Ich sag nur: Larini, Osella, Kanada 1989, Rang 3 bei Halbzeit. Was hab ich die Daumen gedrückt, hat aber leider nix genutzt.
1989 war für mich auch die letzte großartige Saison, zumindest kann ich mich an die Rennen von damals viel besser erinnern, als seit 1994. Woran das wohl liegen mag?
Waren aber auch Dinger: Sogar Tarquini hat einen Punkt für AGS eingefahren, hat aber nix genützt, trotzdem in die Vorqualifikation abgerutscht, weil Minardi im letzten entscheidenden Rennen nach sieben Ausfällen auf Platz 5 und 6 eingelaufen ist und sich so im letzten Moment um das Frühausfstehen am Freitag morgen noch herumdrücken konnte. Und in Portugal war dann Martini sogar mal kurzzeitig in Führung! Und in Australien erste Startreihe neben Senna, den Pirelli-Reifen sei dank. Wer möchte das heute noch glauben? Oder Danner auf dem Rial, irgendwie in Phoenix gerade noch so in die Startaufstellung gekommen und dann einfach durchgefahren, langsam aber sicher, auf den 4. Rang. Oder Johannson mit dem Onyx. Auch ein Vorquali-Geschädigter und dann in Portugal aufs Treppchen. Oder de Cesaris auf dem Dallara, in Phoenix noch den Teamkollegen in die Mauer gedrückt (und damit um Rang 3 gebracht) und dann in Kanada auf Rang 4 geschwommen. Und selbst Coloni, das klassische Looser-Team. Raphanel hat nur einmal die QUali geschafft, in Monaco, aber da stand er vor Nelson Piquet, Eddie Cheever, Rene Arnoux, Johnny Herbert etc.
Und alle diese Teams mit dem guten alten Cossie-Kundenmotor. Damit konnte man damals also noch richtig mitmischen und immerhin gab´s diese Saison bei jedem Rennen 39 Meldungen und regelmäßig 26 Autos am Start.
Aber die Krone der Underdog-Teams, dafür müssen sich meiner Ansicht nach (zumindest in der Neuzeit) vier Teams schlagen:
Platz 4: Monteverdi F1. NAch dem ersten F1-Versuch des Teamchefs in den frühen sechzigern (das Auto wurde angeblich aus enttäuschung in das Fundament seines Auomuseums einbetoniert) hat er 1990 das Onyx-Team übernommen (ich glaube, weil der Vorbesitzer van Rossem wegen seiner todsicheren Geldanlage-Firma Moneytron ins Kittchen mußte). Aber Monteverdi ist ziemlich schnell das Geld ausgegangen und so mußten dann Ersatzteile von den Museumsstücken abmontiert werden. Trotzdem hat´s in Monaco zu einem siebten Platz gereicht und wär Foitek klever gewesen, hätt er damals den Bernard Schumacher-like in die Mauer gerammt, dann wär sogar noch ein Punkt herausgesprungen! Zu Saisonmitte gab´s dann sogar ein neues Auto. Die Modifikationen hielten sich allerdings in argen Grenzen: das Auto war jetzt rot stat blau...
Platz 3: Andrea Moda Formula: Ich glaube, Perry McCarthy hat in der ganzen Saison im zwiten Auto des Teams INSGESAMT keine 50 Meter (!) zurückgelegt, bevor das Team dann endgültig von der WM ausgeschlossen wurde. Aber auch hier: Starke Fahrt von Moreno in Monaco. Lag wohl am Coloni-Erbe...
Platz 2: nochmal das selbe Team, aber in 1990 als Coloni-Subaru unterwegs. Haben sich damals von Chiti einen 12-Zylinder-Boxer andrehen lassen, der seiner Zeit wohl knapp 20 Jahre hinterhergehinkt hat. Dafür war´s dann auch mit ABstand der schwerste und schwächste Motor im Feld. Trotzdem hat´s für den SPitzenplatz in der Rangliste nicht gereicht, denn immerhin bisweilen ist das Auto nahe an die F3-Rundenzeiten rangekommen...
Platz 1: Absoluter Star ist für mich das Life-Team. Auch dahinter ein großer italienischer Name: Rocchi. Trotzdem war der W-12 kein richtiger Renner und in der chronischen Finanznot des Teams mußten sich die Mechaniker desöfteren das Werkzeug in der Nachbarbox borgen (wohl bei Coloni...)
Tja, die gute alte Zeit...