Tyrrell P34, Brabham Fan-Car & Co.

Was geht euch eigentlich so durch den Kopf wenn ihr die heutige F1 im Fernsehen seht und dann im Vergleich dazu Bilder von früher?

Zum Beispiel der 6Rädrige Tyrrell oder auch das Brabham Fan Car

http://f1rejects.com/hall/beta/tyr3.jpg
http://f1rejects.com/hall/beta/fancar.jpg
http://f1rejects.com/hall/beta/fer2.jpg
http://f1rejects.com/hall/beta/will.jpg

Ich persönlich sehe es immer mit einem zwiespältigen Gefühl wobei solche Innovationen immer wieder eine gewisse Abwechslung in die F1 brachten wobei mit einem ähnlich weitmaschigen Regelwerk wie damals die Rundenzeiten wohl dermaßen schneller würden, dass die doch recht hohe Sicherheit weitgehend auf der Strecke bleiben würde.

Ich fand die Zeit, in der es derartige technische Irrwege gab, wesentlich spannender als die aktuelle Formel 1.
Vor allem in den Siebziger Jahren gab es eine unglaubliche technische Vielfalt. Auch finde ich es schade, daß kleine Teams heute überhaupt keine Möglichkeit haben, in der Formel 1 mitzumischen.
Ich denke da an so interessante, wenn auch erfolglose Projekte wie Tecno, Kauhsen, Eifelland etc. etc.

Leider ist dieser Zug abgefahren und es wird auch keine Teams wie Tyrrell oder Williams, die praktisch aus dem Nichts bis zur Weltmeisteschaft aufgestiegen sind, nicht mehr geben. Solange Ecclestone mit Unterstützung der FIA tun und lassen kann was er will wird sich daran auch nichts ändern.

Na ja, solche Auswüchse wie 6-Radler, Staubsauger, die Steltenflügel u.s.w. sollten schon nicht zur regel werden, ein F1 sollte doch noch etwas ähnlichkeit mit einem Auto haben. Gleichwohl bewundere ich die klugen Geister die immer auf solche Ideen kommen.

Neben dem Tyrrell P 34 gab es ja eine ganze Reihe von aussergewöhnlichen Konzepten in der F1

Lotus 56 B ,der mit der Gasturbine
Lotus 63 4wd - auch nicht gerade das übliche
Arrows A2 - der mit der gigantischen Karosse
March 2.4.0 - der sechsfüssler von March
Williams FW 08 D der sechsfüssler von Williams
Ferari 312 T2A der zwillingsbereifte Prototyp von Ferrari

der Cosworth F1 ,der es zwar nie zum Rennen geschafft hat aber in
Donnington zu bestaunen ist

und einige mehr .

Heutzutage ist es doch schon eine Sensation wenn ein Auto ein drittes Flügelchen irgendwo an der Karosse hat

das einzig positive was ich heute seh ist das es wirklich sicherer geworden ist. ich meine ralf wäre in indy jetzt schon 2 mal gestorben. die unfälle wären mit den sicherheitskonzepten von früher definitif sein ende gewesen. mittlerweile würde die FIA ja gerne einen einheitsmotor haben. ich seh das ganze auch skeptisch obwohl ich sagen muß das ich die champcar serie sehr spannend und gut finde obwohl einheits reifen chassi und motor

@JTS: Was ist eigentlich das 3. Bild?

@LotusFan: Willkommen bei Yesterday. Wir könnten doch Mal diese ganzen Konstruktionen durchgehen und näher beleuchten, das würde mich Mal interessieren!

Ansonsten finde ich kann man auch an der aktuellen Formel-1 viel abgewinnen!

@MichaelZ

Das 3. Bild von JTS's Beitrag.

Das ist der Ferrari 312 T2A mit Zwillingsbereifung hinten.

Der March 240 gefahren von Ian Scheckter:

Wie genau war die Zwillingsbereifung angebrachtt? Hat noch wer ein weiteres Bild? Welches Jahr?

@MichaelZ

Das muss 1976 oder 1977 gewesen sein.
Hier ein Bild der Präsentation des 312 T2:

Von links: Clay Regazzoni, Niki Lauda und Enzo Ferrari

Hier noch ein Bild des Arrows-Ford A2 in seiner Urform.
Später wuchsen ihm ja auch Flügel. Ein wunderschönes Auto,
finde ich.

Hat noch einer Infos zum LOtus 56B mit Gasturbine?

Hier noch ein Bild vom Lotus 56B mit Gasturbine

Lotus 63 1969 in Monza, Fahrer: John Miles.

Der Ferrari 312 T2A war ein Prototyp . Ferrari baute dem "normalen 312 T2 einfach Zwillingsreifen ,bestehend aus Vorderreifen auf die Hinterachse. Man wollte versuchen den Luftwiedersand zu senken und gleichzeitig die Reifenauflagefläche zu erhöhen .Es blieb allerdings beim Versuch .

Der Williams FW 08 D war wohl des am weitesten vorangetriebene
Dreiachsauto ,nach dem Tyrrell P 34 . Williams hatte dem FW 08 eine
zweite Hinterachse verpasst und ebenfalls kleinere Hinterreifen
benutzt. Bei Tests erwieß sich das auto durchaus als ernst zunehmender Gegner . Bevor das Auto eingesetzt werden konnte ,hat die FIA die Regeln geändert und Fahrzeuge mit mehr als vier Rädern waren verboten .

Der March 2.4.0. war ähnlich aufgebaut wie der Williams aber
bei weitem nicht so durchdacht . Das fahren mit der Kiste muss wirklich ein Abenteuer gewesen sein .
Ich habe das Auto ,wie auch die anderen als 1/43 er Modell gebaut und ich glaube die haben echt nur die zweite Hinterachse drangeschraubt und fertig .

Der Arrows A 2 ,für mich eines der schönsten F1 Autos überhaupt
bestach natürlich durch seine Karosse. Sie brestand praktisch aus einem umgedrehten Flügel mit vier Rädern dran .
Ähnlich war eine Konstruktion von Kauhsen .Leider hat es dieses Team nie richtig bis indie F1 geschafft .

Der Lotus 63 4WD war wie der Name schon sagt der allrad Lotus von Chapman . Eine sehr keilfärmige Karosse.

Zum Cosworth F1 kann ich nicht viel sagen ,Sehr futuristisches Design .
Es war ein Studie von Cosworth . Das Auto steht heute in Donington


Hab zwar zu allen Autos Bilder aber leider nicht auf Festplatte.
Bin nach wie vor ein Verfechter der guten alten Fotokiste

Hat nicht Tyrrell auch in Hockenheim 1996 vorne und hinten Vorderreifen drauf gemacht? Gibt es dazu ein Bild?`

hier ein bild vom cosworth 4wd:



quelle: http://8w.forix.com hier gibt es ausführliche infos zu den oben besprochenen konzepten.

Ein besonderes Fahrzeug war ja wohl auch der Eifelland von 1972 fande ich ja auch ein besonderes F1 Auto!

Hier ein Bild vom Eifelland F1 von 1972, sowie ein Link mit der Story:




Link:

http://www.research-racing.de/Eifelland1.htm

Ich meinte eigentlich den hier, der wurde 1972 getestet:

http://www.f1rejects.com/teams/eifellan ... n-rs-2.jpg

Aber auch der oben sieht komisch aus, wie eigentlich auch alle Eifelland Rennwagen waren. Schade, dass es dieses Team nicht mehr gibt!

Ich frage mich, wie Stommelen die Sicht bei diesem Spiegelholm
halten konnte. Bei den offenen Sportwagen der 70er und 80er
Jahre sieht man die Anordnung der Spiegel auch viel.

Trotzdem ein aussergewöhnliches Auto!

Eifelland presaison



Fotoquelle: f1facts.com

LotusFan hat geschrieben:

Der Arrows A2, für mich eines der schönsten F1 Autos überhaupt bestach natürlich durch seine Karosse. Sie bestand praktisch aus einem umgedrehten Flügel mit vier Rädern dran.

Merkwürdig - der erfolglose A2 taucht häufig bei Umfragen in der Liste der attraktivsten Fahrzeuge auf. Einen totalen Flop kann man ihn aber sicher nicht nennen, denn immerhin gelang es den Fahrern mehrfach damit Punkte einzufahren - und das qualifizierte ihn deutlich über einen Totalflop. Allerdings war sein Konzept eine Entwicklung in die Sackgasse.

Das Auto debütierte gegen Saisonmitte 1979 in Dijon. Southgates' & Wass' neue Schöpfung sah höchst ungewöhnlich aus: charakteristisch war der kurze geschoßähnliche Bug, eine verkleidete Vorderrad-Aufhängung, die die Strömung zu den Seitenwülsten weiterleitete und ein weit vorn liegendes Cockpit. Motor und Getriebe waren hochgelegt(!) und im Interesse einer optimalen Ground-effect-Aerodynamik angewinkelt eingebaut, der Unterbodenflügel in ganzer Breite angebracht.

Doch was in der Theorie gut zu sein schien, erwies sich in der Praxis als nicht fahrbar. Die neuartige Anordnung der Antriebseinheit hatte den Schwerpunkt des Wagens nach oben verschoben, was zur Folge hatte, dass das Chassis höchst störrisch auf Lenkbefehle reagierte - der Wagen 'schwamm' oft regelrecht und litt unter Störungen durch ständige Veränderungen der Saugwirkung.

Er wurde nur in Frankreich, England, Deutschland (da holte Mass einen Punkt), Österreich, Holland (da holte Maas einen weiteren Punkt) und in Italien eingesetzt. Innerhalb weniger Wochen nach seinem ersten Rennen sah man bei Arrows die unkorrigierbare Fehlentwicklung ein und nahm bereits die Arbeiten an einem Nachfolger auf.

Maas - eigentlich die Nummer 2 im Team, kam mit dem Wagen deutlich besser zurecht als Patrese, der ab Imola wieder auf den Einsatz des A1B drängte. Da man die alten A1 fast sämtlich in die Aurora-Serie verscherbelt hatte (02 und 04 (speziell für die Aurora-Serie gebaut) gingen an Charles Clowes, 06 an Melchester Racing), hatte man nur noch den A1-05 in der Hinterhand und unglückliche Maas musste weiter mit dem A2 fahren, an dem die Entwicklung eingestellt wurde. In Imola (zählte damals nicht zur WM) fuhr Patrase wieder mi dem A1-05 und wurde Vierter - Maas war gar nicht am Start. In den beiden letzten Rennen fuhr man gemischt (Patrese den alten A1, Maas den A2), in beiden Rennen konnte sich Maas nicht qualifizieren.

A2-02 diente nur Anfang der Saison 1980 noch als Reservefahrzeug, wurde aber nicht mehr eingesetzt. Ein drittes Chassis blieb undvollendet.

torino hat geschrieben:

Ich frage mich, wie Stommelen die Sicht bei diesem Spiegelholm
halten konnte. Bei den offenen Sportwagen der 70er und 80er
Jahre sieht man die Anordnung der Spiegel auch viel.

Kaum zu glauben, aber wahr: Irgendwann schon nach kurzer Zeit stört Dich das Ding nicht mehr. Habe mal ein Interview mit Michael Schumacher zu dem Thema gelesen (der Ferrari hatte (hat) auch mehrere Antennen auf dem Bug, die ins Sichtfeld des Fahrers ragen).

ähnlich ist es mit den scheibenwischern in den sportwagen. wie man in onboard-aufnahmen sieht, sind die oft auch mitten in der windschutzscheibe. ist offenbar auch kein problem.