An diesem Wochenende ist die
GTM zu ihrem Finale nach Oschersleben gereist. Lauf 1 ging heute Mittag über die Bühne.
Die Ausgangslage:Thurn & Taxis / Kox lagen mit ihrem Lambo 9 Punkte vor dem R8-Duo Ludwig / Mies.
Bei Abt-Sportsline wollte man die Chancen der beiden Piloten verbessern. Also splittete man die Teams der Wagen
"Nr.1" (Ludwig/Mies) sowie
"Nr.2" (Giermaziak/Klingmann) und formierte sie neu:
Audi-R8 Nr. 1: Christopher Mies / Kuba Giermaziak
Audi-R8 Nr. 2: Luca Ludwig / Jens Klingmann
Mies/Giermaziak stellten ihren Wagen in Lauf 1 auch gleich auf Pole, gefolgt von Ludwig/Klingmann und den Tabellenführern T&T/Kox.
Zwei der wichtigsten Dinge des Rennens geschahen schon auf den ersten paar hundert Metern.
Laut Reglement bestimmt der Polesetter (zu diesem Zeitpunkt Giermaziak) das Tempo des Pulks, bevor die Ampel auf GRÜN schaltet. Luca Ludwig setzte seine Nase aber schon Sekundenbruchteile vorher in Führung und sollte dafür später bezahlen.
Ludwig ging also in Führung. Schräg hinter ihm versuchte sich Giermaziak wieder vorbei zu bremsen und überfuhr dabei in der ersten Bremsschikane einen dieser sogenannten
"Ludwig-Teller". Dabei hob er ganz kurz ab (keine Verzögerung ohne Reifen auf dem Apshalt
) und krachte in Ludwig. Diesem geschah nichts, aber Giermaziaks-R8 zog sich eine Beschädigung zu, welche nach dem Fahrerwechsel Christopher Mies das Leben schwer machte.
Mies kam sowieso nicht sonderlich gut mit Oschersleben zurecht, sodass er bei seinem Part des Rennens nicht schnell fahren konnte. TK Klingmann (der für Ludwig übernahm) lies er ziehen und spielte fortan die rollende Schikane für Peter Kox (übernahm für T&T). Diese Rolle nahm er bis ins Ziel für sich ein. Bis dahin bestand der Verfolgerzug aus dem T&T/Kox-Lambo, drei Audi R8, dem Bergmeister-Porsche und einer Corvette.
Für seine Fahrweise erhielt Mies sogar eine Verwarnung wegen
"Blockierens" (solche Verwarnungen/Strafen sind bspw. in der US-IndyCar-Serie üblich). Bei Abt-Sportsline zeigte man sich darüber nur belustigt und unterstellte dem Rennleiter ein fehlerhaftes Verhalten. So hielt sich diese Blockade bis ins Ziel.
Ludwig/Klingmann gingen also als erste vor Mies/Giermaziak und T&T/Kox über die Ziellinie. Nach 14:00 Uhr stellte sich die Meisterschaft so dar, dass T&T/Kox noch 5 Punkte Vorsprung auf Ludwig und 7 Zähler auf Mies hatten.
Kurz nach dem Rennen äusserte sich Hans Reiter (Teamchef von T&T/Kox) darüber, dass der Ludwig-R8 einen Frühstart machte und man deshalb einmal die Rennleitung kontaktieren würde. Dieser Protest wurde heute Abend angenommen. Der R8 von Ludwig/Klingmann erhielt wegen Frühstarts eine 30-Sekunden Strafe. Mies/Giermaziak wären die neuen Laufsieger und T&T/Kox rücken auf P2 vor.
Damit hätte das Lambo-Duo noch 7 Punkte Vorsprung auf Mies. Luca Ludwig wäre mit 17 Zählern Rückstand plötzlich raus aus dem Titelkampf.
"Hätte, wäre, wenn...." weil Abt-Sportsline bereits Protest gegen die Entscheidung eingelegt hat.
Morgen startet Peter Kox (+ Thurn & Taxis) von der Pole-Position ins Rennen. Auf P2 folgt Jens Klingmann (+ Ludwig). Die Audi-Hoffnung Christopher Mies geht nur von Rang 7 ins Rennen. Wie schon erwähnt, hatte er einige Probleme auf diesem Kurs.
Mies müsste morgen entweder gewinnen (mit T&T/Kox nicht besser als P7) oder zweiter werden (mit T&T/Kox ausserhalb der Punkteränge) um noch Meister zu werden. Es droht auch noch ein anderes Szenario. Wenn Luca Ludwig morgen 5 Punkte mehr holt als das Lambo-Duo, gibt es sicherlich eine Meisterschaftsentscheidung am grünen Tisch.
Thurn & Taxis holten bisher 4 Siege und 2 zweite Plätze.
Luca Ludwig (
wenn man die Entscheidung von heute revidiert) 3 Siege und 3 zweite Plätze.
Sollte Ludwig morgen gewinnen und T&T/Kox auf P4 landen, wären sie alle Punktgleich und hätten je 4 Siege. Aber Ludwig hätte einen zweiten Rang mehr. Weitere Szenarios dürft ihr euch selbst ausmalen.
IMMER VORAUSGESETZT, DER PROTEST VON ABT-SPORTSLINE WIRD ANGENOMMEN !!!Morgen gibt es ab 11:45 Uhr auf Kabel 1 das wohl einzige hochdramatische Saisonfinale einer deutschen Rennserie in diesem Jahr. Das sollte man nicht verpassen.