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Tyrrell Tankaffäre 1984

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Samstag, 09. September 2006

Beiträge: 45703
Ich möchte gerne nähere Informationen zum Tankskandal von Tyrrell 1984. Grob ging es darum, dass die FIA das Team sperrte, weil Tyrrell angeblich beim Tanken Bleikügelchen als Ballast nachtankte und so im Rennen mit weniger Gewicht fuhr.

Beitrag Samstag, 09. September 2006

Beiträge: 4967
Das kann man schon so sagen. :wink:

Beim Start der Tyrrell wurden 50 Kilogramm Gewicht eingespart,
die dann beim "Tankstopp" mit einem Wasserbehälter gefüllt mit
Bleikügelchen ausgeglichen wurden. Angeblich wussen die Fahrer
nichts von dieser Aktion. :? Aufgeflogen ist der Schwindel dann
offiziell in Detroit.

Beitrag Sonntag, 10. September 2006

Beiträge: 5
1984 erregte Tyrrell durch einen zweiten Platz in Detroit das Interesse der Rennkommissare.

Dass Ken Tyrrell jeweils kurz vor Rennschluß seine Fahrer an die Box beorderte, um dort ein paar Liter Wasser für irgendwelche ominösen Kühlzwecke (angeblich Bremsen) nachzufüllen, war bekannt. Damit konnte man einen etwas untergewichtigen Rennwagen wieder auf das zulässige Mindestgewicht von 540 kg bringen. Doch in dem Wassertank des Tyrrell entdeckten die Funktionäre Unmengen von Bleikügelchen, deren Gesamtgewicht sich auf rund 60 kg addierte.

Damals wurde Tyrrell im Nachhinein für eine ganze Saison disqualifiziert.

Beitrag Montag, 18. September 2006

Beiträge: 138
Hi!

Ich habe hier ein Interview mit Bellof (Brasilien 1984), in dem er ohne Umschweife erklärt, daß Wasser nachgetankt wurde um das Gewicht auszugleichen.

Wenn man sah, wie das Wasser mit Hochdruck in den Wassertank "geschossen" wurde, war das auch jedem klar. Lügen (Wasser für die Bremse o. ä.) musste man nicht. Das Nachtanken von Betriebsmaterialien (Öl, Wasser) war erlaubt. Deshalb konnte man Tyrrell nicht belangen.

Das Gewicht stimmte nach der Zieldurchfahrt, und während des Rennens konnte man die Tyrrell nicht wiegen. Also schauten die Funktionäre dumm drein.

Die Bleikugeln kann ich nicht bestätigen, 60 kg Wasser erreichen denselben Zweck. Wozu also Bleikugeln - die während der Fahrt zudem noch hin- und herkullern würden?

Allerdings waren Bleikugeln verboten. Also ein Ansatzpunkt um Tyrrell abzuschiessen. Wenn man an die politischen Vorteile dieser Aktion denkt, wirft die ganze Geschichte eher ein schlechtes Licht auf die FiA.

Andial

Beitrag Montag, 18. September 2006

Beiträge: 3303
Andial hat geschrieben:
Hi!

Ich habe hier ein Interview mit Bellof (Brasilien 1984), in dem er ohne Umschweife erklärt, daß Wasser nachgetankt wurde um das Gewicht auszugleichen.

Wenn man sah, wie das Wasser mit Hochdruck in den Wassertank "geschossen" wurde, war das auch jedem klar. Lügen (Wasser für die Bremse o. ä.) musste man nicht. Das Nachtanken von Betriebsmaterialien (Öl, Wasser) war erlaubt. Deshalb konnte man Tyrrell nicht belangen.

Das Gewicht stimmte nach der Zieldurchfahrt, und während des Rennens konnte man die Tyrrell nicht wiegen. Also schauten die Funktionäre dumm drein.

Die Bleikugeln kann ich nicht bestätigen, 60 kg Wasser erreichen denselben Zweck. Wozu also Bleikugeln - die während der Fahrt zudem noch hin- und herkullern würden?

Allerdings waren Bleikugeln verboten. Also ein Ansatzpunkt um Tyrrell abzuschiessen. Wenn man an die politischen Vorteile dieser Aktion denkt, wirft die ganze Geschichte eher ein schlechtes Licht auf die FiA.

Andial



Wassertanks zur Bremsenkühlung verwendeten damals einige Teams.
Es war ein offenes Geheimnis wofür diese Tanks gedacht waren . nach dem Wiegen wurden die Tanks geflutet und vorm Wiegen wurden sie wieder aufgefüllt . Das war zwar harrscharf an dem vorbei was das Regelwerk mit dem Begriff Betriebsmittel eigentlich meinte aber es war nicht ausdrücklich verboten .
Allerdings hatte es Tyrrel l wohl mit der Gewichtsreduzierung ein wenig zu toll getrieben

Einen 60 liter Tank in einem F1 Rennwagen zu verbauen ist schon ein bissel schwer wenn man davon ausgeht das das ja 6 große Eimer sind . Blei hat da dann doch schon ein anderes Volumen -Gewichtsverhältnis und lässt sich eher verstauen . Es mussten natürlich auch Kügelchen sein denn 5 Kilo Barren wären schlecht durch die Pumpen und Schläuche gekommen .
Da immer erst kurz vor Rennende "nachgetankt" wurde , behinderten die "wandernden" Bleikugeln auch das Fahrverhalten nur wenige Runden .

Trotzdem war diese Bleikugelaktion für die FIA damals ein gefundenes Fressen .Kein Team störte die Pläne der FIA so sehr wie das Tyrrell Team . Ken Tyrrell legte prinzipiell gegen alles sein Veto ein was den Turbos noch mehr Vorsprung einräumen konnte und laut Concorde Abkommen müssen Entscheidungen ja einstimmig sein . Das Verbot der Saugermotoren war mit Tyrrell ebensowenig zu machen wie die Reduzierung des Tankvolumens bei gleichzeitigem Verbot des Nachtankens . Das und noch viel mehr wollte die FIA aber unbedingt durchboxen und so war die Tatsache das sie Tyrrell an den allerwertesten bekommen könnten ,sowas wie ein Sechser im Lotto für die FIA .
Tyrrell wurde für die Saison gesperrt ,hatte somit kein Mitspracherecht und was noch viel wichtiger ist kein Abstimmungsrecht und die FIA konnte ihre Pläne verwirklichen .

Beitrag Montag, 18. September 2006

Beiträge: 138
LotusFan hat geschrieben:

[...]

Einen 60 liter Tank in einem F1 Rennwagen zu verbauen ist schon ein bissel schwer wenn man davon ausgeht das das ja 6 große Eimer sind .


Nicht unbedingt. So filigran waren die Wagen damals ja noch nicht. Und da der Sauger weniger Sprit verbrauchte, gab es genug Platz für Wasser.

Das Wasser wurde mit Hochdruck in den Tank geschossen. In den 2 - 3 Sekunden konnte man imho ohne Probleme 60 Liter übertragen.

Blei hat da dann doch schon ein anderes Volumen -Gewichtsverhältnis und lässt sich eher verstauen . Es mussten natürlich auch Kügelchen sein denn 5 Kilo Barren wären schlecht durch die Pumpen und Schläuche gekommen .


Wenn man sah, mit welchen Drücken gearbeitet wurde, hätten die Bleikugeln durch das Auto schiessen müssen. ;)

Ich sehe da eher eine Entscheidung wie beim "berühmten Menchiker", der eigenmächtig den Filter in der Benetton-Tankanlage entfernt hatte. Obwohl alle wussten, daß dies nicht der Fall war.

Da immer erst kurz vor Rennende "nachgetankt" wurde , behinderten die "wandernden" Bleikugeln auch das Fahrverhalten nur wenige Runden .


Hmm, ein indifferentes Gewicht von 60 kg ist imho immer ein Problem.

Trotzdem war diese Bleikugelaktion für die FIA damals ein gefundenes Fressen .Kein Team störte die Pläne der FIA so sehr wie das Tyrrell Team . Ken Tyrrell legte prinzipiell gegen alles sein Veto ein was den Turbos noch mehr Vorsprung einräumen konnte und laut Concorde Abkommen müssen Entscheidungen ja einstimmig sein . Das Verbot der Saugermotoren war mit Tyrrell ebensowenig zu machen wie die Reduzierung des Tankvolumens bei gleichzeitigem Verbot des Nachtankens . Das und noch viel mehr wollte die FIA aber unbedingt durchboxen und so war die Tatsache das sie Tyrrell an den allerwertesten bekommen könnten ,sowas wie ein Sechser im Lotto für die FIA .
Tyrrell wurde für die Saison gesperrt ,hatte somit kein Mitspracherecht und was noch viel wichtiger ist kein Abstimmungsrecht und die FIA konnte ihre Pläne verwirklichen .


Besser kann man es nicht beschreiben. :)

Andial

Beitrag Montag, 18. September 2006

Beiträge: 3303
Andial hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:

[...]

Einen 60 liter Tank in einem F1 Rennwagen zu verbauen ist schon ein bissel schwer wenn man davon ausgeht das das ja 6 große Eimer sind .


Nicht unbedingt. So filigran waren die Wagen damals ja noch nicht. Und da der Sauger weniger Sprit verbrauchte, gab es genug Platz für Wasser.

Das Wasser wurde mit Hochdruck in den Tank geschossen. In den 2 - 3 Sekunden konnte man imho ohne Probleme 60 Liter übertragen.

Blei hat da dann doch schon ein anderes Volumen -Gewichtsverhältnis und lässt sich eher verstauen . Es mussten natürlich auch Kügelchen sein denn 5 Kilo Barren wären schlecht durch die Pumpen und Schläuche gekommen .


Wenn man sah, mit welchen Drücken gearbeitet wurde, hätten die Bleikugeln durch das Auto schiessen müssen. ;)

Ich sehe da eher eine Entscheidung wie beim "berühmten Menchiker", der eigenmächtig den Filter in der Benetton-Tankanlage entfernt hatte. Obwohl alle wussten, daß dies nicht der Fall war.

Da immer erst kurz vor Rennende "nachgetankt" wurde , behinderten die "wandernden" Bleikugeln auch das Fahrverhalten nur wenige Runden .


Hmm, ein indifferentes Gewicht von 60 kg ist imho immer ein Problem.

Trotzdem war diese Bleikugelaktion für die FIA damals ein gefundenes Fressen .Kein Team störte die Pläne der FIA so sehr wie das Tyrrell Team . Ken Tyrrell legte prinzipiell gegen alles sein Veto ein was den Turbos noch mehr Vorsprung einräumen konnte und laut Concorde Abkommen müssen Entscheidungen ja einstimmig sein . Das Verbot der Saugermotoren war mit Tyrrell ebensowenig zu machen wie die Reduzierung des Tankvolumens bei gleichzeitigem Verbot des Nachtankens . Das und noch viel mehr wollte die FIA aber unbedingt durchboxen und so war die Tatsache das sie Tyrrell an den allerwertesten bekommen könnten ,sowas wie ein Sechser im Lotto für die FIA .
Tyrrell wurde für die Saison gesperrt ,hatte somit kein Mitspracherecht und was noch viel wichtiger ist kein Abstimmungsrecht und die FIA konnte ihre Pläne verwirklichen .


Besser kann man es nicht beschreiben. :)

Andial



Jetzt noch nachzuvollziehen ob die Bleikugeln nun wirklich im Tank waren oder nicht wird natürlich schwer .Ich glaube aber kaum das Ken Tyrrell die Füsse stillgehalten hätte wenn da nichts gewesen wäre .
Wir können ja mal Martin Brundle fragen aber ich glaube der wird sich Dank der Allmacht der FIA wohl hüten auch nur irgendwas zu sagen .

Mit der Mechaniker Geschichte bei Benetton würde ich das nun nicht vergleichen denn wenn ich mich recht erinnere dann hatte Ken Tyrrell wohl kaum versucht sich durch dumme Lügen zu retten .

Ich hab keine Ahnung ob die das Wasser nun mit enormen Druck reingepumpt haben was mich aber wundern würde da die mobile Technik ja 1984 wohl noch nicht soweit war .Ausserdem gab es wohl am Tyrrell keinen Schnelldruckverschluß zumindest habe ich am 012 noch keinen entdecken können .
Allerdings habe ich auch keine Videoaufzeichnungen aus dem Jahr wo Boxenstopps von Tyrrell gezeigt werden .
Ein filigraner Tank ,also irgendeine Tankanlage die die vorhandenen hohlräume ausnutzt fällt wohl auch aus denn ohne Prallbleche o.ä. waren Gewichtsmengen in dieser Größenordnung wohl kaum beherschbar .
Alles in allem eine ziemlich blöde Sache

Beitrag Dienstag, 19. September 2006

Beiträge: 146
Mir fallen dazu 2 Sachen ein:

1984 war nachtanken während des Rennens verboten!
1983 noch war im Parc Ferme vor dem Wiegen das Nachfüllen von Flüssigkeiten gestattet, Williams und Brabham hatten damals eigene Pseude Bremsflüssigkeitstanks....

dieser wurde immer in der ersten Runde abgelassen, und vor dem Wiegen wieder aufgefüllt.

Das Nachtanken vor dem Wiegen wurde 1984 verboten, jedoch nicht das Nachfüllen im Rennen, und hier trumpften 1984 Tyrell auf. Auf der rechten Fahrzeugseite war ungefähr in höhe des Bauches der Fahrer ein Hochdruck Ventil installiert, man sieht das auf manchen Bildern vom Tyrell 012. So wurden eben 60 kg Nachgetankt....

Ken Tyrell weigerte sich aber auch nach bekannt werden das System zu deinstallieren, und da er für 1985 Renault Turbos hatte, wollte er noch so gut wie möglich abschneiden um Sponsoren für 1985 zu gewinnen, und riskierte den nachträglichen Ausschluß. Bis heute ist nicht 100% gesichert ob das Verfahren das Tyrell verwendete nicht doch legal war. Ken Tyrrell beharrte sein ganzes Leben, dass er wegen seiner Haltung zu den Turbos, Opfer einer Racheaktion der FISA/FIA wurde.

MZ
MZ (=EmZet) nicht verwandt und nicht verschwägert mit MichaelZ
www.v8thunder.com

Beitrag Dienstag, 19. September 2006

Beiträge: 138
LotusFan hat geschrieben:

[...]

Jetzt noch nachzuvollziehen ob die Bleikugeln nun wirklich im Tank waren oder nicht wird natürlich schwer .Ich glaube aber kaum das Ken Tyrrell die Füsse stillgehalten hätte wenn da nichts gewesen wäre .


Ich hatte die Zeit damals aktiv (als Fan) erlebt. Es war immer nur die Rede davon, daß aufgrund einer Wasseranalyse (aus dem Tyrrell-Wassertank) hohe Bleianteile ermittelt wurden. Deshalb ging man von Bleikugeln aus.

Die Story, daß auch Bleikügelchen gefunden wurden, tauchten erst etlicher Jahre später auf. Aus diesem Grund glaube ich nicht an die Bleikugeln. Warum sollte man das Wasser aufwendig analysieren, wenn man die Kügelchen direkt aus dem Tank hätte holen können?

Warum Tyrrell sich nicht gewehrt hatte? Es gibt Dinge hinter den Kulissen, die nicht offensichtlich sind. Bei der Benetton-Affäre war es ähnlich. Nach dem gültigen Reglement hätte Benetton 1994 aus der WM entfernt werden müssen!


[...]

Mit der Mechaniker Geschichte bei Benetton würde ich das nun nicht vergleichen denn wenn ich mich recht erinnere dann hatte Ken Tyrrell wohl kaum versucht sich durch dumme Lügen zu retten .


Es ging mir darum, daß der Vorsatz gewechselt wurde. Alle Welt wusste, daß Benetton den Filter absichtlich entfernt hatte. Plötzlich war es, nach der Gerichtsverhandlung, der berühmte Mechaniker...

Ich hab keine Ahnung ob die das Wasser nun mit enormen Druck reingepumpt haben was mich aber wundern würde da die mobile Technik ja 1984 wohl noch nicht soweit war .


Das war definitiv so. Kann man auf TV-Aufnahemn sehr gut erkennen.

Ein filigraner Tank ,also irgendeine Tankanlage die die vorhandenen hohlräume ausnutzt fällt wohl auch aus denn ohne Prallbleche o.ä. waren Gewichtsmengen in dieser Größenordnung wohl kaum beherschbar .

Der Wassertank wird sich unter dem Benzintank befunden haben. Platz genug gab es, da der Benzintank kleiner als bei den Turbos sein konnte.

Alles in allem eine ziemlich blöde Sache


Ganz klar!

Andial

Beitrag Dienstag, 19. September 2006

Beiträge: 588
Die Geschichte mit den Bleikugeln wurde nicht nachträglich erfunden, sondern wurde schon 1984 heiß diskutiert.

Tyrrell behauptete, daß die Bleikugeln sich schon vor dem Start des Rennens im Ballasttank befunden haben. Meiner Ansicht nach ist diese Behauptung glaubwürdig, da die Betankung des Autos mit einer Bleikugel enthaltenden Flüssigkeit mir kaum realisierbar erscheint.

Übrigens behauptete Tyrrell auch, daß die Funktion des Wassertanks die Kühlung der Brennkammern des Benzin-Einspritzungssystems war. Diese Behauptung ist weniger glaubwürdig.

Beitrag Dienstag, 19. September 2006

Beiträge: 3303
Andial hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:

[...]

Jetzt noch nachzuvollziehen ob die Bleikugeln nun wirklich im Tank waren oder nicht wird natürlich schwer .Ich glaube aber kaum das Ken Tyrrell die Füsse stillgehalten hätte wenn da nichts gewesen wäre .


Ich hatte die Zeit damals aktiv (als Fan) erlebt. Es war immer nur die Rede davon, daß aufgrund einer Wasseranalyse (aus dem Tyrrell-Wassertank) hohe Bleianteile ermittelt wurden. Deshalb ging man von Bleikugeln aus.

Die Story, daß auch Bleikügelchen gefunden wurden, tauchten erst etlicher Jahre später auf. Aus diesem Grund glaube ich nicht an die Bleikugeln. Warum sollte man das Wasser aufwendig analysieren, wenn man die Kügelchen direkt aus dem Tank hätte holen können?


Das ganze war schon immer recht undurchsichtig .Für mich eine reine politische Aktion der FIA ,ähnlich den Massendämpfern aktuell


Warum Tyrrell sich nicht gewehrt hatte? Es gibt Dinge hinter den Kulissen, die nicht offensichtlich sind. Bei der Benetton-Affäre war es ähnlich. Nach dem gültigen Reglement hätte Benetton 1994 aus der WM entfernt werden müssen!


Endlich mal einer ,der meiner Meinung ist :D)




[...]

Mit der Mechaniker Geschichte bei Benetton würde ich das nun nicht vergleichen denn wenn ich mich recht erinnere dann hatte Ken Tyrrell wohl kaum versucht sich durch dumme Lügen zu retten .


Es ging mir darum, daß der Vorsatz gewechselt wurde. Alle Welt wusste, daß Benetton den Filter absichtlich entfernt hatte. Plötzlich war es, nach der Gerichtsverhandlung, der berühmte Mechaniker...


War es nicht andersrum .Zuerst wars der ahnungslose Mechniker und als der nicht zog wars auf einmal der FIA -Funktionär ders angeblich mündlich erlaubt hat .


Ich hab keine Ahnung ob die das Wasser nun mit enormen Druck reingepumpt haben was mich aber wundern würde da die mobile Technik ja 1984 wohl noch nicht soweit war .


Das war definitiv so. Kann man auf TV-Aufnahemn sehr gut erkennen.

Ein filigraner Tank ,also irgendeine Tankanlage die die vorhandenen hohlräume ausnutzt fällt wohl auch aus denn ohne Prallbleche o.ä. waren Gewichtsmengen in dieser Größenordnung wohl kaum beherschbar .

Der Wassertank wird sich unter dem Benzintank befunden haben. Platz genug gab es, da der Benzintank kleiner als bei den Turbos sein konnte.



Maurice Philippe hat meiner Meinung nach mit dem 012 einen wunderschönen F1 gebaut aber das der den Tank hochbockt um darunter einen Tank zu stecken der wärend des rennens ja praktisch leer ist ,damit den Schwerpunkt nach oben schiebt ,das traue ich dem guten einfach nicht zu :D) Mann müsste mal schauen ob man irgendwo Zeichnungen vom 012 findet ,die die Innereien zeigen



Alles in allem eine ziemlich blöde Sache


Ganz klar!

Andial

Beitrag Mittwoch, 20. September 2006

Beiträge: 138
mikel hat geschrieben:
Die Geschichte mit den Bleikugeln wurde nicht nachträglich erfunden, sondern wurde schon 1984 heiß diskutiert.

Tyrrell behauptete, daß die Bleikugeln sich schon vor dem Start des Rennens im Ballasttank befunden haben. Meiner Ansicht nach ist diese Behauptung glaubwürdig, da die Betankung des Autos mit einer Bleikugel enthaltenden Flüssigkeit mir kaum realisierbar erscheint.


Wimre war es so, daß nur aufgrund der Wasseranalyse damals von Bleikugeln die Rede war. Daß auch Bleikugeln gefunden worden sein sollen kam m. E. erst (viel) später auf.

Andial

Beitrag Dienstag, 26. September 2006

Beiträge: 103
Nach der Grand Prix Story 84 von Heinz Prüller hat FISA-Techniker Gabriele Cadringher in Detroit einige Liter Flüssigkeit aus Brundles Tyrrell entnommen-schwarz, mit Bleikugeln drin. Tyrrell behauptete, die Kugeln wären schon immer drin gewesen, die FISA brachte die Version, dass sie erst später mit dem Nachtanken eingefüllte worden wären. Weil es keine hieb-und stichfesten Beweise gab durfte Tyrrell zunächst weiterfahren. Als aber später die neue Spritregel (220 Liter) eingeführt werden sollte, fragte Prüller Balestre, wie diese Regel umgesetzt werden soll, nachdem alle zustimmen müssen, Tyrrell aber logischerweise sicher dagegen sein wird. Balestre antwortete: "Tyrrell wird bald kein Problem mehr sein........" Beim britischen Grand Prix wurde Tyrrell schließlich für 1984 gesperrt und alle Punkte gestrichen.
Diese Version erhärtet den Verdacht, dass die wahre Grundlage der Tyrrell-Sperre nicht Tyrrells (angebliche) Mogeleien, sondern ein politischer Hickhack gewesen sein könnte, wie in den meisten FISA/FIA-Fällen...bis zu den Renault-Dämpfern. :)

Beitrag Mittwoch, 06. Dezember 2006

Beiträge: 138
BTW: Die Rallye Racing brachte damals einen Artikel, in dem die Angelegenheit schön erklärt wurde.

Nach wie vor: Wimre wurden nie wirklich Bleikugeln gefunden - sonst hätte die RR davon in dem Artikel auch berichtet! Stefan Bellof selbst versicherte in einer Kolumne mal glaubhaft, daß es auch keine Bleikugeln gab.

Wenn ich Zeit habe, scanne ich diese Kolumne auch noch ein.

Hier gibt es den Bericht aus der damaligen Rallye Racing (runter scrollen)

http://www.i-t-d.net/Fahrer/Stefan_Bell ... stefan.php

Andial

Beitrag Freitag, 08. Dezember 2006

Beiträge: 588
Ich habe alle 1984er Ausgaben von Rallye Racing zuhause, und ich fand keinen einzigen Artikel, der die Existenz der Bleikugeln in Tyrrells Wassertank anzweifelte.

Und zu Stefan Bellofs Kolumne: Bellof schrieb, daß er niemals mitbekommen hätte, daß Bleikugeln nachgetankt wurden.

Er schrieb nicht, daß es keine Bleikugeln gab.

Zitat Bellof, rr9/84: "Daß mit dem Wasser auch noch kleine Bleikugeln in den Tank gefüllt werden, wie das Tyrrell vorgeworfen wird, wäre für mich also sowieso nicht zu hören. Sicher weiß ich eines: In dem Wasser, das mir bei jedem Nachtanken über den Overall gespritzt ist, habe ich noch keine einzige Bleikugel entdeckt."

Beitrag Freitag, 08. Dezember 2006

Beiträge: 138
@mike:

Dann lies mal die Überschrift des Artikel auf Seite 3: (Kolumne) Stefan Bellof: Der Unsinn mit Ken Tyrrells Bleikugeln

Oder die Überschrift des Artikels selbst: "Von Bleikugeln nichts gehört und gesehen."

Wenn man 1 + 1 zusammenzählt, kommt man darauf, daß die FiA mit ihrem schwachsinnigen Versuch (27% Sprit im Wasser) gescheitert war und man einen neuen Grund suchte.

Niemand hat jemals ein Bleikügelchen gesehen! Und Bellof war eine ehrliche Haut.

Keine Fachzeitschrift schreibt wimre auch, daß wirklich Bleikügelchen gefunden wurden. Waren auch unnötig, 60 kg bekommt man auch mit Wasser schnell zusammen. Was sollen da Bleikugeln (außer, daß sie dazu geeignet sind das Team zu disqalifizieren)?

Technisch sind die Bleikugeln genau so unsinnig, wie 27% Sprit im Ballastwasser.

Oder welchen Sinn sollen die Bleikugeln gehabt haben? Wie bekam man die Bleikugeln aus dem -eingebauten- Tank?

Nüchtern betrachtet war die Bleikugel-Story eine Finte der FiA. Tyrrell musste weg, egal wie!

Andial

Beitrag Samstag, 09. Dezember 2006

Beiträge: 3303
Ich habe trotz intensiver suche keinen Artikel aus der damaligen zeit gefunden wo dieses Bleikugel Phänomen auch nur anseatzweise belegt wurde . Es wurde zwar über Bleikugel geredet aber gesehen hat sie keiner . Mal ganz davon abgesehen , der Trick mit den
Kühlwasser für die Bremsen war hart an der Grenze aber legal .
Es gab ja noch mehr Teams die diesen Trick angewendet hatten .
Die Tankgröße war nicht vorgegeben ,zumindest habe ich keine
Angaben im damaligen Regelwerk gefunden . Bleibt die Frage warum Tyrrell den enormen Aufwand betreiben soll Bleikugeln in einen Tank zu "schießen " wenn sie in der gleichen Zeit mindestens die Gewichtsmäßig gleiche Menge Wasser hätten reindrücken können .
Irgendwo macht das alles nicht sonderlich viel Sinn .

Beitrag Samstag, 09. Dezember 2006

Beiträge: 588
@Andial,
ich würde dir empfehlen, die Artikel zu lesen und nicht nur die Überschriften. Die stammen nämlich nicht von Bellof, sondern von der rr-Redaktion.

Tyrrell selbst hatte die Existenz der Bleikugeln eingestanden. Der strittige Punkt war, ob die Bleikugeln von Anfang an im Wassertank waren, oder ob sie während des Nachtankens eingefüllt worden sind.

Beitrag Samstag, 09. Dezember 2006

Beiträge: 138
mikel hat geschrieben:
@Andial,
ich würde dir empfehlen, die Artikel zu lesen und nicht nur die Überschriften. Die stammen nämlich nicht von Bellof, sondern von der rr-Redaktion.


Keine Sorge, da habe ich. Und nicht nur die Rallye Racing, sondern auch noch die Sport Auto, die Auto Zeitung, die Motorsport aktuell und die Auto Motor Sport.

In keiner stand wimre was davon, daß Bleikügelchen gefunden(!) wurden.

Tyrrell selbst hatte die Existenz der Bleikugeln eingestanden.


Wo steht das?

Bitte eine Quellenangabe.

Der strittige Punkt war, ob die Bleikugeln von Anfang an im Wassertank waren, oder ob sie während des Nachtankens eingefüllt worden sind.


Nein, das habe ich anders in Erinnerung. Aus der Fachpresse geht klar hervor, daß nur Wasser nachgetankt wurde - um nicht unter das Mindestgewicht zu fallen.

Gebe mir bitte eine Quellenangabe, wo zu lesen ist, daß Bleikugeln gefunden wurden.

Das auch Bleikugeln gefunden wurden hatte Prüller behauptet. Wimre als einziger....

Andial

Beitrag Samstag, 09. Dezember 2006

Beiträge: 3303
mikel hat geschrieben:
@Andial,
ich würde dir empfehlen, die Artikel zu lesen und nicht nur die Überschriften. Die stammen nämlich nicht von Bellof, sondern von der rr-Redaktion.

Tyrrell selbst hatte die Existenz der Bleikugeln eingestanden. Der strittige Punkt war, ob die Bleikugeln von Anfang an im Wassertank waren, oder ob sie während des Nachtankens eingefüllt worden sind.





Das ist richtig ,Tyrrell hat sie eingestanden aber das ändert nichts an dee Aussage , gesehen hat sie wohl keiner . Ich habe zumindest kein Bild gesehen oder eine Aussage anderer gelesen die diese Bleikugeln belegen.
Warum Tyrrell dem ganzen so kleinlaut und vor allem ohne jede weitere Diskussion klein begeben hat ,das wird er wohl mit ins Grab genommen haben .
Was mich wunderte damals das sie ihn für die komplette Saison gesperrt haben aber ausser Konkurenz mitfahren lassen haben .
Weiterhin wunderte es mich das es Tyrrell in den Folgejahren immer wieder geschafft hat ohne nennenswerte Sponsoren zu überleben .

Aber ich glaube kaum das das ganze jetzt noch aufgeklärt werden kann .

Beitrag Samstag, 09. Dezember 2006

Beiträge: 588
:roll:
Freunde, lest mal den Bericht auf Seite 4 der rallye racing 8/1984. Linke Spalte...

Zitat Stefan Bellof: "Die Bleikugeln liegen von Anfang an im Wassertank, die werden nicht während des Rennens nachgefüllt. Ich weiß auch nicht, wie das funktionieren sollte."

Beitrag Samstag, 09. Dezember 2006

Beiträge: 138
mikel hat geschrieben:
:roll:
Freunde, lest mal den Bericht auf Seite 4 der rallye racing 8/1984. Linke Spalte...

Zitat Stefan Bellof: "Die Bleikugeln liegen von Anfang an im Wassertank, die werden nicht während des Rennens nachgefüllt. Ich weiß auch nicht, wie das funktionieren sollte."


Dried, die habe ich -mangels Platz- ausgelagert.

Wenn Bellof das selbst gesagt hatte, ist das amtlich. Bellof war, wie gesagt, eine ehrliche Haut.

Kannst du den Artikel eventuell scannen und verfügbar machen?

Andial

Beitrag Samstag, 09. Dezember 2006

Beiträge: 588
Und ich dachte, du hättest nicht nur die Rallye Racing, sondern auch noch die Sport Auto, die Auto Zeitung, die Motorsport aktuell und die Auto Motor Sport studiert...

Beitrag Samstag, 09. Dezember 2006

Beiträge: 138
mikel hat geschrieben:
Und ich dachte, du hättest nicht nur die Rallye Racing, sondern auch noch die Sport Auto, die Auto Zeitung, die Motorsport aktuell und die Auto Motor Sport studiert...


Habe ich auch. Ich habe insg. mehrere 1000 Fachzeitschriften. Sogar einen Jahrgang der "Motor Trend" aus den USA. Viele davon habe ich aus Platzgründen in einen klimatisierten Keller im Dortmunder Raum ausgelagert.

Hier habe ich noch alle meiner Bücher, die Sport-Auto Jahrgänge, die autodrom-Jahrgänge, einen Karton voller Rallye Racing (die beim Umzug damals versehentlich hier im Keller eingelagert wurden) und einige AMS/AZ.

Ich kann mich absolut nicht daran erinnern, daß wirklich Bleikugeln gefunden wurden. Imho hätte ich das damals bewusst mitbekommen müssen...

Wenn das in der RR steht und Bellof das gesagt hatte, dann ist das ok. Dann habe ich mich diesbezüglich geirrt.

Kannst du das denn einscannen?

Andial

Beitrag Samstag, 09. Dezember 2006

Beiträge: 588
Wie ich wiederholt gepostet hatte - und ich hab mein Erinnerungsvermögen durch Nachlesen in den alten Quellen bestätigt - stand die Existenz der Bleikugeln zu keiner Zeit zur Debatte.
Die Existenz der Bleikugeln wurde von Team Tyrrell von Anfang an eingeräumt.

Es ist blanker Unsinn, daß diese Geschichte von der FIA erfunden worden wäre oder daß dieses Gerücht erst Jahre später entstanden sein soll.

Und auch die Aussage, das niemand jemals diese Bleikugeln gesehen hätte, ist Unsinn. In einer Fachzeitschrift (vielleicht war's Sport Auto) wurde damals sogar ein Foto der Bleikugeln abgedruckt.
Und selbstverständlich lagen die Bleikugeln nebst Flüssigkeitsproben der FIA vor.


Nebenbei: Ich hab keinen Scanner. Du kannst das Bellof-Zitat glauben oder es bleibenlassen.

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