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Tragödien

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Mittwoch, 11. Januar 2006

Beiträge: 1862
prüller behauptet in einem seiner bücher, nicht ein reifenplatzer, sondern ein zuseher auf der strecke könnte den unfall ausgelöst haben. ist da was dran oder ist das nur das übliche :drink:?
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Mittwoch, 11. Januar 2006

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Inwiefern soll der Zuschauer nach Prüller Clark denn beeinflusst haben können? Lief er auf der Bahn? Was steht denn im Buch?

Beitrag Mittwoch, 11. Januar 2006

Beiträge: 20
Das mit den Zuschauern ist möglich. Ich habe auch mal in einem Buch (leider fällt mir der Titel gerade nicht ein) gelesen, dass angeblich Jugendliche über die Strecke gelaufen sein sollen und Clark versucht hatte, ihnen auszuweichen, wobei es zu seinem Unfall kam. Allerdings halte ich einen technischen Defekt am Lotus für wahrscheinlicher.

Beitrag Mittwoch, 11. Januar 2006

Beiträge: 1862
angeblich soll der zwölfjährige sohn eines us-offiziers gemeinsam mit zwei freunden die strecke vor dem sich nähernden clark gequert und so den unfall ausgelöst haben.

etwas weiter im buch ("die story der deutschen formel 1") steht dann aber, dass 25 jahre nach dem crash die reifenfirma zugegeben haben soll, dass doch ein reifenplatzer der auslöser war.

man kennt sich nicht so genau aus, alles ist etwas nebulös - wie nicht selten bei prüller.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Mittwoch, 11. Januar 2006

Beiträge: 357
Gab es denn damals keine Leitplanke zwischen der Strecke und dem Wald?
Sieht ganz danach aus auf dem Bild oben.

Beitrag Donnerstag, 12. Januar 2006

Beiträge: 1862
nein, leitschienen gabs damals keine.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Donnerstag, 12. Januar 2006

Beiträge: 0
Gerhard Berger in Imola 1989 (Das mit den Videos kennt ihr ja bereits :wink: )
Bild

Beitrag Samstag, 14. Januar 2006

Beiträge: 343
Naja, die Clark geschichte ist ja auch so... Der Junge hat es ja auch später erst Jahre später gebeichtet. Aber ich denke so genau weiß es keiner mehr so genau....
Die erste ist Überstanden. Die nächste folgt.
Heute wird wieder ne lange Nacht !!!!

http://www.inside-racing.de

http://www.rtv-world.de
http://www.formula-world.de.vu/

Beitrag Donnerstag, 09. Februar 2006

Beiträge: 4967
Ich habe den Link zu Roger Williamson hier gepostet. Unfälle sind
meines Erachtens alles Tragödien, aber der 1973 wird mir nie aus
dem Kopf gehen, ich war damals 12 Jahre alt, und freute mich
tierisch auf das Rennen. :?

Es hat noch weitere Rennen in Holland auf der Seite.

http://www.racehistorie.nl/grandprix%20 ... %202_m.htm

Beitrag Donnerstag, 09. Februar 2006

Beiträge: 1862
das ist wohl einer der tragischten unfälle überhaupt. erinnert ein wenig an de angelis' crash 13 jahre später. er hätte wohl auch überlebt, wären die streckenposten besser ausgerüstet gewesen.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Donnerstag, 09. Februar 2006

Beiträge: 107
Eine andere Seite die den Williamson Unfall aufarbeitet:

http://www.planet-cutie.co.uk/zandvoort/

Beitrag Donnerstag, 09. Februar 2006

Beiträge: 4967
boedi hat geschrieben:
Eine andere Seite die den Williamson Unfall aufarbeitet:

http://www.planet-cutie.co.uk/zandvoort/


Wir hatten damals einen s/w Fernseher. In Farbe ist das noch viel
schlimmer.

@Benway

Ich glaube, wegen dem Unfall von de Angelis forderten die Fahrer
mehr Sicherheit während den Testfahrten. Ich bin mir aber jetzt
gar nicht so sicher, ob sie das nicht auch schon bei Depailler forderten.
Zu Recht, natürlich.

Beitrag Samstag, 11. Februar 2006

Beiträge: 277
Was war denn mit De Angelis. ich weiss nur das er bei Testfahrten in Le Castellet ums Leben gekommen ist. Aber das hört sich hier ja nach besonders tragischen Unständen an, so als hätte es verhindert werden können. Wie viele andere Unfälle ja aus heutiger Sicht auch.

Die Bilder von Williamson machen mich richtig wütend. Nicht das ich sie zum ersten mal sehe, ich habe sie auch schon im Film gesehen. Aber wenn man darüber nachdenkt, warum diese Piloten sterben mussten und in welch verdammt lächerlichem Maße man sich um die Sicherheit gekümmert hat macht mich das wirklich wütend. Es klingt vielleicht etwas blöd, aber ich empfinde das so.
Streckenposten in T - Shirt und kurzen Hosen, Krankenwagen die man vergessen hatte aufzutanken (Peterson 78), Zuschauer die 30 Meter neben der Strecke in Hochgeschwindigkeitskurven AUSSEN standen, geschützt durch Strohballen (Fuji 77), Streckenposten die vollkommen unorganisiert die Strecke stürmen, wenn es etwas zu bergen gibt. Es gibt so viele Beispiele, wo Streckenposten und natürlich auch alle anderen Beteiligten unglaubliches Glück gehabt haben, dass eben keine Tragödie passiert ist. Brands Hatch 72, Zandvoort 78. Autos stehen Rundenlang auf der Strecke, Streckenposten, die aussehen als kämen sie gerade vom Strand, versuchen Autos Zentimeter um Zentimeter von der Bahn zu schieben. Die anderen Fahrer gehen kaum vom Gas und mehrmals schaffen sie es nur mit Mühe und Not, weitere Kollisionen zu verhindern.
1975 kommt das Fahrerfeld nach Montjuich um den GP von Spanien auszutragen. Sie sind sich ausnahmsweise mal einig, das sie nicht starten wollen, weil die Strecke in einem fürchterlichen Zustand ist. Leitplanken sind z. T. mit rostigem Draht befestigt, nicht verschraubt. Der Boykott hat sich jedoch schnell erledigt als der Veranstalter damit droht die Fahrzeuge zu beschlagnahmen. Das Rennen sieht mehrere Unfälle und wird in der 29 von, ich glaube, 76 abgebrochen, nachdem Rolf Stommelens Heckflügel brach und er über die Leitplanken flog. Er verletzte sich schwer und riss 3 Menschen in den Tod.
1970 hat man auf der Nordschleife erst Leitplanken installiert. Vorher war es ohne auch OK...
Man muss, wie ich finde, auch als leidenschaftlicher Liebhaber der historischen F1, zu denen ich gehöre, die 60er Jahre und noch mehr die 70er und frühen 80er Jahre sehr kritisch betrachten. Die Formel 1 mit 2 Gesichtern. Für mich sind es die Jahre, in denen noch "wirklich Auto gefahren wurde". Da wurde noch gebastelt, da wurde gedriftet und der Sound war sowieso 100 mal besser als heute. Die Strecken waren aufregend. Eben diese typische Faszination des historischen, der guten alten Zeit.
Aber es war auch Krieg, in dem Menschen am Streckenrand verbrannten und die Kollegen wegsahen und sagten "wir werden nicht fürs anhalten bezahlt". Dem Mann der das sagte, hat man ein paar Jahre später das Leben gerettet.
Ich hab mich hier jetzt wohl etwas verzettelt... :shock:
Jedenfalls möchte ich sagen, das diese finstere Zeit in der Formel 1 nie vergessen werden sollte, weshalb es ja auch unter anderem diesen Thread gibt und uns, die sich hier treffen und sich gegenseitig schlauer machen.
Manchmal kann ich nicht glauben, das die damals alle so unglaublich Naiv waren....
Aus unserer Reihe "Verbalkatastrophen mit Jacques Schulz"
GP Malaysia: "Das tut weher als Zahnschmerzen."

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

Beiträge: 454
@ lotus49:

So sehr ich auch Deiner Meinung bin, aber: Die Zeit kann rückwirkend nicht mit der von heute verglichen werden. Mein Vater hatte 1970 einen Ford ohne Sicherheitsgurte (wei damals alle PKW), die komplette Familie ist ohne Angst eingestiegen. Heute undenkbar und das ist natürlich auch gut so. Die Unfälle, die passierten, haben eine Entwicklung der Sicherheit in Gang gesetzt.

Ich will die F1 aus den 70ern nicht verherrlichen, aber sie war etwas ganz besonderes. Die Männer, die mitfuhren, machten es aus eigener Entscheidung. Und auch heute noch hält ein Herr Schumacher nicht an -nicht mal wenn sein eigener Bruder schwer verunglückt (Indianapolis) er fährt wie alle anderen rundenlang an ihm vorbei...

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

Beiträge: 3303
Benway hat geschrieben:
angeblich soll der zwölfjährige sohn eines us-offiziers gemeinsam mit zwei freunden die strecke vor dem sich nähernden clark gequert und so den unfall ausgelöst haben.

etwas weiter im buch ("die story der deutschen formel 1") steht dann aber, dass 25 jahre nach dem crash die reifenfirma zugegeben haben soll, dass doch ein reifenplatzer der auslöser war.

man kennt sich nicht so genau aus, alles ist etwas nebulös - wie nicht selten bei prüller.



Das Buch halte ich eh nicht für eine Meisterleistung .er sollte sich auf die österreicher spezialisieren ,da hat der Prüller richtig Hintergrundwissen . Hab mal die alten Zeitungsberichte rausgesucht. Viel ist ja damals nicht berichtet worden aber das mit den kids muss wohl schon ein ,zwei kurfen vorher gewesen sein . Die Variante mit den dem Reifenschaden halte ich für die wahrscheinlichste

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

Beiträge: 3560
@ Michael Z:
ich frag mich wie müde die Leute sind wenn sie deine (grandiosen) Artikel lesen, aber ich würde sagen sehr müde, denn sonst wär ihnen aufgefallen, dass du aus dem Ratzenberger doch glatt einen Australier gemacht hast- oder Österreich ist auf der Landkarte eben ein Stück nach unten rechts gerutscht ;) :

MichaelZ hat geschrieben:
Senna hatte in während des Rennens, das der Williams Renault Pilot von Pole Position aus startete eine australische Flagge in der Hosentasche. Diese galt jenem, der einen Tag vor Senna das Leben lassen musste: Roland Ratzenberger.
"I have no idols. I admire work, dedication and competence"
Ayrton Senna

2009, das Rennen von Singapur, es regnet in Strömen, von der ganzen Gischt erkennt man keine Autos mehr. Dann: der Red Bull Funkverkehr:
Box: "Sebastian, how are the conditions?"
Vettel: "There is water on the track!"

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

Beiträge: 3303
susi132 hat geschrieben:
@ Michael Z:
ich frag mich wie müde die Leute sind wenn sie deine (grandiosen) Artikel lesen, aber ich würde sagen sehr müde, denn sonst wär ihnen aufgefallen, dass du aus dem Ratzenberger doch glatt einen Australier gemacht hast- oder Österreich ist auf der Landkarte eben ein Stück nach unten rechts gerutscht ;) :

MichaelZ hat geschrieben:
Senna hatte in während des Rennens, das der Williams Renault Pilot von Pole Position aus startete eine australische Flagge in der Hosentasche. Diese galt jenem, der einen Tag vor Senna das Leben lassen musste: Roland Ratzenberger.



Der Ratzenberger aus Austria ,das klingt doch fast wie Australia .sowas passiert schon mal

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

Beiträge: 45691
Ja das sind meine typischen Flüchtigkeitsfehler, wie ich aber ausgerechnet auf australische komme, ist mir schon sehr schleierhaft. Danke für die Verbesserung!

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

Beiträge: 4967
@MichaelZ:

Das sehe ich öfters bei meiner Arbeit, dass Austria und Australia
verwechselt wird. Das ist doch kein Beinbruch. :wink: Dein Bericht war
doch gut. :D) Sweden und Switzerland wird auch häufig verwechselt.
Nur kosten bei uns solche Sachen Geld.

Tatsache ist, dass Senna die Fahne im Auto hatte, und das zählte
doch schlussendlich. Das hast Du ja auch geschrieben.

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

Beiträge: 45691
Ich finds ja auich nicht schlimm. Aber wie ich ausgerechnet auf Austrralien komme? Zu Österreich sage ich nie Austra und Texte vom Englischen übersetze ich auch nicht, deswegen :?:

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

Beiträge: 485
ich hab hier vorhin das bild von Bandini in Monaco gesehen und auch das video geguckt, aber mir ist schleierhaft wie das passiert ist? im video explodiert der wagen einfach ohne das man genau sieht weshalb. hat dazu jemand erläuterungen?

Gruß

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

Beiträge: 0
BecksPistol hat geschrieben:
ich hab hier vorhin das bild von Bandini in Monaco gesehen und auch das video geguckt, aber mir ist schleierhaft wie das passiert ist? im video explodiert der wagen einfach ohne das man genau sieht weshalb. hat dazu jemand erläuterungen?

Gruß


Er kam durch irgendeinen Grund in Berührung mit den Strohballen, wobei
sich das Auto entzündete. Genau weiß ich es auch nicht, aber vielleicht
Alfalfa oder MichaelZ :wink:

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

Beiträge: 45691
Genau weiß ich es auch nicht, aber vielleicht
Alfalfa oder MichaelZ

Klar! :wink:
Wie genau der Unfall zu stande kam wurde nie richtig geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass Lorenzo Bandini erschöpft war. Er lag zum Zeitpunkt des Unfalls auf Rang 2 und versuchte den Rückstand auf den führenden Brabham Piloten Graham Hill aufzuholen. Bandini streifte in der Hafenschikane die Streckenbegrenzung, worauf der Wagen ausgangs der Schikane nach links von der Strecke abkam und einem - nur von Strohballen gesicherten - Poller zerschellte. Der Ferrari zerschlug sich und blieb auf den Rädern zu oberst liegen und fing Feuer. Warum genau sich das Feuer entwickelte weiß ich nicht. Ich gehe davon aus, dass der Tank explodierte.

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Bandini streifte in der Hafenschikane die Streckenbegrenzung, worauf der Wagen ausgangs der Schikane nach links von der Strecke abkam und einem - nur von Strohballen gesicherten - Poller zerschellte.

Augenzeugen schildern seinen Fahrstil ungleichmäßig und nicht rund - scheinbar war er wirklich erschöpft und es unterlief ihm ein Flüchtigkeitsfehler - mit schlimmen Folgen. Ich schaue aber noch mal genauer nach zu der Unfall-Schilderung. Ist ja einer der wenigen tödlichen Unfälle in Monaco.

Beitrag Sonntag, 12. Februar 2006

Beiträge: 277
Was war denn nun mit Elio de Angelis? Hat jemand Infos zur genauen Ursache seines Unfalls und dem Ablauf?
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