Williams und Kundenchassis

Nach Spyker geht nun auch Williams aktiv gegen die Kundenchassis vor. Man legte bei der FIA ein Protest gegen Prodrive ein. Der Standpunkt der beiden ist klar: Wieso sollen sie Millionen von Euro in die Entwicklung stecken, wenn man auch einen Siegerrennwagen kaufen könnte. Williams will nun durchbringen, dass Teams mit Kundenchassis nicht punktberechtigt sind bzw. die Punkte sollen auf das Konto der Konstrukteure gehen. Doch dahinter gibt es viel Ironie: 1.: Williams wollte 2007 eigentlich Kundenchassis an Spyker liefern. 2. Früher waren Kundenchassis noch erlaubt – ohne diese Regelung würde es Williams gar nicht geben. Ein Blick in die Historie von Williams zeigt: Man fuhr sehr oft und sehr lange mit Kundenrenner, die nicht von Williams gebaut wurden.

Werde hier ein bisschen was über Kundenchassis für und von Williams schreiben.

Williams, Spyker und die anderen sollen sich mal nicht so abf***en,
besonders Williams sollte den Ball flach halten. Er hat eben von den Kundenchassis profitiert, jetzt soll er den anderen mal auch die Chance geben. Und außerdem, wieso kauft sich Williams nicht auch Kundenchassis, dann wäre es doch auch kein Problem, besonders, da sie auch an Spyker verkaufen wollten. Denen geht es doch nur darum, nicht von neuen Teams geschlagen zu werden und deshalb weniger Geld zu bekommen. Allgemein wäre ich für die Einführung von Einheitschassis

Soll jetzt zwar nicht ganz in diese Richtung gehn, aber meinetwegen kann schon mal auch hier darüber diskutiert werden. Ich finde Williams hat ja nicht so unrecht. Dann würde sich jeder nen Ferrari kaufen und wir hätten ein Fahrerfeld voller Ferraris. So solls dann auch nicht sein. Bei den Kundenmotoren gibts ja folgende Regelung: Ein Hersteller darf nur maximal an 2 Teams Motoren liefern. Ferrari bildet bislang mal wieder ne Ausnahme (an 3 Teams). Sowas könnte man auch bei den Kundenchassis einführen.

Hier in diesem Thread soll es aba vor allem um den historischen Aspekt zu dem Thema gehen.

Gibt es nicht ein anderes Thread mit dem selben Thema ?

Williams hat Anfang der 80er Jahre den FW07 an andere Teams gegeben. War dort aber nicht wirklich erfolgreich.

kundenchassis ist das einheitsauto durch die hintertür.

automatix hat geschrieben:

kundenchassis ist das einheitsauto durch die hintertür.

das hat was, aber läufts ncht ohnehin auf jeder ebene in diese richtung?

Mal ganz davon abgesehen das williams in einem Zeitraum Kundenautos einsetzte wo Einnahmen aus Fernsehrechten für die Teams noch unbekannt waren und es somit eigentlich egal war, war der Einsatz von Kundenautos bei Willaims doch eigentlich sehr beschränkt .

1969 tauchte Williams mit seinem Team Frank Williams Racing Cars und seinem Fahrer Courage in der WM auf .Er setzte einen ehemaligen Werks Brabham BT 26A ein und Courage konnte in Monaco und WatkinsGlen damit aufs Treppchen steigen .
1970 setzte er auf Werkswagen von deTomaso die im Auftrag von Williams entstanden also keine Kundenautos im eigentlichen Sinne waren . Nach dem tötlichen Unfall von Courage wollte deTomaso nicht mehr und Williams musste notgedrungen auf March Kundenautos zurück greifen .
Seine eigenen Politoys erschienen 1972 ,ihnen folgten die Iso Marlboro die Williams ebenfalls als einziges Team in der WM einsetzte und die ansonsten nur ausserhalb der WM noch für Williams Ambrozium H7 Racing unterwegs waren .
Zuerst kam der Iso RX 3B der allerdings schon in der saison ersetzt werden musste ,weil er den neuen strengeren Crash-Regeln nicht mehr gerecht wurde .Es entstand der ISO IR ,von dem vier Autos gebaut wurden die als IR 01 bis IR 04 bekannt wurden . Die ISO kann man eigentlich auch nicht als Kundenautos bezeichnen denn auch sie wurden ja im Auftrag bzw. in Zusammenarbeit mit Frank Williams Racing Cars gebaut .
Aus dem ISO IR 01 bis 03 entstand dann 1974 die Typenbezeichnung FW 01 bis FW 03 . Spätestens ab dieser Typenbeteichnugn war klar ,wer Herr der Autos war .
1975 kam der erste eigenständige Williams der FW 04 ,ein Einzelstück
1976 übernahm Wolf den etwas finanzschwachen Williams Rennstall und brachte den Heskeht 308 mit der zum FW 05 mutierte .
Die Zusammenarbeit Williams -Wolf kam aber bald an ihre Grenzen
und die beidne tennten sich . wolf machte mit Walter Wolf Racing und der Eigenkonstruktion Wolf WR 1 weiter und Frank Williams gründete mit Williams Grand Prix Eng. wieder ein eigenes Team . im erstne Jahr 1977 setzte Williams Kundenautos vom Typ March 761 ein .Gleichzeitig entwickelt Patrick Head den neuen Williams FW 06

Wenn wir also genauer hin gucken sind die March und die Brabham die einzigen Kundenautos ,die Willaims einsetzte .

Der FW 07 wurde ja in den Ausführungen FW 07 ,FW 07 B ,FW 07 C ganz gerne verkauft und von anderen Teams in diversen F1 Rennen eingesetzt .


Im übrigen sehe ich das nicht ganz so das Kundenautos die hintertür zum Einheitschassis sein müssen .

Ich sehe das größere Übel vielmehr darin ,das die FIA nur 12 Teams zulässt .

LotusFan hat geschrieben:

Ich sehe das größere Übel vielmehr darin ,das die FIA nur 12 Teams zulässt .

Sehe ich auch so, ein paar mehr Autos würden nicht schaden. Mit 26 wäre ich schon zufrieden. Dann wäre zum Beispiel eine Strafversetzung von 10 Plätzen für die Fahrer der Nicht-Topteams nicht gleich die letzte Reihe. Es gab auch Zeiten da wollten sich 39 Autos für ein Rennen qualifizieren.

ich halte von kundenautos gar nix

wenn prodrive einfach nen paar komplette mclaren kauft + mitarbeiter usw sollten sie keine punkte für die team wm bekommen.
es heist ja konstrukteus wm, aber wenn man einfach paar autos kauft hat man selber nix geleistet und konstruiert.
ma sehn ob sich auch andere teams wie ferrari und bmw beschweren wenns nächstes jahr 4 mclaren gibt......
teams wie williams die ihr auto selber bauen haben dann gar keine chance mehr auf punkte, was heist das dann die sponsoren weniger werden und dann sind die nach 2-3 jahren weg vom fenster.

dann gibts nur noch 4-5 grosse hersteller + nen jeweiliges b team
und irgendwann wird das ges. feld nur noch aus ferraris und mclarens bestehn, denn warum sollte z.b honda oder toyota zig millonen ausgeben, wenn man sich einfach ein top auto kaufen kann ?


wenn man schon einheitsautos will dann lieber wie in der champcar serie ein unabhängiger hersteller der das auto für alle baut, aber damit geht der reiz der f1 verloren

otto0815 hat geschrieben:

ich halte von kundenautos gar nix

wenn prodrive einfach nen paar komplette mclaren kauft + mitarbeiter usw sollten sie keine punkte für die team wm bekommen.
es heist ja konstrukteus wm, aber wenn man einfach paar autos kauft hat man selber nix geleistet und konstruiert.
ma sehn ob sich auch andere teams wie ferrari und bmw beschweren wenns nächstes jahr 4 mclaren gibt......
teams wie williams die ihr auto selber bauen haben dann gar keine chance mehr auf punkte, was heist das dann die sponsoren weniger werden und dann sind die nach 2-3 jahren weg vom fenster.

dann gibts nur noch 4-5 grosse hersteller + nen jeweiliges b team
und irgendwann wird das ges. feld nur noch aus ferraris und mclarens bestehn, denn warum sollte z.b honda oder toyota zig millonen ausgeben, wenn man sich einfach ein top auto kaufen kann ?


wenn man schon einheitsautos will dann lieber wie in der champcar serie ein unabhängiger hersteller der das auto für alle baut, aber damit geht der reiz der f1 verloren

Na wenn ich mir Kolles und Berger so anschaue dieses Jahr so hat man gelegentlich auch schon mal den eindruck das es sechs Ferraris im Feld gibt . Zumindest wenn es darum geht gegen Ferrari-Gegner Front zu machen .

Das ganze hat ja für McLaren auch nicht nur Vorteile .Es könnte denen ja auch wie honda gehen ,das die Ableger plötzlich besser als das Werksteam ist ,eventuell das der Ableger dem eigenen Team wichtige Punkte "klaut" .

Es hat der Spannung der F1 nicht geschadet als Walker neben Lotus
mit den gleichen Autos antrat und auch gewann .
Der Unterscheid war halt blos das es damals halt noch ein Regelwerk gab das den Konstrukteueren Freiheiten lies und die Walker Lotus 49 waren nicht unbedingt identisch mit den Werkswagen .
Dazu kam dann noch ein großes Starterfeld .

Es ist halt doch ein Unterschied ob vier gleiche Autos bei 24 Starten antreten oder bei 40

Im übrigen glaube ich kaum das McLaren oder Ferrari den Tototanern ein siegfähiges Auto verkaufen würden . die müssten ja mit dem klammerbeutel gebügelt sein .
Genauso wie es McLaren sich verkneifen wird , das halbe Feld auszurüsten und sich damit die eigene konkurenz ins Haus zu holen .
Wenn die F1 nämlich zum Markenpokal verkommt ,dann ist es auch Essig mit den Sponsoren und den TV -Einnahmen .

BMW hat seine ersten Rennen auch mit Kundenautos gefahren , Ferrari war mal ziemlich fix mit Lancia Autos ,die haben alle selbst schon Kundenauto-Erfahrung .

Wenn es Max nicht schaffen sollte die F1 in Grund und Boden zu manövrieren , das Einheitschassis würde es garantiert schaffen .

DimiF1 hat geschrieben:

Gibt es nicht ein anderes Thread mit dem selben Thema ?

Nicht das ich wüsste. Wir hatten mal sehr interessante Threads über McLaren- und Ferrari Kundenchassis, aber noch nicht über Williams.

dann gibts nur noch 4-5 grosse hersteller + nen jeweiliges b team
und irgendwann wird das ges. feld nur noch aus ferraris und mclarens bestehn, denn warum sollte z.b honda oder toyota zig millonen ausgeben, wenn man sich einfach ein top auto kaufen kann ?

Extremfall: Nehmen wir an Honda fährt alles in Grund und Boden und Toyota tunkert hinterher. Glaubst du wirklich Toyota würde sich ein Honda-Kundenchassis kaufen?

@LotusFan: Danke für deine Ausführungen zu den Williams-Kundenchassis, erspart mir Arbeit!