Veränderte Namen von Motoren

2007 will Midland eventuell Cosworth Motoren unter dem Namen Spyker einsetzen. Ich möchte in diesem Thread gerne alle Motorenhersteller sammeln, die Motoren bei Teams unter anderen Namen eingesetzt haben. Zum einen oder anderen kommen dann noch ein paar mehr Infos. Ich beginne mal:

- Hinter Acer (2001 bei Prost) steckte Ferrari
- Asiatech (2001 bei Arrows und 2002 bei Minardi) waren alte Peugeot Motoren von 2000.
- Zum Teil arbeitete Ilmor auch mit Mercedes zusammen (die genaue Karriere von Ilmor haben wir im Thread Mercedes in der ChampCar bereits abgehandelt)
- Mécachrome (1998 bei Williams) waren alte Renault Motoren von 1997
- Mugen Honda (1992/1993 bei Footwork, 1994 bei Lotus, 1995/1996 bei Ligier, 1997 bei Prost, 1998-2000 bei Jordan) waren Honda Motoren.
- Petronas (1997-2005 bei Sauber) waren Ferrari Motoren
- Playlife (1998 und 1999 bei Benetton) waren alte Renault Motoren.
- Supertec (1999 bei Williams und BAR, 2000 bei Benetton und Arrrows) waren alte Renault Motoren
- TAG (1983-1987 bei McLaren) waren Porsche Motoren

Wisst ihr weitere? Wer steckt hinter European (2001 bei Minardi)? Waren Megatron nicht alte BMW Motoren? Wer steckte hinter Fondmental (2000 bei Minardi)?

MichaelZ hat geschrieben:

Wisst ihr weitere? Wer steckt hinter European (2001 bei Minardi)? Waren Megatron nicht alte BMW Motoren? Wer steckte hinter Fondmental (2000 bei Minardi)?

European waren Cosworth Motoren (ich glaube Jahrgang 1998 oder 1999) und bekamen den Namen der Fluglinie European, die dem damaligen Minardi Boss Paul Staddort gehört. Dies waren auch die gleichen Triebwerke die 2000 unter dem Namen Fondmetall bei Minardi liefen. Benannt nach der Felgenfirma Fondmetall. (Eigentümer von Minardi bis 2000, im Jahr 2001 dann verkauft an Staddort.)
Und die Megatron Motoren waren in der Tat alte BMW Turbo Motoren. Wie sie allerdings auf den Namen Megatron gekommen sind, kann ich leider nicht sagen.

megatron war eine computer-leasing-firma und ein tochterunternehmen von usf&g, dem damaligen sponsor von arrows.

mercedes - sind eigentlich ilmor-motoren

hier mal paar infos zu der firma mugen
die motoren ab 94 waren keine honda motoren sondern eigene kontruktionen von mugen

im prinzip sind mugen und honda 2 unabhängige unternehmen
die auch finanziell unabhängig waren, es gab nur ein technologie austausch


mugen wurde 1973 von hirotoshi honda (sohn des honda gründers soichiro honda) and masao kimura gegründet
die firma began damit honda motoren für normale strassenautos zu tunen
1986 baute man f3000 motoren zusammen mit honda und judd
mugen baute motoren in japan und judd (die seit 1980 für honda die f2 motoren bauten) in england.
ab dem folgenden jahr baute mugen eigene f3000 motoren womit man 2 jahre später 1989 mit dem mf308 auch den titel in der europäischen f3000 mit alesi (im jordan-raynard) gewann
im selben jahr baute man einen eigenen f1 motor einen 3,5 v8 mit dem codnamen mf350 (wurde aber nicht in der f1 eingesetzt)

1991 präpariete man die honda motoren für tyrrell
die honda motoren für mclaren wurden wie auch 1992 direkt von honda aufgebaut.
1992 bekam footwork die 1991er honda motor von tyrrell
diese wurde nun in mugen mf351h umbenannt.
1993 wurde die alten 91er honda motoren weiter modifiziert und trugen den namen mf351H-b

(honda selbst stieg ende 92 aufgrund der kosten aus der f1 aus)


1994 wechselte man zu lotus und baute für den später in der saison eingesetzten lotus 109 einen völlig neuen motor den za5c.
aber der wagen war nicht konkurenzfähig und es gab keine punkte
(mit dem modifizierten honda waren es 91:12, 92:6 und 93:4 punkte gewesen)

nachdem lotus ende 94 wegen geldmangels aus der f1 ausstieg ging man zu ligier und baute aufgrund der 95 eingeführten 3 liter regel wieder einen völlig neuen motor den mf 301h
damit holte ligier 24 punkte und den 5 rang in der wm.
ein jahr später wurde sogar der 1. sieg von panis in monaco eingefahren mit dem mf301h-a. in diesem jahr holte man 15 punkte was rang 5 bedeutet.
1997 kaufte prost das ligier team und man fuhr mit dem mf301H-b
obwohl der motor bis auf einige modifikationen bereits 2 jahre alt war, war prost bis zu panis unfall sehr konkurrenzfähig gewesen
und trulli führte sogar in österreich bis ihm der motor hochging
am ende lag prost mit 21 punkten auf platz 6 der wm.

den grossen durchbruch gabs aber bei jordan zu denen man 1998 wechselte, prost und jordan tauschten ihre motoren und so fuhr prost 1998 mit peugeot (was für ihn wohl keine gute idee war)
mugen baute 1998 einen neuen motor den mf201h-c mit dem jordan in spa einen doppelsieg (ihren ersten sieg überhaupt) einfuhren
am ende lag man mit 34 punkten auf platz 4 der wm. (prost holte mit dem peugeot nur 1 mageres pünktchen, was aber wohl mehr am auto lag als am motor)
1999 fuhr man die beste saison mit 2 siegen und erreichte mit 61 punkten den 3. platz in der wm (frentzen wurde auch 3. der fahrer wm)

dann aber zeichnete sich 2000 das ende für mugen ab
honda beschloss 1998 wieder in die f1 einzusteigen mit eigenem team, tat dies aber doch nicht, sondern stieg erst 2000 bei bar als motoren lieferant ein
mugen lieferte 2000 weiter motoren an jordan
das duel gegen bar verlor man aber knapp mit 20 zu 17 punkten
bar wurde 5. (20p) der wm jordan 6. (17p)

da man sich gegenseitig keine konkurrenz machen wolte stieg mugen ende 2000 aus der f1 aus und honda belieferte bis ende 2002
bar und jordan mit motoren
obwohl 2001 und 2002 jordan am ende des jahres vor bar lag entschied sich honda dafür,ab 2003 nur noch bar mit motoren zubeliefern

mugen baute ab 2001 f3 motoren bis man 2003 wegen eines steuerskandals konkurz ging, angeblich soll der besitzer hirotoshi honda seine finger mit im spiel gehabt haben
die firma heist nun m-tec (das m steht für mugen) wird von shin nagaosa geführt und baut weiter motoren

Vielen Dank für die Infos! Da hab ich einiges noch nicht gewusst.

honda beschloss 1998 wieder in die f1 einzusteigen mit eigenem team, tat dies aber doch nicht

In der Tat eine traurige Geschichte. 1998 beschloss man, wie du schon gesagt hast, in die Formel-1 wieder einzusteigen und zwar wie in den 60er Jahren mit einem eigenen Werksteam. Doch der Plan eines eigenen Werksteams wurde erst 2006 Wirklichkeit. Als Projektleiter wurde 1998 Dr. Harvey Postlethwaite engagiert, der bei Tyrrell unter anderem für die hohe Nase 1990 oder den X Wings 1997 verantwortlich war und als einer der besten Designer galt. Zunächst konzentrierte man sich in Japan aber vordergründig um den Motorenbau. Deshalb kaufte man für die Testfahrten 1999 auch Dallara Chassis, in welche man die Honda Motoren einbaute. Damit fuhren der Holländer Jos Verstappen und der Japaner Shinji Nakano Testfahrten und waren auch flott unterwegs. Doch dann der riesige Rückschlag: Dr. Postlethwaite verstarb! Das bedeutete das Aus des Projekts. Man tat sich 2000 mit BAR zusammen, ab 2001 dann auch mit Jordan. Ab 2003 ließ man Jordan fallen und konzentrierte sich voll auf BAR, wo man bald auch Anteile übernahm. Ab 2006 ist das BAR Team, das übrigens aus Tyrrell hervorging, Vergangenheit und gehört nun Honda.

2016 Red Bull TAG (Renault)

MichaelZ hat geschrieben:

2016 Red Bull TAG (Renault)

Das könnte Renault vielleicht noch bereuen

Castellotti 1960 = Conrero-Ferrari
Bristol 1952/53 = BMW
Osella 1988 = Alfa Romeo
Subaru 1990 = Motori Moderni
Arrows 1998 = Hart
Yamaha 1993 = Judd
Eagle 1968 = Weslake

Schön, dass du mal wieder vorbeischaust.

Weil du gerade Weslake angesprochen hast, habe ich kürzlich was sehr interessantes gelesen: Bevor McLaren sich in den 80er Jahren mit Porsche einließ, fragte man auch bei Weslake betüglich des Baus eines Turbomotors an.

War der Ferrari D50 von 1956 nicht auch nur ein umgebauter Lancia ?

Ferrari hat ja damals Lancia gekauft, also das F1-Projekt.

1. waren das die kompletten Autos, also Chassis mit Motor
2. ist mir dafür nur die Bezeichnung Lancia-Ferrari geläufig, also kein eigentliches Umtaufen.