Überflieger in der F1

John Watson 1974 @ Pflanzgarten

Was für Walzen!

hab irgendwo mal gelesen, dass sich beim springen das volumen der hinterreifen etwas vergrößerte (warum, weiß ich nicht mehr, vielleicht wissen die techniker hier mehr). jedenfalls erscheinen die reifen beim springen tatsächlich deutlich fetter als am boden, wenn man die fotos vergleicht. vielleicht aber nur eine optische täuschung.

Nein, keine optische Täuschung: Die Reifen rotieren mit der gleichen, vielleicht auch leicht erhöhten Geschwindigkeit. Da ja im freien Flug nichts belastendes auf die Reifen einwirkt, wird die enthaltende Luft durch die Zentrifugalkraft nach aussen gedrückt. Deshalb sehen die "Walzen" etwas ballon-artig aus.

Das gilt für die Vorderreifen genau so - wie man bei Hunts Hesketh auch sehr deutlich erkennen kann.

thx, wusst ichs doch, dass da etwas war.

wenn man zb das regazzoni-bild von 1976 anschaut, sieht man, wie sich die lauffläche des reifens nach oben wölbt. außerdem schließt durch die verformung die felge nicht mehr exakt mit dem reifen ab.

Bei Regazzoni 76 sieht es so aus, als würde der Reifen auf der Felge
"wandern".

ich frag mich, ob das nicht auf dauer sehr belastend für die reifen war...

gabs eigentlich neben nürburgring und montjuich keine weiteren sprunghügel?

Benway hat geschrieben:

ich frag mich, ob das nicht auf dauer sehr belastend für die reifen war...

Das war bestimmt nicht so ohne, aber: Damals haben die Reifen ein ganzes (!) Rennen gehalten...und auch damals waren es keine sogenannten "Holz-Reifen".

dass die harten profilreifen in den 60ern mindestens eine renndistanz hielten, ist klar. aber gabs mitte der 70er wirklich keine reifenwechsel (außer natürlich von regen auf trocken und umgekehrt)? ich glaube mich zb an einen völlig chaotisch-operettenhaften reifenwechsel bei ferrari in zeltweg 1974 zu erinnern. und damals war es trocken.

Geplante Reifenwechsel gab es meines Wissens nicht.

Aber es gab doch Fahrer, die von Goodyear, ich spreche jetzt
von den späteren 70er Jahren gut versorgt wurden. So hatte
Emerson Fittipaldi trotz seiner Gurke sicher passable Reifen.
Weltmeister wurden bevorzugt, da kann ich mich noch
gut erinnern.

Den geplanten (also taktischen) Reifenwechsel m. Nachtanken hat man bei Brabham (Gordon Murray/David North) 'erfunden'...

Ja, das war doch 1981, soll man die Beiden jetzt loben, oder hauen?

Eigentlich war's ein guter Gag - aber was man inzwischen daraus gemacht hat, ist natürlich sicher nicht im Sinne der Erfinder...

@Alfalfa: Du sprichst mir aus der Seele!

Benway hat geschrieben:

dass die harten profilreifen in den 60ern mindestens eine renndistanz hielten, ist klar. aber gabs mitte der 70er wirklich keine reifenwechsel (außer natürlich von regen auf trocken und umgekehrt)? ich glaube mich zb an einen völlig chaotisch-operettenhaften reifenwechsel bei ferrari in zeltweg 1974 zu erinnern. und damals war es trocken.

Reifenwechsel gabs schon - aber es waren keine geplanten. Wechsel gabs nur, wenn der Reifen einen Schaden hatte - ansonsten fuhr man durch. Das war Mitte der 70er auch zwingend angesagt, denn von der Perfektion der heutigen Wechsel konnte man nur träumen. Soviel Mechaniker wie heute auf einer Seite des Wagens rumturnen, hatten die Teams damals nichtmal für zwei Wagen !

wie haben die jungs dann damals einen gegner überholt??

torino hat geschrieben:

Geplante Reifenwechsel gab es meines Wissens nicht.

Aber es gab doch Fahrer, die von Goodyear, ich spreche jetzt
von den späteren 70er Jahren gut versorgt wurden. So hatte
Emerson Fittipaldi trotz seiner Gurke sicher passable Reifen.
Weltmeister wurden bevorzugt, da kann ich mich noch
gut erinnern.

In dem Zeitraum als GoodYear Alleinanbieter war gabs hochoffiziell A und B- Reifen .Die A Reifen für die Teams bzw. Fahrer die
es nach Meinung von GoodYear wert waren und die B Reifen (auch Holzreifen genannt) für den Rest . Bei den A-Teams gabs dann auch den einen oder anderen der die Reifen kostenlos bekam wärend die B Teams für ihre Betonwalzen tief in die Tasche greifen mussten .
Also das was wir im kommenden Jahr so auch erleben werden aber das ist ja nicht Yesterday

@LotusFan:

Da kann ich mich gut erinnern daran. Die Weltmeister wurden oft
mit guten Reifen von Goodyear bedient. Damals gabs ja noch mehrer
im Feld. Heute sind es ja bekanntlich 3.

Ich fand das ziemlich daneben, dass die kleinen Teams noch für diese
Holzreifen bezahlen mussten.

Wieder Jo Siffert

pironi hat geschrieben:

Wieder Jo Siffert

jetzt wissen wir wenigstens warum die Reifen früher ein Rennen durchgehalten haben Null Verschleiß weil null kontakt

Geiles Bild! Welches Jahr war das?

Ich denke 1967 im Cooper-Maserati.

James Hunt 1976:

Jacky Ickx 1967: