Bleimula66 hat geschrieben:
Mit Kamui Kobayashi holte sich erstmals seit dem Australien-GP 1989 (Saturo Nakajima im Lotus-Judd) ein Japaner die schnellste Runde.
Er ist zugleich der dritte Japaner mit der schnellsten Runde.
Der erste war Masahiro Hashemi im Kojima 1976 beim Heimrennen. Allerdings wird diese schnellste Runde stark angezweifelt.
Zu den Japanern habe ich was für meine Seite geschrieben heute morgen
Hier im Pressezentrum von Hockenheim (im Rahmen des Jim Clark Revival mit vielen historischen Rennserien) können wir uns nicht auf einen Siegertipp für den China GP entscheiden. Lewis Hamilton? Jenson Button? Kimi Räikkönen? Oder doch die Sensation durch Kamui Kobayashi?
Passend zur historischen Veranstaltung hier mal ein kleiner Ausflug in die Geschichte der Formel-1. Keine Frage: Ein Sieg des Überhol-Genies Kamui Kobayashi wäre die größte japanische Sternstunde in der Formel-1. Aber es gab durchaus schon einige – und das obschon die Japaner als Harakiri-Rennfahrer in Verruf geraten sind. Yuji Ide wurde nach dem Imola GP 2006, als er Christijan Albers in einen Überschlag schickte, vom Automobilweltverband FIA aus der Formel-1 verbannt. Getreu dem Motto in der Erinnerung wird alles besser gilt Ukyo Katayama heute als einer der Fahrer, der am meisten Unterhaltungswert geboten hatte. Katayama fuhr einige Jahre für Tyrrell, als das Traditionsteam von Yamaha-Motoren ausgestattet wurde.
Aber es gibt wirklich Sternstunden aus dem Land der aufgehenden Sonne. Die Rennkultur in Japan hat für Rennfahrer aus vielen Ländern einen besonderen Reiz. Deswegen sind Japaner in der Formel-1 auch beliebt. Zu sehr soll die Liebe aber 1976 beim ersten Japan GP überhaupt gewesen sein. In der offiziellen Statistik wird der japanische Lokalmatador Masahiro Hasemi als Fahrer mit der Schnellsten Rennrunde geführt – und das mit einem japanischen Boliden: Einem Kojima Ford. Es war die Zeit, in der es noch bei bestimmten Rennen Lokalmatadoren als Gastfahrer, teilweise eben sogar mit Eigenbauten gegeben hat. Das war in Südafrika der Fall, aber eben auch in Japan. Die Schnellste Rennrunde war die erste japanische Sternstunde, wenn sie denn auch wirklich passiert ist. Bis heute haben Historiker Zweifel daran, dass die offiziellen Angaben auch wirklich stimmen.
Den nächsten japanischen Höhepunkt gab es wieder zu Hause in Japan, 1990. Damals raste mit Aguri Suzuki der erste Japaner auf das F1-Treppchen. Es war das Rennen, über das immer wieder berichtet wird: Wenn es nämlich um die angekündigte Kollision in der ersten Kurve zwischen Alain Prost und Ayrton Senna geht, die Senna zum Weltmeister machte. Nachdem auch die beiden Teamkollegen der beiden, Nigel Mansell beziehungsweise Gerhard Berger ausgeschieden sind, war der Weg frei für einen Benetton-Doppelsieg durch die beiden Brasilianer Nelson Piquet und Roberto Moreno. Gefeiert wurde aber vor allem der Drittplatzierte: Suzuki in einem Lola Lamborghini des Larrousse-Teams – die Sensation schlechthin damals.
Der bisher erfolgreichste Japaner war Takuma Sato. 2004 war BAR das stärkste Team nach dem dominierenden Ferrari-Team. Sato fuhr bei BAR allerdings im Schatten von Jenson Button. Doch beim USA GP war er richtig stark: Erst mit der Qualifikation für die erste Startreihe, dann der dritte Platz im Rennen. Damit ist Sato, der letztes Jahr in der IndyCar zwei Pole-Positions holen konnte und aktuell einen Dallara Honda für Rahal Letterman Lanigan fährt, der zweite und Japaner neben Suzuki, der bei einer F1-Siegesfeier teilnehmen durfte. Zumindest das ist für Kobayashi heute durchaus möglich.
Lag ich wohl daneben