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Willi Weber Team

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Donnerstag, 08. März 2007

Beiträge: 45834
Die Gerüchte, wonach sich Schumacher und Weber bei Toro Rosso einkaufen könnten, bringt mich auf die Idee, Informationen zum Rennstall von Wili Weber zu sammeln, für das ja u.a. Michael Schumacher 1989 fuhr. Hat jemand Infos, Bilder, kann jede Kleinigkeit gebrauchen!?

Beitrag Freitag, 09. März 2007

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Da müßte aber entweder Berger oder Red Bull anteile verkaufen und das glaub ich nicht. Ausserdem denke ich wird Bernie es nicht zu lassen das sich ein A1 GP Teambesitzer sich in der F1 einkauft! Vor allem einer der auch in der A2 Europe nächstes Jahr eine große Rolle spielen soll!

Ich kann mich noch gut daran erinnern, zu Zeiten der DTM und F3 Übertragungen auf 3sat war Willi Weber schon in der F3, meist mit mehreren Fahrzeugen. Und schon damals waren seine Interviews die er gab einzigartig!

Auch der Streit zwischen Nerpasch und Weber ist mir noch in guter Erinnerung!

MZ
MZ (=EmZet) nicht verwandt und nicht verschwägert mit MichaelZ
www.v8thunder.com

Beitrag Freitag, 09. März 2007

Beiträge: 45834
Kannst du das näher ausführen, ich hab zu dem Thema bisher noch gar keine Infos, ich glaube vieles lässt sich auch mit google herausfinden, aber bisher hab ich noch nicht nachgesehen und so entstehen auch gute Diskussionen, wenn nicht gleich alle Infos dastehen^^.

Beitrag Freitag, 09. März 2007

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Ein kleiner Schnipsel aus der Wikipedia:

Der Hobby-Rennfahrer Weber gründete 1983 mit Klaus Trella den Formel 3-Rennstall WTS (Weber-Trella Stuttgart). 1988 wurde sein Fahrer Joachim Winkelhock deutscher Meister. Im Herbst 1988 stellte sich im Rahmen einer Talentsuche bei einem Formel Ford-Rennen in Salzburg ein 19 Jahre alter Rennfahrer namens Michael Schumacher aus Kerpen bei ihm vor.


Übrigens fuhr auch Ralf Schumacher 1994 und 1995 in besagtem Team Formel 3. ;-)

Beitrag Freitag, 09. März 2007

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Willi Weber war schon ein uralter Knacker, als er 1985-1987 selbst ein paar F3-Rennen fuhr. Genaues kann ich nicht mehr sagen, sein bestes Ergebnis war ein 8. Platz in Hockenheim 1985 - am Steuer eines Ralt-Volkswagen für das Team Sonax.

Das Team taucht dann in der Deutsche F3-Meisterschaft ab 1987 - und ist - abgesehen vom Jahr 1991 - eigentlich immer ein Meisterschaftsänwärter.

Im ersten Jahr 1987 setzt er zwei Wagen ein, abwechselnd für Ellen Lohr, Frank Schmickler sowie Jockel Winkelhock und einen Kanadier namens Patrick Jerome. Auch ein gewisser Wilhelm F. Weber hat ins Lenkrad gegriffen! Winkelhock wird Vizemeister.

1988: Jockel Winkelhock (der wird Meister) und ein Auto für Franz Engsler im B-Cup (das hat nichts mit seiner Körbchen-Größe zu tun - so nannte man eine eigene Wertung für nicht aktuelle F3-Autos). Engstler wird 2. im B-Cup.

1989 fahren dann Frank Schmickler und Michael Schumacher. Schumacher wird 3. in der Meisterschaft, Schmickler 11.

1990: Michael Schumacher und ein Ami namens Markus Liesner. Schumacher wird Meister - Liesner holt nicht mal einen Punkt!

1991: Frank Krämer und noch mal Markus Liesner, sowie Joachim Beule und Meik Wagner als Nachwuchsfahrer im B-Cup. Das Jahr ist mies; Krämer wird 5., Liesner lediglich 15. Beule und Wagner reißen im B-Cup nicht das Geringste.

1992: Weiterhin Markus Liesner und Pedro Lamy. Lamy wird Meister, Liesner 10.

1993: Jos Verstappen und Claudia Hürtgen, Marco Werner und Sandy Grau. Verstappen wird Meister, die anderen wechseln sich im zweiten Cockpit ab - daher kommt keiner unter die Top-10.

1994: Sascha Maaßen und Ralf Schumacher. Schumacher wird 3., Maaßen fast punktgleich 4.

1995: Noch mal Ralf Schumacher und der Holländer Tom Coronel. Schumacher wird 2., Coronel 7.

Danach ist Schluss - das konnte ich in aller Kürze recherchieren. Ich denke aber das müsste alles ohne Probleme auch auf diversen Seiten stehen. Weber ist ja eine Ikone des Rennsports (in Deutschland)...

Beitrag Freitag, 09. März 2007

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Das erste Weber-F3-Auto von 1987 mit Winkelhock...

Bild

Beitrag Freitag, 09. März 2007

Beiträge: 8060
Übrigens interessant; wenn man die vielen Namen seiner F3-Piloten liest, ist nicht mal einer dabei, der annährend die Karriere wie Michael Schumacher gemacht hat - außer vielleicht Ralf Schumacher - wobei man bei dem nicht genau weiss wie viel Prozent seiner Karriere er seinem Nachnamen zu verdanken hat...

Beitrag Freitag, 09. März 2007

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ich schätz mal so 85% :twisted: :wink:
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Freitag, 09. März 2007

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Benway hat geschrieben:
ich schätz mal so 85% :twisted: :wink:

...kein Widerspruch... :?

Beitrag Freitag, 09. März 2007

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Hier haben wir übrigens Schumacher (M.) in seinem ersten Jahr bei Weber. Sehr merkwürdig: steht zwar Ford und sogar Mercedes-Benz an der Cockpit-Seite - drinnen ist aber ein VW-Motor...

Bild

Beitrag Freitag, 09. März 2007

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@Michael; willste wohl mal was über Willi Weber schreiben? Das fände ich wirklich interessant...

Beitrag Samstag, 10. März 2007

Beiträge: 45834
jo will ich evtl., zumindest über sein team, dauert aber noch....
danke für die infos!

Beitrag Samstag, 10. März 2007

Beiträge: 1862
Alfalfa hat geschrieben:
Sehr merkwürdig: steht zwar Ford und sogar Mercedes-Benz an der Cockpit-Seite - drinnen ist aber ein VW-Motor...

Bild


schummel-schumi halt :D)
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Samstag, 10. März 2007

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
jo will ich evtl., zumindest über sein team, dauert aber noch....

Ich hoffe Du beleuchtest dann auch mal ein bisschen seine 'Halbwelt-Aktivitäten'... :wink:

Beitrag Samstag, 10. März 2007

Beiträge: 45834
Wie genau und umfangreich ich das Thema gestalte, weiß ich noch nicht, aber ich werde sicher mal was dazu schreiben, das dauert aber wirklich noch. Mir ist das Thema nur gerade so gekommen wegen den Gerüchten und Weber/Schumacher und Toro Rosso.

Beitrag Donnerstag, 05. Juli 2007

Beiträge: 45834
So noch ein paar Infos zu dem Thema:

Willi Weber hat mit der Führung von Teams bereits Erfahrungen gesammelt. Aktuell ist er Teamchef des deutschen Teams in der A1 GP Serie. Hauptsächlich als Teameigner ist Weber mit seinem früheren Formel-3 Team bekannt. Das Team nannte sich WTS Racing, das W für Weber, das T für Trella und das S für Stuttgart. Willi Weber und Klaus Trella gründeten das Team 1983. Weber und Trella sind im Motorsport ein fester Begriff.

Bereits im hohen Alter von 42 Jahren fuhr Weber seine ersten Rennen als Hobbyrennfahrer in der DTM. Für VW fuhr er ein Rennen, beendete die Meisterschaft als Gesamt-46. 1985 und 1986 griff Weber dann selbst ans Steuer eines Formel-3 Renners, nämlich einem Ralt VW. Insgesamt fuhr er 20 Rennen, für die Teams Sonax, McGregor, Bössinger Tresorbauwerke, sowie sein eigenes Team. Seine beste Platzierung war Rang 8 in Hockenheim 1985. Danach kümmerte sich Weber nur noch um sein WTS-Team, das 1987 in die deutsche Formel-3 einstieg. Ende 1995 löste sich das Team auf. Weber hatte aber bereits 1991 Michael Schumacher in die Formel-1 geführt, war auch dessen Manager, genauso wie Weber Manager von Rallye-Ass und Jutta Kleinschmidt (2001 mit Mitsubishi erste Frau, welche die Rallye Dakar gewinnen konnte), Timo Scheider, Nicolas Hülkenberg oder Ralf Schumacher ist oder teilweise war.

Klaus Trella formte nach der Auflösung des WTS-Teams sein eigenes Trella-Team, dass von 1997 bis 2002 in der deutschen Formel-3 fuhr. 1997 fuhr Trella mit Pierre Kaffer, der mit dem Dallara Opel das Rennen in Zweibrücken vor dem Benetton-Junior Pilot Timo Scheider und Wolf Henzler (Josef Kaufmann Racing) gewann. Den 2. und letzten Sieg für Trella Motorsport sicherte sich Thomas Jäger 1998 im Martini Opel in Wünsdorf vor Henzler. Der berühmteste Fahrer für Trella Motorsport war 2001 Zsolt Baumgartner. Der Ungar fuhr 2003 zwei GP-Rennen für Jordan Ford und 2004 eine komplette Formel-1 Saison bei Minardi Ford und fuhr mit Rang 8 beim USA GP auch den einzigen Punkt eines Ungar in der Formel-1 ein.

Zurück zum WTS Racing Team: 1987 war die erste Saison für WTS in der deutschen Formel-3. Die gesamte Karriere fuhr WTS in der deutschen Formel-3, mit 2 Ausnahmen, nämlich 2 Rennen zur japanischen F3, jeweils in Fuji 1992 und ’93. Beim 1. Exkurs 1992 wurde man mit Pedro Lamy 3. Der Portugiese, der von 1993 bis 1996 für Lotus und Minardi in der Formel-1 fuhr, musste sich mit seinem Reynard Opel lediglich Roberto Colciago und Max Angelelli geschlagen geben. 1993 wurde das Team von Willi Weber in Fuji wieder 3., dieses Mal mit Angelelli. Dabei lief er direkt hinter Colciago ein, der noch 1992 sein Teamkollege war. Beide waren aber gegen den Werks TOM’s Toyota vom Dänen Tom Kristensen chancenlos.

Bereits im 1. Jahr 1987 kämpfte WTS vorne mit, man gewann sogar das letzte Saisonrennen. Zunächst aber mal zu den Fahrern: Neben Weber selbst fuhren Patrick Jerome, Joachim Winkelhock und für ein Rennen auch Ellen Lohr für WTS-Racing. Eingesetzt wurde dabei ein Reynard VW, für die 3 Rennen, die der Kanadier Jerome bestritt auch ein Ralt VW. Mit Winkelhock hatte WTS bereits einen Fahrer unter Vertrag, der a) einen berühmten Namen trug und b) auch den Weg in die Formel-1 schaffte. Die GP-Karriere von Winkelhock, dessen Bruder Manfred in der F1 wesentlich erfolgreicher war, 1985 jedoch bei einem Sportwagenrennen in den Tod fuhr, umfasste kein Rennen, denn bei seinen 7 Qualifikationsversuchen von Winkelhock, dessen Neffe Markus aktuell Testfahrer bei Spyker Ferrari in der F1 ist, mit AGS Ford waren erfolglos. Alles andere als erfolglos war Joachim jedoch in Zolder 1987 zum Saisonfinale der F3. Das Rennen konnte er nämlich vor Frank Biela und Eric Van der Pole gewinnen. In der Gesamtwertung wurde er Vizemeister hinter Bernd Schneider.

1988 wurde Joachim Winkelhock für WTS Meister. Teamkollege war Franz Engstler. Engstler fuhr mit einem Vorjahreswagen und fuhr dadurch in der B-Wertung mit, die er als Vizemeister beendete. Alle 6 Rennsiege gehen auf das Konto von Winkelhock. 1989 kam WTS auf lediglich 4 Siege, 3 von Michael Schumacher, der Gesamt-3. wurde, sowie einer von Franck Schmickler. Vor allem wegen der Saison 1989 gelang das Weber-Trulla-Stuttgart Team im Nachhinein zur Berühmtheid, natürlich weil Michael Schumacher als Fahrer an Bord war. Der Deutsche steckte damals in den Kinderschuhen seiner Karriere, eine Karriere, die bislang als erfolgreichste in der GP-Geschichte einging! Die Karriere setzte sich mit dem F3-Titel für Schumacher mit WTS fort. Als Teamkollege fuhr Thomas Rabe, beim Saisonfinale in Hockenheim fuhr auch Markus Liesner, mit einem Opel statt VW betriebenen Reynard. Der Einsatz hatte auch einen Grund: Ab 1991 fuhr das Team mit Opel Motoren, Liesner war auch Fahrer, neben Frank Krämer.

Mit Pedro Lamy ging es 1992 wieder aufwärts: Er gewann mit WTS den Titel der deutschen F3! Jos Verstappen holte sich den Titel 1993, natürlich auch im Team von Willi Weber. Nach dem Triumph kam der Holländer 1994 in die Formel-1 zu Benetton, wo er Teamkollege von Michael Schumacher wurde, der damals bereits eine große Verbindung zu Weber hatte, schließlich war Weber dessen Manager und hat Schumi auch ins Cockpit geholfen. Ob Weber Verstappen bei Benetton empfohlen hat, bleibt ein Geheimnis. Verstappen profitierte auch davon, dass der Finne JJ Lehto oft nicht einsatzbereit war. Benetton war für 1994 aber auch an Paul Tracy (der Kanadier wurde später, nämlich 2003 ChampCar Meister mit Forsythe) und vor allem Formel-1 Auslaufmodell Michele Alboreto dran. Neben Verstappen fuhren 1993 bei WTS verschiedene Fahrer, Claudia Hürtgen, Marco Werner und Alexander Grau.

1994 fuhren Ralf Schumacher und Sascha Maaßen für WTS, daneben auch immer wieder andere Fahrer, wie Katsumi Yamamoto. Schumacher wurde Gesamt-3. 1995 verbesserte sich Schumacher um einen Platz, wurde also Vizemeister. Tom Coronel war Schumachers Teamkollege in der letzten Saison für das Team. Danach war Schluss.

Insgesamt fuhr das WTS Racing Team 309 Formel-3 Rennen, fuhr 848 Punkte ein, 44 Siege (fast 14% aller Rennen gewann man also) und 104 Podiumsplätze.

Beitrag Dienstag, 09. Dezember 2008

Beiträge: 2
Das war kein team. Keiner in dem team konnte sich leiden. Pedro Lamy z.B. hasste Trella/Weber. Unmogliche Menschen. Das Potenzial war da jedes Rennen zu gewinnen aber Trella und Weber waren zu grosse Idioten um das zu sehen.

Beitrag Dienstag, 09. Dezember 2008

Beiträge: 45834
Herzlich willkommen bei Yesterday, Liesner! Woher hast du denn deine negativen Eindrücke?

WTS

Beitrag Dienstag, 09. Dezember 2008

Beiträge: 2
Ich bin 1991 und 1992 F3 gefahren mit WTS als Opel Werksfahrer. Viel Talent wurde durch Trella/Weber kaputt gemacht zB Thomas Rabe und Frank Krämer. Gute Fahrer die mit Unterstützung vom "Team" viel mehr geleisted hätten. Pedro Lamy hat nicht die Meisterschaft (1992) gewonnen weil Trella-Weber gut waren. Pedro hat die Meisterschaft gewonnen weil Opel/Spiess/und sein Haupt Mechaniker es möglich gemacht haben technisch und geldlich. Genauso mit Jos Verstappen.

Beitrag Dienstag, 09. Dezember 2008

Beiträge: 45834
Schön einen echten Insider unter uns zu haben!


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