GBR) 51
31. Rodolfo González (VEN) 40
32. Francesco Dracone (ITA) 38
33. Townsend Bell (USA) 32
34. Carlos Huertas (COL) 31
35. Alex Tagliani (CAN) 27
36. James Davison (AUS) 10
37. Oriol Servià (ESP) 10
38. Bryan Clauson (USA) 10
39. Buddy Lazier (USA) 0
40. Rocky Moran jr. (USA) 0

Beitrag Samstag, 01. August 2015

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„300 Rennen werden es wohl nicht mehr werden“, weiß Takuma Sato. Kaum zu glauben, aber der Japaner ist schon 38 Jahre alt. Jetzt rächt sich sein später Start im Motorsport: Ihm geht die Zeit aus. In IndyCar ließ er bei bisher 99 Rennen bereits einige Male sein Talent aufblitzen, wie auch in der Formel-1.

Japan gilt nicht umsonst als das Land des Lächelns. Fast alle Japaner waren in der Formel-1 äußerst populär und beliebt, galten stets als sympathisch und freundlich – so auch Takuma Sato, einer der erfolgreichsten Japaner in der Formel-1. 90 Rennen bestritt er dort zwischen 2002 und ’08 für Jordan, BAR und Super Aguri. Stets genoss er dabei die Unterstützung von Honda. Die Beziehungen mit dem japanischen Motorhersteller halten noch heute in der IndyCar an.

Seit 2010 fährt Sato in der IndyCar, erst für KV, dann für Rahal Letterman, inzwischen für das Team des erfolgreichsten IndyCar-Fahrers aller Zeiten: AJ Foyt. Mit der Foyt-Mannschaft gewann Sato auch sein bis heute einziges IndyCar-Rennen 2013 in Long Beach. Sato ist bis heute der einzige Japaner, der ein IndyCar-Rennen gewinnen konnte: Hideki Mutoh war in Iowa 2008 für Andretti Green als Zweiter bisher am nächsten dran.

Sato einziger siegreicher Japaner


Sato konnte seit Long Beach zwar keine Siege mehr nachlegen, aber immer wieder lag er an Spitzenpositionen, als er durch Fehler oder technische Pannen ausschied. Schon fünf Mal startete er von der Pole-Position, was seine Stärke untermauert. Den Rekord der meisten Teilnahmen eines Japaners in der IndyCar hat Sato übrigens noch nicht: Hier führt Hiro Matsushita mit 117 Rennen von 1990 bis ’98 für Dick Simon, Walker, Arciero-Wells und Payton/Coyne.

Ironischerweise strich sich Sato sein bestes F1-Resultat auch in Indianapolis ein: Beim USA-GP 2004 wurde er Dritter. Als erster Japaner qualifizierte er sich beim Großen Preis von Europa damals im BAR Honda für die erste Startreihe. Er unterlag in diesem Jahr Jenson Button trotzdem deutlich. Genauso wie zwei Jahre zuvor bei Jordan Giancarlo Fisichella.

Als die beste Sato-Saison galt 2007: Damals fuhr er im Super Aguri richtig starke Rennen, überholte in Kanada den Weltmeisterschafts-Kandidaten Fernando Alonso und war oftmals besser unterwegs als die Hondas-Werksfahrer Jenson Button und Rubens Barrichello. Mit der Pleite des Teams 2008 waren aber auch Satos F1-Tage gezählt. Er testete noch einmal für Toro Rosso, aber dort hatten nur noch Red-Bull-Junioren Platz. Verhandlungen mit Lotus für die Saison 2010 kamen auch nicht zum Abschluss.

Karrierestart erst mit 19


Dass es Sato überhaupt bis in die Formel-1 schaffte, ist durchaus erstaunlich: Erst mit 19 Jahren entdeckte er sein Faible für den Rennsport. Dann ging alles schnell: Schon nach seinem ersten Rennen 1998 in der japanischen Formel-3 ging er nach Europa. Den Durchbruch schaffte er 2001 als Sieger des Macau-GP und als Meister der britischen Formel-3. Damals fuhr er für das Team von Trevor Carlin, das seit 2015 auch in Amerika aktiv ist und eine IndyCar-Zukunft plant.

Die Japaner mit den meisten IndyCar-Rennen

1. Hiro Matsushita (117)
2.Takuma Sato (99)
3. Toranosuke Takagi (70)
4. Kosuke Matsuura (65)
5. Shinji Nakano (58)
6. Hideki Mutoh (53)
7. Shigeaki Hattori (33)
8. Takuya Kurosawa (8)
8. Naoki Hattori (8)
10. Hideki Noda (6)

Beitrag Dienstag, 04. August 2015

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Graham Rahal feierte auf seiner Heimstrecke in Mid-Ohio seinen zweiten Saisonsieg und kam damit bis auf neun Punkte an Tabellenführer Juan-Pablo Montoya ran. Mann des Rennens war aber Scott Dixon, der nun als Geheimfavorit auf den Titel gehandelt wird.

Es waren wieder einmal die Gelbphasen, die das Rennen auf der Rundstrecke von Mid-Ohio entschieden haben. Mehr Lotterie als Rennsport, finden Kritiker. Und einer der härtesten Kritiker war Juan-Pablo Montoya: Der Kolumbianer hielt es nach dem Rennen nicht für ausgeschlossen, dass sich Sage Karam nicht ganz unzufällig gedreht hat und damit jene Gelbphase auslöste, die dem Indy-500-Sieger den Sieg kostete.

Denn durch die Gelbphase kam auch Ganassis Teamkollege Scott Dixon wieder in die Spitzengruppe. Der Neuseeländer war am gesamten Wochenende der schnellste Fahrer – Mid-Ohio gilt ja auch als seine Paradestrecke. Aber eine frühe Gelbphase spülte ihn zwischenzeitlich nach hinten, weil viele anderen vorher schon an der Box waren um Nachzutanken und Reifen zu wechseln. Darunter eben auch Montoya.

Dass sich Montoya so sehr darüber ärgert, liegt daran, dass – trotz des Sieges – viele nicht Graham Rahal, sondern Scott Dixon als den heißesten Kontrahenten um den Titel für Montoya sehen. Rahal ist nun aber schon bis auf neun Punkte dran. Es wäre die Überraschung schlechthin, würde Rahal mit dem eher schwächeren Honda-Motor die Meisterschaft tatsächlich gewinnen können.

Ergebnis Mid-Ohio

1. Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda)
2. Justin Wilson (Andretti; Dallara Honda)
3. Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
4. Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
5. Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
6. Tristan Vautier (Dale Coyne; Dallara Honda)
7. Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
8. Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)
9. Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
10. Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)

Fahrerwertung
1. Juan-Pablo Montoya (COL) 465
2. Graham Rahal (USA) 456
3. Scott Dixon (NZL) 431
4. Hélio Castroneves (BTRA) 407
5. Will Power (AUS) 406
6. Sébastien Bourdais (FRA) 379
7. Marco Andretti (USA) 378
8. Josef Newgarden (USA) 370
9. Tony Kanaan (BRA) 354
10. Simon Pagenaud (FRA) 329
11. Ryan Hunter-Reay (USA) 304
12. Carlos Muñoz (COL) 303
13. Charlie Kimball (USA) 282
14. Takuma Sato (JPN) 246
15. Gabby Chaves (COL) 229
16. James Jakes (GBR) 226
17. Jack Hawksworth (GBR) 225
18. Sage Karam (USA) 180
19. Stefano Coletti (MON) 171
20. Luca Filippi (ITA) 170
21. Tristan Vautier (FRA) 152
22. James Hinchcliffe (CAN) 129
23. Ryan Briscoe (AUS) 120
24. Justin Wilson (GBR) 92
25. Conor Daly (USA) 81
26. Ed Carpenter (USA) 75
27. Simona de Silvestro (SUI) 66
28. Sebastián Saavedra (COL) 61
29. Pippa Mann (GBR) 59
30. JR Hildenbrand (USA) 57
31. Rodolfo Gonzalez (VEN) 50
32. Francesco Dracone (ITA) 38
33. Townsend Bell (USA) 32
34. Carlos Huertas (COL) 31
35. Alex Tagliani (CAN) 27
36. James Davison (AUS) 10
37. Oriol Servià (ESP) 10
38. Bryan Clauson (USA) 10
39. Buddy Lazier (USA) 0
40. Rocky Moran jr. (USA) 0

Beitrag Samstag, 15. August 2015

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Einige IndyCar-Teams testeten in Sonoma und brachten neben den Stammfahrern auch Nachwuchsfahrer zum Einsatz. Sie konnten zwar nicht vorne mitmischen, aber gab es Fahrer, die überzeugt haben.

Schnellste Rookie war Jack Harvey auf Rang acht für das Team von Sam Schmidt. Er war sogar ganz knapp schneller als Rückkehrer Mikhail Aleshin, aber auch nur minimal langsamer als Stammfahrer Ryan Briscoe.

Sonoma-Testzeiten
1. Will Power (Penske; Dallara Chevrolet) 1:17,37
2. Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet) 1:17,45
3. Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda) 1:17,50
4. Graham Rahal (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda) 1:17,85
5. Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet) 1:18,35
6. Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet) 1:18,61
7. Ryan Briscoe (Schmidt Peterson; Dallara Honda) 1:18,76
8. Jack Harvey (Schmidt Peterson; Dallara Honda) 1:18,93
9. Mikhail Aleshin (Schmidt Peterson; Dallara Honda) 1:18,99
10. Nelson Piquet jr. (Penske; Dallara Chevrolet) 1:19,02
11. Matthew Brabham (Andretti; Dallara Honda) 1:19,03
12. Spencer Pigot (Penske; Dallara Chevrolet) 1:19,29
13. Sean Rayhall (Ganassi; Dallara Chevrolet) 1:19,96
14. Ed Jones (Rahal Letterman Lanigan; Dallara Honda) 1:19,97
15. Ryan Phinny (KVSH; Dallara Chevrolet) 1:21,87

Beitrag Samstag, 15. August 2015

Beiträge: 10785
Ich würde wirklich begrüßen wenn es wie in den 90ern wieder ein paar Crossover mit der europäischen Elite gäbe. Vom Eindruck her dürfte das Amerika-Level gerade nicht besonders hoch sein - und nachwuchstechnisch sieht es auch bescheiden aus. Wäre echt interessant da Vergne, Buemi, Piquet oder gar die Aufsteiger Magnussen oder Vandoorn oder gar einen "Aussteiger" Button zu sehen.
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Sonntag, 16. August 2015

Beiträge: 45834
Absolut, wobei man sich halt auch immer vor Augen führen muss, dass es sich hier auch um eine nationale Rennserie handelt. Aber es gibt da meines Erachtens durchaus sehr gute Fahrer wie Power und Dixon. Und dass sich die Europäer da auch nicht unbedingt leicht tun, hat man ja an Barrichello oder diversen anderen Beispielen gesehen. Oder aktuell auch an Coletti, der zwar sicher kein Überflieger ist, aber in der GP2 durchaus vorne mitfahren konnte.

Beitrag Dienstag, 25. August 2015

Beiträge: 1199
Justin Wilson ist an seinen schweren Kopfverletzungen gestorben die er sich beim Indycar Lauf in Pocono zugezogen hatte.
R.I.P.
Diskutiere niemals mit Idioten!
Erst ziehen sich dich auf ihr Niveau
und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung.

(c) by Mark Twain

Beitrag Mittwoch, 26. August 2015

Beiträge: 45834
Nach vier Jahren hängen die IndyCar-Flaggen wieder auf Halbmast: Justin Wilson wurde beim IndyCar-Rennen in Pocono von einem Wrackteil getroffen und erlitt dabei tödliche Verletzungen. Das Resultat und der Showdown im Titelkampf geraten da selbstredend zur Nebensache.

Die IndyCar musste in diesem Jahr eine Reihe von Kritiken wegen einer Serie schlimmer Unfälle einstecken. Gerade im Training zum Indy-500 flogen die Fahrer teilweise reihenweise ab. Die Hersteller haben bei den Aero-Kits Nachbesserungsarbeit betrieben, aber der Trainingsunfall von Charlie Kimball in Pocono zeigte: Nicht ausreichend genug.

Doch der tödliche Unfall von Justin Wilson hätte in jeder anderen Formel-Serie passieren können und ist es auch schon. Als Felipe Massa im F1-Quali zum Ungarn-GP 2009 von einer Dämpferfeder am Kopf getroffen wurde, musste er auch eine halbe Saison aussetzen. Bei Justin Wilson war es nun ein schwereres Fahrzeugteil von Sage Karam, das einen tödlichen Ausgang nahm. Der Brite war zur falschen Zeit am falschen Ort und hatte anders als Massa kein Glück im Unglück.

Hunter-Reay siegt


Natürlich sind die Geschwindigkeiten auf einem superschnellen Oval wie jenes in Pocono noch höher und das Unfallrisiko steigt auch. Nicht umsonst gab es gleich elf Gelbphasen. Eine davon allerdings auch, weil ein Fuchs die Strecke überquerte. Cristiano da Matta hatte 2006 einen Zusammenstoß mit einem Reh bei einem IndyCar-Test, übrigens bei deutlich niedrigerem Tempo. Auch er erlitt schwere Kopfverletzungen. Der Kopf eines Rennfahrers ist im offenen Einsitzer das größte Risiko, der Wilson-Crash hat also weniger mit einem Problem von Ovalrennen oder von der IndyCar zu tun, sondern ist ein Problem des Formel-Sports.

Das Pocono 500 war in diesem Jahr ein Beispiel, wie nah beieinander die schönen und traurigen Momente des Rennsports liegen. Bis zum Crash in Runde 180 wurde den Fans auf den Tribünen herrlichster Motorsport geboten. Das Rennen entschied Ryan Hunter-Reay für sich. Die Meisterschaft hat vor dem Finale in Sonoma, in dem noch sechs Fahrer die Chance auf den Titel haben, eine kleine Vorentscheidung erlebt. Juan-Pablo Montoya wurde Dritter, Scott Dixon nur Neunter, Graham Rahal schied sogar aus.

Ergebnis

1. Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
2. Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
3. Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
4. Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
5. Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
6. Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
7. Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
8. Ryan Briscoe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
9. Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
10. James Jakes (Schmidt Peterson; Dallara Honda)

Gesamtwertung

1. Juan-Pablo Montoya (COL) 500
2. Graham Rahal (USA) 466
3. Scott Dixon (NZL) 453
4. Will Power (AUS) 439
5. Hélio Castroneves (BRA) 423
6. Josef Newgarden (USA) 413
7. Marco Andretti (USA) 390
8. Sébastien Bourdais (FRA) 386
9. Tony Kanaan (BRA) 366
10. Simon Pagenaud (FRA) 356
11. Ryan Hunter-Reay (USA) 355
12. Carlos Muñoz (COL) 333
13. Charlie Kimball (USA) 301
14. Takuma Sato (JPN) 275
15. Gabby Chaves (COL) 249
16. James Jakes (GBR) 247
17. Jack Hawksworth (GBR) 234
18. Sage Karam (USA) 197
19. Stefano Coletti (MON) 177
20. Luca Filippi (ITA) 170
21. Tristan Vautier (FRA) 161
22. Ryan Briscoe (AUS) 145
23. James Hinchcliffe (CAN) 129
24. Justin Wilson (GBR) 108
25. Ed Carpenter (USA) 88
26. Conor Daly (USA) 81
27. Pippa Mann (GBR) 76
28. Simona de Silvestro (SUI) 66
29. Sebastián Saavedra (COL) 61
30. JR Hildebrand (USA) 57
31. Rodolfo González (VEN) 50
32. Francesco Dracone (ITA) 38
33. Townsend Bell (USA) 32
34. Carlos Huertas (COL) 31
35. Alex Tagliani (CAN) 27
36. James Davison (AUS) 10
37. Oriol Servià (ESP) 10
38. Bryan Clauson (USA) 10
39. Buddy Lazier (USA) 0
40. Rocky Moran jr. (USA) 0

Beitrag Donnerstag, 03. September 2015

Beiträge: 45834
Zum vierten Mal nach 2003, 2008 und 2013 wird Scott Dixon IndyCar-Meister. Nachdem ihm Will Power die Krone abgenommen hat, holt sich der Neuseeländer diese wieder zurück – und Power spielte dabei auch keine untergeordnete Rolle: Er kollidierte mit Juan-Pablo Montoya, der sich nach einer ganzen Saison als Tabellenführer punktgleich mit 2:3 Siegen geschlagen geben musste!

Montoya polterte nach dem Rennen über die Regelung der doppelten Punkte. Die gibt es erstens beim Indy-500, was als Saisonhöhepunkt und als ältestes noch ausgetragenes Autorennen der Welt auch unbestritten richtig ist. Aber die doppelten Punkte gibt es auch beim Saisonfinale in Sonoma. Die IndyCar hat scheinbar aus den Fehlern der Formel-1 nicht gelernt. Dort gab es 2014 doppelte Punkte, doch nach massiver Fankritik wurden sie wieder abgeschafft. Glücklicherweise wurde die Weltmeisterschaft aber nicht dadurch entschieden.

Anders als jetzt in der IndyCar. Montoya nach dem Rennen: „Die doppelten Punkte haben mir den Titel gekostet.“ Der Penske-Pilot fuhr als Sechster über die Ziellinie, damit kommt er wie Sieger Dixon, der für den 100. IndyCar-Sieg des Ganassi-Rennstalls sorgte, auf 556 Punkte. Dixon gewann aber drei Rennen (neben Sonoma auch noch Long Beach und Texas), Montoya nur zwei (den Auftakt in St. Petersburg, sowie das Indy-500). Damit ist Dixon zum vierten Mal Meister.

Unnötige Gelbphase als Knackpunkt

Montoyas Kritik an der doppelten Punktevergabe mag gerechtfertigt sein. Aber sie alleine hat die Meisterschaft nicht entschieden. Natürlich kann man auch den technischen Defekt in Iowa als Grund anführen, aber auch im Sonoma-Rennen entschieden andere Vorkommnisse den Titelkampf. Zunächst eine Gelbphase, die es überhaupt nicht brauchte – und die einmal mehr zeigte, wie sehr Lotteriespiel die IndyCar-Rennen und in dem konkreten Fall eben auch die IndyCar-Meisterschaften entscheidet. Luca Filippi war zwischenzeitlich mit seinem von CFH eingesetzten Dallara Chevrolet zu langsam unterwegs, doch er blieb nirgends stehen, die Gelbphase auf dem kalifornischen Rundkurs hätte es also gar nicht gebraucht.

Sie würfelte aber das Feld zusammen. Bis dato hatte Will Power das gesamte Wochenende dominiert: Einsam an der Spitze, Rundenrekord im Qualifying. Montoya arbeitete sich nach einer bärenstarken Anfangsphase bis auf Rang drei nach vorne. Es wäre der sichere Titel für den ehemaligen F1-Sieger gewesen. Dann aber kam die Gelbphase, die alles durcheinanderwürfelte. Power und Montoya fielen durch unterschiedliche Strategien ins Mittelfeld zurück – und krachten dort dann zusammen. Damit waren sie ganz am Ende des Feldes. Montoya holte noch auf, wurde am Ende Sechster – aber das langte nicht mehr.

Ergebnis Sonoma

1. Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
2. Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
3. Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
4. Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
5. Ryan Briscoe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
6. Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
7. Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
8. Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
9. Rodolfo González (Dale Coyne; Dallara Honda)
10. Mikhail Aleshin (Schmidt Peterson; Dallara Honda)

Endstand
1. Scott Dixon (NZL) 556
2. Juan-Pablo Montoya (COL) 556
3. Will Power (AUS) 493
4. Graham Rahal (USA) 490
5. Hélio Castroneves (BRA) 453
6. Ryan Hunter-Reay (USA) 435
7. Josef Newgarden (USA) 431
8. Tony Kanaan (BRA) 431
9. Marco Andretti (USA) 428
10. Sébastien Bourdais (FRA) 406
11. Simon Pagenaud (FRA) 384
12. Charlie Kimball (USA) 371
13. Carlos Muñoz (COL) 349
14. Takuma Sato (JPN) 323
15. Gabby Chaves (COL) 281
16. James Jakes (GBR) 257
17. Jack Hawksworth (GBR) 256
18. Ryan Briscoe (AUS) 205
19. Stefano Coletti (MON) 203
20. Sage Karam (USA) 197
21. Luca Filippi (ITA) 182
22. Tristan Vautier (FRA) 175
23. James Hinchcliffe (CAN) 129
24. Justin Wilson (GBR) 108
25. Sebastián Saavedra (COL) 95
26. Rodolfo González (VEN) 94
27. Ed Carpenter (USA) 88
28. Conor Daly (USA) 81
29. Pippa Mann (GBR) 76
30. Simona de Silvestro (SUI) 66
31. JR Hildebrand (USA) 57
32. Oriol Servià (ESP) 46
33. Mikhail Aleshin (RUS) 40
34. Francesco Dracone (ITA) 38
35. Townsend Bell (USA) 32
36. Carlos Huertas (COL) 31
37. Alex Tagliani (CAN) 27
38. James Davison (AUS) 10
39. Bryan Clauson (USA) 10
40. Buddy Lazier (USA) 0
41. Rocky Moran jr. (USA) 0

Beitrag Freitag, 02. Oktober 2015

Beiträge: 45834
Josef Newgarden bleibt ein weiteres Jahr bei Carpenter Hartman Fisher. Der US-Amerikaner wurde nach seiner starken Saison samt zwei Siegen mit den ganz großen Topteams in Verbindung gebracht. Doch es sind kaum Plätze frei, der Transfermarkt gestaltet sich äußerst ruhig. Das ist Stand der Dinge.

Ganassi: Nur noch drei Fahrzeuge?

Meister Scott Dixon wird wie seit 2002 wieder für das Ganassi-Team starten und versuchen, seinen Titel erstmals zu verteidigen. Charlie Kimball ist als Teamkollege schon fix, Tony Kanaan so gut wie. Ob Ganassi noch einen vierten Dallara Chevrolet einsetzen wird, steht in den Sternen. Die Finanzierung für Junior Sage Karam konnte man schon 2015 nicht auftreiben, weshalb man auch auf die AFS-Gelder von Sebastián Saavedra angewiesen war. Noch ist unklar, ob der Kanadier nicht zu einem anderen Teams wechselt. Karam könnte von Ganassi ins Ford-GT-Programm in der Sportwagen-Weltmeisterschaft gepackt werden. Andere Kandidaten für das vierte Cockpit gibt es offiziell nicht. Josef Newgarden war ein Thema, aber der bleibt ja nun ein weiteres Jahr bei CFH Racing.

Penske: Alles bleibt beim Alten
Das Penske-Team wird unverändert in die Saison 2016 geben: Die alten Haudegen Juan-Pablo Montoya und Hélio Castroneves bleiben an Bord, der pfeilschnelle Will Power ebenfalls. Und auch Simon Pagenaud bekommt eine weitere Chance. Er kam 2015 als hoffnungsvolles Nachwuchstalent zu Penske, seine Saison lief aber eher enttäuschend.

Rahal Letterman Lanigan: Kommt Briscoe?

Mit einer so bärenstarken Saison von Graham Rahal und dem Rahal-Team haben wohl nur die wenigsten gerechnet. Man macht natürlich auch 2016 weiter. Fraglich ist noch, ob man ein zweites Vollzeit-Cockpit einsetzen wird. Im Gespräch dafür ist Ryan Briscoe. Möglich wäre aber auch ein Fahrer, der von Honda nominiert wird. Zum Beispiel Kevin Magnussen, wenn der in der Formel-1 zwischen Stuhl und Bank fällt.

Andretti: Gibt es einen Wilson-Ersatz?
Zuletzt machten eher weniger ermutigende Gerüchte über die finanzielle Lage bei Andretti die Runde. Das betrifft aber wohl die Zweigfirma, die auch Rennen veranstaltet. Der Rennstall selbst wird wohl auf jeden Fall wieder drei Dallara Hondas nennen. Ryan Hunter-Reay, Marco Andretti und Carlos Muñoz gelten als gesetzt. Im vierten Dallara Honda hätte eigentlich Justin Wilson sitzen sollen. Doch der verunglückte in Pocono tödlich. Ob dafür ein anderer Fahrer einspringen wird, ist ungewiss. Simona de Silvestro bestreitet für Andretti schon die Formel-E. Hoffnungen macht sich natürlich der Enkel von Ex-F1-Weltmeister Jack Brabham, Matthew Brabham. Die Frage wird sein, ob der Australier das Geld für ein Vollzeitcockpit aufbringen kann. Wahrscheinlicher ist da schon, dass Magnussen über den großen Teich zu Andretti in die IndyCar wechselt.

CFH: Newgarden bleibt
Das CFH-Team hat die Nachwuchshoffnung Josef Newgarden ans Team binden und einen Wechsel verhindern können. Trotzdem soll derzeit nicht alles rosig sein: Es halten sich hartnäckig Gerüchte, wonach Wink Hartmann als Finanzier abspringen könnte. Ob dann noch Platz für ein zweites Vollzeitcockpit bleibt, in dem dann auf Ovalkursen wieder Ed Carpenter sitzen würde, muss abgewartet werden. Für die Rundkurs- und Straßenrennen hat sich Luca Filippi eigentlich bewährt, aber auch JR Hildebrand könnte noch immer ein Thema sein.

KVSH: Coletti out?
Wie fast alle Teams steht auch der KVSH-Rennstall schwierigen Zeiten gegenüber. Sogar über ein komplettes Aus wurde schon spekuliert. Alles steht und fällt mit dem Finanzier James Sullivan. Der jüngste Trend: Man wird die Partnerschaft eher ausweiten, beispielsweise auch ein Sportwagenprogramm beginnen. Sébastien Bourdais wurde zudem Rücktrittsgedanken nachgesagt, die sich aber inzwischen verflüchtigt haben sollen. Möglicherweise bleibt Bourdais aber der einzige Fahrer im Team. Stefano Coletti hat sich in seiner ersten IndyCar-Saison erstaunlich schwer getan. Möglicherweise wird er durch Ryan Phinny ersetzt.

Foyt: Beide Fahrer müssen zittern

Sportlich war es keine besonders gute Saison für das Foyt-Team. Weder Takuma Sato, noch Jack Hawksworth haben sonderlich überzeugt. Beide müssen um ihre Zukunft im Team bangen. Auf dem Markt wäre zum Beispiel Conor Daly.

Herta: Chaves soll bleiben

Obwohl es sportlich ein durchwachsenes Jahr war, will Bryan Herta auf Konstanz im Team setzen. Gabby Chaves soll daher an Bord bleiben. Ein zweiter Dallara Honda ist nicht geplant.

Schmidt Peterson: Zwei Rückkehrer?

James Hinchcliffe testete rund vier Monate nach seinem Indy-500-Trainingscrash zuletzt wieder im Dallara Honda von Schmidt Peterson. Der Kanadier wird 2016 wieder eine volle Saison fahren, er ist wieder gesund. Der zweite Platz ist noch offen: James Jakes hat nur mäßig überzeugt, Mikhail Aleshin, der 2014 für die Mannschaft von Sam Schmidt gefahren ist, will dagegen zurück.

Dale Coyne: Zweites Auto gerettet?

Bei Dale Coyne wird sich Fahrerfrage erst im kommenden Jahr entscheiden. Möglicherweise reduziert man das Programm auch auf nur einen Dallara Honda. Der neunte Platz von Rodolfo González gepaart mit den doppelten Punkten im Finale soll aber angeblich die Finanzierung des zweiten Rennwagens gesichert haben. Als Dank dafür könnte González eine volle Saison bekommen. Tristan Vautier war schnell und könnte daher auch an Bord bleiben.

Mögliches IndyCar-Fahrerfeld 2016

Scott Dixon (Ganassi; Dallara Chevrolet)
Tony Kanaan (Ganassi; Dallara Chevrolet)
Charlie Kimball (Ganassi; Dallara Chevrolet)
Juan-Pablo Montoya (Penske; Dallara Chevrolet)
Will Power (Penske; Dallara Chevrolet)
Hélio Castroneves (Penske; Dallara Chevrolet)
Simon Pagenaud (Penske; Dallara Chevrolet)
Graham Rahal (Rahel Letterman Lanigan; Dallara Honda)
Ryan Hunter-Reay (Andretti; Dallara Honda)
Marco Andretti (Andretti; Dallara Honda)
Carlos Muñoz (Andretti; Dallara Honda)
Josef Newgarden (CFH; Dallara Chevrolet)
Ed Carpenter/Luca Filippi (CFH; Dallara Chevrolet)
Sébastien Bourdais (KVSH; Dallara Chevrolet)
Takuma Sato (Foyt; Dallara Honda)
Jack Hawksworth (Foyt; Dallara Honda)
Gabby Chaves (Herta; Dallara Honda)
James Hinchcliffe (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
Mikhail Aleshin (Schmidt Peterson; Dallara Honda)
Tristan Vautier (Dale Coyne; Dallara Honda)
Rodolfo González (Dale Coyne; Dallara Honda)

Mögliche zusätzliche Vollzeit-Boliden

Ganassi (Sage Karam? Sebastián Saavedra?)
Rahal Letterman Lanigan (Ryan Briscoe?)
Andretti (Kevin Magnussen? Matthew Brabham?)
KVSH (Ryan Phinny? Stefano Coletti?)

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