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Toyota im Motorsport

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Ich muss sagen, ich hätte nicht erwartet, dass Toyota doch schon so früh im Motorsport war. Das wird sicherlich interessant.

Man stieg 1974 ein. Meist (oder immer?) basieren die F3-Motoren auf Straßenautos - ich nehme an der Toyota kam aus einem Corolla. Die F2 ließ man bei Toyota aus. Obwohl ich mich an einen Lotus-Toyota (wieder ein Fall für LotusFan!) in der Japanischen F2000 erinnere - muss in den frühen 70ern gewesen sein.

Beitrag Montag, 07. August 2006

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Obwohl ich mich an einen Lotus-Toyota (wieder ein Fall für LotusFan!) in der Japanischen F2000 erinnere - muss in den frühen 70ern gewesen sein.


Das könnte eine interessante Sache sein, ich hoffe er kommt bald wieder zurück!

Beitrag Montag, 07. August 2006

Beiträge: 8060
Toyota hatte auch mal ein Gruppe 7 Auto laufen - aber ich glaube in die große CanAm-Serie packte er es nicht - er fuhr nur in Japan. Eingebaut war das Teil in einen McLaren!

Bild

Beitrag Montag, 07. August 2006

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Alfalfa hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Ich muss sagen, ich hätte nicht erwartet, dass Toyota doch schon so früh im Motorsport war. Das wird sicherlich interessant.

Man stieg 1974 ein. Meist (oder immer?) basieren die F3-Motoren auf Straßenautos - ich nehme an der Toyota kam aus einem Corolla. Die F2 ließ man bei Toyota aus. Obwohl ich mich an einen Lotus-Toyota (wieder ein Fall für LotusFan!) in der Japanischen F2000 erinnere - muss in den frühen 70ern gewesen sein.



In der japanischen F2000 - oh gott oh gott .Wo ihr überall rumwurschtelt . :oops:

Die einzige mir bekannte Zusammenarbeit zwischen Lotus und Toyota stammt aus 1982 als Chapman mit den Japanern einen Vertrag abschloß der beinhaltete das Toyota Motorenbaugruppen für den Elan Typ M 90 liefert.
Als dann Ende 92 der Exel kam wurde dieser Vertrag erweitert .

Der letzte Nicht F1 Monoposto aus dem Hause Lotus war der Lotus 74 aus dem Jahre 1973 .
Ich glaube kaum das aus so einem Oldtimer ein gangbares Auto hätte gemacht werden können zumal von dem nur 2 gebaut wurden und die soweit mir bekannt ist auch anderweitig eingesetzt wurden .
In ein F1 Chassis einen Toyota motor einzubauen dürfte schlichtweg unmöglich sein . Ich habs jetzt zwar nicht so in erinnerung aber die Gr. C Toyotas hatten doch ziemlich breite motoren und ausserdem 2000 ccm ,da mussten die ja 4 Zyl. absägen .
Also wie gesagt ein Lotus Toyota in der jap. F2000 dürfte es eigentlich nicht geben .Es sei den es ist ne japanische Lotus Blüte :-)

Beitrag Montag, 07. August 2006

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LotusFan hat geschrieben:
In der japanischen F2000 - oh gott oh gott .Wo ihr überall rumwurschtelt . :oops:

Ich weiss auch nicht was Michael mit diesem 'Quatsch' will. Entweder er ist in 10 Jahren einer der größten Motorsport-Historiker - oder er ist in der Nervenheilanstalt.

Zum Lotus-Toyota. Ich weiss auch nichts darüber- Aber da ich weiss dass Du auch die Sheldon-Volumes hast; schlag mal in Band 9 auf Seite 355 nach, da berichtet er über einen gewissen Riki Okubo (klingt nicht überzeugend japanisch), der einen Lotus 69-Toyota 2T-G (stammt der Motor etwa aus dem 200O GT?) in der Japanischen F2000 fuhr. Vielleicht spinnt ja Sheldon - aber meist haben seine Irrtümer (wenn es denn welche sind) einen recht konkreten Hintergrund.

Aber wie gesagt - wir wollen ja nicht in der Nervenheilanstalt enden...

Beitrag Montag, 07. August 2006

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Alfalfa hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:
In der japanischen F2000 - oh gott oh gott .Wo ihr überall rumwurschtelt . :oops:

Ich weiss auch nicht was Michael mit diesem 'Quatsch' will. Entweder er ist in 10 Jahren einer der größten Motorsport-Historiker - oder er ist in der Nervenheilanstalt.

Zum Lotus-Toyota. Ich weiss auch nichts darüber- Aber da ich weiss dass Du auch die Sheldon-Volumes hast; schlag mal in Band 9 auf Seite 355 nach, da berichtet er über einen gewissen Riki Okubo (klingt nicht überzeugend japanisch), der einen Lotus 69-Toyota 2T-G (stammt der Motor etwa aus dem 200O GT?) in der Japanischen F2000 fuhr. Vielleicht spinnt ja Sheldon - aber meist haben seine Irrtümer (wenn es denn welche sind) einen recht konkreten Hintergrund.

Aber wie gesagt - wir wollen ja nicht in der Nervenheilanstalt enden...


Ic hab die Sheldon Bücher nicht .Ich habe mir nur die WM -Rennen rauskopiert weil mir die einfach zu teuer waren und trotz freundlicher erwähnung im vorwort als habe ich keine Freiexemplare erhalten . Mal schauen ob ich was rausbekommen kann .
Lotus 69 wurde 1970/71 gebaut und welche Freude ganze 65 mal .
Für die F3 wurde er mit dem Holbay Ford R 68 Motor ausgeliefert und für die F2 mit dem Cosworth FVA .ausserdem gabs auch noch ein paar FF -Modelle . Es gab den Lotus 69 F2-2 von Tetsu Ikusawa aber der fuhr die Normalversion . Es gab auch ein paar Ausreisser wie den Lotus 68 von Fittipaldi der in hockenheim mal eine 1930 cmm Cosworth BDA Maschine einbaute ,
Unter Freddy Kottulinsky und Harald Ertl gabs die auch mal mit BMW und Alfa motoren aber das waren mehr oder weniger alles Eigenbau -Autos auf Basis des 69 .Von daher kann es im fernen japan sicher auch einen Edelbastler gegeben haben der einen Toyota einbaute. Aber mit Lotus als Marke hatten die alle recht wenig zu tun .
Lotus hatte halt nicht so gute Anwälte wie Ferrari sie hat oder sie hatten besseres zu tun , :oops:

Beitrag Dienstag, 08. August 2006

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Ich weiss auch nicht was Michael mit diesem 'Quatsch' will. Entweder er ist in 10 Jahren einer der größten Motorsport-Historiker - oder er ist in der Nervenheilanstalt.


Sorry, aber du hast doch das erwähnt. Ich hab nur gesagt, dass es ganz interessant sein könnte. Wusste ja nicht, dass es nur ein halbherziges Projekt war, wenn es das überhaupt gab...

Beitrag Dienstag, 08. August 2006

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@Michael; Du kennst mich nun doch auch schon ein wenig und müsstest doch wissen dass ich gerne alles kreuz und quer erwähne...

Ich wollte damit eigentlich sagen dass man nicht allem nachgehen sollte - man verliert dann leicht den Überblick über das ganze.

Ich glaube auch dass (speziell) dieses Projekt keine tragende Rolle in Toyotas Renngeschichte spielt. Wobei mir bei Toyota sowieso schleierhaft ist, wie sie ihre Motorsportgeschichte sehen. Je mehr man da nachforscht, desto mehr Projekte (von denen immer nur Teile erzählt werden) tauchen auf. Toyota bekannt sich nur mit großen Lücken zu seiner Rennsportgeschichte (o.k., das machen fast alle Autofirmen) - das macht mich schon etwas stutzig.

Außerdem scheint kein sehr großes Interesse an ihrer Renn-Historie zu bestehen.

Beitrag Dienstag, 08. August 2006

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MichaelZ hat geschrieben:
Ich weiss auch nicht was Michael mit diesem 'Quatsch' will. Entweder er ist in 10 Jahren einer der größten Motorsport-Historiker - oder er ist in der Nervenheilanstalt.


Sorry, aber du hast doch das erwähnt. Ich hab nur gesagt, dass es ganz interessant sein könnte. Wusste ja nicht, dass es nur ein halbherziges Projekt war, wenn es das überhaupt gab...



Das Problem ist doch einfach das es gerade in den 60/70er Jahren eine ganze Menge Teams geb die "nebenbei " noch F2/F3/FF oder sonstwelche Cahssis gebaut haben und die gingen dann langsam aber sichere um die Welt und wie das so ist . Da verreckt der orginal Motor und der ist nicht zu bekommen also wird geflickt und gebastelt .
Ich wette es gibt irgenwo auf dieser welt auch einen Lotus Ferrari geben obwohl es mir schon bei dem Gedanken den Magen umdreht aber so ist das Leben halt .
Neulich habe ich Fotos von einem Beach Rennen aus den 80ern in den USA gesehen wo ein TRABANT (!!!!!!!!!) im Feld dabei war
Nicht ganz orginal aber es war eindeutig ein Trabi . Da stand dann wahrscheinlich im Programmheft Trabant 601 Buick V8 .
Wenn du das alles auseinander klamüstern willst dann müssen wir vorher noch einen kleinen Vertag machen der dein Archiv im Falle der vorübergehenden oder andauernden Unmündigkeit aus Krankheitsgründen in meine Verwaltung übertragt :D)

Beitrag Dienstag, 08. August 2006

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@Alfalfa: Ich muss sagen, ich hab mich von deiner Aussage auch nicht wirklich angegriffen gefühlt, weil ich gestehen muss, dass ich die erwähnte Serie nicht einmal kenne :!: :lol:

Aber interessieren tut mich das Thema schon, vor allem natürlich die ChampCar Story von Toyota, die ja eigentlich der Auslöser der ganzen Diskussion war. Deswegen warte ich gespannt auf deinen Bericht (bitte nicht hetzen! :D) ).

Beitrag Dienstag, 08. August 2006

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MichaelZ hat geschrieben:
...vor allem natürlich die ChampCar Story von Toyota, die ja eigentlich der Auslöser der ganzen Diskussion war. Deswegen warte ich gespannt auf deinen Bericht (bitte nicht hetzen! :D) ).

Ja, bis 1999 bin ich durch - ab dann wurde es ja mit Ganassi ernst.

Das eigentlich Frustrierende an Toyota im Motorsport ist dass man es überall ein bisschen probierte - oft halboffiziell - und darüber schwer gute Infos kriegt - an zusammenhängende Infos gar nicht zu denken.

Würde mich ECHT NICHT wundern wenn Toyota in 1-2 Jahren die F1 wieder aufgibt und vielleicht ein Team übernimmt oder nur noch Motoren liefert - oder gar nix mehr macht. Würde wirklich zu ihnen passen.

Beitrag Dienstag, 08. August 2006

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Würde mich ECHT NICHT wundern wenn Toyota in 1-2 Jahren die F1 wieder aufgibt und vielleicht ein Team übernimmt oder nur noch Motoren liefert - oder gar nix mehr macht. Würde wirklich zu ihnen passen.


Ja damit wären wir wieder beim Ausgangsthema der Diskussion, denn die MSa und auch ich spekulieren ja, dass Toyota bald nur noch auf Williams setzt...

Beitrag Dienstag, 08. August 2006

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Betrachtet man Toyotas Motorsport-Historie ist diese Spekulation nicht von der Hand zu weisen...

Beitrag Dienstag, 08. August 2006

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Ich würde das aber auch begrüßen. Mir ist das Toyota Team ziemlich unsympathisch, die ganzen Entlassungen (Mika Salo, Allan McNish, Cristiano da Matta, Ove Anderson, Gustav Brunner, Mike Gascoyne...), die Unsummen an Geld die man ausgibt und doch gibts kein Erfolg. Wenn ich mir anschau, welche Teams sich für 2008 beworben haben und kein Platz mehr bekommen, wäre es mir wirklich lieb, wenn Toyota sich auf Williams konzentrieren würde und dafür ein anderes Team nachrücken würde. Auch wenn das natürlich nicht so erfolgreich werden würde, aber erfolgreich ist Toyota ja auch nicht wirklich...

Beitrag Dienstag, 08. August 2006

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MichaelZ hat geschrieben:
Ich würde das aber auch begrüßen. Mir ist das Toyota Team ziemlich unsympathisch, die ganzen Entlassungen (Mika Salo, Allan McNish, Cristiano da Matta, Ove Anderson, Gustav Brunner, Mike Gascoyne...), die Unsummen an Geld die man ausgibt und doch gibts kein Erfolg. Wenn ich mir anschau, welche Teams sich für 2008 beworben haben und kein Platz mehr bekommen, wäre es mir wirklich lieb, wenn Toyota sich auf Williams konzentrieren würde und dafür ein anderes Team nachrücken würde. Auch wenn das natürlich nicht so erfolgreich werden würde, aber erfolgreich ist Toyota ja auch nicht wirklich...


Die Konzentration von Toyota auf Williams würde dem Konzern sicher
viel Geld ersparen, aber ich denke, die wollen das "Ding" durchziehen
mit dem Werksteam. Le Mans haben sie ja auch nie gewonnen, trotz
des grossen Aufwands, den sie betrieben.

Beitrag Dienstag, 08. August 2006

Beiträge: 3303
MichaelZ hat geschrieben:
Ich würde das aber auch begrüßen. Mir ist das Toyota Team ziemlich unsympathisch, die ganzen Entlassungen (Mika Salo, Allan McNish, Cristiano da Matta, Ove Anderson, Gustav Brunner, Mike Gascoyne...), die Unsummen an Geld die man ausgibt und doch gibts kein Erfolg. Wenn ich mir anschau, welche Teams sich für 2008 beworben haben und kein Platz mehr bekommen, wäre es mir wirklich lieb, wenn Toyota sich auf Williams konzentrieren würde und dafür ein anderes Team nachrücken würde. Auch wenn das natürlich nicht so erfolgreich werden würde, aber erfolgreich ist Toyota ja auch nicht wirklich...



Viel einfacher und vor allem besser für uns Fans wäre es doch wenn die FIA endlich von ihrer " mehr ist nicht" Taktik weg kommen würde.
Endlich wieder soviele Teams wie wollen . Ich will endlich wieder 36 und mehr Autos im Feld sehen . Dann müssen in Ungarn auch keine Punkte verschenkt werden :-)

Beitrag Dienstag, 08. August 2006

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Back to topic: Während meiner (leider immer unfangreicheren und endlosen) Recherche zu Toyota-Motorsport habe ich gelesen dass es zum ersten Long Beach GP 1976 ein Toyota Celica GT Liftback als Pace-Car gegeben haben soll. Kann das jemand bestätigen oder - noch besser - ein Bild liefern (wenn es denn so ist)...?

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

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Toyota kaufte 1978 einen der drei Rebaque-Lotus (nachdem Rebaque inzwischen den 79er hatte und noch dazu seine eigenen Autos) - für Test-Zwecke. Es gab damals auch Gerüchte Toyota wollte mit einem Turbomotor in diesem Chassis am GP von Kanada 1979 teilnehmen. Allerdings wurde das Teil nie gesehen. Ich kann wirklich nicht mehr sagen ob und was an diesen Geschichten dran war.

Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

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Alfalfa hat geschrieben:
Während meiner (leider immer umfangreicheren und endlosen) Recherche zu Toyota-Motorsport habe ich gelesen dass es zum ersten Long Beach GP 1976 ein Toyota Celica GT Liftback als Pace-Car gegeben haben soll. Kann das jemand bestätigen oder - noch besser - ein Bild liefern (wenn es denn so ist)...?

Hab's selbst in meinem Archiv gefunden - das ist allerdings (leider) ein Bild von der Probeveranstaltung im Herbst 1975, an der Bob Bondurant, Graham Hill und Dan Gurney teilnahmen - und leider auch noch in schlechter Bildqualität - sorry. Gurney wirkte maßgeblich an der Organisation mit - und das Layout des Kurses stammte von ihm höchstpersönlich! Toyota war Hauptsponsor und Namensgeber der Veranstaltung.

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Beitrag Mittwoch, 09. August 2006

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LotusFan hat geschrieben:
Die einzige mir bekannte Zusammenarbeit zwischen Lotus und Toyota stammt aus 1982 als Chapman mit den Japanern einen Vertrag abschloß der beinhaltete das Toyota Motorenbaugruppen für den Elan Typ M 90 liefert. Als dann Ende 92 der Exel kam wurde dieser Vertrag erweitert .

Zum Lotus-Toyota: Es gibt da noch so ein Fall, an den ich mich jetzt erinnere, aber nicht mehr richtig zusammenbekomme.

Nach Chapmans Tod, so um 1983/84 soll Toyota Lotus beauftragt haben für sie einen 1.5-l-Turbomotor zu entwickeln, Leiter des Projekts soll der von BRM bekannte Tony Rudd gewesen sein - es sollen zumindest Motoren auf dem Prüfstand gewesen sein - ob es zu Einsätzen in einem Chassis kam entzieht sich meiner Erkenntnis. Ich weiss das Toyota mal Anteile an Lotus hielt, aber die Geschichte klingt doch recht waghalsig. Weiss jemand was davon? Ist vielleicht ein Fall für LotusFan...

Beitrag Donnerstag, 10. August 2006

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Irgendwie sind die mageren Reaktionen auf das Thema 'Toyota im Motorsport' schon enttäuschend (wenn man bedenkt wie begeistert andere Themen angenommen werden), aber es deckt sich mit den Erfahrungen die ich zu Toyota gemacht habe; das Team entfacht mit keinem seiner Engagements rechte Begeisterung. Gibt es überhaupt Toyota-Fans? Oder sind das alles nur bezahlte Claquere?

Okay, genug gemotzt.

Wichtig für unser eigentliches Thema ist Toyota bei den einsitzigen Rennwagen, den sogenannten Monoposti.

Nachdem über ihre F3-Motoren (ab 1974) kaum Vernünftiges heraus zu kriegen ist (offenbar ist man bei Toyota nicht sehr stolz darauf - deshalb verschiebe ich dieses Thema), beginne ich mit ihrem Engagement in der CART-Serie. Hier gebührt die meiste Ehre dem von mir hoch geschätzten Dan Gurney. Er führte Toyota in die Materie ein - auch wenn das Ende dann sehr unerfreulich war.

Nun mag man es vielleicht für keine glückliche Lösung halten, dass sich Toyota für den Einstieg einen seit über einem Jahrzehnt im Bau von Monoposti unerfahreren Partner gesucht zu haben (ähnlich wie z.B. Sauber-Mercedes in der F1), aber die Schuld allein auf das (nicht sehr gute) Chassis zu schieben, wäre zu einfach.

Zu Chronologie:

1975 trat Toyota als Generalsponsor des Long Beach GPs auf - am 17.09. des Jahres fand (sozusagen als Generalprobe für den GP im Folgejahr) ein F-5000-Rennen statt. Gurney wirkte maßgeblich an der Organisation mit - das Layout des Kurses stammte von ihm persönlich.

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Die eigentliche Beziehung Gurney/Toyota begann aber bereits 1972 - ganz harmlos, denn Dan Gurney trat in einem Werbespot für den neuen Toyota Supra auf.

Die Zusammenarbeit an einem eigenen Rennwagen begann 1983 in der IMSA (International Motor Sports Association), als man in der 3-Liter-GTU Kategorie einen aufgeladenen Celica-Motor in einem Eagle-Chassis an den Start brachte. Nach 19 Siegen in dieser Kategorie, stieg man 1986 in die Kategorie über 3 Liter auf wo man weitere 15 Siege einfuhr (Fahrer: Chris Cord, Dennis Aase & Willy T. Ribbs). 1989 ging's dann in die GTP-Klasse, der Königskategorie der amerikanischen Sportwagen, wo man gegen Chevrolet, Jaguar und Porsche antrat. Man gewann 2 Konstrukterus- und 2 Fahrertitel - inklusive den 24 Stunden von Daytona und den 12 Stunden von Sebring (2x).

Auf dem Höhepunkt der Zusammenarbeit entschloss man sich in die CART-Serie einzusteigen. 1994 und 1995 zog sich AAR zwei Jahre lang aus sämtlichen Rennserien zurück um ausschließlich den neuen Toyota-Motor zu testen und ein eigenes Auto zu entwickeln. Es war das einzige Chassis in der CART-Serie dass auch in den USA entstand.

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Das ist der Eagle-Prototyp. Erinnert von der Lackierung an das Schema das dann in der F1-Verwendung fand. Fleissige Adrivo-Leser wissen wie sehr ich dieses Design VERABSCHEUE. Zum Glück fand dann Dan Gurney eine wesentlich pfiffigere Form der Lackierung...

Der eigentliche Einstieg in die CART-Serie geschah 1996. Fahrer waren Juan Fangio II, ab dem Rennen in Milwaukee war auf P.J. Jones auf einem zweiten Auto mit von der Partie. Fangio war ein erfahrerer IMSA/Camel GT-Mann, der nicht weniger als 21 Siege errang, die meisten mit Toyota. Auch der zweite Fahrer P.J. Jones kam aus der IMSA/Camel GT-Serie - und war auch viel mit Toyota unterwegs gewesen.

Ein zweites Team war das von Arciero Wells mit Jeff Krosnoff - auch er ein langjähriger Toyota-Mann in anderen Serien (Le Mans, Sportwagen).

Man kann die Fahrerbesetzung insgesamt toyota-lastig, aber nicht glücklich bezeichnen - keiner der Fahrer hatte CART-Erfahrung. Das konnte eigentlich nur schief gehen. Und das tat's auch...

Das erste Jahr war ein totales Debakel, die Autos nicht konkurrenzfähig - alle Fahrer zusammen fuhren gerde mal 9 Punkte ein. Darüberhinaus starb Jeff Krosnoff bei einem grausamen Unfall in Toronto.

Gegen Ende der Saison konnte sein Nachfolger Max Papis (im Jahr vorher noch in der F1 Aushilfsfahrer für Arrows) etwas Licht ins Dunkel bringen, aber letztlich waren alle Toyota-Teams weit entfernt von befriedigenden Ergebnissen.

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1997 legte Eagle die Eigenkonstruktion erst Mal zu den Akten und kaufte sich einige '96er und '97er Reynards, um sich auf einen Kriegsschauplatz (nämlich den Motor) konzentieren zu können. Die Fahrer blieben die gleichen. Das Resultat ebenso; Fangio jr. kam über einige 10. und 11. Plätze nicht hinaus, P.J. gelang lediglich in seinem letzten Rennen eine Ankunft in den Punkten.

Der Arciero-Wells Wagen mit Max Papis war zwar schneller - Resultate brachte aber auch er nicht zustande - noch dazu da man den mittelmäßigen, aber zahlungskräftigen Hiro Matsushita als 2. Fahrer mit durchschleppen musste. So konnte es eigentlich nicht weiter gehen.

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Doch leider ging's so weiter. Auch im Folgejahr trat man mit der gleichen Besetzung an - lediglich Matsushita wurde durch Robby Gordon ersetzt. Man setzte wieder auf einen Eigenbau, den 987, der von Gordon Kimball gezeichnet wurde.

1999 kam trat Eagle wieder mit eigenen Chassis an, diesmal dem von Davids Burns gezeichneten 997 - die Fahrer waren Alex Barron, Gualter Salles und Andrea Montermini, die sich auf EINEM Fahrzeug abwechselten. Auch Robby Gordon fuhr zeitweise ein Kundenauto. Wesentlich vielversprechender war das Engagement des als hervorragenden Fahrzeugentwicklers bekannten Scott Pruett, der zwar keine berauschenden Ergebnisse einfuhr, aber im Training des öfteren zeigte was möglich war. Gegen Saisonende war Pruett oft ganz vorne zu finden, bei Finale sogar auf Pole! Außerdem gelang es erst ihm das Auto auf ein konkurrenzfähiges Niveau zu bringen.

Gegen Ende der Saison lief der Vertrag zwischen Toyota und AAR aus - und Toyota entschied sich (eigentlich logisch) dafür Gurney & sein Team fallen zu lassen und mit viel Tam-Tam (und gegen viel Bares - wie man munkelt) zum Marktführer Chip Ganassi zu wechseln. Das Team war zwar auch 2000 noch meilenweit von einem Titelgewinn entfernt, aber immerhin gelang es 3 Rennen zu gewinnen.

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Gurney wollte OHNE TOYOTA 2000 mit einem Paket Ford (Motor), Bryan Herta (Fahrer), Firestone (Reifen) und Reynard (oder Lola) (Chassis) als ganz normales Kundenteam antreten, bekam aber kein vernünftiges Sponsorenpaket zusammen. Er zog sein Team zurück. In der Formel Atlantic sah man weiterhin AAR-Toyotas - wie diesen der in Nostalgie-Bemalung auf die Strecke ging (Cleveland 2000):

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Beitrag Donnerstag, 10. August 2006

Beiträge: 45834
@Alfalfa: Erstmal vielen herzlichen Dank für den Bericht! Sehr interessant das Thema.

Zum Krosnoff Unfall hatte ich mal ein Video, war ziemlich übel! Ich hab leider das Video nicht mehr, komischerweise war es auf einer FUN (!!! :( Clip Seite! :roll: ).

Über Juan Fangio II könnten wir mal einen Thread aufmachen, er ist ja der Neffe von Juan Manuel Fangio, der 5-malige Formel-1 Weltmeister, oder?

Beitrag Donnerstag, 10. August 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
Toyota kaufte 1978 einen der drei Rebaque-Lotus (nachdem Rebaque inzwischen den 79er hatte und noch dazu seine eigenen Autos) - für Test-Zwecke. Es gab damals auch Gerüchte Toyota wollte mit einem Turbomotor in diesem Chassis am GP von Kanada 1979 teilnehmen. Allerdings wurde das Teil nie gesehen. Ich kann wirklich nicht mehr sagen ob und was an diesen Geschichten dran war.



Gehört habe ich davon auch schon mal aber nix genaues war nicht raus zu bekommen . Welcher der drei Rebaque Lotus soll das denn gewesen sein. Der 78/1 ,der 784 oder der 79/1 .
Der 79/1 wurde vor Jahren mal von einem privaten Sammler auf einer Áuktion versteigert und das in orginal Zustand .
Zu den anderen zwei Autos habe ich keine aktuellen Infos wobei der 78/1 ja ziemlich krumm gewesen sein muss.

Beitrag Donnerstag, 10. August 2006

Beiträge: 8060
MichaelZ hat geschrieben:
Zum Krosnoff Unfall hatte ich mal ein Video, war ziemlich übel!

Ich hatte das 'Vergnügen' diesen Unfall damals live im TV zu verfolgen. Es war der wahrscheinlich schlimmste Unfall den ich je gesehen habe. Mir war augenblicklich klar dass da etwas Fürchterliches passiert sein musste. Wie sich hinterher herausstellte wurde von dem sich wild drehenden Auto auch noch ein Streckenposten erschlagen.

Beitrag Donnerstag, 10. August 2006

Beiträge: 3303
Alfalfa hat geschrieben:
LotusFan hat geschrieben:
Die einzige mir bekannte Zusammenarbeit zwischen Lotus und Toyota stammt aus 1982 als Chapman mit den Japanern einen Vertrag abschloß der beinhaltete das Toyota Motorenbaugruppen für den Elan Typ M 90 liefert. Als dann Ende 92 der Exel kam wurde dieser Vertrag erweitert .

Zum Lotus-Toyota: Es gibt da noch so ein Fall, an den ich mich jetzt erinnere, aber nicht mehr richtig zusammenbekomme.

Nach Chapmans Tod, so um 1983/84 soll Toyota Lotus beauftragt haben für sie einen 1.5-l-Turbomotor zu entwickeln, Leiter des Projekts soll der von BRM bekannte Tony Rudd gewesen sein - es sollen zumindest Motoren auf dem Prüfstand gewesen sein - ob es zu Einsätzen in einem Chassis kam entzieht sich meiner Erkenntnis. Ich weiss das Toyota mal Anteile an Lotus hielt, aber die Geschichte klingt doch recht waghalsig. Weiss jemand was davon? Ist vielleicht ein Fall für LotusFan...




Für mich ist Geschichte von Lotus doch am 22.Dezember 1982 zu Ende :-)
Aber im Ernst Toyota und Lotus arbeiteten seit 1982 realtiv eng zusammen was die Projetlierung und den Bau des legendären M90 betrifft . Toyota baute für Lotus diverse Baugruppen und als das M90 Projekt irgendwie nicht in Schwung kam griff diese zusammenarbeit auf andere Lotus Typen über . .Nach Capmans Tod wurde alles um Lotus erst mal ein wenig undurchsichtig . Jeder hatte plötzlich was zu sagen und jeder tat was er für richtig hielt.
Der neue Excel und Excel SE (intern Lotus 89) mit dem Lotus 912 Motor hatte viel Japan unterm Aluminium . Das Getreibe war direkt aus dem Toyota Ersatzteillager und auch sonst hies es nichts ist unmöglich -Toyota !

1983 soll es sogar mal eine Zeit gegeben haben wo sich Toyota ernsthaft bemühte Lotus zu übernehmen .Ob daraus dann eine wenn überhaupt wohl nur sehr kurzfristige Partnerschaft etnwickelte weiss ich nicht. Falls überhaupt dann wohl bei Lotus Cars und nicht bei Team Lotus. Die beiden Firmen muss man schon akriebisch auseinanderhalten um nicht durcheinander zu kommen insbesondere nach 1982 .

Was ich an deiner Aussage jetzt absolut nicht verstehe ist das Toyota Lotus beauftragt haben soll einen Turbo für die Japaner zu entwickeln . Die Motorenabteilung bei Lotus war war wohl mehr ein
Tuningunternehmen das auf Fremdteile aufbaute als eine Motorenschmiede im eigentlichen Sinn . Es wäre schon ein Armutszeugnis für die Japaner und eigentlich ein Fall fürs vornüber ins Schwert fallen wenn die bei Lotus einen Motor in Auftrag geben.
Ich hab ehrlich gesagt davon noch nichts gehört und es würde mich auch sehr verwundern wenn es so wäre .

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