Foren-Übersicht / Formel 1 / Historisches

Yesterday - Quiz

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Samstag, 09. Juni 2001

Beiträge: 1076
Nachdem heutzutage die Quizsendungen nur so aus dem Boden sprießen, wollen wir auf vielfachen Wunsch unseres Lesers auch von YESTERDAY unseren Teil dazu beitragen.

Leider sind die Verhandlungen mit unserem Sponsor noch nicht abgeschlossen, sodaß wir keine Gewinne in Aussicht stellen können. Dies hat aber den unschätzbaren Vorteil, dass auch Mitarbeiter (und deren Angehörige) NICHT von der Teilnahme ausgeschlossen sind.

Je nach Resonanz behalten wir uns weitere Folgen bzw. die Auflösung(en) vor.

Viele Grüße Hans

Nun aber die Fragen (zum Einstieg bunt gemischt) :

1. Auf welcher Strecke wurde der erste offizielle US-Grand Prix ausgetragen (nicht Indy !) ?
2. Wie heißt der – bis heute - jüngste Grand Prix-Sieger ?
3. Welche Farbe hatte der Siegerwagen beim GP Monaco 1960 ?
4. Was war Tony Brooks von Beruf ?
5. Welcher Fahrer gewann als erster auf einem Wagen seines Namens ?
6. Wie tauchte Bernie Ecclestone zum ersten Mal in der F1 auf ?
7. Wessen Karriere wurde durch einen aufgewirbelten Stein (der das Visier durchschlug) beendet ?
8. Wo holte das berühmte Lotus-Team seinen letzten Sieg ?
9. Wer durchbrach als zweiter Fahrer die Schallmauer von 200 GP-Starts ?
10. Bei welchem GP waren zum ersten Mal nur Fahrzeuge mit Turbo-Motor am Start ?
[br]----------------[br]

Beitrag Sonntag, 10. Juni 2001

Beiträge: 0
Hallo Hans,
Mit history und Statistiken hab' ich's nicht so aber für was gibt's das Internet ;)!
Dieses Quiz tauchte bei meiner Suche nach der Wahrheit bei Google auf: http://www.atlasf1.com/2000/usa/preview/quiz.html
Also meine Antworten (keine einzige wusste ich selber 8o ):
1. Sebring 1959 welches "Antwort Nr. 2" gewann?
2. Bruce McLaren (US-GP 1959)
3. Der Lotus von Stirling Moss war wohl so grün wie der Jaguar heutzutage (british racing green)
4. Charles Anthony Standish Brooks war wie sein Daddy wohl an Zähnen interesiert. Zahntechniker? Zahnarzt?
5. Sir Jack Brabham?
6. Er hat 1970 das Brabham-Team geleitet?
7. Am legendären Nürburgring saß Helmut Marko (Doktor der Rechtswissenschaften) 1971 erstmals in einem Formel 1 Rennwagen, einem McLaren. Beim darauffolgenden Großen Preis von Österreich erreichte er mit einem BRM-P 153 V12 den elften Rang. Allerdings konnte Marko nur neun Grand Prixs bestreiten, denn ihm wurde ein von Ronnie Peterson hochgeschleuderter Stein zum Verhängnis. Dieser durchschlug das Visier seines Helms und fügte ihm eine schwere Augenverletzung zu. Ende der Karriere.
8. In Detroit mit Ayrton Senna im Lotus 99t (mit aktiver Radaufhängung!).
9. Andrea de Cesaris?
10. Beim ersten Rennen der Saison 1984?[br]----------------[br]8o The male M@donna 8o

Beitrag Sonntag, 10. Juni 2001

Beiträge: 1076
Servus Madonno,

vielen Dank für Deine schnellen Lösungen !
Leider stimmen nicht alle ; um aber auch noch anderen Lesern etwas Zeit zu geben, wollen wir die richtigen Antworten erst am kommenden Wochenende bringen (vorausgesetzt sie kommen nicht schon vorher).

Viele Grüße Hans

Beitrag Sonntag, 10. Juni 2001

Beiträge: 1918
Ich will es mal versuchen. Aber wahrscheinlich versage ich völlig...

1. Kann ich nur raten... Sebring?
2. Hättet Ihr jetzt nach Teilnehmer gefragt hätte ich noch eine kleine Chance gehabt, aber so kann ich wieder nur raten... Bruce McLaren?
3. Gab es 1960 einen GP in Monaco?
4. k.A.
5. Jack Brabham
6. Als Mädchen für alles im Team March...
7. Dr. Helmuth Marko
8. k.A.
9. Gerhard Berger
10. k.A.[br]----------------[br]...milde Grüße von der Bleiche ohne Chlor
Bild
... milde Grüße von der Bleiche ohne Chlor :bounce:

Beitrag Sonntag, 10. Juni 2001

Beiträge: 3551
Dann werd ich mich mal veruchen....

1. Tja, vielleicht Las Veags...
2. Ich glaub Emmerson Fittipaldi, der war 22
3. Da müsste ich erstmal wissen wer das Rennen überhaupt gewonnen hat ?( :(
4. Ich würd mal sagen Rennfahrer :D, aber sonst.....?(
5. Das müsste Jack Brabham gewesen sein, oder?
6. Das war glaub ich schon ganz früh, aber ?( ?(
7. Die von Helmut Marko (jetzt Manager)
8. uhiuhu....
9. Das war wohl Nelson Piquet
10. 1977 in Frankreich ?(

So das war aber wirklich schwer.. da bin ich ja mal gespannt....Ich hab extra keine Antworten zuvor gelesen...

Schöne Grüße aus der Gegenwart :D[br]----------------[br]Der unwissende Steffen :rolleyes:
Gruß Steffen

Beitrag Sonntag, 10. Juni 2001

Beiträge: 0
9. Wer durchbrach als zweiter Fahrer die Schallmauer von 200 GP-Starts ?
Stimmt - war wohl eher Nelson Piquet oder Ricardo Patrese (kommt drauf an wer von den beiden als erster in die F1 kam).[br]----------------[br]8o The male M@donna 8o

Beitrag Dienstag, 12. Juni 2001

Beiträge: 1076
Servus Jungs (wo bleiben eigentlich die Mädels - Juttiiiiii !?),

leider seid Ihr bei manchen Fragen noch leicht daneben, aber das ist halt auch vorbei ... aber ich geb's zu, es sind wirklich einige vor Eurer Zeit dabei.
Samstag gibt's dann die Lösung, wenn vorher nicht doch noch die richtigen Antworten kommen sollten (Kalle ? Adrian ?? Tom ???).

Viele Grüße Hans

Beitrag Dienstag, 12. Juni 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Hans und Co,

fühle mich als Moderator zum Schweigen verpflichtet, könnte aber am Freitag Abend (grins) die hoffentlich richtigen Anworten ins Forum stellen, aber das bleibt Dir (Hans) vorbehalten.

Nach meinen "Berechnungen" sind bisher 7 Fragen richtig beantwortet worden. Allerdings ist z.B. bei Frage 9 nur eine Person auf der richtigen "Fährte". Bei Frage 5 ist 1966 und bei Frage 8 noch 1987 zu ergänzen. Die Fragen 3, 6, 10 wurden bisher nur Falsch beantwortet !

Vielleicht gibt es ja noch Lösungsvorschläge um Hans die volle Auflösung und somit "viel Arbeit" zu ersparen ......[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 13. Juni 2001

Beiträge: 0
9. Wer durchbrach als zweiter Fahrer die Schallmauer von 200 GP-Starts ?
Meine letzte Antwort nun zu dieser Frage: Ricardo Patrese :D[br]----------------[br]8o The male M@donna 8o

Beitrag Mittwoch, 13. Juni 2001

Beiträge: 1276
zu 3: der Lotus-Climax von Stirling Moss war schwarz. ( War das nicht sogar die Lotus-Farbe? )
zu 10: GP von Brasilien, Jacarepagua, 1983. Jedenfalls vermute ich das mal.

Zu 6 habe ich keine Ahnung, wäre auf jeden Fall lustig, wennn er sich als Gridgirl verkleidet und reingeschlichen hätte... :))[br]----------------[br]..der erleuchtete Bruno...
Es gibt im Leben zwei Tragödien: Die eine ist die Nichterfüllung eines Herzenswunsches. Die andere ist seine Erfüllung.

Beitrag Mittwoch, 13. Juni 2001

Beiträge: 1276
Doch noch ein Versuch zu 6 :
Der erste Annäherungsversuch: Formel3-Fahrer, nach Unfall in Brands Hatch aber dann der Rückzug ins 'Administrive'.
1957 kaufte er das Connaught-Team.
1960 Cooper-Team,
Außerdem Manager von Jochen Rindt

Irgendwas davon muß doch richtig sein![br]----------------[br]..der erleuchtete Bruno...
Es gibt im Leben zwei Tragödien: Die eine ist die Nichterfüllung eines Herzenswunsches. Die andere ist seine Erfüllung.

Beitrag Mittwoch, 13. Juni 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Madonno und Bruno,

heute war noch nichts mit meinen Antworten identisch !
[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 13. Juni 2001

Beiträge: 3551
Also Frage neun muss Nelson Piquet sein !, oder ?(

ES gab ja noch nicht viele Fahrer über 200 GP Patrese(1.), Berger (erst 1997), de Cesaris (1994), und halt Piquet (1991)....

Oder meint ihr Alain Prost? Der hat ja eingentlich nur 199 weil er in Imola in der Einführungsrunde ausfiel (Jahr weiß ich nicht mehr)..
[br]----------------[br]Der unwissende Steffen :rolleyes:
Gruß Steffen

Beitrag Mittwoch, 13. Juni 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Steffen,

genau, Du liegst bei Frage 9 richtig. Nelson Piquet durchbrach als zweiter Fahrer die Schallmauer von 200 GP - Starts und holte heute vor genau 19 Jahren den ersten Sieg für den BMW - Motor in Montreal!

Frage 3, 6, 10 wären noch offen............

Frage 6: Was machte Bernie 1958 in Monaco ???[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Donnerstag, 14. Juni 2001

Beiträge: 0
Aha - mit diesem Hinweis findet auch Google was!
Antwort zu Frage 6 nun:
Er hat das Connaught Team F1-Team gekauft. Die Wagen wurden von Lewis-Evans, Roy Salvadori, Archie Scott-Brown and Ivor Bueb bewegt. In Monaco hat er dann versucht sich selber zu qualfizieren! Richtig?[br]----------------[br]8o The male M@donna 8o

Beitrag Donnerstag, 14. Juni 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Madonno,

damit hast Du 7 von 10 Fragen richtig beantwortet, Glückwunsch !
Bernie versuchte sich in Monaco (B C Ecclestone / A 2.5 Connaught B - Alta 4/ Nr.12) und Silverstone zu qualifizieren und wurde jeweils Letzter (28. von 28 und 21.von 21).
Nun sind noch 2 Fragen offen............[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Sonntag, 17. Juni 2001

Beiträge: 1076
Servus Jungs (und Mädels ?),

vielen Dank für die rege Teilnahme, die uns in unserem Entschluß bestärkt, von nun an täglich ein Quiz zu bringen - nein, bitte nicht erschrecken - nur jeweils eine Frage.

Vorher aber noch die Antwort auf die Fragen 3 und 10, die Tom nicht wußte, äh, noch offen gelassen hat:

3) Die Lotus waren bis 1968 schon alle grün, außer die, die Rob Walker in seinem Privatrennstall einsetzte - die waren blau lackiert.

10) Für den Grand Prix Österreich am 19. August 1984 konnte sich kein Tyrrell qualifizieren; dies war das einzige Team, das die Saison 1984 noch mit Saugmotoren bestritt. So waren nur Turbofahrzeuge am Start.

Viele Grüße Hans

Beitrag Mittwoch, 20. Juni 2001

Beiträge: 1477
Wenn man die Frage wörtlich nimmt (US-Grand Prix), dann war das der "Grand Prize Race of the Automobile Club of America" 26 November 1908 in Savannah. Wenn du aber den ersten "Grand Prix of the United States" meinst, das war wirklich Sebring 1959.

Beitrag Freitag, 22. Juni 2001

Beiträge: 1076
Zur Abwechslung für die etwas „älteren“ unserer Leser einige Fragen aus der früheren Zeit unseres geliebten Sports; außerdem war Quiz Nr. 1 ja doch relativ einfach :

1. Auf welcher Strecke wurde 1948 der italienische Grand Prix ausgetragen ?
2. Wo holte der erste F1-Ferrari seinen Premierensieg ?
3. Wo stand der Alfa 158 zum ersten Mal nach dem Krieg wieder am Start ?
4. Wer war Hans Stucks Teamkollege 1934 beim Avusrennen ?
5. Wie lange war 1931 der GP Belgien ?
6. Für welches Team fuhr Graf Antonio Brivio 1937 ?
7. Was passierte mit Tazio Nuvolaris Alfa 1933 beim GP Monaco ?
8. Welchen französischen Wagen sah man nur kurz bei den GP Frankreich von 1947 + 1948 ?
9. Wo wurde der letzte Grand Prix vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs ausgetragen ?
10. Wie wurde die Peinlichkeit behoben, dass die Organisatoren des deutschen GP 1935 keine passende Nationalhymne für den Sieger parat hatten ?

Viele Grüße (und viel Spaß !?) Hans

Beitrag Samstag, 23. Juni 2001

Beiträge: 1477
Juhu, ein Quiz extra nur für mich, fein!

(1) Auf welcher Strecke wurde 1948 der italienische Grand Prix ausgetragen?

Das war im Valentino Park zu Turin, einem Stadtkurs, weil Monza zu diesem Zeitpunkt umgebaut wurde. Gewonnen hat Jean-Pierre Wimille auf einer Alfetta 158. Für mich hat dieses Rennen eine ganz besondere Bedeutung, weil es der erste Einsatz des neuen Ferrari-Monoposto Tipo 125C war. Prinz Bira mit der „Grossmutter“, dem Prototyp (siehe Photo #68), und Nino Farina sind leider ausgefallen, der Franzose Raymond Sommer (Photo #28) erzielte den 3. Platz.

Bild

Bild

Bild

(2) Wo holte der erste F1-Ferrari seinen Premierensieg?

Ich weiss zwar was du hören willst, nämlich Nino Farina am 23.10.1948 auf dem Circuito di Garda, aber ob das so richtig ist, ist zweifelhaft. Das Garda-Rennen war für „Formula Libre“ ausgeschrieben, d.h. alles war erlaubt, und es gibt Hinweise, dass der eingesetzte Wagen (vermutlich # 04C) versuchsweise mit einem 2-Ltr-Kompressor-Motor (anstelle des 1.5-Ltr-F1-Motors) ausgestattet war. Also ein F1-Auto mit einem FL-Motor. Bereits am 26.9.1948 siegte Raymond beim F2-Rennen in Florenz, vermutlich mit dem gleichen Wagen, aber mit einem 2-Ltr-Saugmotor (siehe Photo, # 4). Auch hier ein F1 aber mit F2-Motor. Was gilt jetzt?

Bild

(3) Wo stand der Alfa 158 zum ersten Mal nach dem Krieg wieder am Start?

Am 9.6.1946 beim „Coupe René la Begue“ in St. Cloud, Frankreich. Das Team “Alfa Corse” hatte 2 der Vorkriegs-Alfettas wieder zum Laufen gebracht, und mit den Fahrern Nino Farina und Jean-Pierre Wimille nach Paris geschickt. Dieser erste Einsatz war aber leider ein Misserfolg, in Runde 18 musste Farina – auf Platz 2 – wegen Kupplungsschaden aufgeben, und einige Runden später musste auch der führende Wimille wegen Getriebeproblemen das Rennen aufgeben.

(4) Wer war Hans Stucks Teamkollege 1934 beim AVUS-Rennen?

27.5.1934, auch wieder ein interessantes und wichtiges Datum, weil das AVUS-Rennen der erste Einsatz der neuen Mercedes- und Auto-Union-Rennwagen war. Hans Stuck (Ausfall in Runde 12 wegen Kupplungsschaden) hatte allerdings 2 Teamkollegen, Hermann zu Leiningen (Ausfall Runde 7, Kühler), und August Momberger (3. Platz). Der Sieger war Guy Moll auf einem Alfa-Romeo P3 der Scuderia Ferrari. Moll wäre einer der ganz grossen geworden, wenn da nicht 3 Monate später die Coppa Acerbo in Pescara gewesen wäre ...! Beim Überrunden von Mercedes-Fahrer Ernst Henne auf der schmalen Montesilvano-Geraden verlor Moll bei 260 km/h die Kontrolle über den Alfa, überschlug sich, knallte erst gegen einen Baum und dann eine Brücke, und schleuderte noch 400 m (!) weiter bis zum Stillstand. Neben Gilles Villeneuve war Guy Moll noch Jahrzehnte nach seinem Tod der Lieblingsfahrer von Enzo Ferrari.

Bild

(5) Wie lange war 1931 der GP Belgien?

„Lang“ war er 1.308 km, und „lange“ war er 10 Stunden. Gewonnen hat der englisch-französische Privatfahrer W. Williams mit Beifahrer Caberto Conelli in einem Bugatti 51. Das waren eben noch echte Grand Prix’!

(6) Für welches Team fuhr Graf Antonio Brivio 1937?

Natürlich für die Scuderia Ferrari, das offizielle Alfa-Romeo-Werksteam. Privatfahrer von 1927-33, 1934 Werksfahrer für Bugatti, und ab Herbst 1934 bis zum Ende seiner Karriere am Jahresende 1937 bei der SF.

(7) Was passierte mit Tazio Nuvolaris Alfa 1933 beim GP Monaco?

Monaco 1933, einer der grössten Grand Prix aller Zeiten!
Ende 1932 zog sich Alfa-Romeo vom GP-Rennsport zurück, und damit auch die unbesiegbaren P3. Enzo Ferrari hatte keine andere Wahl, als die 8C-Monza-Sportwagen auch bei Grand Prix’ einzusetzen. Nuvolari mit seinem 8C führte das Rennen an, direkt hinter ihm sein Erzrivale Achille Varzi mit einem Werks-Bugatti 51. 20 Runden vor dem Ziel übernahm Varzi die Führung, aber 4 Runden später kämpfte sich Nuvolari wieder an die Spitze. Bis zur vorletzten Runde, als Varzi den 2.3-Liter-Kompressormotor seines Bugattis weit in den roten Bereich drehte, und wieder vorbeizog. Die Zeit dieser Runde lag 4 Sekunden unter Varzis Qualifikationszeit für die Pole-Position! Aber Tazio gab sich – wie immer - nicht geschlagen, und überholte bei Beginn der letzten Runde Varzi ein weiteres Mal, ebenfalls mit Drehzahlen, für die der Alfa-Motor nie gebaut wurde. Die Bugatti-Maschine überlebte diese Tortur, der Alfa nicht! Eine Ölleitung platzte, Varzi röhrte vorbei zur Zielflagge. Nuvolaris Alfa fing an zu brennen, Feuerwehrmänner wollten löschen, aber Tazio interessierte dass nicht, er fuhr weiter, das Auto in hellen Flammen! Und selbst als gar nichts mehr ging, war Nuvolari nicht bereit, seine Niederlage zu akzeptieren, er stieg aus, und versuchte das brennende Auto über die Ziellinie zu schieben. Borzacchini wurde als Zweiter abgewinkt, und Dreyfus als 3., und Tazio schob weiter! Er schaffte es nicht, einige Meter vor der Linie gab er auf, wütend alle Helfer wegscheuchend, die das Feuer löschen wollten. So war er eben, der „fliegende Mantuaner“, er gab niemals, aber auch niemals auf!

Hier sieht man die beiden, Varzi mit dem Bugatti jeweils in Führung. Jetzt dürfte es wohl auch klar sein, warum die Loews-Kurve früher Bahnhofs-Kurve hiess, oder? Ach ja, ganz nebenbei, Monaco 1933 war der erste Grand Prix, bei dem die Startaufstellung von den Trainingszeiten abhängig war, vorher wurde das ausgelost.

Bild

Bild

(8) Welchen französischen Wagen sah man nur kurz bei den GP Frankreich 1947 & 1948?

Das war der berühmt-berüchtigte CTA-Arsenal, ein französisches Prestige-Projekt eines Konsortiums verschiedener Firmen, bei dem eine Finanzspritze der Regierung den Druck ausübte, ihn zu fahren, ehe er wirklich einsatzbereit war. CTA ist die Abkürzung von Centre d`Etudes Techniques de l`Automobile et de Cycle. Der Zusatz Arsenal kommt daher, daß der Wagen im Staatsarsenal von Chatillon gebaut wurde. Der Wagen wurde 1947 von Raymond Sommer „gefahren“ (siehe Photo unten), am Start klemmte die Kupplung, Sommer versuchte sie zu lösen, Kupplung kam urplötzlich, Krach, Hinterachse im Eimer!
1948 versuchte man es noch einmal, jetzt mit Eugene Martin. Die Trainingszeiten lagen blamabel weit über denen der Konkurrenz, so dass man sich zur Ehrenrettung Frankreichs entschloss, das Ding gar nicht erst an den Start zu bringen.

Bild

(9) Wo wurde der letzte Grand Prix vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs ausgetragen?

Am 3. September 1939 in Belgrad.
Für die Heimreise organisierte Mercedes-Rennleiter Alfred Neubauer einen Konvoi der beiden deutschen Teams, um möglichst sicher die Grenze zu erreichen. Es gab Gerüchte, dass in Ungarn alles Benzin beschlagnahmt wird, also wählte man eine Route über Nebenstrassen durch Kroatien und Slowenien nach Österreich. Am Werkstor in Untertürkheim wurden die LKW der Rennabteilung dann von der Wehrmacht beschlagnahmt. Die beiden grössten Grand-Prix-Teams der Vorkriegszeit existierten nicht mehr.

(10) Wie wurde die Peinlichkeit behoben, dass die Organisatoren des deutschen GP 1935 keine passende Nationalhymne für den Sieger parat hatten?

Und noch einmal Tazio Nuvolari, wahrscheinlich in seinem grössten Rennen überhaupt! Nachdem ich mir jetzt schon beinahe die Finger wund geschrieben habe, nur eine Kurzversion, in einem furiosen Rennen besiegte Nuvolari mit seinem P3 die weit überlegenen Wagen von Mercedes-Benz und Auto-Union, von denen nur Lang ausfiel, die anderen wurden auf der Strecke besiegt.
Ach ja, die Hymne. Jeder hatte natürlich mit einem deutschen Sieg gerechnet, ob AU oder Mercedes, das konnte einfach nicht anders sein. Also hatte man nur eine Schallplatte mit „Deutschland Deutschland über alles“ verfügbar, und wusste nicht, was man jetzt machen sollte. Aber Tazio, der alte Fuchs, hatte bei jedem Rennen seine eigene Platte dabei, die wurde dann flugs geholt, und die Siegerehrung konnte ordnungsgemäss stattfinden.

Das Photo unten zeigt Nuvolari bei einem Tankstop, furios wie immer die Mechaniker zur Eile antreibend.

Bild

So, das war’s, wie gesagt, ein Quiz ausschliesslich für mich (sorry!). Ich hoffe aber doch, dass ich mit diesen kurzen Abstechern in die „Vor-1950-Periode“ doch dem einen oder anderen jüngeren Forum-Member diese Zeit etwas näher gebracht habe, eine Zeit, in der das Wort „Rennfahrer“ noch eine andere Bedeutung hatte, als heutzutage. Es lohnt sich wirklich, sich mit dieser Periode näher zu beschäftigen.

Beitrag Samstag, 23. Juni 2001

Beiträge: 1477
Juhu, ein Quiz extra nur für mich, fein!

(1) Auf welcher Strecke wurde 1948 der italienische Grand Prix ausgetragen?

Das war im Valentino Park zu Turin, einem Stadtkurs, weil Monza zu diesem Zeitpunkt umgebaut wurde. Gewonnen hat Jean-Pierre Wimille auf einer Alfetta 158. Für mich hat dieses Rennen eine ganz besondere Bedeutung, weil es der erste Einsatz des neuen Ferrari-Monoposto Tipo 125C war. Prinz Bira mit der „Grossmutter“, dem Prototyp (siehe Photo #68), und Nino Farina sind leider ausgefallen, der Franzose Raymond Sommer (Photo #28) erzielte den 3. Platz.

Bild

Bild

Bild

(2) Wo holte der erste F1-Ferrari seinen Premierensieg?

Ich weiss zwar was du hören willst, nämlich Nino Farina am 23.10.1948 auf dem Circuito di Garda, aber ob das so richtig ist, ist zweifelhaft. Das Garda-Rennen war für „Formula Libre“ ausgeschrieben, d.h. alles war erlaubt, und es gibt Hinweise, dass der eingesetzte Wagen (vermutlich # 04C) versuchsweise mit einem 2-Ltr-Kompressor-Motor (anstelle des 1.5-Ltr-F1-Motors) ausgestattet war. Also ein F1-Auto mit einem FL-Motor. Bereits am 26.9.1948 siegte Raymond beim F2-Rennen in Florenz, vermutlich mit dem gleichen Wagen, aber mit einem 2-Ltr-Saugmotor (siehe Photo, # 4). Auch hier ein F1 aber mit F2-Motor. Was gilt jetzt?

Bild

(3) Wo stand der Alfa 158 zum ersten Mal nach dem Krieg wieder am Start?

Am 9.6.1946 beim „Coupe René la Begue“ in St. Cloud, Frankreich. Das Team “Alfa Corse” hatte 2 der Vorkriegs-Alfettas wieder zum Laufen gebracht, und mit den Fahrern Nino Farina und Jean-Pierre Wimille nach Paris geschickt. Dieser erste Einsatz war aber leider ein Misserfolg, in Runde 18 musste Farina – auf Platz 2 – wegen Kupplungsschaden aufgeben, und einige Runden später musste auch der führende Wimille wegen Getriebeproblemen das Rennen aufgeben.

(4) Wer war Hans Stucks Teamkollege 1934 beim AVUS-Rennen?

27.5.1934, auch wieder ein interessantes und wichtiges Datum, weil das AVUS-Rennen der erste Einsatz der neuen Mercedes- und Auto-Union-Rennwagen war. Hans Stuck (Ausfall in Runde 12 wegen Kupplungsschaden) hatte allerdings 2 Teamkollegen, Hermann zu Leiningen (Ausfall Runde 7, Kühler), und August Momberger (3. Platz). Der Sieger war Guy Moll auf einem Alfa-Romeo P3 der Scuderia Ferrari. Moll wäre einer der ganz grossen geworden, wenn da nicht 3 Monate später die Coppa Acerbo in Pescara gewesen wäre ...! Beim Überrunden von Mercedes-Fahrer Ernst Henne auf der schmalen Montesilvano-Geraden verlor Moll bei 260 km/h die Kontrolle über den Alfa, überschlug sich, knallte erst gegen einen Baum und dann eine Brücke, und schleuderte noch 400 m (!) weiter bis zum Stillstand. Neben Gilles Villeneuve war Guy Moll noch Jahrzehnte nach seinem Tod der Lieblingsfahrer von Enzo Ferrari.

Bild

(5) Wie lange war 1931 der GP Belgien?

„Lang“ war er 1.308 km, und „lange“ war er 10 Stunden. Gewonnen hat der englisch-französische Privatfahrer W. Williams mit Beifahrer Caberto Conelli in einem Bugatti 51. Das waren eben noch echte Grand Prix’!

(6) Für welches Team fuhr Graf Antonio Brivio 1937?

Natürlich für die Scuderia Ferrari, das offizielle Alfa-Romeo-Werksteam. Privatfahrer von 1927-33, 1934 Werksfahrer für Bugatti, und ab Herbst 1934 bis zum Ende seiner Karriere am Jahresende 1937 bei der SF.

(7) Was passierte mit Tazio Nuvolaris Alfa 1933 beim GP Monaco?

Monaco 1933, einer der grössten Grand Prix aller Zeiten!
Ende 1932 zog sich Alfa-Romeo vom GP-Rennsport zurück, und damit auch die unbesiegbaren P3. Enzo Ferrari hatte keine andere Wahl, als die 8C-Monza-Sportwagen auch bei Grand Prix’ einzusetzen. Nuvolari mit seinem 8C führte das Rennen an, direkt hinter ihm sein Erzrivale Achille Varzi mit einem Werks-Bugatti 51. 20 Runden vor dem Ziel übernahm Varzi die Führung, aber 4 Runden später kämpfte sich Nuvolari wieder an die Spitze. Bis zur vorletzten Runde, als Varzi den 2.3-Liter-Kompressormotor seines Bugattis weit in den roten Bereich drehte, und wieder vorbeizog. Die Zeit dieser Runde lag 4 Sekunden unter Varzis Qualifikationszeit für die Pole-Position! Aber Tazio gab sich – wie immer - nicht geschlagen, und überholte bei Beginn der letzten Runde Varzi ein weiteres Mal, ebenfalls mit Drehzahlen, für die der Alfa-Motor nie gebaut wurde. Die Bugatti-Maschine überlebte diese Tortur, der Alfa nicht! Eine Ölleitung platzte, Varzi röhrte vorbei zur Zielflagge. Nuvolaris Alfa fing an zu brennen, Feuerwehrmänner wollten löschen, aber Tazio interessierte dass nicht, er fuhr weiter, das Auto in hellen Flammen! Und selbst als gar nichts mehr ging, war Nuvolari nicht bereit, seine Niederlage zu akzeptieren, er stieg aus, und versuchte das brennende Auto über die Ziellinie zu schieben. Borzacchini wurde als Zweiter abgewinkt, und Dreyfus als 3., und Tazio schob weiter! Er schaffte es nicht, einige Meter vor der Linie gab er auf, wütend alle Helfer wegscheuchend, die das Feuer löschen wollten. So war er eben, der „fliegende Mantuaner“, er gab niemals, aber auch niemals auf!

Hier sieht man die beiden, Varzi mit dem Bugatti jeweils in Führung. Jetzt dürfte es wohl auch klar sein, warum die Loews-Kurve früher Bahnhofs-Kurve hiess, oder? Ach ja, ganz nebenbei, Monaco 1933 war der erste Grand Prix, bei dem die Startaufstellung von den Trainingszeiten abhängig war, vorher wurde das ausgelost.

Bild

Bild

(8) Welchen französischen Wagen sah man nur kurz bei den GP Frankreich 1947 & 1948?

Das war der berühmt-berüchtigte CTA-Arsenal, ein französisches Prestige-Projekt eines Konsortiums verschiedener Firmen, bei dem eine Finanzspritze der Regierung den Druck ausübte, ihn zu fahren, ehe er wirklich einsatzbereit war. CTA ist die Abkürzung von Centre d`Etudes Techniques de l`Automobile et de Cycle. Der Zusatz Arsenal kommt daher, daß der Wagen im Staatsarsenal von Chatillon gebaut wurde. Der Wagen wurde 1947 von Raymond Sommer „gefahren“ (siehe Photo unten), am Start klemmte die Kupplung, Sommer versuchte sie zu lösen, Kupplung kam urplötzlich, Krach, Hinterachse im Eimer!
1948 versuchte man es noch einmal, jetzt mit Eugene Martin. Die Trainingszeiten lagen blamabel weit über denen der Konkurrenz, so dass man sich zur Ehrenrettung Frankreichs entschloss, das Ding gar nicht erst an den Start zu bringen.

Bild

(9) Wo wurde der letzte Grand Prix vor dem Ausbruch des 2. Weltkriegs ausgetragen?

Am 3. September 1939 in Belgrad.
Für die Heimreise organisierte Mercedes-Rennleiter Alfred Neubauer einen Konvoi der beiden deutschen Teams, um möglichst sicher die Grenze zu erreichen. Es gab Gerüchte, dass in Ungarn alles Benzin beschlagnahmt wird, also wählte man eine Route über Nebenstrassen durch Kroatien und Slowenien nach Österreich. Am Werkstor in Untertürkheim wurden die LKW der Rennabteilung dann von der Wehrmacht beschlagnahmt. Die beiden grössten Grand-Prix-Teams der Vorkriegszeit existierten nicht mehr.

(10) Wie wurde die Peinlichkeit behoben, dass die Organisatoren des deutschen GP 1935 keine passende Nationalhymne für den Sieger parat hatten?

Und noch einmal Tazio Nuvolari, wahrscheinlich in seinem grössten Rennen überhaupt! Nachdem ich mir jetzt schon beinahe die Finger wund geschrieben habe, nur eine Kurzversion, in einem furiosen Rennen besiegte Nuvolari mit seinem P3 die weit überlegenen Wagen von Mercedes-Benz und Auto-Union, von denen nur Lang ausfiel, die anderen wurden auf der Strecke besiegt.
Ach ja, die Hymne. Jeder hatte natürlich mit einem deutschen Sieg gerechnet, ob AU oder Mercedes, das konnte einfach nicht anders sein. Also hatte man nur eine Schallplatte mit „Deutschland Deutschland über alles“ verfügbar, und wusste nicht, was man jetzt machen sollte. Aber Tazio, der alte Fuchs, hatte bei jedem Rennen seine eigene Platte dabei, die wurde dann flugs geholt, und die Siegerehrung konnte ordnungsgemäss stattfinden.

Das Photo unten zeigt Nuvolari bei einem Tankstop, furios wie immer die Mechaniker zur Eile antreibend.

Bild

So, das war’s, wie gesagt, ein Quiz ausschliesslich für mich (sorry!). Ich hoffe aber doch, dass ich mit diesen kurzen Abstechern in die „Vor-1950-Periode“ doch dem einen oder anderen jüngeren Forum-Member diese Zeit etwas näher gebracht habe, eine Zeit, in der das Wort „Rennfahrer“ noch eine andere Bedeutung hatte, als heutzutage. Es lohnt sich wirklich, sich mit dieser Periode näher zu beschäftigen.

Beitrag Samstag, 23. Juni 2001

Beiträge: 1477
So ein Mist, jetzt hab' ich 2 x geklickt! Kann jemand bitte den 2. Beitrag löschen??

Beitrag Sonntag, 24. Juni 2001

Beiträge: 1076
Servus Michael,

vielen Dank fürs Mitmachen - Deine Antworten sind ja der reine Wahnsinn ! Soooo war das eigentlich aber nicht gedacht, daß Du schneller mit den Lösungen bist als ich beim Zusammenstellen der Fragen !
Die Bilder sind auch toll, und manche davon (zumindest mir) unbekannt.

Wahrscheinlich bist Du dem Steffen zuvorgekommen - das mit den "älteren Lesern" sollte ein Scherz sein.

Das nächste Quiz wird sich übrigens mit den sechziger Jahren befassen.

Bevor ich's vergesse : bei Frage 2 habe ich nur an den Gardasee gedacht, und bei 4 an August Momberger. Aber so habe ich wieder einiges dazugelernt.
Und daß Tazio Nuvolari öfters vertreten war, hm ... immerhin wurde Gilles Villeneuve öfters mit ihm verglichen ...

Viele Grüße Hans

Re:

Beitrag Sonntag, 06. Juni 2010

Beiträge: 45834
Madonno hat geschrieben:
4. Charles Anthony Standish Brooks war wie sein Daddy wohl an Zähnen interesiert. Zahntechniker? Zahnarzt?


Ja damals hatten die Rennfahrer noch richtige Berufe. Zahnarzt war übrigens auch Colin Kolles, heute Teamchef bei HRT und ich glaube Jonathan Palmer, bin mir da aber nicht ganz sicher.

Heute haben nur noch die wenigsten Fahrer richtige Berufe erlernt. Viele machen aber noch das Abi fertig, wie auch Sebastian Vettel zum Beispiel.

Timo Glock war Gerüstbauer, Michael Schumacher KFZ-Mechaniker. Aber ansonsten weiß ich aus dem aktuellen Fahrerfeld keinen weiteren Fahrer mit erlernten Beruf.


Zurück zu Historisches

cron