Wolfgang Graf Berghe von TripsKarriereWolfgang Alexander Albert Eduard Maximilian Reichsgraf Berghe von Trips wurde am 4. Mai 1928 in Köln geboren. Von Trips gehörte zu einem der ältesten Adelsgeschlechtern in Deutschland. Für die Deutschen war es erfrischend, das man in der Welt endlich wieder positiev auffiehl. Humorvoll, attraktiv und schnell. Bei den Frauen sehr beliebt. Von Trips war das genaue gegenteil des deutschen, wie er in der Welt bekannt war. Doch leider schrieb von Trips nicht nur positive Geschichte.
Der Graf begann seine Motorsportlaufbahn 1953 als „Axel Linther“. Diesen Decknamen wählte er, um seine Eltern nicht zu ängstigen. Schließlich sollte er in deren Sinne später einmal der Schlossherr zu Burg Hemmersbach in Horrem werden, wo er aufgewachsen war. In seinem ersten Jahr ging von Trips für Porsche an den Start und gewann gleich zahlreiche Rennen. Ein Jahr später war er schon deutscher Meister. 1955 griff Mercedes zu und steckte von Trips in einen 300 SLR, mit dem er in diesem Jahr Sportwagenrennen fuhr. Hätte sich Mercedes 1955, nach 2 WM Titeln in folge, nicht aus der Formel 1 zurückgezogen, so währe von Trips für die Stuttgarte an den Start gegangen. Stattdessen musste sich der siegeshungrige Adelsmann noch etwas gedulden. Allzulange musste der Deutsche jedoch nicht warten, denn nicht nur deutsche Automobilhersteller wussten das Talent des von Trips zu schätzen. Ferrari bot ihm einen Vertrag an. Beim Grand Prix von Italien 1956 in Monza sollte er zum Einsatz kommen. Doch im Abschlusstraining hatte er mit seinem Lancia-Ferrari D50 einen schweren Unfall und brach sich einen Arm. Somit verschob sich sein Debüt auf den Grand Prix von Argentinien in Buenos Aires 1957. Schon beim 3. WM lauf in Monza wurde von Trips hinter Stirling Moss und Juan Manuel Fangio sensationeller dritter. Allerdings mit 2 Runden Rückstand auf den Sieger.
Von Trips bei seinem 2. Formel 1 Grand Prix 1957 in MonacoDas Jahr 1958 verlief weniger gut für von Trips. In 6 Rennen sprangen nur 9 WM Punkte für Ferrari heraus. Zudem hatte von Trips in Monza, wo er ein Jahr zuvor noch 3. war, in der Lesmo-Kurve wiedereinmal einen Unfall. Diesmal mit dem BRM von Harry Schell. Schon längst hatte der Deutsche den Ruf eines "crash piloten" weg. Die zahlreichen Unfälle führten dazu, das Enzo Ferrari ihn aus der Formel 1 heraus nahm und ihn zu den Sportwagen steckte. Um trotzdem weiter Formel 1 fahren zu können, ging er 1959 wieder für Porsche an den Start.
Hier bei Sportwageneinsätzen für Porsche, mit dem er 1958 die Europa-Bergmeisterschaft gewinnen konnte.
Allerdings lief die Saison weniger gut. Weitere Unfälle und Probleme mit Porsche, verhinderten ein gutes Abschneiden des Deutschen. Doch 1960 fuhr von Trips fast die ganze Saison wieder für Ferrari und wurde aufgrund einiger guter Platzierungen in der Endabrechnung 7. Doch sein Jahr sollte erst noch kommen.
Zahlreiche Reglementänderungen, u.a. die Senkung des hubraumes auf 1.5 liter, führten dazu das Ferrari 1961 das beste Auto hatte. Jetzt schlug die Stunde des deutschen. Beim 2. WM lauf, beim GP der Niederlande in Zandvoort, konnte sich der Deutsche seinen ersten Sieg holen, vor seinem ärgsten rivalen und teamkollegen Phil Hill und dem dritten Jim Clark.
Seinen 2. Sieg konnte von Trips beim GP von Großbritannien in Aintree holen. Zusätzlich holte sich von Trips 2 zweite Plätze auf dem Nürburgring und in Spa. Damit führte der Deutsche haushoch die WM an. In Monza hätte von Trips nur 3. werden müssen um die WM zu gewinnen. Doch stattdessen folgte das tragischste Formel 1 Rennen aller zeiten.
Die beiden wunderschönen Ferraris von Hill und Berghe von Trips 1961Hier bei seinem 2. und letzten Sieg beim GP von Großbritannien – AintreeUnfallhergangEs lasstete ein enormer Druck auf den Schultern des deutschen. In seiner Heimat wurde er als Held gefeiert und zierte zahlreiche Titelblätter von Magazienen. Die Deutschen sehnten sich nach positiven erfolgen in der Welt. Und ausgerechnet in Monza konnte von Trips Weltmeister werden, für sich und für Ferrari. Der Adelsmann parkte seinen Ferrari auf der Pole Postion. Doch im Rennen viel von Trips beim Start auf den 6. Platz zurück. In der 2. Runde lag der Graf auf Platz 5 und das Feld bewegte sich auf die gefürchtete Parabolica-Kurve zu. Von Trips wollte auf die Ideallienie überwechseln und berührte dabei das rechte Vorderrad von Jim Clarks Lotus, der zum überholen angesetzt hatte. Durch diesen Stoß kam der Ferrari ins schleudern und schoss nach links die Böschung hinauf. Wie ein Torpedo bohrte sich der Bolide durch die dünne Drahtabzäunung und riss 15 Zuschauer in den Tod. 60 weitere wurden verletzt. Auch der Lotus von Clark raste die Böschung hinauf, überschlug sich aber nicht. Doch der Ferrari des Grafen schoss fast senkrecht in die Zuschauermassen. Der Wagen überschlug sich mehrmals. Doch schon beim ersten Überschlag, wurde von Trips aus seinem Wagen geschleudert und brach sich dabei das Genick. Er war sofort Tod.
Dieses Rennen ging als „schwarze Stunde der Formel 1“ in die Geschichte ein und ist die größte Tragödie die die Formel 1 je gesehen hat. Berghe von Trips sagte einmal: Sollte ich jemals in einen Unfall verwickelt werden, bei denen Zuschauer sterben, möchte ich lieber auch Tod sein.
Mit 1 Punkt Rückstand wurde Berghe von Trips Vize-Weltmeister und damit der bis dato beste Deutsche in der Formel 1. 30 Jahre sollten vergehen bis ein deutscher an die Leistungen des grafen anknüpfen und ihn haushoch übertreffen sollte. Zufälligerweise aus der selben Heimatstadt Kerpen. Doch nicht nur seine Leistung auf der Strecke machte ihn für Deutschland wertvoll. Er war es der den Kartsport nach Deutschland brachte und engagierte sich zusätzlich für den Bau von Go-Kart Rennstrecken überall im Land. Unter anderem war er für das errichten der Rennstrecke in Kerpen mit verantwortlich. Von Trips ermöglichte es erst, das solche Naturtalente, wie Stefan Bellof oder Michael Schumacher, professionell gefördert werden konnten im Rennsport. Zweifelsohne ein Mann der Polarisiert. Im positiven, wie auch leider im negativen sinne. Wolfgang Graf Berghe von Trips wurde 33 Jahre alt.
Starts: 27
Siege: 2
Pole Positions: 1
WM Punkte: 56
Podestplätze: 6
Beste WM Platzierung: Vize-Weltmeister (1961)
Wolfgang Alexander Albert Eduard Maximilian Reichsgraf Berghe von Trips (04.05.1928 - 10.09.1961)