Der Langstreckenrennsport mit Sportwagen-Prototypen erfreut sich nicht nur in Le Mans und in Amerika großer Beliebtheit. Jedenfalls erwartet Pierre Delettre (RAC Spa) für sein 1000 Kilometer-Rennen in Spa-Francorchamps am letzten August-Wochenende – dem ursprünglichen Termin des 2003 nicht ausgetragenen Belgien-Grand Prix - sehr viele Zuschauer. Neben den Stammteams der FIA-Sportcar-WM, die erstmals im vergangenen Jahr auf dem Ardennen-Kurs gastierte, werden auch mehrere Topfahrzeuge, die bei den 24 Stunden von Le Mans an diesem Wochenende mit von der Partie sind, erwartet, so etwa der Kunden-Audi R 8 aus Japan, möglicherweise das R 8-Schwesterauto aus England und gar ein Werks-Bentley.
Laut Pierre Delettre, der am Freitag einen Abstecher in die Sarthe unternommen hatte, sollen in Spa-Francorchamps je 25 Prototypen und GT-Sportwagen an den Start gehen.
Generalprobe
Und vor allem handelt es sich wieder um ein echtes »1000 Kilometer«-Rennen, das zum letzten Mal 1988 – mit einem Sieg von Sauber-Mercedes – an gleicher Stelle ausgetragen wurde. Der RAC Spa ist jedenfalls fest gewillt, die Tradition und den Mythos der großen Sportwagen-Langstreckenrennen, die vor allem in den 70-er und 80-er Jahren für Furore und volle Ränge sorgten, hierzulande wieder aufleben zu lassen.
Die 1000 Kilometer 2003 in Spa-Francorchamps gelten gewissermaßen als Generalprobe für eine komplette Rennserie im kommenden Jahr unter der Schirmherrschaft der FIA, genau wie ein weiterer Wettbewerb dieser Art ausnahmsweise am 2. November 2003 auf dem kleinen Bugatti-Rundkurs in Le Mans.
Die Initiative wurde am Vortag der 24 Stunden vorgestellt. Demnach stehen 2004 vier Sportwagen-Rennen (Prototypen und GT) über je 1000 Kilometer auf den legendären Rennstrecken in Monza, Nürburgring, Silverstone und Spa-Francorchamps (hier eventuell wieder Ende August, insofern an diesem Termin nicht der Große Preis von Belgien der Formel 1 ausgetragen wird) an.
Diese Europameisterschaft wird nach dem Regelwerk der 24 Stunden von Le Mans und der American Le Mans-Serie (ALMS) in den USA ausgewiesen und nennt sich »Le Mans Endurance Series«.
Promotor des Championates ist eine neue Gesellschaft, die zu gleichen Teilen vom ACO Le Mans und dem Franzosen Stéphane Ratel, der u.a. die FIA-Sportcar-WM durchführt, mit Anteilen bestückt wird. Wie alle Partner gestern bestätigten, komme es darauf an, beim vielversprechenden Comeback dieser 1000 Kilometer-Rennen alle Kräfte zu bündeln.
Die europäische »Le Mans Endurance Series«, die in Zukunft eventuell durch weitere Sportwagen-Langstreckenrennen ergänzt werden wird, soll im internationalen Kalender ihren festen Platz neben der aufstrebenden FIA-GT-Weltmeisterschaft haben, so die Botschaft gestern in Le Mans. Der ACO kündigte ferner an, dass sich ab 2004 von den 50 startberechtigten Teams der 24 Stunden deren 24-28 anhand der Ergebnisse der genannten Rennserien im Vorjahr automatisch qualifizieren.
Pierre Delettre und der RAC von Spa konzentrieren ihre Energien derweil zunächst auf die erste Wiederkehr der 1000 Kilometer am 31. August 2003 in Spa-Francorchamps, wo übrigens als Sonderangebot alle weiblichen Besucher freien Eintritt haben.
Freier Eintritt
Der Plan, im Rahmenprogramm ein Open-Air-Rockfestival (mit etwa Simple Minds oder Bryan Adams als Top acts) auf die Beine zu stellen, musste dagegen vor allem aus technisch-logistischen Gründen vorerst auf 2004 verschoben werden.
Quelle: Netecho.info
Diese 24 Stunden Rennen 2004 sind auf jeden Fall sehenswert - vor allem auf den Strecken...