Ho-Pin Tung kehrt in die Formel-Superleague zurück. Bereits 2009 fuhr der F1-Renault-Testfahrer in dieser Serie, gewann dabei ein Rennen. Er startet nun für das Team China, das von Emilio de Villota Motorsport betreut wird. De Villota fuhr in den 70er Jahren selbst F1-Rennen. Seine Tochter María de Villota fährt dieses Jahr ebenfalls in der Formel-Superleague mit den PS-starken Panoz Menard, für Atlético Madrid. Für Tung ist die Formel-Superleague das erste Vollzeit-Engagement 2011: In der Formel-1 kommt er bei Renault höchstens zu Demozwecken zum Einsatz. In der IndyCar wollte er beim Indy 500 teilnehmen und zeigte in den Trainingssitzungen erstaunlich gute Leistungen, im Quali verschrottete er den Dallara Honda des Dragon-Teams allerdings.
Tung vertritt nun die Farben für das chinesische Team. Das zeigt bereits die Problematik der Serie. Die Rennfahrzeuge sind kraftvoll, elegant und reizvoll. Das Konzept der Serie, eine Meisterschaft für Fußballteams greift aber gar nicht. Nur noch sechs Fußballvereine sind 2011 vertreten, alles andere sind Nationen. Die Meldeliste hört sich an wie ein Revival der A1GP-Serie. Insgesamt 14 Fahrzeuge sind an diesem Wochenende in Assen am Start, vier Rennteams kümmern sich darum. Neben dem Team von De Villota sind das noch Azerti, Atech Reid und Alan Docking.
Wie schlecht es um die Formel-Superleague bestellt ist, zeigt auch die Tatsache, dass das Debüt immer wieder verschoben werden musste. Nun wurden acht Termine fixiert. Um die Attraktivität zu steigern, werden die Rennen den Titel „Grand Prix“ tragen. Eigentlich heißen die F1-Rennen GP-Rennen. Die Formel-Superleague trägt 2011 folgende Rennen aus: Holland GP (Assen), Belgien GP (Zolder), Russland GP (Smolensk), China GP (Peking), Brasilien GP (Curitiba), Südamerika GP (Goiânia), Mittlerer Osten GP und Neuseeland GP (Taupo).
Das Fahrerfeld ist durchaus stark: Mit Robert Doornbos und Antônio Pizzonia gibt es zwei ehemalige F1-Piloten. Ansonsten fahren noch: Neel Jani, Yelmer Buurman, Tristan Gommendy, Filip Salaquarda, Frédéric Vervisch, Earl Bamber, Duncan Tappy, María de Villota, Andy Soucek, Ho-Pin Tung, John Martin und Craig Dolby. Gewonnen in der Formel-Superleague haben davon bereits John Martin (6), Yelmer Buurman (5), Craig Dolby (3), Robert Doornbos (2), Tristan Gommendy (2), Frédéric Vervisch (2), Earl Bamber (1), Neel Jani (1) und Ho-Pin Tung (1).