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US Teams in der Formel 1

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Montag, 13. Februar 2006

Beiträge: 4886
Gab es eigentlich jemals ein US Team in der Formel 1? Europäische Teams sind ja gang und gäbe, aber aus den USA??? Leider bin ich bei meinen google Recherchen nicht fündig geworden...
Imagine there's no countries
It isn't hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion too

Imagine all the people
Living life in peace

Beitrag Montag, 13. Februar 2006

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eagle fällt mir spontan ein.

möglicherweise auch lola-haas. bin mir aber nicht sicher
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Montag, 13. Februar 2006

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Penske 1974/75/76

Parnelli-Jones 1975/76

Beitrag Montag, 13. Februar 2006

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Shadow

Sorry Peterson78 :oops:

Beitrag Montag, 13. Februar 2006

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Gott da gab es viele. Insgesamt 158! Na gut wenn man das Indy 500 wegrechnet, das von 1950-1960 noch zu Fahrermeisterschaft zählte, dann sind es natürlich schon deutlich weniger. Aber früher war es ja so, dass es viele Provatfahrer gab, die starteten und dann auch irgendeinen Namen als Teamnamen angaben, meist den eigenen Namen auch als Teamnamen. Berühmte amerikanische Teams sind noch AAR (Anglo American Racers, eine Art All American racing Team von Dan Gurney, oft auch als Eagle bezeichnet), BS Fabrications (ein team, das häufig McLaren Chassis einsetzte) und Pete Lovely Volkswagen (was hatte der eigentlich mit Volkswagen am Hut?),
Zuletzt geändert von MichaelZ am Freitag, 17. Januar 2014, insgesamt 1-mal geändert.

Beitrag Montag, 13. Februar 2006

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hier noch zwei fotos:

dan gurney (eagle-weslake) auf siegesfahrt in spa (1967). tolles auto, finde ich.

Bild

quelle: www.historicgrandprix.com


patrick tambay und alan jones (lola haas) 1986 in monaco. das team war nicht so der große heuler.

Bild

quelle: www.f1-facts.com
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Montag, 13. Februar 2006

Beiträge: 176
@michaelz

Pete Lovely war Volkswagen-Händler in Seattle/Tacoma,
Das sieht man auch an seinen "Renntransportern":

http://img250.echo.cx/img250/3083/lovel ... tal2hn.jpg
http://img114.imageshack.us/my.php?imag ... a250wl.jpg
http://img295.imageshack.us/my.php?imag ... rs11rn.jpg

Beitrag Dienstag, 14. Februar 2006

Beiträge: 542
das mit den VW Bussen sieht ja absolut Urig aus... sowas wäre heute nich mehr möglich...
MfG

ErTzU :evil:

Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

Minardi 4 Ever

Beitrag Dienstag, 14. Februar 2006

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hier ein paar Bilder von Ford:

Bild

Bild

Beitrag Dienstag, 14. Februar 2006

Beiträge: 4967
@benutzerkonto:

Die Bilder zeigen einen Stewart, das war ein englisches Team.
Ich glaube kaum, dass Jackie Stewart sich für die USA eingeschrieben hätte.
Der Motor stammt von Ford. Wobei das auch wieder eine komplizierte
Sache war mit Cosworth. :?

Beitrag Dienstag, 14. Februar 2006

Beiträge: 0
sorry, jetzt wo du es sagst fällt es mir ein... :oops:

Beitrag Dienstag, 14. Februar 2006

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benutzerkonto hat geschrieben:
sorry, jetzt wo du es sagst fällt es mir ein... :oops:


Du musst Dich doch nicht entschuldigen, irren ist menschlich,
das passiert Jedem. :wink:

Beitrag Dienstag, 14. Februar 2006

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Stewart wurde 2000 von Jaguar aufgekauft und nach dem Ford Rückzug dann 2005 von Red Bull.

Beitrag Samstag, 11. April 2009

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Ich geh mal alle durch im Laufe der nächsten Wochen (die Indy 500 Teams lasse ich außen vor, zumindest vorerst mal)

Vorweg: Hat jemand ein paar US-Teams, die vor 1950 GP-Rennen fuhren?

Beitrag Samstag, 11. April 2009

Beiträge: 45812
Noch eine Frage: Peter Revson fuhr 1964 ja unter Peter Revson Racing Rennen. War das nur eine private Meldung, denn irgendwie bekomme ich da widersprüchliche Infos raus. Manche sagen Reg Parnell und Tim Parnell waren darin involviert, andere sagen Teddy Mayer war involviert, mit dem Revson ja schon ein F-Junior Team hatte. Gibts zu diesem Team auch noch mehr Infos?

Beitrag Sonntag, 12. April 2009

Beiträge: 356
Hallo, wollt mich auch mal wieder melden: Das erste "Team" aus den USA war wohl das Privatteam des Amerikaners Harry Schell, der 1950 beim Monaco-GP einen privaten Cooper-JAP einsetzte, war wohl ein Formel-Junior-Auto. Bewerber war die "Horschell Racing Corp." . Schell fiel bereits in der ersten Runde bei einer Massenkarambolage aus. Nach einigen Rennen für andere Bewerber kaufte Schell 1954 einen Maserati 250 F, Chassis # 2041 und setzte das Auto bei den GP Argentinien, England, Deutschland und Frankreich ein. Bestes Resultate waren der 6. Platz in Argentinien und der 7. am Ring. In Spanien 1954 tauchte er nochmals als Bewerber auf, allerdings fuhr er dort den Maserati 250 F Chassis # 2505, welches sonst vom Werk benutzt wurde. Wahrscheinlich hatte er es ausgeliehen. Er schied mit Hinterachsschaden aus.
-emmo-

Beitrag Sonntag, 12. April 2009

Beiträge: 45812
Die Privatiers
Bis in die 70er Jahre hinein war es üblich, dass sich einige Fahrer Rennwagen und Rennmotoren käuflich erwarben und unter eigenem Namen einsetzten. Das Team hieß damit genauso wie der Fahrer selbst. Oftmals hatten die Fahrer auch eine Hand voll Mechaniker zur Seite. Auch aus ein paar US-Amerikaner meldeten sich privat zu F1-Renner. Beim Belgien GP 1952 beispielsweise fuhr Robert O’Brien einen Simca Gordini auf den 14. Platz. Es war das einzige Rennen in der Fahrermeisterschaft für O’Brien. Gleich bei 5 Rennen setzte Harry Schell einen Maserati 1954 bei GP-Rennen im Rahmen der WM privat ein und war damit auch erfolgreicher als Pummelchen O’Brien: Beim Argentinien GP raste er auf Rang 6 (damals gab’s dafür allerdings noch keine Punkte), für den Spanien GP qualifizierte er sich als 4. (dann auch in einem Maserati F250 statt einem Bastler-Maserati zuvor). Harry Schell konnte aber noch mehr: Beim Holland GP 1958 war nur Stirling Moss besser als der BRM-Pilot Schell.

Anders als O’Brien oder Schell setzte Temple Buell privat Maserati-Renner für andere Fahrer ein, 1958 auch bei 3 Rennen in der Formel-1. Carroll Shelby und Masten Gregory waren dabei gar nicht mal so unerfolgreich: Beim Italien GP wurde Gregory sogar 4. Temple Buell war ein Architekt aus Denver, der einige Rennwagen in seinen Besitz nahm und damit einige Fahrer bei verschiedenen Rennen meldete, nicht selten auch in Zusammenarbeit mit John Edgar. Phil Cade meldete beim USA GP 1959 einen Maserati, qualifizierte sich auch als 18., musste wegen Motorenprobleme auf den Start aber verzichten. Harry Blanchard meldete sich unter Blanchard Automobiles für den USA GP 1959, den er auch als 7. recht weit vorne beenden konnte. Für Blanchard war es der einzige Grand Prix, dafür scheute er dafür aber keine Mühe: Zusammen mit Karl Kaihofer baute er aus einem Porsche-Sportwagen einen F1-Renner. Ein Jahr später verunglückte er beim 1000 Kilometerrennen in Buenos Aires in einem Werks-Porsche nach einer Kollision mit Heini Walter tödlich.

Fred Armbruster setzte immer wieder Rennwagen für Pete Lovely ein, so auch beim USA GP 1960. Im Cooper Ferrari wurde Lovely 11. Armbruster war in gewisser Maßen der Sponsor von Lovely, kaufte sich auch viele Rennwagen, die dann von Pete Lovely gefahren wurden. Dazu zählt auch der Cooper T45. Den Ferrari-Motor dazu kaufte er John von Neumann ab, der unmittelbar mit Ferrari und Porsche im Zusammenhang mit amerikanischem Motorsport steht und besonders bei Bergrennen Erfolg hatte, und passte ihn ans F1-Reglement an. 9 Jahre später tauchte Pete Lovely neuerlich in der Formel-1 auf – dieses Mal meldete er privat einen Lotus Ford. In seinem Teamnamen baute er noch Volkswagen mit ein, wodurch man aber nicht auf eine Beteiligung von VW schließen sollte. Stattdessen war Lovely nur ein VW-Händler in Amerika und reiste mit einem VW-Bus zu den Rennen. Von 1969 bis 1971 setzte er den Lotus Ford 49 in insgesamt 6 Rennen in der WM ein, baute ihn immer wieder etwas um und erreichte mit Rang 7 beim Kanada GP 1969 sein bestes Resultat.

Beim USA GP 1960 gab es aber noch einen weiteren Privatier: Joe Lubin setzte den für Kunden so beliebten Maserati 250F mit Bob Drake als Fahrer ein und erreichte Rang 13. Es war das letzte Mal, dass ein Maserati F250 in der F1-WM auftauchte. Lubin, der in Kanada von russischen Eltern geboren wurde, kam mit 6 Jahren in den US-Bundesstaat Kalifornien und rundete mit dem F1-Rennen seine Motorsportkarriere ab. Für John Cooper verkaufte er im Wilden Westen einige Cooper-Rennwagen, nachdem er erfolglos selbst bei Midget-Rennen unterwegs war. Immer wieder setzte er einige seiner Boliden für Fahrer in verschiedenen Rennen ein. Von 1960 bis 1962 meldete Jim Hall jeweils beim USA GP einen Lotus Climax, 1962 ging er aber wegen Motorenprobleme nicht mehr an den Start. 1960 steuerte der durch das Öl-Geschäft reich gewordene Hall seinen Lotus Climax 18 auf den 7. Platz. 1963 kam er bei British Racing Partnership unter und steuerte den Lotus BRM beim Deutschland GP zu seinem besten F1-Resultat (Rang 5). Berühmter als durch seine Einsätze in der Formel-1 wurde Jim Hall durch seine Chaparral-Rennwagen, die in Amerika die Sportwagen-Szene revolutionierte. Gemeinsam mit Hap Sharp hatte Hall viele Erfolge im Motorsport. Deshalb wurde Sharp auch Teilhaber im Chaparral-Projekt. Auch Sharp meldete sich privat zu 2 F1-Rennen: Mit einem Cooper Climax T53 wurde er beim USA GP 1961 10. und 11. beim USA GP 1962. Sharp, der 1993 Suizid beging, fuhr 1963 für Reg Parnell Racing und 1964 für Rob Walker Racing noch insgesamt 4 Rennen und erzielte in Mexiko 1963 mit Platz 7 sein bestes F1-Resultat.

J Frank Harrison setzte 1961 beim USA GP einen Lotus Climax für Lloyd Ruby ein, der schon 1960 beim Indy 500 mitfuhr und damit in der Formel-1 Erwähnung fand, nachdem das Indy 500 von 1950 bis 1960 ein Teil der F1-Meisterschaft war, obwohl sich kaum F1-Teams für das berühmte Nudeltopfrennen interessierten. Das kam ironischerweise erst in den 60er Jahren. Ruby, der im März 2009 einem Gehirntumor erlag, kam beim USA GP 1961 nicht ins Ziel. Frank Harrison tauchte in der Formel-1 nur das eine Mal auf, baute in Amerika aber noch ein paar eigene Rennwagen zusammen. Beim USA GP 1961 meldete John M Wyatt III einen Cooper Climax T53. Wyatt, dessen Familie bereits bei Bergrennen sich einen Namen machte, heuerte für diesen Einsatz keinen geringeren als Roger Penske an. Penske ist mittlerweile einer der erfolgreichsten Teambesitzer in Amerika, brachte sein Penske-Team von 1974 bis 1976 auch in der Formel-1 an den Start. Beim Mexiko GP 1963 meldete sich Frank Dochnal mit einem Cooper Climax T53, verunfallte damit aber im Training und konnte im Rennen selbst nicht mehr antreten. Dochnal, der davor bereits einige Midget-Rennen fuhr, war bereits 42 Jahre alt. Nach dem Unfall hing er den Helm an den Nagel und wurde Mechaniker im Team von JC Agajanian.

Beim Kanada GP 1967 fuhr Mike Fisher in einem privaten Lotus BRM auf den 11. Platz. Auch beim Mexiko GP hatte Fisher vor anzutreten, konnte aber wegen eines technischen Defekts das Rennen von seinem herausgefahrenen 18. Startplatz aber nicht wahrnehmen. Auch Tom Jones meldete sich beim Kanada GP, schaffte mit seinem Cooper Climax aber nicht die Qualifikation für das Rennen. Jones, der in der Formel-5000 vor seinem F1-Versuch, sowie von 1973 bis 1976 auch in Amerika in der Formel-5000 einige Rennen fuhr (unter anderem mit einem McLaren und einem March), stand somit bei keinem F1-Rennen in der Startaufstellung. John Maryon meldete von 1967 bis 1969 jeweils beim Kanada GP immer einen Eagle Climax für Lokalmatador Al Pease. Unterstützt wurde der Einsatz vom Ölunternehmen Castrol. Erfolg hatte Pease nicht: 1969 wurde er sogar disqualifiziert, weil er zu langsam war – einmalig in der GP-Geschichte! Maryon war wie Castrol eigentlich nur Sponsor des Teams. Den Einsatz leitete das Centennial-Team, das Al Pease gemeinsam mit Bob Hanna und Paul Wilson 1967 aus der Taufe hob und auch in Amerika einige Rennen fuhr. Beim USA GP 1970 fuhr Gus Hutchison mit einem privaten Brabham Ford mit. Der US-Amerikaner, der jahrelang auch erfolgreich in der Formel-5000 fuhr, kam aber nicht über die Renndistanz. Ein Anwalt aus Philadelphia, Gene Mason, kaufte sich einen March Ford 711 und setzte diesen für Skip Barber 1971 und 1972 bei 5 F1-Rennen ein, bei einem weiteren verpasste Barber die Qualifikation fürs Rennen. Nur beim USA GP 1972 erreicht man als 16. das Ziel.

Beitrag Sonntag, 12. April 2009

Beiträge: 4399
Erfolg hatte Pease nicht: 1969 wurde er sogar disqualifiziert, weil er zu langsam war – einmalig in der GP-Geschichte!


Der Grund für die disqualifikation lag nicht darin das er zu langsam wahr. Al Pease wahr verantwortlich für das verlassen der Piste von mehreren Fahrern, zum Teil definitiv, zum Teil mehr als einmal, bis man dem Treiben ein Ende setzte.
.

Beitrag Sonntag, 12. April 2009

Beiträge: 45812
Mal wieder eine Frage: Wer steckte eigentlich hinter dem J Wheeler Autosport Team, das beim USA GP 1961 mit einem Lotus Climax und Pete Ryan startete?

Beitrag Montag, 13. April 2009

Beiträge: 45812
MichaelZ hat geschrieben:
Noch eine Frage: Peter Revson fuhr 1964 ja unter Peter Revson Racing Rennen. War das nur eine private Meldung, denn irgendwie bekomme ich da widersprüchliche Infos raus. Manche sagen Reg Parnell und Tim Parnell waren darin involviert, andere sagen Teddy Mayer war involviert, mit dem Revson ja schon ein F-Junior Team hatte. Gibts zu diesem Team auch noch mehr Infos?


Kann da jemand Licht ins Dunkle bringen`?

Beitrag Montag, 13. April 2009
AWE AWE

Beiträge: 13287
MichaelZ hat geschrieben:
Mal wieder eine Frage: Wer steckte eigentlich hinter dem J Wheeler Autosport Team, das beim USA GP 1961 mit einem Lotus Climax und Pete Ryan startete?


Lt Lotus Register handelte es sich bei dem von Ryon gefahrenem Lotus 18 um einen ursprünglich für die Formel Junior gebauten Wagen (Chassis-Nr. 372 ) der dann für die F1 umgestrickt wurde .
1960 wurde der Wagen von Clark gefahren blieb aber dann anscheinend nach Riverside in den USA

lt. einem Buch über den Lotus 18 (verfasser nicht angegeben) gehörte der Wagen Ende 1961 Ryan und die Teambezeichnung soll ,wie bei den Amis nicht ganz unüblich ,der Name der Werkstatt sein wo der Wagen umgebaut bzw. neu aufgebaut wurde und /oder Ryan gearbeitet hat .Da bin ich aus dem was geschrieben wird ,nicht ganz schlau geworden .

Jim Hall ,der den baugleichen Lotus 18 fuhr ,der ebenfalls auf F1 umgestrickt wurde und nach Riverside 1960 ( Chassis Nr. 371 EX-Ireland)in der USA bleib ,soll ihm dabei geholfen haben
Zuletzt geändert von AWE am Montag, 13. April 2009, insgesamt 2-mal geändert.

Beitrag Montag, 13. April 2009

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Danke! Finde des Thema recht interessant. Vllt. gehts heute noch mit Teil 2 weiter...

Beitrag Montag, 13. April 2009

Beiträge: 45812
Die Fußnoten-Teams
Zwischen den Privatiers und den amerikanischen Legenden-Teams wie Penske oder Anglo American Racers (Eagle) gibt es noch Teams, die dazwischen liegen. Teams aus den Vereinigten Staaten, hinter denen mehr als die private Meldung ehrgeiziger Rennfahrer steckt, die aber im Großen und Ganzen keine wesentliche Rolle spielen. Eben F1-Teams aus Amerika, die in der weitläufigen Geschichte des GP-Sports nicht mehr als eine Fußnote darstellten.

Ein solches Team war Beispiel das J Wheeler Autosport Team, das beim USA GP 1961 in der Formel-1 auftauchte. Eingesetzt wurde ein Lotus Climax, den Peter Ryan pilotierte und dabei ein ordentliches Resultat erzielte: Von Startplatz 13 aus erreichte der im US-Bundesstaat Philadelphia geborene Kanadier Platz 9. Mit demselben Lotus gewann er im gleichen Jahr den Kanada GP. Das Rennen zählte damals allerdings noch nicht zur F1-Meisterschaft, sondern war ein Formel-Junior-Rennen. Durch die Hilfe von Jim Hall baute Ryan den Lotus in einen F1-Renner um – das ganze passierte in einer Werkstatt namens J Wheeler Autosport. Auch Momo Corporation fuhr beim USA GP 1961 mit. Den Cooper Climax pilotierte Walt Hansgen, der den Boliden im Rennen aber prompt verschrottete. Alfred Momo war der Kopf hinter der Momo Corporation, das mit einigen amerikanischen Fahrern die europäische Rennszene aufmischte. Neben dem F1-Rennen tauchte Momo Corporation, 1951 gegründet, unter anderem auch in der Sportwagen-Szene oder in der Formel-Junior auf. Hansgen gewann 1960 in der Formel-Junior in einem Lotus einen Lauf zum Pacific GP, der 1994 und 1995 sogar für die Formel-1 ausgeschrieben wurde. 1962 spannte Momo mit Briggs Cunningham zusammen, für dessen Team Momo in den 50er Jahren Chefmechaniker war. Cunningham ist einer der erfolgreichsten Teambesitzer und Rennwagenkonstrukteure in Amerika. Von 1953 bis 1955 gewann sein Team jährlich den Sportwagenklassiker in Sebring (12 Stundenrennen), 1953 sogar mit einem eigenen Fahrzeug, dem von einem Chrysler-Motor angetriebenen Cunningham C4R. Alfred Momo begann seine Karriere in einer Zeit, in der Boxenstopps ein Fremdwort waren. Der Fahrer hatte stattdessen einen Mechaniker dabei, einen mitfahrenden Mechaniker, mit der Fahrer selbst alle anfallenden Arbeiten erledigen musste. 1911 war Momo ein solcher Mechaniker für Ernesto Ceirano bei der berühmten Targa Florio. Ceirano gewann den Sportwagenklassiker.

Beim USA GP 1962 fuhr auch das Mecom Racing Team ein F1-Rennen. Rob Schroeder fuhr den Lotus Climax auf den 10. Platz. Das Team wurde 1960 von John Mecom gegründet und bestand hauptsächlich bis 1967. Bereits 1960 hatte man mit Roger Penske eine Fahrerlegende unter Vertrag. Penske bestritt für Mecom Racing in einem Ferrari unter anderem das 12-Stundenrennen von Sebring, aber auch verschiedene Rennen auf den Bahamas. Mecom Racing war vor allem bei Sportwagenrennen engagiert, unter anderem auch in der CanAm. Das F1-Rennen 1962 blieb aber nicht das einzige Formel-Event, an dem Mecom Racing teilnahm. John Mecom meldete sein Team auch bei einigen IndyCar-Rennen, mit dem Höhepunkt 1966, als F1-Star Graham Hill in einem Lola des Mecom-Teams das Indy 500 gewann. Später gründete John Mecom mit seinem Sohn John Mecom III die Mecom-Group, die verschiedene Marketingrollen im Motorsport übernahm, etwa das Managen von Rennfahrern. Gemeinsam mit König Hussein von Jordanien, baute Mecom, dessen Vater durch das Ölgeschäft an Reichtum gelangte, auch einen eigenen Sportwagen.

Bevor Peter Revson in den 70er Jahren fest in die Formel-1 kam, absolvierte er schon 1964 einige Gehversuche in der Formel-1, die aber recht erfolglos waren. Revson, der eine Milliarde Dollar geerbt hatte, kaufte sich in das Reg Parnell Racing Team ein und fuhr 1964 bei 5 Rennen unter Peter Revson Racing (5 weitere Rennen außerhalb der WM). In dem Team war auch Regs Bruder Tim Parnell involviert. Erfolge mit dem Lotus BRM blieben aus. Der Lebemann Revson war genauso ein Playboy wie auch James Hunt. Zu beneiden ist er trotzdem nicht: Genauso wie sein Bruder Doug bei einem F3-Rennen 1967, fand Peter Revson Jahre später bei der Rennfahrerei seinen Tod. Revson begann seine Rennfahrerei auch mit einem eigenen Rennstall, den er 1962 gemeinsam mit Tim und Teddy Mayer auf die Beine stellte: Das Rev-EM-Formel-Junior-Team, in dem auch Bill Smith Junior und Tyler Alexander involviert waren. Tim Mayer und Peter Revson fuhren die 2 eingesetzten Cooper-Renner für das Team, das sich nur 2 Jahre hielt. Dann gründete Teddy Mayer mit Bruce McLaren ein neues Team, das McLaren-Team. Dass Revson in den 70er Jahren IndyCar und Formel-1 für McLaren fuhr, ist also kein Zufall.

Sam Posey fuhr bei 2 F1-WM-Rennen mit. 2 Mal startete er dabei in einem Surtees Ford, 1971 beim USA GP in einem Werks-Surtees, 1972 beim USA GP in einem Surtees, der von dem amerikanischen Champcarr-Team eingesetzt wurde. Posey wurde 12. Das Team hatte nichts mit der ChampCar-Serie zu tun, der Name setzt sich viel mehr aus den Anfangsbuchstaben der Teambesitzer zusammen: Doug Champlin und Fred Carrillo. Posey fuhr nicht nur das F1-Rennen für das Team, sondern wurde 1972 mit einem Surtees Chevrolet für Champcarr Vizemeister in der Formel-5000, hinter Graham McRae, der einen Leda Chevrolet für Crown Lynn fuhr. Gewonnen hat Posey kein Rennen. Champcarr setzte sogar 2 Fahrzeuge ein, ein weiteres pilotierte Rocky Moran. 1973 wechselte man in die Tasman-Serie, in der Posey in Teretonga hinter Alan Rollinson (McRae Chevrolet, McKechnie Racing) auf Rang 2 fuhr. Auch beim Indy 500 war das Team, in dem auch Carrillos Cousin Phil Palm, sowie Ron Pohl involviert waren, engagiert. Team-Teilhaber Champlin fuhr selbst in den 60er Jahren Rennen, zum einen Sportwagen, zum anderen auch Formel-Rennen. Dabei schaffte er es mit einem Titan Ford und einem Ex-F1-Brabham-Ford bis in die Vorgängerserie der Formel-5000.

Richard Oaten setzte jahrelang ein Team in der Formel-3 in Großbritannien ein. Beim Kanada- und USA GP meldete er sein Team mit amerikanischer Lizenz und taufte es Chequered Flag. Als Fahrer wurde Ian Ashley verpflichtet, der schon in der F3 für Oaten fuhr. Man kaufte sich für den Einsatz einen Brabham Ford, doch beide Male scheiterte Ashley an der Qualifikation für das Rennen. Wesentlich besser lief es 1975 in der britischen Formel-5000, wieder mit Ashley am Steuer. Mit einem Lola Chevrolet gewann er gleich das erste Rennen in Brands Hatch vor David Purley und dessen Lec-Team. Der starke Auftakt täuschte: Einen weiteren Sieg gab es 1975 nicht. 1976 spannte Oaten mit John Lane zusammen, der schon zuvor John Cannon bei einigen F5000-Rennen meldete. Im fusionierten Team fuhr 1976 auch der Kanadier Canon den March Chevrolet. Nach dem der Erfolg ausblieb, zog man sich am Ende der Saison zurück. Beim Holland GP 1976 fuhr Bob Hayje für F&S Properties. Hayje schied mit einem Schaden an der Halbwelle aus. F&S Properties tauchte immer wieder im Rennsport aus, 1978 beispielsweise in der Formel-3. Dass meistens Holländer für das Team fuhren, ist kein Zufall: Hinter dem Team stecken auch 2 Holländer, nämlich Ton Fagel (F) und Bob van der Sluis (S). Der Einsatz in der Formel-1 lief unter amerikanischer Lizenz, weil man auch ein amerikanisches Auto einsetzte: Einen Penske Ford.

Noch ein weiteres Team fuhr mit Penske-Kundenrenner: Interscope Racing. Danny Ongais aus Hawaii fuhr beim USA- und Kanada GP 1977 mit einem PC4 und erreichte dabei in Kanada auch einen ordentlichen 7. Platz, nachdem er in Amerika selbst noch einen Unfall hatte. Auch 1978 meldete sich das Interscope-Team wieder für 2 F1-Rennen, nämlich zum USA- und Holland GP. Mit dem Shadow Ford schaffte Ongais, der ursprünglich Dragster-Rennen fuhr, aber beide Mal die Qualifikation für das Rennen nicht. Hinter dem Interscope-Team steckte Ted Field. Das Team fuhr auch bei zahlreichen IndyCar-Rennen (5 Siege), Formel-5000-Rennen (Gesamt-5. mit Ongais 1976, sowie bei Sportwagen-Rennen in Amerika. Erstmals aufgetaucht war das Team 1975 in der amerikanischen Formel-5000. Zunächst begnügte man sich in der IndyCar mit einem Parnelli-Chassis, doch Field wollte mehr: Roman Slobodinskij baute 1980 einen Interscope-Rennwagen für das Indy 500, das mit einem Porsche-Turbomotor ausgestattet werden sollte. Ein Streit mit der IndyCar-Organisation über Turboaufladung, nachdem unter anderem AJ Foyt und Roger Penske protestierten, ließen das Projekt scheitern. Stattdessen wurde ein Ford-Cosworth-Motor eingepflanzt.

Beitrag Montag, 13. April 2009
AWE AWE

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MichaelZ hat geschrieben:
Die Fußnoten-Teams

Ein solches Team war Beispiel das J Wheeler Autosport Team, das beim USA GP 1961 in der Formel-1 auftauchte. Eingesetzt wurde ein Lotus Climax, den Peter Ryan pilotierte und dabei ein ordentliches Resultat erzielte: Von Startplatz 13 aus erreichte der im US-Bundesstaat Philadelphia geborene Kanadier Platz 9. Mit demselben Lotus gewann er im gleichen Jahr den Kanada GP. Das Rennen zählte damals allerdings noch nicht zur F1-Meisterschaft, sondern war ein Formel-Junior-Rennen. Durch die Hilfe von Jim Hall baute Ryan den Lotus in einen F1-Renner um – das ganze passierte in einer Werkstatt namens J Wheeler Autosport.
Da habe ich mich wohl anfangs falsch ausgedrückt . Umgebaut wurde der schon von Chapman bzw. Lotus und dann auch 1960 von Clark gefahren . Dann blieb er nach Riverside in den USA und kam irgendwie zu Ryan .Der bastelte ihn dann um für den USA GP 1961 und dabei wohl unter Mitarbeit von Hall ,der die gleichen Veränderungen an seinem Lotus 18 hatte ,der ebenfalls bei Lotus vom Formel junior zum F1 umgebaut wurde und das EX Ireland Auto war
Wobei Lotus ja von dem Typ 18 insgesamt gut 150 Stk. gebaut hatte sowohl als Formel Junior als auch als F1


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Beitrag Dienstag, 14. April 2009

Beiträge: 45812
Danke!

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