Williams-BMW-Le Mans Projekt

Norbert Ockenga schrieb in der Dienstags- Ausgabe der Motorsport aktuell folgendes:

John Russell kehrt aus der Australischen V8-Supercar zurück nach Grove, wo er schon das Williams-BMW- Le Mans Projekt geleitet hatte.

Hat jemand genauere Informationen zu diesem Projekt? Wann war das? Irgendwie ist das an mir vorbeigegangen...

Das war kurz bevor BMW in die F1-Einsieg, also Ende der 90er Jahre.

Bei dem Auto handelt es sich um den BMW V12 LMP von 1998, bzw. dem im Folgejahr überarbeiteten V12 LMR.
Nach einem Totalausfall in Le Mans 1998 war der Einsatz 1999 dann von Erfolg gekrönt als Winkelhock, Dalmas und Martini den Gesamtsieg für das Schnitzer-Team einfuhren.

Soweit ich weiß hatte Williams allerdings nicht viel mit der Entwicklung des Wagens zu tun, der Wagen wurde allerdings dort gebaut.

So richtig kann ich mich auch nicht mehr daran erinnern, es soll allerdings damals heftige Kontroversen zwischen BMW und Williams wegen dieses Autos, bzw. dem Einsatz gegeben haben. Ich denke er war ein (vielleicht sogar DER entscheidende) Grund für die Irritationen in der Beziehung zwischen BMW und Williams. Williams hielt das Projekt für ziemliche Zeit- und Personal-Verschwendung. Blöderweise gewann BMW dann das Rennen und Williams stand mit seiner Kritik als Miesmacher da. Insgesamt gesehen hatte man aber mit der Kritik aber sicher recht...

Gehts um den Renner hier?

Darkstar hat geschrieben:

Gehts um den Renner hier?

Das ist der 98er.

Der Siegerwagen von LM99



(Foto: Racingsportscars.com)

Sie waren nur zweimal da, einmal blamiert, dann Mercedes, Nissan und Toyota geschlagen. Und zwar deutlich geschlagen in einem der am besten besetzten Le Mans-Rennen aller Zeiten. Sicher keine Zeitverschwendung.

Gendebien hat geschrieben:

Sicher keine Zeitverschwendung.

Motorsporthistorisch beatrachtet war es sicher KEINE Zeitverschwendung, da gebe ich Dir recht. 1999 war wahrscheinliches eines der am stärksten besetzten Le Mans Rennen überhaupt. Für Williams, die mit diesen Langstreckenrennen nun gar nichts am Hut haben, war's aber wirklich Zeitverschwendung. Und zu dem Zeitpunkt, da man das F1-Projekt zusammen mit BWM aufziehen wollte, kann ich ihre Meinung teilen.

So viel ich noch weiss, war der 98er BMW ein Scott-Riley-Chassis.
Der 99er BMW war dann schon ein echter Williams-BMW.
Dass Frank und Patrick oft kein Blatt vor den Mund nehmen, ist ja schon lange bekannt, ihre Bedenken wurden aber nicht nach außen getragen!
Sie haben mit ihrem ganzen Können ein Auto gebaut, das sehr schnell und standfest war, gepaart mit dem leistungsstarken und sehr sparsamen V12 war das ein sehr gutes Langstreckenfahrzeug mit dem ja auch in Sebring das 12 Std.-Rennen gewonnen wurde.
Es war mit Sicherheit das bestbesetzte LeMans Rennen aller Zeiten!
Nach den ersten Boxenstopps der Konkurrenten, und spätestens nach dem 1. Stopp der BMW V12 LMR war wohl jedem klar, dass es ohne Defekt ein BMW Tag geben wird.... Fast wäre es ja ein Doppelsieg geworden....
Und ich kann mich noch an die Mercedes Flugshow erinnern........
Da lagen Verantwortungslosigkeit und Lachnummer sehr nahe beieinander! Der Norbert hatte Glück, dass er nicht gefeuert wurde...

Wisch mal einer die Fliegen von der Seitenscheibe, ich seh nichts mehr.
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Strietzel

Strietzel hat geschrieben:

Der Norbert hatte Glück, dass er nicht gefeuert wurde...

Daran erinnere ich mich auch noch sehr gut. Aber wieso sollte man Norbert Haug deswegen feuern? Mercedes lieferte EINDEUTIG die Show des Wochenendes (das war ja noch besser als die Geschichte mit dem Elchtest) und stahlen BMW klar die Schau...

Alfalfa hat geschrieben:

Strietzel hat geschrieben:

Der Norbert hatte Glück, dass er nicht gefeuert wurde...

Daran erinnere ich mich auch noch sehr gut. Aber wieso sollte man Norbert Haug deswegen feuern? Mercedes lieferte EINDEUTIG die Show des Wochenendes (das war ja noch besser als die Geschichte mit dem Elchtest) und stahlen BMW klar die Schau...

Naja, die Schlagzeilen hat man BMW geklaut, das ist richtig.
Trotzdem hart an der Grenze. Dreimal ohne Fremdeinwirkung die Bodenhaftung zu verlieren und sich in der Luft zu überschlagen, da ist ein grundlegendes Problem schon erkennbar. Ob es dafür einen dritten Unfall gebraucht hätte, ich weiß nicht. Meiner Meinung nach hätten sie sich spätestens nach dem zweiten Looping von Marc Webber im warm up zurückziehen müssen.

Jedenfalls konnte sich Dumbreck bei dem zuständigen Forstamt bedanken, dass die genau jene Stelle neu am aufforsten waren. Er hätte keine 100m vorher oder nachher abheben dürfen.

Gehört zwar wahrscheinlich gar nicht hier her, aber hatte Mercedes nicht einige Jahre vorher schon mal Probleme mit sich überschlagenden Wagen? Irgendwie habe ich da gerade ein Déjà vu...

Alfalfa hat geschrieben:

Gehört zwar wahrscheinlich gar nicht hier her, aber hatte Mercedes nicht einige Jahre vorher schon mal Probleme mit sich überschlagenden Wagen? Irgendwie habe ich da gerade ein Déjà vu...

1985 hatte John Nielsen im Sauber Mercedes C8 einen ähnlichen Unfall im Training wie Mark Webber 99 im Warm up, an gleicher Stelle. Peter Sauber zog den Wagen daraufhin zurück, es war aber damals ein reiner Privateinsatz von Sauber.

1988 platzte Niedzwiedz im Sauber Mercedes beim Training auf der Hunaudieres-Geraden, damals noch 5,8km lang und ohne Schikanen, bei Höchstgeschwindigkeit ein Reifen. Ist zwar nix passiert, aber weil man sich weder bei Michelin noch bei Mercedes den Reifenschaden erklären konnte, zog man sich erneut zurück.

Gendebien hat geschrieben:

Alfalfa hat geschrieben:

Gehört zwar wahrscheinlich gar nicht hier her, aber hatte Mercedes nicht einige Jahre vorher schon mal Probleme mit sich überschlagenden Wagen? Irgendwie habe ich da gerade ein Déjà vu...

1985 hatte John Nielsen im Sauber Mercedes C8 einen ähnlichen Unfall im Training wie Mark Webber 99 im Warm up, an gleicher Stelle. Peter Sauber zog den Wagen daraufhin zurück, es war aber damals ein reiner Privateinsatz von Sauber.

Genau, das war's - das Auto soll 190 m durch die Luft geflogen sein.

Sportwagen sind nicht so meine Welt - daher meine Wissenlücke(n)...