Im Qualifying zeigte Luca Ghiotto auf nasser Monza-Highspeedstrecke, wer 2015 der Herr im GP3-Haus ist: Mit exakt einer Sekunde Vorsprung auf Esteban Ocon sicherte er sich die Pole-Position. Das Debakel kam dann aber beim Start: Er blieb stehen und schied aus. Im Sprintrennen betrieb er mit einer packenden Aufholjagd Schadensbegrenzung und wurde noch Dritter.
Die Rennen selbst wurden jeweils erst in der vorletzten Runde entschieden. Den Hauptlauf am Samstag gewann Emil Bernstorff. Es war der dritte GP3-Sieg des Briten, der zweite in der laufenden Saison. Nachdem Ghiotto am Start stehen blieb, übernahm zunächst Esteban Ocon die Führung. Der Franzose wurde am Ende von Bernstorff genauso noch aufgeschnupft wie zuvor schon Teamkollege Marvin Kirchhöfer, Kevin Ceccon, sowie Matt Parry.
Kirchhöfer leistete sich zunächst einen rundenlangen Kampf mit Bernstorff. Seine Kampfeslust brachte ihm im Sprintrennen am Sonntag den Sieg. Zwar übernahm er eine Runde vor Rennende recht mühelos die Spitzenposition von Jimmy Eriksson, dessen Dallara AER nicht mehr gescheit lief, aber zuvor musste er sich gegen einige Konkurrenten durchsetzen, darunter auch Pole-Mann Alex Fontana, der aber das gesamte Rennen über das Tempo der Spitzenfahrer nicht mitgehen konnte. Am Ende wurde der Schweizer nur Achter, weil er aufgrund einer Kollision darüber hinaus noch eine Fünfsekunden-Zeitstrafe aufgebrummt bekam, wurde er sogar nur als 16. klassifiziert.
Nur 21 Boliden am Start
Das GP3-Feld in Monza umfasste nur 21 Fahrzeuge. Weil diverse Rennserien wie die GP2, GP3, Renault-World-Series, F3-Europameisterschaft, sowie der Euroformula Open gleichzeitig ausgetragen wurden, mussten sich viele Fahrer, die ein Doppelprogramm in zwei verschiedenen Serien absolvieren, entscheiden. Und viele Ersatzfahrer für dadurch frei gewordene Cockpits standen eben auch nicht zur Verfügung.
Campos vergab das dritte Cockpit an Brandon Maïsano, der sich in Österreich vor einem Monat überraschend während des Rennwochenendes von seinem F3-Team Prema Power trennte. Trident holte indes Amaury Bonduel an Bord, der im Winter für das italienische Team von Maurizio Salvadori bereits getestet hat. Bisher war der Franzose in diesem Jahr für JD im Formel-Renault-Eurocup unterwegs.
Drei Autos fehlten aber trotzdem: Bei Carlin stieg Jann Mardenborough für ein Gastspiel in die GP2 auf, um den in der WSbR fahrenden Sean Gelael zu ersetzen. Bei ART war Alfonso Celis jr. ebenfalls in der WSbR am Start und Adderly Fong fehlte bei Koiranen wegen eines asiatischen GT3-Rennens.
Ergebnis Hauptrennen
1. Emil Bernstorff (Arden)
2. Esteban Ocon (ART)
3. Kevin Ceccon (Arden)
4. Marvin Kirchhöfer (ART)
5. Jimmy Eriksson (Koiranen)
6. Mathéo Tuscher (Jenzer)
7. Alex Palou (Campos)
8. Alex Fontana (Status)
9. Ralph Boschung (Jenzer)
10. Mitchell Gilbert (Carlin)
Ergebnis Sprintrennen
1. Marvin Kirchhöfer (ART)
2. Esteban Ocon (ART)
3. Luca Ghiotto (Trident)
4. Kevin Ceccon (Arden)
5. Jimmy Eriksson (Koiranen)
6. Mathéo Tuscher (Jenzer)
7. Ralph Boschung (Jenzer)
8. Sandy Stuvik (Status)
Fahrerwertung
1. Luca Ghiotto (ITA) 170
2. Esteban Ocon (FRA) 156
3. Marvin Kirchhöfer (GER) 140
4. Emil Bernstorff (GBR) 127
5. Kevin Ceccon (ITA) 77
6. Jimmy Eriksson (SWE) 66
7. Antonio Fuoco (ITA) 46
8. Matt Parry (GBR) 43
9. Jann Mardenborough (GBR) 32
10. Ralph Boschung (SUI) 27
11. Mathéo Tuscher (SUI) 22
12. Alfonso Celis jr. (MEX) 19
13. Alex Palou (ESP) 18
14. Oscar Tunjo (COL) 17
15. Alex Fontana (SUI) 16
16. Sandy Stuvik (THA) 7
17. Seb Morris (GBR) 6
18. Artur Janosz (POL) 4
19. Pål Varhaug (NOR) 4
20. Aleksander Bosak (POL) 4
21. Mitchell Gilbert (AUS) 1
22. Adderly Fong (CHI) 0
23. Zaid Ashkanani (KUW) 0
24. Brandon Maïsano (FRA) 0
25. Amaury Bonduel (FRA) 0
26. Beitske Visser (NED) 0
27. Samin Gómez (VEN) 0
28. Christopher Höher (AUT) 0
Teamwertung
1. ART 315
2. Arden 198
3. Trident 191
4. Koiranen 109
5. Carlin 79
6. Jenzer 53
7. Status 29
8. Campos 18