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Verunglückte Formel 1-Fahrer

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Sonntag, 09. September 2012

Beiträge: 58
Hallo,

In diesem Thread werde ich alle 30 an einem Rennwochende, und alle 7 Formel 1 Fahrer die an Testläufen verunglückt sind Porträtieren.

Der Unfallhergang steht im Mittelpunkt. Sofern es genug Infos dazu gibt. Aus Rücksicht vor den Piloten und wegen den Gesetzen in diesem Forum, werde ich es vermeiden Bilder oder Videos des Unfalles zu Präsentieren. Ich werde versuchen in den nächsten Wochen und Monaten alle Piloten abzuarbeiten.

Ergänzungen und Objektive Kommentare sind immer gerne gesehen. :)
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Beitrag Sonntag, 09. September 2012

Beiträge: 58
Charles de Tornaco

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Karriere

De Tornaco war für Grand Prix mit dem Team Ecurie Francorchamps in den Saisons 1952 und 1953 mit einem Ferrari 500 gemeldet. Er startete beim Großen Preis von Belgien und beim Großen Preis der Niederlande im Jahr 1952. Das Rennen in Belgien war das einzige, bei dem er ins Ziel kam, damit war der siebte Platz seine beste Platzierung in einem WM-Lauf.

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Unfallhergang

Am 18. September 1953 starb de Tornaco beim Training zu einem Rennen in Modena. Während der Fahrt auf der nördlichen Gerade, die parallel zur Via Emila führt, war Tornacos gelber Ferrari mit relativ niedriger Geschwindigkeit von der Straße angekommen. Er durchquerte den Streifen neben der Strecke, wobei sich möglicherweise ein Vorderrad in einer Furche verfing und sich überschlug. Dabei wurde er aus dem Auto geschleudert und vom eigenen Fahrzeug getroffen. Er erlitt einen Schädelbruch, Nacken und innere Verletzungen und starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Augenzeugen berichteten, dass sich Tornaco nach den hinter ihm fahrenden Connaught-Wagen von Salvadori und Claes schaute und deshalb die Herrschaft über seinen Wagen verlor. Gerüchte sprachen auch von einem plötzlichen Schwächeanfall.

Starts: 2
Nation: Belgien
WM-Punkte: 0
Charles de Tornaco 07.06.1927 - 18.09. 1953)
Zuletzt geändert von King123 am Donnerstag, 13. September 2012, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Sonntag, 09. September 2012

Beiträge: 58
Onofre Marimón

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Karriere

Onofre Agustín Marimón wurde am 19. Dezember 1923 in Zárate, in Buenos Aires geboren. Seine Rennfahrer Karriere begann, wie bei vielen anderen, in der Südamerikanischen Rennserie Temporada.
Dort fuhr er unter anderem mit Juan Manuel Fangio und José Froilán González um Siege. Im Jahre 1951 bestritt er seine ersten Rennen auf Europäischen Boden. Er nahm unter anderem auch am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil.

Im Jahre 1951 gab er sein Formel 1 Debü beim GP von Frankreich auf einem Scuderia Milano. Doch er fuhr nur dieses eine Rennen in dieser Saison und kam aufgrund eines Unfalles nicht einmal ins Ziel. Sein erstes gutes Ergebniss konnte sich der Argentinier, den sie alle nur "Pinocchio" nannten, beim GP von Belgien 1953 erfahren, wo er das erste mal auf das Podest kam und 3. wurde. Doch sein Meisterstück gelang ihm ein Jahr später beim GP von Großbritannien in Silverstone.
Wegen Schlamperei und Fehlentscheidungen, konnte Marimón und sein Team keine einzige gezeitete Runde in den Asphalt brennen. Das führte dazu das Onofre als 28. von 31 startern ins Rennen gehen musste. Doch gleich in der 1. Runde überholte der schnelle Argentinier 19 Kontrahenten. Mit einer Fahrerischen Glanzleistung wurde Marimón 3. und kam sogar noch vor dem Pole Position Mann Juan Manuel Fangio ins Ziel der 4. wurde. In diesem Rennen lieferte er die beste aber auch letzte Fahrerische Meisterleistung ab.

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Unfallhergang

Das nächste Rennen fand auf dem Nürburgring statt, wo der GP von Deutschland ausgetragen wurde. Zuvor hatte er sich bei seinem ersten Start auf dieser Strecke bei seinen etablierten argentinischen Fahrerkollegen ausführliche Anweisungen geholt, um nicht den Tücken des Rings zum Opfer zu fallen. Als Marimón jedoch im Training die schwer einzusehenden Abfahrt Wehrseifen passierte, blockierte aufgrund eines Defektes, einer seiner Vorderreifen beim anbremsen. Er verlor die Kontrolle über seinem Maserati und krachte in die umliegenden Bäume und Gebüsche neben der Strecke. Sein Wagen überschlug sich und blieb dann etliche Meter neben der Strecke an einem leichten Hang liegen. Es kam jedoch jede Hilfe zu spät. Onofre Marimón starb noch am Unfallort. Er wurde 31 Jahre alt.

Onofre galt für viele als Nachfolger von Fangio und González. Doch mit ihm starb die jüngere, hoffnungsvolle Argentinische Rennfahrergeneration. Marimón war der 1. Formel 1 Rennfahrere der, seit der Gründung der Serie im Jahre 1950, sein Leben an einem Rennwochenende verlor.

Starts: 11
Schnellste Rennrunden: 1
Podestplätze: 2
WM-Punkte: 8
Onofre Agustín Marimón (19.12.1923 - 31.07.1954)
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Beitrag Sonntag, 09. September 2012

Beiträge: 58
Mario Alborghetti

Karriere

Mario Alborghetti war einer von vielen wohlhabenden jungen Fahrern zu jener Zeit, die ihre Teilnahme an Autorennen nicht durch ihr Talent verdienten, sondern einen Platz im Starterfeld erkauften. 1955 erwarb er einen Maserati 4CLT/48 vom ehemaligen Formel-1-Team Scuderia Milano. Alborghetti engagierte die Mechaniker Egidio Arzani und Gianpaolo Volpini zur Verbesserung seines Boliden. Gemeinsam entstand der sogenannte „Arzani-Volpini Special“, der den damaligen Ferrari 533-Modellen sehr ähnelte. Beim nicht zur Fahrerweltmeisterschaft zählenden Grand Prix de Valentino in Turin hatte Alborghetti seine erste Meldung zu einem Rennen, doch konnte der Wagen nicht rechtzeitig zum Start fertiggestellt werden.

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Zwei Wochen später startete er beim Grand Prix de Pau auf dem Circuit de Pau, doch der Maserati erwies sich bereits im Training als Reinfall. Mit knapp 20 Sekunden Rückstand auf den Pole-Setter Alberto Ascari im Lancia D50 startete Alborghetti aus der letzten Reihe. Im Rennen musste der völlig unterlegende Italiener bereits in den ersten Runden schon drei Boxenstopps hinlegen. In der 19. Runde wurde er von Jacques Pollet überrundet. Bei dem Versuch, dem Gordini-Fahrer Platz zu machen, kam Alborghetti von der Strecke ab und kollidierte nahezu ungebremst in der La Gare-Kurve mit den zur Sicherheit dort deponierten Strohballen. Beim Aufprall wurde Alborghetti der Helm vom Kopf gerissen. Der 26-jährige Italiener war sofort tot. Auch elf Zuschauer wurden bei dem Unfall verletzt, zwei von ihnen schwer.
Als mögliche Ursache für diesen Unfall wird angenommen, dass Alborghetti das Brems- mit dem Gaspedal verwechselt hatte.

Mario Alborghetti (23.10.1928 - 11.04.1955)
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Beitrag Sonntag, 09. September 2012

Beiträge: 45834
Schön, dass es hier wieder einen neuen User mit Engagement gibt.
Kleiner Tipp: Wenn du nur pro Tag ein Portrait machst, kann man über die einzelnen Fahrer vielleicht auch ein bisschen diskutieren.

Beitrag Sonntag, 09. September 2012

Beiträge: 58
Hi :)

Ja, das habe ich mich vorgenommen, jeden Tag einen Fahrer zu posten.

Klingt gut, gerne
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Beitrag Montag, 10. September 2012

Beiträge: 58
Alberto Ascari

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Karriere

Ascari war gerade sieben Jahre alt, als sein Vater Antonio Ascari, ein bekannter Rennfahrer der 1920er-Jahre, bei einem Rennunfall in Montlhéry ums Leben kam. Trotzdem beschloss auch Alberto, Rennfahrer zu werden. Ab 1937 startete er auf Bianchi-Motorrädern, und 1940 kam er zu seinem ersten Auto-Renneinsatz, als ihm Enzo Ferrari den ersten von ihm gebauten Wagen für die Mille Miglia anbot. Diese fand allerdings nicht auf der traditionellen Strecke Brescia-Rom-Brescia statt, sondern auf einem Kurs in Norditalien: neun Runden à 167 km. Ascari führte kurze Zeit in seiner Klasse, schied aber nach einem Defekt aus.

Ab der Saison 1949 fuhren Ascari und Villoresi für Ferrari. Da 1949 das dominante Team der Nachkriegszeit, Alfa Romeo, pausierte, war Ascari mit Siegen unter anderem beim GP der Schweiz und beim GP von Italien einer der besten Fahrer dieses Jahres.

Ascari 1949 in Silverstone
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Ascari und Villoresi unterschrieben bei Lancia, das in der Saison 1954 in der Formel 1 einsteigen wollte. Da der Wagen jedoch erst gegen Saisonende fertig wurde, fuhr Ascari zwischenzeitlich für Maserati, ohne Erfolge zu erzielen. Im Lancia-Sportwagen gewann er jedoch das berühmteste Straßenrennen der Welt, die Mille Miglia. Lancias Debüt beim GP von Spanien war aufsehenerregend: Ascari erreichte die Pole und führte bis zur 17. Runde, ehe er wegen eines Defekts ausschied.
Die Saison 1955 hätte für Lancia den Durchbruch bringen sollen. Ascari führte beim GP von Argentinien, schied jedoch nach einem Unfall aus.

Beim zweiten Rennen in Monaco lag Ascari kurz in Führung, verbremste sich vor der Hafenschikane jedoch und schoss durch die Streckenbegrenzung. Er konnte aber schnell von Tauchern geborgen werden. Er erlitt einen Nasenbruch und ein Schädel Hirn-Trauma.

Alberto Ascari 1955 im Lanica in Monaco
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Unfallhergang

Zurück in Mailand, nur vier Tage nach seinem Sturz ins Hafenbecken von Monaco, testete er am 26. Mai 1955 in Monza einen Ferrari Sportwagen. In der dritten Runde verlor er wegen eines vermutlichen Schwächeanfalls die Kontrolle in der Rechtskurve "Vialone" und überschlug sich fürchterlich. Als die ersten Helfer am Sportwagen eintraffen, war Ascari bereits tot. Die genaue Unfallursache wird für immer unklar bleiben.

Seine Todeskurve wurde später nach ihm benannt.

Starts: 32
Siege: 13
Podestplätze: 17
WM-Punkte: 140,14
Beste WM-Platzierung: Weltmeister 1952, 1953
Alberto Ascari (13.07.1918 - 26.05.1955)
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Beitrag Montag, 10. September 2012

Beiträge: 2951
Mal so eine Frage zu dieser "Vialone"-Kurve. Im Text steht ja, dass es eine Rechtskurve war. Wie war denn damals da der Streckenverlauf? Ich hatte eigentlich gedacht, dass es damals direkt links herum ging, also quasi als würde man die heutige Ascari-Schikane auslassen. Weiß jemand, wie das genau aussah?
R.I.P. Marco Simoncelli
20.01.1987-23.10.2011

Beitrag Montag, 10. September 2012

Beiträge: 58
Ekelstein hat geschrieben:
Mal so eine Frage zu dieser "Vialone"-Kurve. Im Text steht ja, dass es eine Rechtskurve war. Wie war denn damals da der Streckenverlauf? Ich hatte eigentlich gedacht, dass es damals direkt links herum ging, also quasi als würde man die heutige Ascari-Schikane auslassen. Weiß jemand, wie das genau aussah?
Das war früher eine einfache Rechtskurve wie die frühere Tamburello Kurve wo Senna verunglückt. Heute sind nur an beiden stellen Schikanen. :)
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Beitrag Dienstag, 11. September 2012

Beiträge: 0
King123 hat geschrieben:
Ekelstein hat geschrieben:
Mal so eine Frage zu dieser "Vialone"-Kurve. Im Text steht ja, dass es eine Rechtskurve war. Wie war denn damals da der Streckenverlauf? Ich hatte eigentlich gedacht, dass es damals direkt links herum ging, also quasi als würde man die heutige Ascari-Schikane auslassen. Weiß jemand, wie das genau aussah?
Das war früher eine einfache Rechtskurve wie die frühere Tamburello Kurve wo Senna verunglückt. Heute sind nur an beiden stellen Schikanen. :)


Ne Links-Kurve wars, aber sonst stimmts. Die Streckenführung hat sich kaum geändert. Man muß eigenlich nur die Schikanen ausblenden.
In die Curva Grande gings einst mal Vollgas, ohne die Rettifilo. Und auch della Roggia war wesentlich flüssiger.
Und die Variante Ascari war eben nur ein leichter Linksbogen.
Es gab auch mal eine kombinierte Streckenführung mit dem Steilkurven-Oval. Da war eine Runde dann 10 km lang.

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Beitrag Dienstag, 11. September 2012

Beiträge: 58
Luigi Musso

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Karriere

Nur" 2 Fahrer verunglückten in 8 Jahren Formel 1 tödlich. Das ist für die damalige Zeit eine sagenhaft gute Quote, betrachtet man die föllig unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen an den Boliden sowie an den Strecken. Doch diese Zeit war nun vorbei.
Luigi Musso war der erste von 3 Fahrern die 1958 an Rennwochenden ums Leben kamen. Er wurde am 28. Juli 1924 in Rom geboren. Seine ersten profesionellen Renneinsetze hatte Luigi 1952 in der 2,5-l-Sportwagenklasse mit Maserati wo er sich auch gleichzeitig seinen ersten Titel holte.

Erste Testläufe für die Formel 1 bestritt er bereits Ende 1953. 1954 nahm er mit einem privaten Maserati 250F an einigen Formel 1 läufen teil und fuhr beim Großen Preis von Spanien auf den 2. Platz. Den Grand Prix von Pescara, der nicht zum offiziellen Rennkalender gehörte, gewann der Italiener sogar. 1956, nach einem erneuten Meistertitel mit Maserati, wechselte er nun endgültig in die Formel 1 über und bestritt Formel 1, wie auch Sportwagenrennen. Anfangs noch für Maserati, dauerte es nicht lange bis sich Ferrari den schnellen Italiener angelte. Im selben Jahr feierte er schon seinen ersten Sieg beim GP von Argentinien, den er sich aber mit Juan-Manuel Fangio teilen musste. Sein erfolgreichstes Formel 1 Jahr war 1957, wo er mit 16 WM Punkten 3. in der Gesamtwertung wurde. Außerdem gewann er in jenem Jahr den nicht zur Konkurrenz zählenden GP von Marne.

Musso in einem Ferrari in Rouen 1956
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Unfallhergang

Beim Großen Preis des Automobilclubs von Frankreich in Reims 1958, ging Musso vom 2. Platz aus ins Rennen, hinter seinem Teamkollegen Mike Hawthorn, der das Rennen später auch gewann. Im Rennen folgte Musso Hawthorn auf dem Fuße, als sein Ferrari in einer langgezogenen Kurve, nach Start und Ziel, mit ca 200km/h von der Fahrbahn abkam und in einen Graben flog. Sein Auto überschlug sich mehrmals. Dabei wurde Musso selbst aus seinem Sitz geschleudert und blieb schwer verletzt neben der Strecke liegen. Man brachte in sofort in ein Krankenhaus, in dem er noch am selben Tag an seinen schweren Verletzungen erlag. 3 Wochen vor seinem 34. Geburtstag.

Musso zählt ohne zweifel zu den besten Fahrern seiner Zeit. Einzig die Tatsache das er nur sehr schwer mit Druck umgehen konnte, verhinderte das er die ganz großen Erfolge erziehlen konnte. Als Sportwagenpilot beherrschte er in jedem Fall Mitte der 1950er-Jahre die Szene.

Starts: 24
Siege: 1
WM-Punkte: 44
Podestplätze: 7
Beste WM Platzierung: 3. (1957)
Luigi Musso (28.07.1924 - 06.07.1958)
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Beitrag Dienstag, 11. September 2012
0ph 0ph

Beiträge: 1358
Soll Ascari nicht jemandem auf der Strecke ausgewichen sein?

Beitrag Dienstag, 11. September 2012

Beiträge: 58
0ph hat geschrieben:
Soll Ascari nicht jemandem auf der Strecke ausgewichen sein?
Diese Vermutung gibt es auch. Aber diese Vermutung wird am meisten genommen als Ursache.
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Beitrag Dienstag, 11. September 2012

Beiträge: 2951
Ferraristo hat geschrieben:
King123 hat geschrieben:
Ekelstein hat geschrieben:
Mal so eine Frage zu dieser "Vialone"-Kurve. Im Text steht ja, dass es eine Rechtskurve war. Wie war denn damals da der Streckenverlauf? Ich hatte eigentlich gedacht, dass es damals direkt links herum ging, also quasi als würde man die heutige Ascari-Schikane auslassen. Weiß jemand, wie das genau aussah?
Das war früher eine einfache Rechtskurve wie die frühere Tamburello Kurve wo Senna verunglückt. Heute sind nur an beiden stellen Schikanen. :)


Ne Links-Kurve wars, aber sonst stimmts. Die Streckenführung hat sich kaum geändert. Man muß eigenlich nur die Schikanen ausblenden.
In die Curva Grande gings einst mal Vollgas, ohne die Rettifilo. Und auch della Roggia war wesentlich flüssiger.
Und die Variante Ascari war eben nur ein leichter Linksbogen.
Es gab auch mal eine kombinierte Streckenführung mit dem Steilkurven-Oval. Da war eine Runde dann 10 km lang.

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Ah, danke, das klärt die Sache auf. Weil das mit der Linkskurve hatte ich auch so in Erinnerung von der Streckenführung her.
R.I.P. Marco Simoncelli
20.01.1987-23.10.2011

Beitrag Dienstag, 11. September 2012

Beiträge: 58
Peter Collins

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Karriere

Collins war der Sonnyboy der Formel 1 in den 50er Jahren. Doch Collins konnte nicht bloß wegen seinem äußeren punkten. Er galt als eines der größten Talente. Das untermauerte er schon in der damaligen europäischen Formel 3, wo er schon mit 17 Jahren seinen ersten Sieg feiern konnte.

Den Sprung in die Formel 1 schaffte Collins 1952, wo er gemeinsam mit Stirling Moss, bei dem hoffnungslos unterlegenen Team HVM unterschrieb. Die Autos waren an Leistung unterlegen und sehr unzuverlässig. Dennoch schaffte Collins bei Formel 2 Rennen in Sables d`Ollone und auf dem Nürburgring 1953 den 2. Platz. Für die Jahre 1954 und 55 wurde er von Aston Martin in der Sportwagen Serie verpflichtet. Auch hier konnte er ebenfalls einige Siege verbuchen. Unter anderem bei den 9-Stunden-Rennen von Goodwood oder den Sieg bei der RAC Tourist Trophy. Allerdings trat er das eine oder andere mal auch in der Formel 1 an. Z.b. bei Vanwall, BRM und Maserati.

Collins 1949 in Goodwood
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1956 verpflichtete ihn Enzo Ferrari. Dieses Jahr wurde gleichzeitig sein erfolgreichstes, mit 2 Siegen in Reims und in Spa. Ein 3. Sieg in Monza und damit der Titelgewinn für die Saison 1956, war ebenfalls möglich. Doch er schenkte seinen Titel mehr oder weniger Juan Manuel Fangio, der damals sein Teamkollege war und bei diesem Rennen wegen einem gebrochenen Lenkhebels ausfiehl. Der charakterstarke Collins sah Fangio an den Boxen stehen, als dieser zum Reifenwechsel kam. Aus Mitleid und Respeckt vor seinem 45 jährigen Teamkollegen, übergab Collins seinen Wagen. Somit verzichtete der damals 24 jährige auf seinen 1. Titelgewinn und schenkte diesen mehr oder weniger Fangio. Dies rechnete Fangio dem jungen Briten immer hoch an und die Italienischen Fans liebten ihn für diese unglaublich selbstlose Geste.

Hier in seinem Ferrari von 1956 in Spa
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1958 war Collins einer der großen Titelaspiranten, da er 1957 ebenfalls wieder um den Titel gekämpft hatte, diesen aber wieder gegen Fangio, mit seinem überlegenem Maserati 250F, verlor. Der Sieg bei seinem Heimrennen in Silverstone, untermauerte diese Annahme.

Unfallhergang

Beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring 2 Wochen später, kämpfte er gegen Brooks Vanwall, in Führung liegend, energisch um den 1. Platz. Als Collins in einer Rechtskurve Ausgang der „Pflanzgarten“-Senke die Kontrolle verlor, und sich mit seinem Ferrari überschlug und einer Böschung hinunter krachte. Dabei wurde der Brite aus seinem Wagen geschleudert und kollidierte ausgerechnet mit dem einzigen Baum weit und breit. Collins wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus nach Bonn geflogen, wo er in der darauffolgenden Nacht aufgrund schwerster Kopfverletzungen verstarb. Der Tod Peter Collins traf die Formel 1 Welt fast noch schwerer wie der von Luigi Musso 2 Rennnen zuvor, der ebenfalls sein Teamkollege war. Collins war im ganzen Fahrerlager sehr beliebt. Mike Hawthorn traf der Verlust besonders hart, weil Collins sein bester Freund war. Er kam über diesen Verlust nie hinweg.

Peter Collins wurde ähnliches Talent wie Stirling Moss nachgesagt. Er wurde 26 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau Louise King.

Hier bei seinem letzten Sieg in Silverstone 1958
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Starts: 32
Siege: 3
WM Punkte: 47
Podestplätze: 8
Beste WM Platzierung: 3. Rang (1956)

Peter Collins (06.11.1931 - 03.08.1958)
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Beitrag Mittwoch, 12. September 2012

Beiträge: 45834
Peter Collins, der beste Nr.2-Fahrer ever oder? Hat sogar auf den Titel verzichtet...

Beitrag Mittwoch, 12. September 2012

Beiträge: 58
MichaelZ hat geschrieben:
Peter Collins, der beste Nr.2-Fahrer ever oder? Hat sogar auf den Titel verzichtet...
Ja, er gehört zu den besten F1 Fahrern aller Zeiten :)
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Beitrag Mittwoch, 12. September 2012

Beiträge: 58
Stuart Lewis-Evans
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Karriere


Stuart war von den 3 verunglückten Fahrern 1958, der mit den wenigsten erfolgen. Was aber nicht automatisch für sein Talent und Können zählt. Evans wurde am 20. April 1930 in Luton geboren. Seine Rennfahrerkarriere begann der Sohn eines Garagenbesitzers, wie viele andere auch in der 500 cm³ Klasse. Dort fuhr er sogar gemeinsam mit seinem Vater Rennen.

1956 wurden dann die Formel 1 auf ihn aufmerksam. 1957 ging er für das Connaught Team an den Start und fuhr ein nicht zur WM zählendes Rennen auf dem Goodwood Circuit, das er auf Anhieb gewinnen konnte. Seinen ersten Regulären WM Einsatz hatte er in Monaco, wo er auf Anhieb den 4. Platz erziehlte. Daraufhin nahm ihn Ferrari unter Vertrag. Er nahm beim 24h Rennen von Le Mans teil, und kam als 5. ins Ziel. Er wechselte wieder das Team. Jetzt ging er für das britische Vanwall Team an den Start, mit dem er seine größten Erfolge einfuhr.

Seine 1. Pole Position holte sich Stuart beim GP von Italien in Monza, schied aber wegen Motorschadens im Rennen aus. 1958 trug er außerdem dazu bei, das Vanwall den 1. Konstrukteurstitel holen konnte, der in diesem Jahr das erste mal verliehen wurde in der Formel 1. Seine 2. Pole Position holte sich Stuart in Zandvoort. Doch auch diesmal verhinderte ein Motorschaden eine gute Platzierung. 2 mal kam Evans 1958 aufs Treppchen. Mit zwei 3. plätzen in Spa und Portugal, holte er sein bestes WM Resultat.

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Hier beim Rennen in Spa 1957. Ein Jahr später wurde er hier 3.

Unfallhergang

Das letzte Rennnen des Jahres, der GP von Marokko in Casablanca. Evans fuhr sich einen sehr guten 3. Startplatz heraus in der Qualifikation. Doch wieder hatte sein Vanwall einen Motorschaden. Doch diesmal war alles anders. In der 42. Runde fing sein Wagen Feuer, aufgrund des Kapitalen Motorschadens. Evans fuhr seinen Wagen an den Streckenrand in den Sand, wo dieser föllig in Flammen aufging. Zwar konnte sich Evans aus seinem Monosposto (ist ein einsitziger, offener Rennwagen mit freistehenden Rädern) befreien, hatte aber inzwischen schwere Verbrennungen erlitten. Zusätzlich erlitt Stuart noch einen Schock, der dazu führte das sich Evans nicht von den Feuerwehrleuten helfen ließ die ihn löschen wollten, sondern einfach davon rannte. Dennoch waren seine Verletzungen nicht lebensbedrohlich.

Allerdings war die Erstversorung mieserabel. Nicht steriele Decken und Verbandszeug, führten zu einer Verschlimmerungung der Brandwunden. Und erst am nächsten Tag wurde Evans mit einem Flugzeug nach England geflogen. Gemeinsam mit dem gerade frisch gekröhnten Weltmeister Mike Hawthorn. Erst jetzt kam Evans in ein Krankenhaus in East Grinstead, Sussex. Doch aufgrund der schlechten Erstversorgung, erlag Evans weitere 5 Tage später an seinen Verletzungen. Er wurde 28 Jahre alt.

Somit war Stuart Lewis-Evans der 3. Fahrer der innerhalb der Saison 1958 starb. Selbst für die damalige Zeit ein großer Schock, da in den 8 Jahren zuvor, in der die Formel 1 bestand, "nur" 2 Fahrer bei Rennen ums Leben kamen. Der Tod von Evans jedoch war unnötig gewesen. Sein Team Vanwall zog daraus Konsequenzen und zog sich sofort aus dem Formel 1 Sport zurück.

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Starts: 14
WM Punkte: 16
Pole Positions: 2
Podestplätze: 2 (3. Platz)
Beste WM Platzierung: 9. (1958)
Stuart Lewis-Evans (20.04.1930 - 25.10.1958)
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Beitrag Donnerstag, 13. September 2012

Beiträge: 45834
Übrigens: Der Mann, der dafür sorgte, dass diese Liste nicht noch viel länger ist, ist verstorben: Prof. Sid Watkins.

Beitrag Donnerstag, 13. September 2012

Beiträge: 58
Ja, eben gelesen.
Traurig, das er tot ist. :(
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Beitrag Donnerstag, 13. September 2012

Beiträge: 58
Harry Schell

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Karriere


Nach dem bis dato schrecklichsten Formel 1 Jahr 1958 mit 3 toten, folgte ein Jahr ohne verunglückte Rennfahrer. Das Jahr 1960 jedoch stand wieder ganz im Zeichen der tödlichen Unfälle. Harry Schell sollte den Anfang machen. Er wurde am 29. Juni 1921 in Paris geboren und war einer der erfahrensten Formel 1 Piloten. Seine Eltern waren US Amerikaner, die in den 30er Jahren Rennen fuhren. So kam auch der junge Harry zu dieser Leidenschaft. Sein Renndebüt gab Schell 1940 beim 500-Meilen-Rennen von Indianapolis. Nach dem Krieg, in dem er als US-Luftwaffen Soldat diente, trat er zunächst in der Formel 2 an.
Doch bald darauf kam er in die neue Rennserie Formel 1. Sein erster Wagen war ein Cooper-JAP. Damit war Schell zugleich der erste, der mit einem Wagen mit Mittelmotor an den Start ging.

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Schells erster Formel 1 Bolide, der Cooper-JAP

Allerdings waren die Jahre bis 1955, die er unter anderem auf Maserati, Gordini und Ferrari bestritt, eher mittelmäßig. 1955 erfolgte der Wechsel zu Vanwall. Jetzt erst konnte sich Schell seine ersten Punkte beim GP von Belgien 1956 holen, wo er 4. wurde. Vanwall machte in dieser Zeit auf sich aufmerksam, weil sie eine sehr hohe Topspeed besaßen. Im Jahre 1957 wurde er dann Teamkollege von Juan Manuel Fangio auf Maserati. In diesem Jahr schaffte er bis dato seine beste Platzierung. Er wurde beim GP von Pescara 3. Dieses Resultat toppte er 1 Jahr später, bei dem inzwischen unter Vertrag stehenden BRM Werksteam. Beim GP der Niederlande 1958 fuhr Schell sein bestes Resultat ein und wurde hinter Stirling Moss 2.

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Schell in seinem Maserati von 1957

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Hier in seinem BRM aus dem Jahre 1959

Unfallhergang

Schell trat wie die meisten anderen Formel 1 Rennfahrere auch in der Sportwagenserie an. Ein großer Sieg gelang ihm jedoch nie. Dennoch ließen etliche Podestplätze sein Talent erkennen. 1959, nach 2 recht erfolgreichen Jahren mit BRM, wechselte Schell zum Cooper-Rennstall. Am 30. Mai 1960 trainierte Schell für ein nicht zur WM zählendes Rennen in Silverstone. Schell verlor auf der Regennassen Fahrbahn vor der Abbey-Kurve die Kontrolle über seinen Cooper, geriet unter die Streckenbegrenzung, wobei Schell bei der darauffolgenden Kollision mit einem Zaun getötet wurde. Schell war mit 56 GP Starts der erfahrenste Fahrer der bis dato verunglückten Formel 1 Piloten. Er fuhr 10 Jahre, von 1950 - 1960 für 13 verschiedene Teams. Er wurde 38 Jahre alt.

Starts: 56
WM-Punkte: 32
Podestplätze: 2 (2.Platz)
Beste WM-Platzierung: 6. (1958)

Harry Schell (29.06.1921 - 13.05.1960)
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Beitrag Donnerstag, 13. September 2012

Beiträge: 945
noch eine Ergänzung zum Unfall von Charles de Tornaco:

Während der Fahrt auf der nördlichen Gerade, die parallel zur Via Emila führt, war Tornacos gelber Ferrari mit relativ niedriger Geschwindigkeit von der Straße angekommen. Er durchquerte den Streifen neben der Strecke, wobei sich möglicherweise ein Vorderrad in einer Furche verfing und sich überschlug. Dabei wurde er aus dem Auto geschleudert und vom eigenen Fahrzeug getroffen. Er erlitt einen Schädelbruch, Nacken und innere Verletzungen und starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Augenzeugen berichteten, dass sich Tornaco nach den hinter ihm fahrenden Connaught-Wagen von Salvadori und Claes schaute und deshalb die Herrschaft über seinen Wagen verlor. Gerüchte sprachen auch von einem plötzlichen Schwächeanfall.

Beitrag Donnerstag, 13. September 2012

Beiträge: 58
Bleimula66 hat geschrieben:
noch eine Ergänzung zum Unfall von Charles de Tornaco:

Während der Fahrt auf der nördlichen Gerade, die parallel zur Via Emila führt, war Tornacos gelber Ferrari mit relativ niedriger Geschwindigkeit von der Straße angekommen. Er durchquerte den Streifen neben der Strecke, wobei sich möglicherweise ein Vorderrad in einer Furche verfing und sich überschlug. Dabei wurde er aus dem Auto geschleudert und vom eigenen Fahrzeug getroffen. Er erlitt einen Schädelbruch, Nacken und innere Verletzungen und starb auf dem Weg ins Krankenhaus.
Augenzeugen berichteten, dass sich Tornaco nach den hinter ihm fahrenden Connaught-Wagen von Salvadori und Claes schaute und deshalb die Herrschaft über seinen Wagen verlor. Gerüchte sprachen auch von einem plötzlichen Schwächeanfall.
Danke für die Ergänzung :)
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Beitrag Freitag, 14. September 2012

Beiträge: 58
Chris Bristow

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Karriere

Chris Bristow war ein aufstrebender und junger Rennfahrer. Er wurde am 2. Dezember 1937 in London geboren. 1956 begann er, mit finanzieller Unterstützung seines Vaters, seine Rennsportkarriere. Bristow nahm an diversen Rennserien in Großbritannien teil. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Er fuhr für MG und Cooper und konnte das eine oder andere Rennen für sich entscheiden. Als er zum Elva Team wechselte, wurde British Racing Partnership (BRP) auf ihn aufmerksam, denn die Elva Wagen waren unheimlich schwer zu fahren. Doch dank seines talents, konnte Bristow auf sich aufmerksam machen. 1959 fuhr er bei der John Day Trophy unter anderem gegen solche namen wie Jack Brabham, Roy Salvadori und Bruce McLaren. Doch keiner von ihnen konnte dem jungen Brisow das Wasser reichen. Somit gewann er diese Trophy.

Das war auch der Grund wieso sein rascher Aufstieg weiter vortgesetzt wurde und er noch im selben Jahr bei seinem Heimrennen in Silverstone depütierte. Das Jahr 1960 begann tragisch, als der erfahrene Nr.1 Fahrer Harry Schell beim Training zur International Trophy tödlich verunglückte. Damit wurde Bristow Nr.1 Fahrer bei BRP.

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Hier Bristow in seinem Cooper bei seinem letzten Rennen in Spa 1960.


Unfallhergang

Nach einem mäßigen Saisonauftakt ohne punkten, reißte der Formel 1 Zirkus zum 5. WM lauf zum Circuit de Spa-Francorchamps. Dieses Rennen sollte bis dato zum schwärzesten Wochende in die Formel 1 Geschichte eingehen, und zählt auch heute noch zu den schlimmsten Rennen aller zeiten. Bei einem Trainingsunfall wurde Stirling Moss schwer verletzt. Ein weiterer Trainingsunfall beendete gar die Karriere von Michael Taylor. Im Rennen kämpfte Bristow gegen den gefürchteten Belgier Willy Mairesse. Dieser war bekannt für seine harte und unverantwortungsvolle Fahrweise. Rainer Schlegelmilch sagte einmal: „Willy Mairesse beging Selbstmord auf Raten. Seine Starts waren immer wie ein Aufbruch in die Hölle.“

Außgerechnet gegen diesen kämpfte Bristow um den 3. Platz. In der 20. Runde verlor Bristow in der tückisch abfallenden Burnenville-Rechtskurve die Kontrolle über seinem Cooper. Sein Wagen schoss unter eine Streckenbegrenzung, die ihm, durch den Aufprall, seinen Kopf vom Leibe riss. Andere Fahrer hatten den unerfahrenene Bristow, vor dem waghalsigen Belgier gewarnt. Doch dieser nahm den rat nicht an. Nur 5 Runden später kam auch sein Landsmann Alan Stacey bei einem Unfall ums Leben. Jim Clark war ein trauriges beispiel für den grauenhaften Tod von Bristow. Als Clark an der Unfallstelle vorbei fuhr, bemerkte dieser Blutspritze auf seinem Lotus, die von Bristow stammten. Clark selbst: „Es war furchtbar. Ich überlegte, an den Boxen anzuhalten und mit dem Rennsport Schluss zu machen.“

Chris Bristow wurde von vielen Journalisten als kommender Weltmeister angesehen. Er hatte jedoch nie Zeit diese Vermutung zu beweisen. Er wurde geradeinmal 22 Jahre alt.

Starts: 4

Chris Bristow (02.12.1937 - 19.06.1960)
Rennsport ist Geschwindigkeit !!!

Beitrag Sonntag, 16. September 2012

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Alan Stacey

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Karriere

Stacey wurde am 29. August 1933 in Broomfield, Essex geboren. Sehr früh zeigte sich das Interesse und vor allem auch das Talent, für den Rennsport. Jedoch brachte er keine idealen körperlichen Voraussetzungen dafür mit. Von Geburt an hatte Stacey 2 unterschiedlich lange Beine. Was aber noch viel schlimmer war, war die Tatsache das er im Alter von 17 jahren einen schlimmen Motoradunfall hatte, wobei er sein unteres rechtes Bein verlor und ab da eine Protese tragen musste. Doch all das hielt den jungen Briten nicht davon ab es dennoch mit dem Rennsport zu versuchen. Im Jahre 1955 hatte Stacey seinen ersten professionellen Rennsporteinsatz, bei einem Sportwagenrennen, in einem Lotus 11. Dieser hatte einen Handgaszug, ähnlich wie bei Motorrädern. So konnte Stacey Gas geben.

Stacey gewann trotz seiner Behinderung einige Rennen im Sportwagensegment. 1958 war es dann soweit. Colin Chapman stellte Stacey einen umgebauten Lotus zur verfügung, mit dem er bei seinem Heim Gran Prix in Silverstone debütierte. Die großen Erfolge blieben hier jedoch aus. Stacey tat sich in der Formel 1 schwer. Es war seinem sehr guten Wagen zu verdanken, das er das eine oder andere Rennen gut beenden konnte. Dennoch kam er nie in die Punkteränge.

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Hier in seinem Lotus von 1959

Unfallhergang

Sein letztes Rennen fuhr Stacey bei dem bis dato schlimmsten Rennwochenende in der Formel 1 Geschichte, in Spa. Im Training wurde sein Teamkollege Stirling Moss bei einem Unfall schwer verletzt. Bei einem weiteren Training, beendete ein weiterer schwerer Unfall die Rennkarriere von Michael Taylor. Im Rennen dann kam sein junger Landsmann Chris Bristow bei einem Unfall ums Leben. Dieser Unfall war besonders schrecklich, weil ihm bei dem Aufprall dessen Kopf abgerissen wurde.

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Stacey in Spa 1960. Kur vor seinem tragischen Unfall.

Nur 5 Runden später krachte ein Vogel bei ca. 200km/h gegen den Kopf von Stacey. Dabei wurde sein Visier durchschlagen und Staceyes Lotus 18 schoss führerlos auf einem Erdwall zu. Bei dessen Aufprall ging sein Wagen in Flammen auf und wurde die Böschung hinauf geschleudert und blieb einige Meter neben der Strecke in einem Feld liegen. Stacey wurde jedoch schon bei dem Aufprall aus seinem Lotus geschleudert. Die Verletzungen waren jedoch zu groß und Stacey verstarb nur wenige Minuten nach diesem unglücklichen Unfall. Er wurde 26 Jahre alt.

2 schwer verletzte und 2 verstorbene Briten. Es war nicht das Wochenden der Englischen Rennfahrer. Alan Stacey hatte sicher nicht das Talent eines Chris Bristow, der bei allen schon als der kommender Superstar galt. Dennoch war es bemerkenswert was Stacey für Rennen fuhr, trotz seines Handicaps. Der 5. WM Lauf der Saison 1960 sollte als die bis dato größte Tragödie in die Formel 1 Geschichte eingehen und zählt noch heute zu den schwärzesten Rennwochenenden.

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Starts: 7

Alan Stacey (29.08.1933 - 19.06.1960)
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