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Unbeantwortete Fragen !

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Montag, 10. Dezember 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Frage 1:

Leserfrage von Ralf:
Wer und wann gewann jemals mit einem Dieselmotor einen F1 Lauf?

Woher ? Auf diese Frage fällt mir leider nichts ein und will sie hiermit zur Diskussion stellen !

[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Montag, 10. Dezember 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Frage 2:
Frage des Tages von Jürgen:

Welchem Fahrer passierte 1983 auf welcher Strecke dieses Missgeschick?

Kurz vor Ende des Trainings stieg er aus und will sein Auto in Sicherheit schieben,dann rollt ihm das 540kg-auto über den rechten Fuß.Er wird sofort mit dem Hubschrauber in die Klinik geflogen,aber es ist nichts gebrochen.Er nimmt sogar am Rennen am nächsten Tag teil!

Es war Rene Arnoux! Damit hast du 50% der Frage beantwortet,mußt jetzt nur noch sagen,wo es war?



[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Dienstag, 11. Dezember 2001

Beiträge: 1477
Mit Sicherheit wurde noch nie mit einem Diesel-Motor ein F1-Rennen gewonnen, das zählt zu den Stammtischsprüchen nach dem Bier No. 36. Mir ist selbst nicht bekannt, dass ein Fahrzeug mit Dieselmotor jemals an einen F1-Lauf teilgenommen hat.

Allerdings wurden in Indianapolis diverse Versuche unternommen, Dieselmotoren im Rennsport einzusetzen.

Versuch No. 1 führt zurück ins Jahr 1931, also zu einem Zeitpunkt, da es selbst noch keine Diesel-PKW gab, sondern nur Nutzfahrzeuge sowie Stationär- und Schiffsdiesel. Der Dieselmotoren-Hersteller Cummins baute zusammen mit Duesenberg einen Rennwagen für die 500 Meilen von Indianapolis. Das Ding soll erheblich grösser als ein normaler Rennwagen gewesen sein, der Motor hatte 24 Liter Hubraum verteilt auf 4 Zylinder, und verbrauchte im Rennbetrieb - 160 km/h Dauergeschwindigkeit - nur 10 l / 100 km. Warum man allerdings einen 180-Liter-Tank einbaute, der demnach für über 1100 Meilen gereicht hätte, weiss ich auch nicht, vielleicht waren die 10 Liter Verbrauch nur ein Werbegag. Dave Evans erreichte mit diesem Ungetüm immerhin den 17. Startplatz und den 13. Platz im Endklassement (von 40).

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In 1952 versuchte es Cummins noch einmal, wieder in Zusammenarbeit mit einen führenden Chassishersteller, Frank Curtis. Der Motor war ein 6-Zylinder mit 6,6 Liter und Turbolader, übrigens der erste Abgasturbolader der je bei einem Rennwagen zum Einsatz kam. Im Qualifying zu den Indy 500 prügelte Freddie Agabashian, einer der erfahrensten Fahrer dieser Jahre, den „Cummins Diesel Special“ mit Rundenrekord auf die Pole Position, aber die Reifen waren durch das hohe Wagengewicht bereits nach 4 Runden im Training komplett hinüber. Egal, Cummins hatte seine Schlagzeile, und nur das allein zählte. Im Rennen liess man es dann natürlich langsamer angehen, denn man musste die Reifen schonen, aber in Runde 71 beendete ein verstopfter Lufteinlass das Rennen.

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Beitrag Sonntag, 23. Dezember 2001

Beiträge: 1681
Hallo zusammen, 1952 hat Troy Ruttman den GP der USA auf einem Kuzma-Offenhauser mit Dieselmotor gewonnen. das war sein einziger Start und er wurde WM-Siebenter.

Gru? Micha[br]----------------[br]PRIMUS INTER PARES

Beitrag Sonntag, 23. Dezember 2001

Beiträge: 1477
????
1952 gab es keinen GP USA, der erste (innerhalb der Fahrer-WM) war 1959 in Sebring. Troy Ruttman hat 1952 mit seinem Kuzma-Offy allerdings die 500 Meilen von Indianapolis gewonnen, die damals noch zur Fahrer-Weltmeisterschaft gehörten. Fred Offenhauser würde sich allerdings im Grabe herumdrehen, wenn man seinen 2 Jahrzehnte lang unschlagbaren 4.5-Liter-Vierzylinder als "Diesel" bezeichnet ...!

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Beitrag Montag, 24. Dezember 2001

Beiträge: 1681
Jo sorry, Du hast nat?rlich recht.Aber irgendwie hatte ich Indy 1952 ,Diesel und Ruttman in einen Topf geschmissen. Sowas passiert wenn man irgendwas gelesen hat und nicht mehr wei? wo.

Gru? Micha[br]----------------[br]PRIMUS INTER PARES

Beitrag Mittwoch, 26. Dezember 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Frage 3 von Olli:

Wer kann mir Auskunft über den Benzinverbrauch der Formel 1-Boliden durch die verschiedenen ”Epochen” der Formel 1 geben? Wieviel Sprit benötigte ein Rennwagen in den 50ern, 60ern, 70ern.... und heute??


[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 26. Dezember 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Frage 4 von Olli:

Wer kennt sich mit dem Reglement bezüglich der Reifen im Formel 1-Sport aus? Seit wann wird in der Formel 1 mit Slicks gefahren, waren Intermediates schon immer üblich, gab es früher auch Profilreifen im F1-Motorsport?
[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Donnerstag, 27. Dezember 2001

Beiträge: 1477
Der Verbrauch der Alfetta 159 lag bei sagenhaften 165 ltr / 100 km! Das kam durch den immer wieder gesteigerten Kompressordruck, so dass die Leistung von ursprünglich 260 PS (1938 ) auf 420 PS (1951) gesteigert wurde, und das bei nur 1500 ccm!
Das war auch letztendlich der Grund für den Siegeszug des Ferrari 375, der hatte einen 4.5-Liter-Saugmotor und nur ca. 380 PS, der Drehmomentverlauf war aber besser, und vor allem der Spritverbrauch, die Ferrari mussten im Schnitt 1 mal weniger zum Nachtanken an die Box als die Alfas.

Beitrag Donnerstag, 27. Dezember 2001

Beiträge: 1681
Hi Tom, Slicks werden seit dem GP von Spanien '71 benutzt.Firestone war der erste Hersteller der slicks anbot.

gru? Micha[br]----------------[br]PRIMUS INTER PARES

Beitrag Freitag, 28. Dezember 2001

Beiträge: 1477
Hierüber gibt es unterschiedliche Information, in manchen Quellen heisst es auch Monaco 1971, und an einer Stelle sogar Kyalami und Good Year. Das letzte halte ich allerdings für ein Gerücht, denn in der firmeninternen Good-Year-Motorsport-Chronik wird hierüber kein Wort verloren. Firestone wird stimmen, aber es kann sein, dass man in Spanien mit den Slicks nur testete, denn sie verursachten unerklärliche Vibrationen.

Dass die F1 aber nicht immer technischer Vorreiter war zeigt das Photo unten, einen Thompson-Chevy beim Indy 500 in 1963 ...!

Bild

Beitrag Freitag, 28. Dezember 2001

Beiträge: 1681
In der Formel 1 Chronik vom Zeitgeistverlag wird der Spanien-GP angegeben.Aber nicht alle Fahrer benutzten den B25 von Firestone,so haben,z.B. die BRM-Piloten alle möglichen Kombinationen ausprobiert.Rodriguez Slicks für die Vorderachse,Howden Ganley für Hinten und Jo Siffert komplett mit Slicks.

Gruß Micha[br]----------------[br]PRIMUS INTER PARES

Beitrag Freitag, 28. Dezember 2001

Beiträge: 37
Zum Thompson-Chevy von 1963 noch einige Anmerkungen.

Zwar sind die Thompson-Indy-Wagen für US-amerikanische Verhältnisse revolutionär, nur hat aber der gute Mickey Thompson, der eigentlich Hot Rod-Experte war, bereits im Jahre 1961 dem Cooper von Jack Brabham ( 9. Platz ) einiges abgeschaut und nachgebaut. Bereits 1962 trat Thompson mit den Heckmotorwagen an, die sich neben einigen technischen Finessen ( innenliegende Scheibenbremsen und kleine, breite 12-Zoll-Reifen ) durch ihren Buick-Serienmotor ( aus Leichtmetall ) auszeichneten. Auch beiden Rahmen der 62- und 63-Fahrzeuge experimentierte Thompson, und zwar sowohl mit Stahl wie auch mit Titanrohren. Im Training waren alle Thompson-renner immer sehr schnell, lediglich machte der Motor allen zu schaffen, sodaß selbst Masten Gregory am letzten Tag der Qualifikation noch aus der Startaufstellung flog. 1963 wurde ein Thompson mit Chevy-motor und 15-Zoll-reifen 9. der 500 Meilen von Indy. Respekt. Thompson hat übrigens nicht wie Chapman den Wagen über asymmetrisch ausgelegte Aufhängungen neu zentriert, sondern lediglich den Fahrer und den Motor um ca. 5cm nach links verschoben und ansonsten Querlenker und Schraubenfedern von gleicher Läge benutzt. Ob das für das etwas problematische Kurvenverhalten verantwortlich war, läßt sich nur vermuten.

Generell läßt sich sagen, daß innovative Geister wie Chapman, Cooper und Thompson viel voneinander lernten, tolle Ideen hatten und das Ergebnis ( also Siege ) oft durch lächerlich kleine Defekte nicht wie erhofft ausfiel.

Erst der Generalangriff von FORD Motor Company mit Hilfe von Lotus und einem großen Budget - ab 1963 - hat die Garagisten wie Thompson zum Rückzug gezwungen.

colin

Beitrag Samstag, 29. Dezember 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Danke, durch die Idee von Steffen (Unbeantwortete Fragen) müssen wir unser "Yesterday - Archiv" nicht mehr so oft "bemühen".


Auch eine Frage von Bob ist noch zum Teil offen, hier Frage 5:

Ca. Ende 80 oder Anfang 90 gab es ein Rennen, bei dem Ayrton Senna staendige Probleme mit Muskelkraempfe am rechten Unterarm hatte. Mir war nicht klar um was es ging, aber sein Bewegungen waren ungewoehnlich.

Der Moderator, (leider weiss ich nicht mehr welcher Sender) hat etwas nachgedacht und sagte: "Dass sind die Muskelkraempfe und mit einer Nadel entkrampft er sie.

Ich konnte die Bewegungen sehr deutlich sehen, da die Uebertragung aus der Cockpit-Perspektive war und einige Runden dauerte. Die selbst war nicht sichtbar und der Komentator widerlegte auch seine Meinung, dass Senna es benutzt habe. Er meinte aber, dass dieses Mittel gegen Muskelkraempfe in der F1 genutzt wird.

Vor und nach dem habe ich nie etwas davon gesehen oder gehoert, bin aber ueberzeugt, dass es existierte. Bei Muskelkraempfe ist allgemein bekannt, dass Stiche mit der Nadel diese entkrampfen. Aber ich muss noch einmal betonen, dass ich bis auf dieses eine Mal nie mehr davon gehoert, gesehen oder gelesen habe, dass sie von Fahrern eingesetzt wurde.

Ich vertrete aber weiterhin dieselbe Meinung wie der damalige Moderator. Ich bitte euch Eure Stellungnahme (Bob)

[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 30. Januar 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Jürgen,

zu Rene Arnoux (Frage 2) fand sich nichts beim "durchblättern" in der GP - Story von 1983. Vielleicht kannst du auflösen ?[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Donnerstag, 31. Januar 2002

Beiträge: 816
Hi Tom,GP Südafrika 1983.GP-Story 1983 Seite 232
Jürgen

Beitrag Donnerstag, 31. Januar 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Auszug aus Grand Prix - Story 1983:

Arnoux hat Pech: Kurzschluß auf der Strecke, er steigt aus und will den Ferrari in Sicherheit schieben - dabei rollt er das 540 - kg - Auto über seinen rechten Fuß, der sofort anschwillt. Rene brüllt nach einem Kübel Wasser, fliegt mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus zur Untersuchung, darf aber aufatmen: nichts gebrochen. Nur Zwischengasgeben tut ihm zwei Tage lang sehr, sehr weh.

Alles klar, Jürgen - somit müßte nur noch Frage 5 offen sein........[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Montag, 18. Februar 2002

Beiträge: 888
niemand
GRAHAM HILL
Sieger 24-Stunden-Rennens von Le Mans
Sieger Indi 500
Sieger Grand Prix von Monaco
Formel-1-Weltmeister

Beitrag Mittwoch, 20. Februar 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Jackie,

herzlich willkommen im Yesterday - Forum ![br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Mittwoch, 20. Februar 2002

Beiträge: 14
Hallihalloundsowieso!

Zur Frage mit Ayrton Sennas Krämpfen...


Im GP von Brasilien 1989 fuhr Ayrton Senna etliche Runden mit einem Schaden an seiner Gangschaltung weiter. Die Beschädigung lag darin, dass die Gänge seines McLaren immer wieder raussprangen, daher musste Ayrton stets eine Hand am Ganghebel halten. Ihr könnt euch in etwa vorstellen, welchen Kraftaufwand es unter Einbeziehung von sämtlichen Längs- und Querbeschleunigungen plus den Krafteinfluss des Motors auf das Getriebe benötigt, die Gänge in dieser Art und Weise beizubehalten.
Senna beendete das Rennen als Sieger, bei der Zieldurchfahrt schrie er vor Schmerz in den Boxenfunk... auch diese Episode ist ein Beweis für Sennas unglaublich starken Willen zu gewinnen.

Ich hoffe, damit zur klärung unbeantworteter Fragen beigetragen zu haben und freue mich auf weitere!


Lebt flott und erfolgreich!

Beitrag Sonntag, 17. März 2002
Tom Tom

Beiträge: 2713
Keine offizielle Frage, aber im Zusammenhang mit den Streamlinern. Viele hatten ja keine stromlinienförmie Karosserie im Sinne des Wortes, sondern waren einfach nur zweisitzige Sportwagen. Erfolgte die Limitierung auf nur einen Sitz simultan mit dem Verbot von verkleideten Rädern? ( Michael Müller )
Herzliche Grüße

Tom

Re:

Beitrag Sonntag, 24. Juli 2011

Beiträge: 45679
Michael_Mueller hat geschrieben:
Der Verbrauch der Alfetta 159 lag bei sagenhaften 165 ltr / 100 km! Das kam durch den immer wieder gesteigerten Kompressordruck, so dass die Leistung von ursprünglich 260 PS (1938 ) auf 420 PS (1951) gesteigert wurde, und das bei nur 1500 ccm!
Das war auch letztendlich der Grund für den Siegeszug des Ferrari 375, der hatte einen 4.5-Liter-Saugmotor und nur ca. 380 PS, der Drehmomentverlauf war aber besser, und vor allem der Spritverbrauch, die Ferrari mussten im Schnitt 1 mal weniger zum Nachtanken an die Box als die Alfas.


ich hol den Thread mal wieder vor, weil wir das Thema auch gerade haben und ich beim recherchieren auf dieses Posting getroffen bin. Wie gesagt mich würden noch die Spritverbräuche über die Jahrzehnte interessieren, vor allem in den ersten Jahren, also 1906-1930 circa.


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