Traditionell 33 Fahrer gehen in das berühmte IndyCar-Rennen 500 Meilen von Indianapolis. Zu Zeiten der Wirtschaftskrise ist es eine schwierige Angelegenheit, wieder 33 Starter zu finden. Beim IndyCar-Saisonauftakt in St. Petersburg fuhren nur 22 Fahrer. Circa ein Monat vor dem berühmtesten Rennen der Welt, ist der Stand der Singe wie folgt:
Andretti Green Racing: Das Team von Michael Andretti fährt während der gesamten IndyCar-Saison mit 4 Fahrern. Neben seinem Sohn Marco Andretti, Rennlady Danica Patrick und Starpilot Tony Kanaan, fährt auch der Japaner Hideki Mutoh für Andretti Green Racing, das zuletzt 2007 mit Dario Franchitti das Indy 500 gewann und insgesamt auf 2 Siege kommt. Für das Indy 500 könnte Andretti Green noch mit einem 5. Dallara Honda auftauchen. Darin wird aber weder Michael Andretti selbst, noch Vater und Ex-F1-Weltmeister Mario Andretti Platz nehmen, wie sooft beim Indy-Rennen, sondern Franck Montagny. Der Franzose fährt für Andretti Green Racing in der American Le Mans Serie.
Andretti Green Racing: 4-5 Autos
Chip Ganassi Racing: Scott Dixon und Dario Franchitti fahren für das Team von Chip Ganassi natürlich auch beim Indy 500. Darüber hinaus wird das Team noch ein 3. Auto einsetzen, nämlich für Alex Lloyd. Ganassi, Gewinner des Indy 500 im Jahr 2000 mit Juan Pablo Montoya und 2008 mit Dixon, wird dabei aber nur einem anderen Team unterstützend zur Seite stehen: Sam Schmidt Motorsports. Das Team, gegründet 2001 von Sam Schmidt, fährt in der 2. Liga der IndyCar und taucht beim Indy 500 immer wieder auf.
Chip Ganassi Racing: 3 Autos
Penske Racing: Das ehemalige F1-Team ist eines der erfolgreichsten IndyCar-Teams. 14 Mal konnte Penske das Indy 500 bereits gewinnen, erstmals 1972 mit Mark Donohue in einem McLaren Offenhauser, zuletzt 2006 mit Sam Hornish jr. in einem Dallara Honda. Derzeit fahren die beiden Australier Ryan Briscoe und Will Power für Penske. Power wurde ursprünglich nur als Platzhalter für Helio Castroneves verpflichtet. Der Brasilianer muss sich derzeit vor Gericht wegen Steuerhinterziehung verantworten. Wird Castroneves freigesprochen, startete der Indy500-Sieger von 2001 und 2002 in einem 3. Penske-Renner. Das gilt sowohl für das Indy 500, als auch für die restliche IndyCar-Saison. Muss er ins Gefängnis, fährt Penske nur mit Briscoe und Power weiter.
Penske Racing: 2-3 Autos
Newman Haas Lanigan Racing: Das Team von Carl Haas, das 1985 und 1986 auch in der Formel-1 unterwegs war, fährt mit Robert Doornbos und Graham Rahal. Seit geraumer Zeit wird auch an einem 3. Auto für Rennlady Milka Duno gearbeitet. Aber auch andere Teams könnten das Geld von Duno gebrauchen. Kommt sie bei einem anderen Team unter, wird Newman Haas in Indy nur mit 2 Autos fahren.
Newman Haas Lanigan: 2-3 Autos
Dreyer & Reinbold Racing: Das Team von Dennis Reinbold fährt derzeit mit Darren Manning, wird aber bei einigen Rennen ein 2. Auto einsetzen. Roger Yasukawa wird in Motegi in einem 2. Boliden sitzen, ob der Japaner auch beim Indy 500 darin Platz nehmen wird, steht in den Sternen. Dafür könnte Milka Duno für das Indy 500 anheuern. Sicher ist, dass Dreyer Reinbold ein weiteres Fahrzeug herrichten wird, das Richard Petty Motorsports einsetzen wird. Das Nascar-Team wird beim Indy 500 mit John Andretti fahren.
Dreyer & Reinbold Racing: 2-3 Autos
Panther Racing: Dan Wheldon, der 2005 für Andretti Green Racing das Indy 500 gewann, wird für Panther das gesamte Jahr über fahren. Für das Indy 500 fährt zudem Scott Sharp einen 2. Dallara Honda für das Team.
Panther Racing: 2 Autos
Vision Racing: Das Team von IndyCar-Teambesitzer Tony George fährt mit Ed Carpenter und Ryan Hunter-Reay, das wohl auch in Indy.
Vision Racing: 2 Autos
HVM: Das Team von Keith Wiggins wollte eigentlich die gesamte IndyCar-Saison mit Ernesto Viso und Ryan Hunter-Reay bestreiten, aber Hunter-Reay wechselte über Nacht zu Vision Racing. HVM ist also gewillt, ein 2. Fahrzeug einzusetzen, hat derzeit aber noch keinen Fahrer.
HVM: 1-2 Fahrzeuge (eher 2)
KV Racing: Das Team von Kevin Kalkhoven und Ex-IndyCar-Meister Jimmy Vasser fährt derzeit nur mit Mario Moraes, arbeitet aber an einem 2. Auto, für das gleich mehrere Fahrer im Gespräch sind. Topfavorit ist Paul Tracy. Der IndyCar-Meister von 2003 ist ein absoluter Publikumsliebling und könnte neben dem Indy500 auch bei seinen beiden Heimrennen in Kanada starten. Auch Oriol Servia und Lucas di Grassi sind bei KV Racing im Gespräch.
KV Racing: 1-2 Autos (eher 2)
Conquest Racing: Das Team wollte eigentlich mit 2 Autos in die Saison gehen, eines für Alex Tagliani, ein weiteres für Jamie Camara. Doch wegen der Wirtschaftskrise sind diese Pläne über den Haufen geworfen. Derzeit fährt nut der Kanadier Tagliani. Das könnte sich aber bald ändern: Eine Partnerschaft mit dem Rubicon-Team könnte den Weg frei machen für einen 2. Dallara Honda, zumindest für das Indy 500. Darin soll Buddy Rice Platz nehmen. Rubicon Racing entstand aus den Resten des Pacific Coast Teams. 2008 startete man bereits mit Max Papis beim Indy 500, 2009 soll das gleiche mit Rice passieren. Besitzer des Teams sind Jason Priestley, Jim Freudenberg (früher Besitzer von Kelley Racing), Tyler Tadevic (Pacific Coast) und Doug Boles (früher Panther-Teilhaber).
Conquest: 1-2 Autos (eher 2)
Team 3G: Das Team trotzt der Wirtschaftskrise und stieg 2009 in die IndyCar ein. Den Ursprung hat das Team in Beck Motorsport, das beim 1995 beim Indy500 erstmals in der IndyCar-Szene auftauchte. Greg Beck ist einer der Teambesitzer, daneben ist auch Cary Agajanian (verwandt mit JC Agajanian, dessen Team 1952 mit Troy Ruttman in einem Kuzma Offenhauser und 1963 mit Parnelli Jones in einem Watson Offenhauser das Indy 500 gewann), Mike Curb, Steve Sudler und Stanton Barrett. Barrett ist auch Fahrer. Derzeit arbeitet man an einem 2. Auto, in dem Tomas Scheckter, Sohn des ehemaligen F1-Champions Jody Scheckter, Platz nehmen soll.
Team 3G: 1-2 Autos
Dale Coyne Racing: Dale Coyne verpflichtete für 2009 mit Justin Wilson einen absoluten Topfahrer. Der ehemalige F1-Pilot sorgte mit Platz 3 beim Auftakt auch für einen Traumstart für Dale Coyne Motorsport. Zwar arbeitet das Traditionsteam an einem 2. Fahrzeug für das Indy 500, ob das Vorhaben allerdings Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten.
Dale Coyne Racing: 1-2 Autos (eher 1)
AJ Foyt Enterprises: Kenny Bräck gewann für das Team 1999 in einem Dallara Oldsmobile das Indy 500. Diese goldenen Zeiten sind längst vorbei, stattdessen kämpft das Team von Rennlegende AJ Foyt ums Überleben. Vitor Meira wird beim Indy 500 zwar fahren, ein 2. Auto dürfte das Team aber nicht starten lassen.
AJ Foyt Enterprises: 1 Auto
Luczo Dragon Racing: Luczo Dragon Racing ist das Penske-B-Team, gehört nämlich dem Sohn von Roger Penske, Jay Penske. Teilhaber ist Stephen J. Luczo. Das Team gab 2007 beim Indy 500 mit Tomas Scheckter das Debüt, 2009 fährt es erstmals eine komplette Saison in der IndyCar. Fahrer ist Raphael Matos. Einen 2. Boliden wird es auch beim 500-Meilen-Rennen in Indianapolis nicht geben.
Luczo Dragon Racing: 1 Auto
Sarah Fisher Racing: Die hübsche Rennlady Sarah Fisher gründete vor wenigen Jahren ihr eigenes Team. 2009 will sie wieder bei einigen IndyCar-Rennen starten, darunter natürlich auch beim Indy 500.
Sarah Fisher Racing: 1 Auto
De Ferran Motorsports: 2003 gewann Gil de Ferran für Penske in einem Panoz Toyota das Indy 500, nun besitzt der Brasilianer ein eigenes Team in der American Le Mans Serie, nachdem er als Team-Sportdirektor in der Formel-1 scheiterte. De Ferran verkündete kürzlich, dass sein Team auch den Einstieg in die IndyCar plane, womöglich schon 2009 beim Indy 500. Als Fahrer wird De Ferran selbst nicht mehr fahren, mit Hondas Unterstützung soll stattdessen Takuma Sato für De Ferran starten. Der Japaner arbeitete bereits in der Formel-1 mit De Ferran zusammen und fiel im Shoot-Out gegen Sébastien Bourdais um ein 2009er F1-Cockpit bei Toro Rosso durch den Rost.
De Ferran Motorsports: 0-1 Auto
Rahal Letterman Racing: Dass der amerikanische Motorsport die Auswirkungen der Wirtschaftskrise spürt, zeigt Rennlegende Bobby Rahal. Noch 2004 gewann sein Team das Indy 500 mit Buddy Rice am Steuer, 2009 musste man die Segel streichen. Für das Indy 500 könnte er ein Comeback geben.
Rahal Letterman Racing: 0-1 Auto
Robby Gordon Motorsports: Vor einer Woche sickerte durch: Auch Nascar-Star Robby Gordon will mit einem eigenen Team 2009 beim Indy 500 starten. In die Pläne involviert sein soll auch das Nascar-Team Richard Childress Racing. Die Pläne befinden sich allerdings noch in den Kinderschuhen.
Robby Gordon Motorsports: 0-1 Auto
Forsythe Racing: Im Winter kündigte das Team von Gerald Forsythe, das 2003 mit Paul Tracy IndyCar-Meister wurde, dass man zumindest beim Indy 500 an den Start gehen will. Seither war allerdings nichts mehr vom ehemaligen BAR-F1-Team-Teilhaber zu hören.
Forsythe: 0-1 Auto (eher 0)
Philippe Racing: Mary Roth war ein Opfer der Wirtschaftskrise. Der Kanadier musste sein IndyCar Team Roth Racing zusperren. Seither steht das Team zum Verkauf. Der ehemalige IndyCar-Pilot Nelson Philippe und sein Bruder Richard Philippe waren am Kauf des Teams interessiert. Philippe Racing wollte zumindest beim Indy 500 antreten, doch derzeit scheint die Übernahme eher nicht zu klappen.
Philippe Racing: 0-1 Auto (eher 0)
Derzeit kann man also von 29 bis 36 Fahrzeuge ausgehen. Allerdings kann man auch davon ausgehen, dass noch das ein oder andere Team hinzustoßen wird.