Das neue Reglement für die 2009-Saison macht ja den Fahrer mit den meisten Siegen zum Weltmeister, unabhängig wieviele Punkte er dabei sammelt.
Nur bei gleicher Anzahl von Siegen wird der mit den meisten Punkten Weltmeister.
Hab die neue Regelung mal auf die bisherigen WM-Entscheidungen übertragen und folgendes festgestellt:
1958: Moss (4 Siege) Weltmeister statt Hawthorn (1 Sieg); tatsächlich WM-Zweiter mit einem Punkt Rückstand.
1964: Clark (3 Siege) Weltmeister statt Surtees (2 Siege); tatsächlich WM-Dritter mit 8 Punkten Rückstand
1967: Clark (4 Siege) Weltmeister statt Hulme (2 Siege); tatsächlich WM-Dritter mit 10 Punkten Rückstand
1977: Andretti (4 Siege) Weltmeister statt Lauda (3 Siege); tatsächlich WM-Dritter mit 25 Punkten Rückstand
1979: Jones (4 Siege) Weltmeister statt Scheckter (3 Siege); tatsächlich WM-Dritter mit 11 Punkten Rückstand
1982: Pironi (2 Siege) Weltmeister statt Rosberg (1 Sieg); tatsächlich WM-Zweiter mit 5 Punkten Rückstand
1983: Prost (4 Siege) Weltmeister statt Piquet (3 Siege); tatsächlich WM-Zweiter mit 2 Punkten Rückstand
1984: Prost (7 Siege) Weltmeister statt Lauda (5 Siege); tatsächlich WM-Zweiter mit 0,5 Punkten Rückstand
1986: Mansell (5 Siege) Weltmeister statt Prost (4 Siege); tatsächlich WM-Zweiter mit 2 Punkten Rückstand
1987: Mansell (5 Siege) Weltmeister statt Piquet (3 Siege); tatsächlich WM-Zweiter mit 12 Punkten Rückstand
1989: Senna (6 Siege) Weltmeister statt Prost (4 Siege); tatsächlich WM-Zweiter mit 16 Punkten Rückstand
2008: Massa (6 Siege) Weltmeister statt Hamilton (5 Siege); tatsächlich WM-Zweiter mit 1 Punkt Rückstand
Besonders 1982 wäre es sehr knapp geworden, da Pironi, Watson, Prost, Lauda und Arnoux je 2 Siege hatten. Prost und Watson waren punktgleich;
Da hätte ein dritter Platz mehr für Pironi entschieden.
Clark und Mansell wären also die großen Gewinner der neuen Regelung gewesen (je zwei Titel mehr). Piquet und Lauda dagegen die großen Verlierer mit zwei Titeln weniger.