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Tragödien

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Donnerstag, 26. Juli 2001
MSF MSF

Beiträge: 10
Nochmals hallo,

da ich auf meiner HP ein Kapitel "Tragödien der F1" zusammenstellen
möchte; Frage ob Ihr mir helfen könnt?

Durch einen unglücklichen Zwischenfall soll in den Siebzigern ein Fahrer durch einen Streckenposten, der einem brennendem Auto zu Hilfe kommen wollte, durch einen Feuerlöscher ums Leben gekommen sein.
Wer? Wie? Was? Wo?

Danke für Antwort

Rainer[br]----------------[br]

Beitrag Donnerstag, 26. Juli 2001

Beiträge: 3551
Das war meines Wissens Tom Pryce, mehr weiß sicher unser Hans....
[br]----------------[br]Der unwissende Steffen :rolleyes:
Gruß Steffen

Beitrag Donnerstag, 26. Juli 2001
MSF MSF

Beiträge: 10
Danke an alle für die schnelle Antwort.
Hey Gerlinde, dann war das mit 8 statt
7 Siegen wohl ein Vertipper, oder?

Huie, mehr Frauen davon.

Rainer

Baue ich dann bald möglichst in meine HP.

Beitrag Freitag, 27. Juli 2001

Beiträge: 1076
Servus Rainer,

wie Steffen schon angemerkt hat (danke übrigens), verlor Tom Pryce bei diesem äußerst unglücklichen Unfall sein Leben.
Doch der Reihe nach:

Am 5. März 1977 wurde im südafrikanischen Kyalami der 3. Saison-GP ausgetragen. Der Waliser Tom Pryce startete vom 15. Startplatz, bekam aber die Kupplung nicht frei und fiel auf den letzten Platz zurück. Von dort begann er seine Aufholjagd, bei der er als letzten auch Jacques Laffite überholte. In der 22. Runde nahm die Tragödie ihren Lauf, als Toms Teamkollegen bei Shadow, Renzo Zorzi, auf der Start-Ziel-Geraden der Motor platzte, und er seinen Wagen gegenüber den Boxen abstellte. Die kleinen Flammen, die aus dem Motor schlugen, konnte Zorzi selber löschen. Zwei junge Streckenposten (18-20jährige Studenten, keine ausgebildeten Marshals in den Siebzigern !) wollten ihm jedoch zu Hilfe kommen, und rannten, jeder mit einem ca. 10 kg schweren Feuerlöscher in der Hand, quer über die Strecke. Genau in diesem Moment kamen mit ungefähr 280 km/h Hans Stuck mit Tom Pryce im Windschatten angeflogen. Dem ersten Streckenposten konnte Stuck gerade noch ausweichen, während der zweite vom linken Vorderrad von Toms Shadow voll erfaßt und ein paar Meter in die Luft geschleudert wurde. Der Feuerlöscher allerdings traf den Fahrer so gewaltig am Kopf, daß ihm der Helm abgerissen wurde und auch der Überrollbügel des Shadow wegbrach.
Der Wagen raste ungebremst an der Leitplanke entlang - mit einem Toten am Steuer - und kollidierte in der nächsten Kurve mit dem zuletzt überholten Laffite, der dabei aber glücklicherweise mit dem Schrecken davonkam.

Tom Pryce wurde nur 27 Jahre alt, bestritt 42 Grands Prix und holte dabei 1 Pole (England 1975) und 19 WM-Punkte; als bestes Ergebnis zwei dritte Plätze 1975 in Österreich und 1976 in Brasilien.

Noch zwei Nachbemerkungen:
der Sieger des Südafrika-GP 1977, Niki Lauda, spürte, daß mit seinem Ferrari etwas nicht mehr stimmte. Nach dem Rennen wurde ein Teil des abgebrochenen Überrollbügels unter seinem Auto gefunden.

Ende der 70er gab es mehrere Kinofilme über die F1; einer davon (Speed Fever) befaßte sich u.a. auch genau mit diesem bizarren Unfall (mehr dazu demnächst in einem eigenen Thema).

Viele Grüße Hans

Beitrag Freitag, 27. Juli 2001

Beiträge: 1076
Servus Gerlinde und Rainer,

ich wußte nicht, daß Ihr auch noch aktiv seid - die Tipperei hat so lange gedauert, deshalb wieder eine Überschneidung; hätte ich mir (fast ?) sparen können - ich möchte Euch ja nicht langweilen !

Viele Grüße Hans

Beitrag Freitag, 27. Juli 2001

Beiträge: 3551
Hi Hans,

mit deinen ausführlichen Erklärungen langweilst du mich NIE...[br]----------------[br]Der unwissende Steffen :rolleyes:
Gruß Steffen

Beitrag Sonntag, 29. Juli 2001
Tom Tom

Beiträge: 2713
Hi Rainer,

ist Deine HP schon im Netz ? Du kannst uns ja mal einen "Link" geben.........[br]----------------[br]Gruß

Tom
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 45691
Ich habe mir Mal (oder zumindest habe ich angefangen) auch die ersten Themen durch zu lesen. Dieses Thema finde ich sehr schade und interessant. Ich habe das noch nicht gewusst und war wiklich geschockt so was zu lesen!

Gab es noch mehr solcher Tragödien in der Formel-1?

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 4967
Mark Donohue 1975 GP Österreich

Quelle: Wikipedia:

Mark Donohue (* 18. März 1937 in Summit, USA; † 19. August 1975 in Zeltweg, Österreich) war ein US-amerikanischer Formel 1-Rennfahrer.

Er fuhr von 1971 bis 1975 Formel 1 für McLaren Ford und Penske Ford. 1972 gewann er die 500 Meilen von Indianapolis, 1973 den Canadian American Challenge Cup. Er verunglückte beim Warm-up zum GP von Österreich tödlich, bei dem sich sein Wagen mehrfach überschlug und an einer Reklametafel zerschellte. Mit ihm starb ein Streckenposten.

Nach seinem Tod gab es einen langen Gerichtsprozess.
Ich komme jetzt nicht an meine Bücher ran. Vielleicht
weiss jemand mehr.

Mark Donohue auf Penske:

Bild

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 356
Hier noch ein Foto des Pryce-Shadow. Gut zu erkennen auch das
im Hintergrund stehende Wrack des Laffite-Ligiers, der von Pryce'
führerlosem Wrack von der Strecke gerissen wurde.


Bild

Quelle: www.allf1.info
-emmo-

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 356
[quote="torino"]Mark Donohue 1975 GP Österreich

Er fuhr von 1971 bis 1975 Formel 1 für McLaren Ford und Penske Ford.


Mark Donohue verunglückte im Training zum Zeltweg-GP 1975 nach
einem Reifenplatzer auf einem March 751 des Penske-Teams.

Eigentlich war Mark schon Ende 1973 zurückgetreten, doch aufgrund
seiner engen Beziehung zum Team von Roger Penske, der sein F1-
Projekt um Jochen Mass aufbauen wollte, bat er um die Chance das
F1-Projekt zu begleiten und stieg wieder ins Copckpit.
Kurz vor dem Ö-GP fuhr Mark in Talladega auf einem CanAm-Porsche
917/30 einen absoluten Geschwindigkeitsweltrekord für geschlossene
Rennstrecken mit einem Schnitt von 355,922 km/h, der wahrscheinlich
heute noch Bestand hat.
Die Saison 1975 verlief harzig für Penske, 2 fünfte Plätze waren die
einzige zählbare Ausbeute. Darauf beschloss man, sein eigenes Auto
erstmal weiterzuentwickeln und zwischenzeitlich mit einem gekauften
March die Saison fortzusetzen.
Im Sonntagmorgen-Warm-up platzt ihm in einer 260 km/h-Kurve
der linke Vorderreifen. Der March wird über die Leitplanken ge-
schleudert und schlägt 70 m weiter hinten ein. Durch die Wrackteile wird
ein Streckenposten tödlich, ein Hundeführer schwer verletzt.

Nach dem Unfall ist Mark bei Bewusstsein und spricht mit den Ärzten.
Er klagt über Kopfschmerzen, entstanden durch den Aufprall mit
dem Hinterkopf gegen ein Plakatwand-Stahlrohr. Es bildet sich ein
Blutgerinsel im Gehirn. Drei Tage später stirbt er in einer Grazer
Klinik.
Seine Frau Eden verklagt später Goodyear und soll auch eine recht
hohe Summe erhalten haben, aber darüber kann ich momentan nichts
Genaues sagen.

Quelle: diverse Literatur

[/img]http://homepage.ntlworld.com/rob.ryder/march/009l.jpg[img]

Quelle: homepage.ntlworld.com
-emmo-

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 356
versuch ich's halt nochmal mit dem Penske-March, hier ein Foto
vom Silverstone-GP 1975:

Bild

Quelle: homepage.ntlworld.com
-emmo-

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 4967
Ich glaube, Goodyear hat den Ausgang dieses Gerichtsprozess
genutzt, um die Fahrer mit einer Unterschrift zu zwingen, bei
einem solchen Unfall auf Schadenersatzklagen von Angehörigen
zu verzichten. Ich habe das mal irgendwo gelesen, weiss aber
nicht mehr wo. :?

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 1862
laut zwickl/pototschnig - das ring-buch endete der prozess erst vor einigen jahren mit einem außergerichtlichen vergleich. um welche summen es dabei ging, wird aber nicht berichtet.

in dem buch sind auch bilder vom wrack drinnen. sieht extrem übel aus. hab aber keinen scanner, um sie reinzustellen.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Donnerstag, 05. Januar 2006

Beiträge: 454
torino hat geschrieben:
Ich glaube, Goodyear hat den Ausgang dieses Gerichtsprozess
genutzt, um die Fahrer mit einer Unterschrift zu zwingen, bei
einem solchen Unfall auf Schadenersatzklagen von Angehörigen
zu verzichten. Ich habe das mal irgendwo gelesen, weiss aber
nicht mehr wo. :?


Das war in der Tat so - der Prozess endete auch soweit mir bekannt erst Ende der 70er Jahre. Danach gab es in den Verträgen der Fahrer eine Klausel, dass man Rennställe und Zulieferer nicht wegen Materialschäden verklagen könnte. Meiner Meinung nach zu recht - schließlich gab und gibt es dafür Versicherungen...(die auch zum Teil reichlich blechen mussten, wie im Fall Pironi)

Beitrag Montag, 09. Januar 2006

Beiträge: 4967
Dieser schlimme Unfall fand während des GP von Japan 1977 statt.
Er kostete leider 2 Zuschauer das Leben.

Da dieses Bild auch in Zeitschriften und Büchern erschien,
lade ich es hoch, ich habe aber kein gutes Gefühl. Aber der
Rennsport hat auch diese Seite. :(

Bild

Bildquelle: Unbekannt!

Beitrag Montag, 09. Januar 2006

Beiträge: 4967
Tja, wenn ich schon einmal bei den Tragödien bin.
Graf Wolfgang Berghe von Trips 10.09.1961

Bild

Bildquelle unbekannt!

Beitrag Montag, 09. Januar 2006

Beiträge: 357
Bild

Bandini in Monaco...

Beitrag Montag, 09. Januar 2006

Beiträge: 4967
1.Mai 1994 :(

Bild

Bildquelle unbekannt!

Beitrag Montag, 09. Januar 2006

Beiträge: 45691
Hat einer genauere Informationen zu dem Japan Unfall 1977. Davon weiß ich nämlich gar nichts!

Beitrag Montag, 09. Januar 2006

Beiträge: 454
Am Sechsrad-Tyrrell von Ronnie Peterson versagten die Bremsen und der nachfolgende Gilles Villeneuve fuhr auf den Wagen auf. Dabei wurde der Ferrari in die Luft geschleudert und tötete 2 Zuschauer, die allerdings in einem abgesperrten Bereich standen, der eigentlich nicht betreten werden sollte...

Beitrag Montag, 09. Januar 2006

Beiträge: 4967
Ich finde übehaupt, wenn ich mir das Bild ansehe, dass die
Zuschauer gefährlich nahe an der Strecke sind.

Aber das waren eben andere Zeiten. :?

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