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Verhalten der Eurosport Kommentatoren Imola 1994

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

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Ich habe mir gestern nochmal die beiden Qualifyings von Imola 1994 angesehen. Damals zeigte ja nur Eurosport in Deutschland die freien Trainings und Qualifikationen, während der RTL nur das Rennen übertrug.
Die Eurosport Kommentatoren damals waren John Watson und Allard Kalff.
Mir fiel besonders Allard Kalff etwas negativ auf, da er irgendwie total unsensibel kommentierte, während man die Bergung Ratzenbergers aus dem total zerstörten Simtek sah.
Statt auf die eindeutig in Großaufnahme gezeigten Wiederbelebungsversuche mitsamt Herzmassage einzugehen, zog es Allard Kalff vor, dauernd davon zu reden, ob man jetzt nach Paris zurückgeben soll, wegen einer Werbepause. Er wirkte total mit dieser Situation überfordert, wobei John Watson ein wenig besser drauf war, aber auch nicht wirklich überzeugte.
Da wird ein lebloser Körper aus dem Wrack gehoben und man hat nichts besseres zu tun, als auf die momentanen Zeiten und Abstände aufmerksam zu machen. Und dann äußert sich Allard Kalff noch dazu, dass er hofft, dass das Training bald wiedereröffnet wird.
War man durch die jahrelang glimpflich verlaufenden Crashs so weit abgestumpft, dass man gar nicht mehr mit dem Schlimmsten rechnete?

Man muss aber trotzdem sagen, dass diese beiden um Welten besser und kompetenter kommentierten, als es je bei RTL (auch heute nicht) der Fall war. Ich denke nur Murray Walker und James Hunt waren noch besser.
Zuletzt geändert von rastan82 am Donnerstag, 08. Januar 2009, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Donnerstag, 08. Januar 2009
0ph 0ph

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Wie du es bereits angedeutet hast, waren die 2 denke ich einfach mit der Situation überfordert. Seit über 10 Jahren war ja niemand mehr bei einem F1-Event verstorben.

Beitrag Donnerstag, 08. Januar 2009

Beiträge: 197
Da muss man selbst mal an isch denken: Wie würde man in som einer Situation reagieren, wenn da einer offentsichtlich tod aus de Auto geborgen wird? Und man ist vor einem Millionen Publikum aktiv? Man steht in so einem Moment total unter Schock, weiß nicht, was man nun machen soll, und greift zum kleinsten Strohhalm, der einem zur Verfügung steht. Diese Reaktionen sind vollkommen nachvollziehbar. Mit Sicherheit haben die beiden im Nachhinein auch gedacht: Was haben wir da für einen Käse abgeliefert...
Heute kann es solche Situationen nicht mehr geben. Einfach aus dem Grund, da die TV-Kameras von einer Unfallstelle(siehe Kubica in Kanada 2007 oder Kovalainen Barcelona 2008) wegblenden und was anderes zeigen.

Beitrag Donnerstag, 08. Januar 2009

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DanielZerres hat geschrieben:
Da muss man selbst mal an isch denken: Wie würde man in som einer Situation reagieren, wenn da einer offentsichtlich tod aus de Auto geborgen wird? Und man ist vor einem Millionen Publikum aktiv? Man steht in so einem Moment total unter Schock, weiß nicht, was man nun machen soll, und greift zum kleinsten Strohhalm, der einem zur Verfügung steht. Diese Reaktionen sind vollkommen nachvollziehbar. Mit Sicherheit haben die beiden im Nachhinein auch gedacht: Was haben wir da für einen Käse abgeliefert...
Heute kann es solche Situationen nicht mehr geben. Einfach aus dem Grund, da die TV-Kameras von einer Unfallstelle(siehe Kubica in Kanada 2007 oder Kovalainen Barcelona 2008) wegblenden und was anderes zeigen.


Ja, damals hat man noch gnadenlos in Großbildformat auf die Unfallstelle gehalten. Das hat sich danach deutlich gebessert. Ich kann mich gut an die Bergung Schumachers in Silverstone 1999 erinnern, als man sofort, nachdem man ihn aus dem Auto holte, ihn mit einem großen Tuch vor den neugierigen Blicken der Zuschauer und Kameras schützte.
Obwohl... in Spa 2001 blieb die Kamera auch ziemlich lang bei den Rettungsarbeiten von Burti drauf. Und da war ich mir sogar relativ sicher, dass wir nach 1994 wieder einen Toten in der Formel 1 haben. Was war ich erleichtert, als das nicht der Fall war.

Beitrag Donnerstag, 08. Januar 2009

Beiträge: 4399
Die Situation in Imola dürfte von den genannten Sprechern wohl nur Murray Walker eingermassen gemeistert haben.
Man darf nicht Vergessen John Watson und James Hunt sind ehemalige Fahrer die über Jahre bei solchen Vorfällen abschalten mussten und das gesamte Geschehnis, ausblenden mussten. Jeder Fahrer aus Ihrer Zeit wusste genau es kann Ihn selber jeden Moment treffen, wenn einer durch einen solchen Vorfall zu Denken began musste er aufhören, weil das dann im Hinterkopf eigemeiselt blieb.
Es mag hart klingen, aber wieviele Dinge passieren gerade heute (denke nicht einmal nur an Palästina) und wer macht sich dabei gedanken.
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Beitrag Donnerstag, 08. Januar 2009

Beiträge: 197
Ich fands bei den Bergungsarbeiten von Burtis Unfall noch am besten. Da hat man nioch den Abtransport gezeigt; Unwissenheit gab es nicht, was denn jetzt genau pssierete. Ein Ticken weniger Bilder von der bergung wäre noch gut gewesen. Was man von den Bergungen bei Kubica und Kovaklainen sah, war dann auch schon zu wenig...

Beitrag Donnerstag, 08. Januar 2009

Beiträge: 285
bschenker hat geschrieben:
Die Situation in Imola dürfte von den genannten Sprechern wohl nur Murray Walker eingermassen gemeistert haben.
Man darf nicht Vergessen John Watson und James Hunt sind ehemalige Fahrer die über Jahre bei solchen Vorfällen abschalten mussten und das gesamte Geschehnis, ausblenden mussten. Jeder Fahrer aus Ihrer Zeit wusste genau es kann Ihn selber jeden Moment treffen, wenn einer durch einen solchen Vorfall zu Denken began musste er aufhören, weil das dann im Hinterkopf eigemeiselt blieb.
Es mag hart klingen, aber wieviele Dinge passieren gerade heute (denke nicht einmal nur an Palästina) und wer macht sich dabei gedanken.
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Damals war doch Jonathan Palmer, ehemaliger F1-Fahrer u.a. für Tyrrell, als Co-Kommentator für die BBC, neben Murray Walker, angestellt.
Hab mal auf YouTube die BBC-Version des Rennens gesehen und da fiel mir Jonathan Palmer auch etwas unglücklich auf - auf ähnliche Art und Weise wie Allard Kalff. Ich habe den Eindruck, als wenn besonders ehemalige Fahrer sich besonders schwer mit dieser Situation getan haben.

Beitrag Donnerstag, 08. Januar 2009

Beiträge: 4399
Eben das ist es, eine Situation die man Ignorieren musste, aber vermutlich auch für einen Professionisten wie Murray schwer zu interpretieren ist, stellt eine Person vor ausser ordentlichen Probleme.

Ich glaube das Allard Kalff, vielleicht auf etwas unglückliche Art, genau das wollte was richtig gewessen währe, nähmlich das die Regie ausblendet.
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