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24h Nürburgring

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Beitrag Sonntag, 01. Juni 2003

Beiträge: 3257
Das Rennen - das noch bis 15 Uhr geht, und sich daher äußerst blöd mit dem GP überschneidet - ist heuer so gut wie schon lange nicht mehr:

Anfangs eher kritisch beäugt machen es sich momentan die DTM-Teams von Opel und Abt-Audi untereinander aus, um 11 noch mit leichtem Vorteil für Opel, allerdings noch lange nicht entschieden.

Ein Fragezeichen gobts aber noch: Das Zakspeed-Team, das mit der Viper in den letzten Jahren dominierte, wollte die Tankbeschränkung, die ihnen aus sportlichen Gründen auferlegt wurde umgehen, indem sie das Auto nicht als Chrysler Viper, sondern als - nicht wörtlich beschränkte - Dodge Viper (inkl. Dodge-Typenschein) an den Start brachten. Nach 5 Stunden (!) oder so kam man seitens der Rennleitung auf den größeren Tank drauf, und stufte die Viper 5 strafweise Runden zurück, nicht, ohne vorher im Typenschein händisch das "Dodge" durchzustreichen, und "Chrysler" hinzuschreiben. Zudem wurde Peter Zakovsky ein dubioser Deal angeboten, wie er mit selbst auferlegter Tankmengenbeschränkung mit nur einer Stop-and-Go-Strafe davon kommen sollte.
Das wurde von Peter Zakovsky abgelehnt.
04.05.06 - mein Vierteljahrhundert!

Rossi is not good, he is God! (Transparent beim GP von Italien 2005)

Beitrag Sonntag, 01. Juni 2003
SLK SLK

Beiträge: 4618
Ist ja wirklich interessant, dieser Dodge-/Chrysler-Streit.
Man kann natürlich darüber streiten, ob dieses Umgehen der nur für die Chrysler Viper formulierten Regel im Sinne des Sports ist (das ist es meiner Ansicht nach nämlich nicht), dennoch ist es die Blödheit der Verantwortlichen, Zakspeed diese Ausweichmöglichkeit in Form der Namensänderung in Dodge offen zu lassen. "Rechtlich" gesehen darf Zakspeed dafür also nicht bestraft werden, auch wenn es angebracht wäre.

Ansonsten muss ich auch sagen, dass das Rennen durch die Teilnahme der DTM-Teams dazugewonnen hat.
Ich würde vor allem Opel einen Erfolg am Nürburgring wünschen, da man in der DTM trotz Anstieges der Performance nicht gerade vom Glück verfolgt ist und ein sportlicher Erfolg auch für das DTM-Engagement gut täte. (Abt-Audi hat durch die Stallorder Ekström/C. Abt beim DTM-Lauf am Nürburgring in der letzten Woche wieder einmal in sportlicher Hinsicht enttäuscht)

Beitrag Sonntag, 01. Juni 2003

Beiträge: 3257
Mich kann man ja durch die Dodge/Chrysler-Geschichte nicht täuschen, was mich stört, sind 3 Dinge:

1. Dass die Rennleitung erst während dem Rennen draufkommt

2. Dass sie es mit dubiosen Mitteln "korrigieren" wollen: Händische "Korrekturen" am Typenschein, seltsame Kuhhändel.

3. Die Gefahr, dass das Rennen nachträglich am grünen Tisch entschieden wird statt auf der Strecke.
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Beitrag Sonntag, 01. Juni 2003

Beiträge: 3257
Erneut eine Strafe für Zakspeed: Nachdem das Team nach wie vor "uneinsichtig" 120l statt 90l tankt, haben sie erneut 45 Minuten Strafe bekommen, also auch wieder fast 5 Runden. Rückstand jetzt 8 Runden, Platz 5.
Sollte ihrem Einspruch stattgegeben werden (was nicht wahrscheinlich ist), dann hätten sie das Rennen gewonnen.

Inzwischen dürfte das Rennen entschieden sein: Der zweitplatzierte Audi hatte einen Getriebwechsel, wenn nichts mehr passiert, dann kann Opel jetzt gemütlich ins Ziel fahren.
04.05.06 - mein Vierteljahrhundert!

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Beitrag Donnerstag, 19. Juni 2003

Beiträge: 1477
Für jedes Rennfahrzeug gibt es einen Wagenpass, der in Deutschland vom DMSB ausgestellt wird. Die Zakspeed-Viper ist in den letzten Jahren als "Chrysler Viper" an den Start gegangen, was auch logisch ist, da der Wagen in Europa als "Chrysler" verkauft wird. Dementprechend wird es einen Wagenpass als "Chrysler Viper" gegeben haben.

Was dann passiert ist, kann ich nur vermuten. Anscheinend hat Zakspeed irgendwann einen neuen Wagenpass als "Dogde Viper" beantragt, vermutlich nach Bekanntgabe des 90-Liter-Tanklimits. Warum der DMSB diesen ausgestellt hat, ist mir schleierhaft, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die Viper in Deutschland aller Wahrscheinlichkeit nach als "Chrysler" homologiert ist. Zur Ausstellung hätte deshalb die US-Homologation herangezogen werden müssen. Allerdings ist es fraglich, ob die Viper bei der FIA auch als "Dodge" homologiert ist, denn die amerikanischen Rennserien, in denen das Teil als "Dodge" läuft, unterliegen nicht der FIA-Hoheit. Ich setze es aber einmal voraus, ansonsten hätte der DMSB diesen Wagenpass nicht ausstellen dürfen.
Da die Zakspeed-Viper aber im deutschen Motorsport einen gewissen Bekanntheitsgrad hat, und eben nur im 24-Stunden-Rennen eingesetzt wird, hätte bei Dieter Fürst - immerhin seit Jahrzehnten für die Wägenpässe zuständig - eine rote Lampe angehen müssen.

Zakspeed hat dann für das 24-Stunden-Rennen seine Nennung abgegeben, und zwar für ein Fahrzeug namens "Dodge Viper". Nachdem das Ding jahrelang als "Chrysler" gelaufen ist, hätte nun eigentlich auch beim ADAC irgendwo eine Glocke klingeln müssen, hat sie aber nicht.
Anscheinend hat der Rennleiter aber genau gewusst, wieviele Runden die Viper mit 90 Liter fahren kann, denn dadurch kam man dahinter, dass der Tank grösser als 90 Liter sein muss. Noch wahrscheinlicher ist allerdings, dass einer der Konkurrenten die Rennleitung auf diesen Umstand aufmerksam gemacht hat.

Ich weiss nicht, wer den Wagenpass handschriftlich geändert hat, sollte es wirklich die Rennleitung gewesen sein, dann war das natürlich unzulässig, und dürfte Konsequenzen nach sich ziehen. Wahrscheinlicher ist aber, dass die handschriftliche Änderung durch einen Sportkommissar des DMSB geändert wurde, vielleicht sogar durch Herrn Fürst selbst, oder nach dessen telefonischer Einverständniserklärung. Der Wagenpass ist nicht Eigentum des Fahrzeugbesitzers, sondern gehört rechtlich dem DMSB, eine Änderung durch eine autorisierte Person ist also möglich und im Prinzip zulässig. Allerdings muss eine solche Änderung durch das Sportgesetz begründet werden können, und ob das der Fall war, weiss ich nicht.

Der versuchte "Kuhhandel" ist eigentlich noch durchaus normal, denn jeder Rennleiter wird in einer solchen Situation erst einmal versuchen, eine solche Sache auf dem kleinen Dienstweg zu klären. Unklar ist allerdings was dann folgte. Erst eine Zeitstrafe von 5 Runden wegen des "illegalen" Tankvolumens, und dann später noch einmal 45 Minuten wegen des gleichen Vergehens. Nach dem Sportgesetz kann man ein einziges Vergehen nicht 2 mal bestrafen, das geht nicht! Zakspeed dürfte gute Chancen haben, dass zumindest die 45 Minuten in der Protestverhandlung in Frankfurt gekippt werden. Und sollte der Wagenpass tatsächlich von der Rennleitung - und nicht vom DMSB - geändert worden sein, dann ist diese Änderung ungültig, und damit auch beide Zeitstrafen. Aber auch wenn die Änderung vom DMSB vorgenommen wurde, dürfte Zakspeed in der Protestverhandlung durchaus Chancen haben zu gewinnen. Zum einen muss diese Änderung wie gesagt durch das Sportgesetz begründet sein, und zum anderen kann angenommen werden, dass der ADAC als Veranstalter dem Team Zakspeed eine Nennbestätigung für eine "Dodge Viper" hat zukommen lassen.

Es war eine Dummheit des Rennleiters, die 5-Runden-Zeitstrafe zu verhängen, denn eine solche Strafe lässt sich bei erfolgreichem Protest wieder zurückrechnen. Das wird auch Peter Zakowski gewusst haben, als er den "Kuhhandel" abgelehnt hat. Wenn die Rennleitung mit Disqualifikation gedroht hätte, wäre man von Seiten Zakspeed wahrscheinlich auf den Vorschlag "90 Liter + Stop-and-Go" eingegangen, denn eine Disqualifikation kann bei einer erfolgreichen Protestverhandlung zwar als ungerechtfertigt rückgängig gemacht werden, es wird aber kein neues Ergebnis erstellt, weil ja niemnd weiss, wo das disqualifizierte Fahrzeug gelandet wäre, wenn es weiter gefahren wäre...!

Egal wer am Ende Recht bekommt, eines wissen wir bereits heute, beim nächsten 24-Stunden-Rennen werden wir die Zakspeed-Viper nicht mehr im Starterfeld sehen. Entweder verzichtet Zakspeed auf eine Nennung, oder der ADAC lehnt sie ab (kann er jederzeit und ohne Begründung).

Beitrag Donnerstag, 19. Juni 2003

Beiträge: 4695
Ich habe die Teilnahme der DTM-Wagen auch als eine klare Bereicherung gesehen, vor allem, weil alle Experten meinten, "die kommen eh nicht ins Ziel"....

Schade, dass Mercedes nicht auch ihre DTM CLKs hingeschickt hat....

Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass die Viper nächstes Jahr wieder antritt. Die Tankbegrenzung auf 90 Liter resultierte aus der Überlegenheit der vorherigen Jahre.
Dieses Jahr gab es diese Überlegenheit nicht so sehr, also könnte ich mir vorstellen, dass es die Begrenzung für die Viper nächstes Jahr nicht geben würde.
F1-Forumstippspiel-Moderator & Mitglied des
Bild

Beitrag Donnerstag, 19. Juni 2003

Beiträge: 1477
Ich glaube nicht, dass es nächstes Jahr um 90 oder 120 Liter gehen wird, sondern um persönliche Animositäten. Jeder Streit, der vor Gericht endet - und dazu zählt auch das DMSB-Sportgericht - vergiftet die Atmosphäre zwischen den beteiligten Parteien.


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