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Zu früh in die F1 geholt

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Donnerstag, 05. September 2013

Beiträge: 45834
Sergey Sirotkin soll ja 2014 ein F1-Debüt geben. Viele glauben: Das ist viel zu früh.

Gibt es Fahrer, die zu früh in die F1 kamen? Ich würde sagen Michael Bleekemolen war so einer. Er kam nach Rennen in der Formel-Vau und Formel-Ford, ohne aber beispielsweise Erfahrung in der F3 und F2 1977 bei RAM in die F1 und scheiterte kläglich.

Weitere Beispiele?

Beitrag Donnerstag, 05. September 2013

Beiträge: 1679
jos verstappen

Beitrag Donnerstag, 05. September 2013

Beiträge: 10785
Ich weiß nicht ob es für Jos zu früh war - er hatte die deutsche F3 gewonnen und ging dann straight F1 ohne F3000 - das machten vor ihm Häkkinen und nach ihm Trulli auch, war also nicht so unüblich! Ich denke mal nur dass er zur falschen Zeit am falschen Platz war - als Rookie neben Schumacher, noch dazu im Nr.2-Auto für dass sich im Team eh keiner interessierte... Vielleicht wäre es woanders besser ausgegangen...

Zu früh war es für Alguersuari, eventuell auch für Speed (womit wir wieder bei der RB-Geschichte wären...). Ein bisschen zu früh auch für Button, obwohl er es ja noch hinbekommen hat! Massas erstes Sauber-Jahr... Und ja, für Sirotkin wird es viel zu früh sein!
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Donnerstag, 05. September 2013

Beiträge: 45834
Wieso Alguersuari und Speed?

Beitrag Donnerstag, 05. September 2013

Beiträge: 1679
Mav05 hat geschrieben:
Ich weiß nicht ob es für Jos zu früh war - er hatte die deutsche F3 gewonnen und ging dann straight F1 ohne F3000 - das machten vor ihm Häkkinen und nach ihm Trulli auch, war also nicht so unüblich! Ich denke mal nur dass er zur falschen Zeit am falschen Platz war - als Rookie neben Schumacher, noch dazu im Nr.2-Auto für dass sich im Team eh keiner interessierte... Vielleicht wäre es woanders besser ausgegangen...


naja, zumindest dennis wollte ihm ausdrücklich kein renncockpit, sondern eine testfahreranstellung versprechen, da dieser der meinung war, verstappen sei noch nicht so weit. briatore gab ihm das versprechen wohl, ob nun ernst gemeint, oder nicht und mit dem testunfall lehtos kam es dann auch dazu.
und bezüglich der dt. f3 finde ich, natürlich rein subjektiv, hat die serie in dieser periode mit ausnahme von wendlinger nicht so viel hervorgebracht. auch hatte sie nicht den status, wie die britische f3, oder die französische serie mit ihrem damaligen förderprogramm. als hakkinen, als frisch gebackener britischer f3 meister in hockenheim als gastfahrer mitfuhr, hat er das ganze feld verblasen, entsinne ich mich.

und ob sich bei benetton für das nr.2 auto nun wirklich niemand interessierte, so wie es aktuell bei redbull irgendwie den anschein hat, weiß ich nicht. ich glaube viel mehr ging man bei setup und fahrzeugausrichtung die linie schumachers. deshalb gab es ja vorher auch krach mit patrese.

Beitrag Freitag, 06. September 2013

Beiträge: 820
Mike Thackwell

Beitrag Freitag, 06. September 2013

Beiträge: 45834
x-toph hat geschrieben:
naja, zumindest dennis wollte ihm ausdrücklich kein renncockpit, sondern eine testfahreranstellung versprechen, da dieser der meinung war, verstappen sei noch nicht so weit. briatore gab ihm das versprechen wohl, ob nun ernst gemeint, oder nicht und mit dem testunfall lehtos kam es dann auch dazu.
und bezüglich der dt. f3 finde ich, natürlich rein subjektiv, hat die serie in dieser periode mit ausnahme von wendlinger nicht so viel hervorgebracht. auch hatte sie nicht den status, wie die britische f3, oder die französische serie mit ihrem damaligen förderprogramm. als hakkinen, als frisch gebackener britischer f3 meister in hockenheim als gastfahrer mitfuhr, hat er das ganze feld verblasen, entsinne ich mich.

und ob sich bei benetton für das nr.2 auto nun wirklich niemand interessierte, so wie es aktuell bei redbull irgendwie den anschein hat, weiß ich nicht. ich glaube viel mehr ging man bei setup und fahrzeugausrichtung die linie schumachers. deshalb gab es ja vorher auch krach mit patrese.


Verstappen kam, weil Lehto seinen Testunfall hatte, genau das ist der Punkt. Ob aber der Plan war, dass Verstappen neben seinem F1-Testfahrerjob auch noch F3000 fahren soll oder sowas, weiß ich nicht. Weiß das wer?

Und die deutsche F3 fand ich damals durchaus konkurrenzfähig, zumindest deutlich mehr als heute.

Beitrag Freitag, 06. September 2013

Beiträge: 45834
Juergen hat geschrieben:
Mike Thackwell


Fuhr er nicht schon F2, bevor er in die F1 kam?

Beitrag Freitag, 06. September 2013

Beiträge: 1679
MichaelZ hat geschrieben:
Verstappen kam, weil Lehto seinen Testunfall hatte, genau das ist der Punkt. Ob aber der Plan war, dass Verstappen neben seinem F1-Testfahrerjob auch noch F3000 fahren soll oder sowas, weiß ich nicht. Weiß das wer?

fakt ist, dass verstappen sich nicht mit mclaren, als testfahrer, einigen konnte, da er die option für rennen wollte, dennis ihn aber noch lange nicht so weit sah. ebenso, wie er sich mit briatore und dessen verprechen einigen konnte, obwohl lehto da schon fix war und man bei benetton auch eigentlich längerfristig die gleiche fahrerpahrung haben wollte.
dass verstappen was mit der europ. f3000 fix gehabt hätte, wäre mir neu. zu jener zeit war es für einige fahrer sinnvoller mit einem testvertrag den fuß in der tür zu halten, denn ein vielversprechendes f3000 cockpit war auch damals nicht so leicht und der einzige weitere schritt im formelsport aktiv zu bleiben, bedeutete für viele die japanische f3000, wie dir bei deiner beschäftigung mit kristensen aufgefallen sein sollte.


Und die deutsche F3 fand ich damals durchaus konkurrenzfähig, zumindest deutlich mehr als heute.

zum ende der 80er bis mitte der 90er galten die britische und die französische serie als die international stärksten und vielversprechensten. hier hat auch damals das ein oder andere team mal die augen offen gehalten, was da mal kommen möge in der zukunft, bzw. gab es hier auch schon feste testfahrerverträge. dann kamen die italienische und die deutsche serie.

Beitrag Freitag, 06. September 2013

Beiträge: 45834
Wobei z.B. Benetton eben in der deutschen F3 Sponsor/Förderer war.

Beitrag Freitag, 06. September 2013

Beiträge: 1679
mercedes und west auch.
all dies spielte sich jedoch zum ende der 90er ab und da war verstappen, und um den ging es hier ja, der deutschen f3 schon lange entwachsen.

die fahrerförderung in frankreich durch renault und elf versiegte langsam und in deutschland boomte der motorsport, dank der f1 erfolge und so verschob sich das bild langsam.

Beitrag Freitag, 06. September 2013

Beiträge: 1199
MichaelZ hat geschrieben:
Wobei z.B. Benetton eben in der deutschen F3 Sponsor/Förderer war.

Aber eher in der mitte bis zum ende der neunziger Jahre tummelten sich die sogenannten Nachwuchs Teams von Jordan oder Benetton in der deutschen F3.
Diskutiere niemals mit Idioten!
Erst ziehen sich dich auf ihr Niveau
und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung.

(c) by Mark Twain

Beitrag Mittwoch, 11. September 2013

Beiträge: 266
Bernie Ecclestone.

Zu früh in die Formel 1 gekommen, viel zu spät verlassen. :-P

Beitrag Donnerstag, 12. September 2013

Beiträge: 45834
Der war gut :lol:

Beitrag Montag, 25. November 2013

Beiträge: 285
Generell finde ich die Fahrer-Fluktuation heute viel zu extrem. Früher hat man immer wieder alte Bekannte wiedergesehen. Aber selbst junge, hoffnungsvolle Fahrer werden heute dermaßen schnell ausgetauscht, weil so vielen Teams finanziell das Wasser bis zum Hals steht (Danke, Bernie :evil: ). Bourdais, Alguersuari, Speed, Kobayashi... Jedes Jahr neues Frischfleisch, das im Schnitt nach zwei Jahren wieder weg ist und nie wieder gesehen wird. Die Formel-1 richtet sich noch selbst zu Grunde, ihr werdet sehen. Ecclestone hat viel für die F1 getan, aber seit den 2000er Jahren fabriziert er nur noch Müll, was sicher auch seinem hohen Alter und der damit verbundenen Senilität geschuldet ist. Hoffentlich tritt er bald ab, das kann doch nicht ewig so weiter gehen.

Beitrag Montag, 25. November 2013

Beiträge: 0
Ich vermute einfach mal, dass es heute einfach viel mehr talentierte Piloten gibt als früher.
Die Formel 1 ist bekannter und die Nachwuchsförderung besser.

Die Anzahl der Cockpits ist aber nicht größer geworden.

Beitrag Montag, 25. November 2013

Beiträge: 197
In den Siebzigern haben es Teams wie Williams, March, BRM usw. geschafft, in einer Saison ganz alleine so viele Fahrer einzusetzen, dass man heute ein halbes Startfeld damit füllen könnte. Es hat immer Teams mit so knappem Budget gegeben, dass sie sich die Fahrer mehr nach der Mitgift als nach dem fahrerischen Talent aussuchen mussten. Das war lange vor Ecclestones Zeit schon so, insofen kann man ihm wohl DAFÜR nicht unbedingt die Schuld geben. Im Gegenteil, durch seine zentrale Vermarktung der Serie (Fernsehgelder usw.) und dem Verteilerschlüssel gemäß Teamwertung hat er ja dafür gesorgt, dass auch die Hinterbänkler zumindest einen gewissen finanziellen Anteil bekommen. Man müßte sich nur mal vorstellen, wie viel Startgeld z.B. Marussia zu erwarten hätte, wenn die wie in alten Zeiten mit den Veranstaltern direkt darum feilschen müßten. (Ich sag damit trotzdem nicht, daß mir das neue System besser gefällt, aber Teampleiten während der Saison sind schon seltener geworden)

Beitrag Montag, 25. November 2013

Beiträge: 45834
bredy hat geschrieben:
Ich vermute einfach mal, dass es heute einfach viel mehr talentierte Piloten gibt als früher.
Die Formel 1 ist bekannter und die Nachwuchsförderung besser.

Die Anzahl der Cockpits ist aber nicht größer geworden.


Ja, das sind zwei gute Argumente. Und gerade die Anzahl der Cockpits ist auch nicht unentscheidend. 1989 gabs bis zu 39 Meldungen pro GP, wenn jetzt 39 Cockpits besetzt werden müssten, dann hätten wir auch wieder Fahrer wie Kobayashi und Buemi weiter im Feld-.

Beitrag Montag, 25. November 2013

Beiträge: 45834
JackOMalley hat geschrieben:
In den Siebzigern haben es Teams wie Williams, March, BRM usw. geschafft, in einer Saison ganz alleine so viele Fahrer einzusetzen, dass man heute ein halbes Startfeld damit füllen könnte. Es hat immer Teams mit so knappem Budget gegeben, dass sie sich die Fahrer mehr nach der Mitgift als nach dem fahrerischen Talent aussuchen mussten. Das war lange vor Ecclestones Zeit schon so, insofen kann man ihm wohl DAFÜR nicht unbedingt die Schuld geben. Im Gegenteil, durch seine zentrale Vermarktung der Serie (Fernsehgelder usw.) und dem Verteilerschlüssel gemäß Teamwertung hat er ja dafür gesorgt, dass auch die Hinterbänkler zumindest einen gewissen finanziellen Anteil bekommen. Man müßte sich nur mal vorstellen, wie viel Startgeld z.B. Marussia zu erwarten hätte, wenn die wie in alten Zeiten mit den Veranstaltern direkt darum feilschen müßten. (Ich sag damit trotzdem nicht, daß mir das neue System besser gefällt, aber Teampleiten während der Saison sind schon seltener geworden)


Heute ist aber auch das Budget viel höher. Man braucht also Fahrer, die auch 30-40 Millionen mitbringen wie Maldonado. Früher hat man halt Fahrer verpflichtet, die nur 2-3 Millionen mitgebracht haben und die sind halt so lange gefahren, bis das Team, das eben auch nur ein Budget von 20-50 Millionen hatte, eben wieder neues Geld gebraucht hat udn der Fahrer wurde ausgewechselt.

Beitrag Montag, 25. November 2013

Beiträge: 10785
MichaelZ hat geschrieben:
Ja, das sind zwei gute Argumente. Und gerade die Anzahl der Cockpits ist auch nicht unentscheidend. 1989 gabs bis zu 39 Meldungen pro GP, wenn jetzt 39 Cockpits besetzt werden müssten, dann hätten wir auch wieder Fahrer wie Kobayashi und Buemi weiter im Feld-.

Von den 39 waren aber auch 15-17 schlechter als HRT - weil bei denen klar war dass nach der Vorquali Schluß ist. Und so wirklich fällt mir jetzt auch kaum einer ein der sich über so ne Loser-Truppe empfohlen hat... Und auch damals gabs durchaus Typen die am Lenkrad drehen konnten und nach ein paar Versuchen weg vom Fenster waren - Tarquini, Schneider und paar andere...

MichaelZ hat geschrieben:
Heute ist aber auch das Budget viel höher. Man braucht also Fahrer, die auch 30-40 Millionen mitbringen wie Maldonado. Früher hat man halt Fahrer verpflichtet, die nur 2-3 Millionen mitgebracht haben und die sind halt so lange gefahren, bis das Team, das eben auch nur ein Budget von 20-50 Millionen hatte, eben wieder neues Geld gebraucht hat udn der Fahrer wurde ausgewechselt.

Damals schien es aber irgendwie auch leichter Teamsponsoren aufzureißen - heute scheint das kaum noch möglich... Williams hatte mit camel, canon usw. jede Menge Hauptsponsoren, Eddie Jordan stieg mit SevenUp ein, Ligier hatte Gitanes, elf agip castrol waren aktiv usw. Selbst die kleineren Teams wie Arrows, March usw. fanden jemanden... Heute suchen schon Spitzenteams wie Lotus jahrelang händeringend um Titelsponsoren und die F1 ist für viele Großfirmen schlicht uninteressant...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Montag, 25. November 2013

Beiträge: 45834
Dafür sind die Gelder, die ausgeschüttet werden, viel höher. Ist ja wahnsinn: Ferrari bekommt 171 Millionen Euro! Das wenn man alles mal gerecht verteilen würde, dann hätten wir eine sowas von gesunde Formel-1...

Beitrag Dienstag, 26. November 2013

Beiträge: 285
Mav05 hat geschrieben:
Damals schien es aber irgendwie auch leichter Teamsponsoren aufzureißen - heute scheint das kaum noch möglich... Williams hatte mit camel, canon usw. jede Menge Hauptsponsoren, Eddie Jordan stieg mit SevenUp ein, Ligier hatte Gitanes, elf agip castrol waren aktiv usw. Selbst die kleineren Teams wie Arrows, March usw. fanden jemanden... Heute suchen schon Spitzenteams wie Lotus jahrelang händeringend um Titelsponsoren und die F1 ist für viele Großfirmen schlicht uninteressant...


Damals mischte noch die Tabakindustrie kräftig mit, das darf man nicht außer Acht lassen! Viele Hinterbänklerfahrer hatten mit Marlboro oder Camel Privatsponsoren, die das nötige Geld für die Cockpits aufbrachten. Ukyo Katayama z.B. konnte Dank der japanischen Zigarettenmarke Cabin 1992 einen Platz bei Larrousse (bzw. damals Venturi) ergattern. Durch den Wegfall der Zigarettenwerbung ist da viel Geld flöten gegangen, worunter die Teams heute noch leiden. Mal davon abgesehen sahen die Lackierungen der Zigarettenmarken echt super aus, allen voran Marlboro und Rothmans - und das sage ich als überzeugter Nichtraucher!
Die beste Zeit fürs Geldverdienen in der F1 war IMHO zwischen 1998 und 2003, als noch die ganzen Telekommunikationsunternehmen mit ins Boot sprangen und die Autos geradezu mit Werbeaufklebern überschwemmt wurden. Die Brauereien wie Beck's, Veltins und Warsteiner möchte ich an dieser Stelle auch noch erwähnen. Als dann die Dotcom-Blase Anfang der 2000er-Jahre platzte, ging es schon langsam mit dem Zurückfahren des Sponsorings los, besonders Jordan hatte darunter zu leiden. Als bei denen nach dem Rauswurf von Frentzen 2001 die Deutsche Post absprang, sah es dort alles andere als rosig aus. Man kann die negative wirtschaftliche Entwicklung der F1 gut erkennen, wenn man sich mal die Jordans von 2001 bis 2003 ansieht - jedes Jahr etwas weniger Sponsoring und mehr freie Flächen auf Autos und Overalls.

Beitrag Dienstag, 26. November 2013

Beiträge: 45834
Kein Sponsor konnte sich das halt mehr leisten. Und die Tabaksponsoren durften ja nicht mehr - aber die könnten sich das jetzt wohl auch kaum mehr leisten, es rauchen ja immer weniger und ich denke nicht, dass das am Werbeverbot liegt.


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