Yesterday on F1Welt.com

Hallo Yesterday Freaks,

seit heute gib es auch auf der F1Welt.com Website eine Kategorie "Yesterday" - schaut mal vorbei !
[br]----------------[br]mit freundlichen Grüssen

Christoph Conrads
F1Welt.com

Hallo Fans der guten alten (?) Zeit,

wir werden keine Mühen und Zeiten scheuen, um auch Eure noch so kniffligen Fragen zu beantworten (falls es aber doch nicht möglich ist, lernen wir mit Eurer Hilfe auch noch gerne dazu) !

Viele Grüße Hans

Ich hätte da mal ne gemeine Frage. Wer wurde denn nun 1957 in Frankreich wirklich 5.? Harry Schell oder Jean Behra. Ich habe mich mittlerweile schon aus verschiedenen Quellen informiert und jeder sagt was anderes... Schon mal danke für die Antwort....

Steffen

meinem Kenntnisstand nach war das Jean Behra.
So steht es jedenfalls in der Datenbak von itc.com (Partner von F1Racing)[br]----------------[br]...milde Grüße von der Bleiche ohne Chlor

Hi Steffen,

wir können Dir eine ganz klare Antwort zu Deiner "gemeinen Frage" geben: 5.Platz Harry Schell und 6.Platz Jean Behra

Aber der Reihe nach:
Eine offiziell von allen Seiten anerkannte Statistik gibt es leider
nicht, allerdings findet man beim GP von Frankreich 1957 meißt
Behra auf Platz 5, was allerdings falsch ist, wie der folgende Rennbericht zeigen wird.
Acht Runden vor Schluß rollte der Maserati von Jean Behra mit ausgegangenem Motor auf die Boxen zu und blieb nur ein paar Meter vor der Ziellinie stehen. Der erschöpfte Franzose, der fast an Auspuffgasen erstickt wäre (verursacht durch einen gebrochenen Auspuff) und auch wegen eines geborstenen Ölkühlers, vollkommen ölverschmiert war, stieg aus und wartete auf das Fallen der Zielflagge für den siegreichen Fangio (auch auf Maserati) um anschließend seinen lahmgelegten Wagen über die Zielline zu schieben (was damals ja noch erlaubt war).
Leider gab es aber eine Regel des veranstaltenden A.C.F. (Automobilclub von Frankreich), die besagte, das eine Runde, um gezählt zu werden, innerhalb von 7,5 Minuten absolviert sein mußte.
Da der tapfere Franzose allerdings über 10 Minuten warten mußte bevor Fangio im Ziel war, wurde er noch von Harry Schell(der am Schluß sieben Runden Rückstand aufwies) auf den sechsten Platz verdrängt und schließlich mit acht Runden Rückstand gewertet.

Behra galt als einer der besten Piloten der nie einen GP-Sieg feiern
konnte (vielleicht mehr in einer der nächsten Yesterday-Reports).
Einen Namen machte sich der ehemahlige Motorrad-Rennfahrer beim Formel 2 Rennen 1952 in Reins, als er im unterlegenen Gordini den Ferrari von Ascari schlug und gewann.
Bei Maserati war Behra 1957 in Hochform, hängte manchmal sogar Fangio ab und lag beim GP von England in Aintre, als sein Getriebe explodierte bereits weit in Führung (GP im Videoarchiv).
Beim Sportwagenrennen 1959 auf der Avus in Berlin verstarb Behra im Alter von 38 Jahren.
52 GPs aus den Jahren 1952 bis 1959, 8 mal Podium und eine schnellste Rennrunde tauchen in seiner Statistik auf.

Schell wurde im gleichen Jahr geboren und verstarb ebenfalls 38jährig,
wurde nur 4 GPs und ein paar Tage Älter als Jean.
[br]----------------[br]Gruß

Tom

Super!! Vielen Dank. Wenn ich mal wieder ne Frage hab.... weiß ich ja wo ich dich find

Steffen

Jetzt ist mir auch klar wie ein solches Missverständniss ?( aufkommen konnte, wenn die Entscheidung über diesen Platz der Regel eines einzelnen Veranstalters (ACF) zu Grunde liegt.
Danke jedenfalls Tom für Deine ausführliche Erklärung.[br]----------------[br]...milde Grüße von der Bleiche ohne Chlor

Tom hat geschrieben:

Der erschöpfte Franzose, der fast an Auspuffgasen erstickt wäre (verursacht durch einen gebrochenen Auspuff) und auch wegen eines geborstenen Ölkühlers, vollkommen ölverschmiert war, stieg aus und wartete auf das Fallen der Zielflagge für den siegreichen Fangio (auch auf Maserati) um anschließend seinen lahmgelegten Wagen über die Zielline zu schieben (was damals ja noch erlaubt war).

Wann wurde das eigentlich verboten, das Schieben über die Ziellinie? Könnte ja 2010 wieder von Bedeutung sein

Hallo Michael,

ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube es hängt mit dem tödlichen Unfall von Ignazio Giunti 1971 beim einem 1000km Rennen zusammen, als er den Matra von J.P.Beltoise erfasste, der seinen Wagen quer über die Strecke schob.Giunti wurde dabei getötet, während der Deutsche Kurt Ahrens noch gerade ausweichen konnte.

1986 gab es ja nochmal eine kuriose Szene, als Alain Prost kurz vor dem Ziel in Hockenheim ohne Benzin ausrollte (letzte Kurve)und er noch versuchte vor dem johlenden Publikum den Wagen über die Ziellinie zu schieben, dann aber erschöpft aufgab.

Aber Prost hat doch keine Strafe bekommen oder?
und ich glaub in Las Vegas 1982 oder 1984 hat Mansell auch seinen Lotus über die Linie geschoben und ist dann zusammengeklappt. Von dem her, hätte die FIA doch was gemacht, wenns schon 1971 verboten worden wäre...

Stimmt mit Mansell, das war 1984 in Dallas.

Strafen gab es meines Wissens nicht für folgende Rennen, sondern in Form einer Disqualifikation für das betreffende Rennen

Juergen hat geschrieben:

Stimmt mit Mansell, das war 1984 in Dallas.

Strafen gab es meines Wissens nicht für folgende Rennen, sondern in Form einer Disqualifikation für das betreffende Rennen

Disqualifiziert wurden beide nicht, da sie ja nicht über die Ziellinie geschoben hatten. So wurde es gewertet wie ein normaler Ausfall. Mansell wurde dadurch noch 6. und Prost in Hockenheim ebenfalls.

Wieso haben dann beide überhaupt geschoben?

MichaelZ hat geschrieben:

Wieso haben dann beide überhaupt geschoben?

Warum schiebt man ein Auto - weil der Sprit alle ist

Warscheilich dachten beide das dadurch noch den einen oder anderen Punkt retten können

Naja, aber wenns doch offiziell verboten ist...

Schon mal an einem Wettkampf teilgenommen?

Es geht etwas schief und man hört einfach auf, oder schaut zuerst die Regeln?

Ich glaube jeder Rennfahrer gibt erst auf wenn gar nichts mehr geht, auch stossen nicht.

Oder in der Schule nie geraucht einfach weils verboten ist, oder vielleicht gerade deswegen.

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Na klar fahre ich auch selbst Rennen.

Aber aus diesem Blickwinkel dürfte man dann auch Schumacher keinen Vorwurf machen, als er Villeneuve in Jerez von der Strecke kegelte. Ich mein, man schaut halt so lange, dass was geht, bis nix mehr geht...

Ich weiss nicht, aber auch mir als Berner erscheinen das zwei komplett unterschiedliche Dinge.

Ein Auto zu stossen, das hat man ja Verboten wegen möglicher gefährdung anderer, die aber in 95% der Fälle gar nicht gegeben ist. Das ist wohl eher mit dem Rundstreckenverbot in der Schweiz zu vergleichen, wegen eines Unfalles der sich nicht einmal bei uns abgespielt hat.

Einen Mitbewerber absichtlich zu Versuchen ab der Strecke zu schiessen, das ist sicherlich das miesseste was ein Fahrer tun kann.

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MichaelZ hat geschrieben:

Na klar fahre ich auch selbst Rennen.

Aber aus diesem Blickwinkel dürfte man dann auch Schumacher keinen Vorwurf machen, als er Villeneuve in Jerez von der Strecke kegelte. Ich mein, man schaut halt so lange, dass was geht, bis nix mehr geht...

Du solltest dich impfen lassen .Da scheint irgendwas ansteckend zu sein , Ich will ja keine Namen nennen aber dein Niveau ist das doch wohl nicht ,oder ?

Marc Surer hat das mit dem Schieben mal bei den Besten Grand Prix auf Premiere erklärt.
Und zwar sagte er ungefähr:

"Früher war es ja erlaubt das Auto in Sicherheit zu schieben,wenn das Auto gefährlich steht.Und wenn zufällig in der Nähe die Ziellinie is..."

Das war so ungefähr der Wortlaut.Wenn da jetzt ein zwei Worte nich genau so gesagt sind,Asche auf mein Haupt...Ich hab es auf Videokassette aufgenommen mal.Aber da bin ich doch etwas zu faul nachzugucken