MichaelZ hat geschrieben:
Du hast natürlich schon Recht, aber mal ehrlich: Wo wären die Fahrer denn wirklich anders gefahren?
Jedes Rennen im Einzelnen hab ich nicht parat. Ich habe aber schon den Eindruck, dass die Fahrer, seitdem es für die hinteren Ränge auch relativ viele Punkte gibt, schon öfter mal mit einer bestimmten Platzierung zufrieden geben. Und es bezieht sich dann ja nicht unbedingt nur auf das letzte Rennen allein, möglicherweise hat man sich auch zuvor schon taktisch anders verhalten.
Ich versteh ja deinen Einwand und du hast ja irgendwie auch Recht. Aber irgendwo muss man ja mal Analysekriterien finden um zu schauen, ob der Zweck der Regeln überhaupt erfüllt wird. Und wenn ich anschau, dass statt 27 gleich 46 WM-Entscheidungen im letzten Rennen gefallen wären, dann kann man schon sagen: Ja das erfüllt seinen Zweck. Toll finden muss man das ja dann immer noch nicht, aber es erfüllt den Zweck, die WM so lange wie möglich offen zu halten.
Ich dachte immer, der Sinn der WM wäre, den jeweils erfolgreichsten Fahrer zu ermitteln.
Ok, das war sarkastisch.
Ich mein die Frage ist natürlich auch, wie viel von den 19 zusätzlichen WM-Entscheidungen im Finale noch über bleiben, rechnet man den Umstand weg, dass es früher ja nur knapp über eine handvoll Rennen gab und heute ja fast 20. Da fällt heute ein doppelt bewertetes Rennen gar nicht so sehr ins Gewicht wie damals. Aber dazu müsste ich erstmal schauen, wann denn die 19 zusätzlichen Final-Entscheidungen angefallen sind.
Ich halte von der Regel auch nicht wirklich viel, denn sehr frühe WM-Entscheidungen gibt es ja vor allem in dominierenden Jahren wie 2013 von Vettel - und da hilft auch das neue System nicht...
An der Punktevergabe wurde ja schon häufig herumgedoktert. Meistens dann, wenn eine Saison irgendwie "unspannend" verlaufen ist und man deswegen unzufrieden war. Man sucht also ein System, das
im Rückblick zu einem anderen Ergebnis geführt hätte. ich habe aber das Gefühl, dass dabei dann meistens vergessen wurde den Fall einzukalkulieren, dass es eben auch einen ganz anderen Saisonverlauf geben kann. Ums konkret zu sagen, als man das Gefühl hatte, die Saison wird langweilig, weil ein bestimmter von Sieg zu Sieg eilt und dann bald uneinholbar ist, hat man kurzerhand den Sieg abgewertet (das 10 - 8 - 6 - usw. Punktesystem). So konnte sich ein Dauersieger nicht mehr so einfach nach vorne absetzen. Das Problem war aber, dass sich jetzt umgekehrt die "Dauerankommer" absetzen können und vom Rest der Welt auch mit noch so viel Siegen am Stück irgendwann nicht mehr eingeholt werden konnten.
Das Problem ist einfach, will man, dass der Beste (bzw. erfolgreichste) auch Weltmeister wird oder nicht. Wenn ja, muss man auch damit leben, dass eine Saison eben nicht so spannend ist, wenn sich jemand eine dominierende Position erarbeitet. Ansonsten kann man gleich mit Zusatzgewichten usw. arbeiten.