Tödlich verunglückte Fahrer

Hallo Yesterday Freaks,

weiß einer was zu folgenden Unfällen ?

19.06.1960 Chris Bristow England Belgien GP
19.06.1960 Alan Stacey England Belgien GP

Beide Fahrer starben beim selben Belgein-GP - sehr kurios, findet Ihr nicht ?(
[br]----------------[br]mit freundlichen Grüssen

Christoph Conrads
F1Welt.com

Hallo Christoph,

ich finde es toll, daß Du an zwei nicht ganz so bekannte Fahrer erinnerst (leider wurden sie ja auf denkbar unglückliche Weise berühmt).
Beide verloren ihr Leben am selben Tag in Spa, bei voneinander völlig unabhängigen Unfällen, aber der Reihe nach ...
Der jüngere Bristow (32) war einer der aufgehenden Stars der späten 50er und startete in Belgien zu seinem erst vierten Grand Prix auf einem Cooper-Climax des Yeoman Credit Grand Prix Team, als er in der 20. Runde im Zweikampf mit dem Ferrari des Lokalmatadors Willy Mairesse bei der Zufahrt auf Burnenville die Kontrolle über seinen Wagen verlor, in die Streckenbegrenzung schleuderte und sich dabei tödliche Kopfverletzungen zuzog.
Der um vier Jahre ältere Stacey (der übrigens durch eine Prothese am rechten Unterschenkel nicht beeinträchtigt war, sonst wäre er kaum von Colin Chapman für das Lotus-Werksteam verpflichtet worden) war in Spa in seinem erst siebten Grand Prix unterwegs, als er (fünf Runden nach dem tödlichen Unfall seines Landsmanns) in Malmedy - auch an 6. Stelle liegend - die Gewalt über seinen Lotus verlor. Beim Anprall in die Böschung überschlug sich der Wagen und fing Feuer, während Stacey herausgeschleudert wurde und sofort tot war. Es wurde allgemein angenommen, daß der Fahrer in voller Fahrt von einem Vogel im Gesicht getroffen wurde, und der äußerst tragische Unfall auf diese Weise ausgelöst wurde (vergleichbar mit Tom Pryce, der von einem Feuerlöscher erschlagen wurde, aber dazu vielleicht ein anderes Mal ...).
Beide Fahrer scheinen nicht in WM-Punkte-Statistiken auf, da sie in ihren vier bzw. sieben GP-Starts als bestes Ergebnis einen 10. (Bristow) respektive 8. Platz (Stacey) - erzielt jeweils beim englischen GP 1959 - erreicht haben.

Viele Grüße Hans

Hallo Hans,

Vielen Dank für die tolle Erklärung

In die vergangenen Zeiten zu schauen ist doch einfach genial !

Chris

Hallo !

hey, hey, hey, ich bin perplex !!

Dickes Lob für deine tolle Erklärung !! Du solltest bei Wetten Dass..? auftreten

[br]----------------[br]mit freundlichen Grüssen

Grovi

Hallo Hans,

leider bin ich erst vor kurzem auf dieses Forum aufmerksam gemacht worden. Nicht nur das Niveau ist sehr angenehm; auch die Antworten, insbesondere Deine hier, sind wirklich toll. Aber ich bin mir auch sicher daß das nicht einfach aus dem Hut zauberst; kannst Du wirklich gute und bezahlbare Literatur empfehlen ???

Gruß

Obelix

Servus Obelix,

es freut mich, daß Dir YESTERDAY gefällt ! Schau einfach öfter rein, da sich in der Zukunft bestimmt noch einiges tut (auch bei den History-Reports).

Bücher könnte ich Dir eine ganze Reihe empfehlen; die wichtigsten (alle übrigens in englisch) für mich zum Einstieg (für solche Fragen wie oben) sind:
Grand Prix Data Book 1997 von David Hayhoe (Statistik und Zahlen allgemein),
Grand Prix Who's Who 3rd Edition von Steve Small (Fahrer) und
Grand Prix ! Vol. 1-4 von Mike Lang (Rennen relativ ausführlich).

Leider ist nur noch das Buch von Steve Small im Handel erhältlich, während Du bei den anderen Dein Glück bei Antiquariaten (speziell in England) oder im Internet versuchen müßtest, um sie noch zu einem günstigen Preis zu bekommen.
Vol. 1+2 von Mike Lang wurde in der 2. Auflage übrigens zu einem Band zusammengefaßt (Vol. 1: 1950-65, 2: 66-73, 3: 74-80, 4: 81-84).

Wenn das Geld keine Rolle spielen würde, wären als Jahrbücher die englischen Autocourse (ab 1950) und Heinz Prüllers Grand Prix Stories (ab 1971; 1970 erschien als Jochen Rindt - Tribut an einen Weltmeister) ganz oben auf meiner Liste. Letztere vor allem deshalb, weil Heinz den größeren Anteil auf die menschliche Seite der F1 legt.

Viele Grüße Hans

Hans hat geschrieben:

Stacey (der übrigens durch eine Prothese am rechten Unterschenkel nicht beeinträchtigt war, sonst wäre er kaum von Colin Chapman für das Lotus-Werksteam verpflichtet worden)

Interessant! Das habe ich noch gar nicht gewusst!
Dass man auch mit körperlicher Behinderung F1 fahren kann (zumindest Tests) haben Zanardi und Nannini gezeigt.

Gab es noch mehr solche Fälle, in denen Fahrern mit körperlichen Markel bei F1-Rennen unterwegs waren?

Michael Schumacher soll ja lange einen angeknacksten Halswirbel gehabt haben von seinem Unfall in Suzuka 1991. Die Ärzte sollen das erst 10 Jahre später gemerkt haben.

MichaelZ hat geschrieben:

Hans hat geschrieben:

Stacey (der übrigens durch eine Prothese am rechten Unterschenkel nicht beeinträchtigt war, sonst wäre er kaum von Colin Chapman für das Lotus-Werksteam verpflichtet worden)

Interessant! Das habe ich noch gar nicht gewusst!
Dass man auch mit körperlicher Behinderung F1 fahren kann (zumindest Tests) haben Zanardi und Nannini gezeigt.

Gab es noch mehr solche Fälle, in denen Fahrern mit körperlichen Markel bei F1-Rennen unterwegs waren?

Michael Schumacher soll ja lange einen angeknacksten Halswirbel gehabt haben von seinem Unfall in Suzuka 1991. Die Ärzte sollen das erst 10 Jahre später gemerkt haben.

Da gab es jede Menge .
Unabhängig von Super Michel und seinen Macken gabs da z.Bsp. deCesaris mit seinem Leiden .

Stimmt, er hat ständig seine Augen verdreht.
Gibt auch ein Bild, auf dem man sieht, dass er nichts sieht...

Gerüchte halten sich ja bis heute, dass dieses Leiden für seine vielen Unfälle verantwortlich waren...

Gibt es mehr Beispiele?

Johnny Herbert hat bei einem F3000-Unfall in Brands Hatch 1988 schwere Beinverletzungen erlitten. Unter den folgen leidet er heute noch. Das hat ihn aber nicht davon abgehalten 3 F1-Grand-Prix und einmal Le Mans (1991) zu gewinnen.

Beltoise soll auch eine Behinderung bzw. Verletzung am Arm oder der Hand gehabt haben. Bin mir aber nicht sicher was es genau war und hat damit sogar Monaco im Regen gewonnen.

Da fällt mir noch der Schotte Archie Scott-Brown ein, der 1956 den GP von Großbritannien auf einem Connaught bestritt, aber nach Startplatz 10 nicht die Zielflagge sah.
Er war seit seiner Geburt wegen Masern seiner Mutter während der Schwangerschaft schwerst behindert. Er mußte als Kleinkind über 20mal operiert werden, damit er mit seinen verkrüppelten Beinen überhaupt gehen konnte. Er hatte keine Schienbeinknochen und es fehlte ihm die rechte Hand. Er war nur ca. 150cm groß und bekam deswegen lange Zeit keine Rennlizenz.
In der Saison 1956 belegte er bei der International Trophy in Snetterton Platz 2 auf Connaught hinter Stirling Moss und gewann das BRDSCC Formula One Race in Brands Hatch am Ende der Saison ebenfalls auf Connaught vor Stuart Lewis-Evans und Roy Salvadori. Ein Ausflug nach Neuseeland bescherte ihm einen Sieg bei der Lady Wigram Trophy auf einem Lister-Jaguar. 1957 bekam er die Möglichkeit beim Großbritannien-GP einen Werks-BRM zu fahren, entschied sich aber nach Bremsproblemen bei Testfahrten dagegen.
Danach fuhr er wieder Sportwagenrennen auf Lister-Jaguar, wo er 1958 in Spa im Alter von 31 Jahren nach einem Unfall seinen schweren Brandverletzungen erlag.

@Hans, einfach nur Top
Gibt's auch

Vielleicht noch zu Alan Stacey .
Als der für Lotus fuhr stellte ihm Chapam einen Mechaniker zur Verfügung ,der eine Handprothese hatte .



Farina wäre vielleicht noch zu nennen .
Der fuhr ja 1954 nur noch im Morphium- Wahn um die Schmerzen seiner verbrannten Beine zu ertragen .

Fangio mit seinem Nackenwirbelbruch musste auch vorsichtiger machen


Lauda wäre noch zu erwähnen

und dann gabs auch noch ein paar Jungs die große Helme brauchten um ihre dicken Brillen zu verstecken .

Nach dem Zanardi Unfall damals gabs irgendwo eine Auflistung aller bekannten Rennfahrer mit körperlichen Handicap aber ich find sie momentan leider nicht

siehe auch hier: yesterday-f7/fahrer-die-mit-verletzungen-fuhren-t12732-s15.html

und hier: yesterday-f7/formel-1-fahrer-mit-handicap-t13717.html

A Danke!

niki lauda im orf über den tod von ronnie peterson:

http://www.youtube.com/watch?v=OwJd98Onkm8

http://www.youtube.com/watch?v=foYF8Gdaf4w

http://www.youtube.com/watch?v=vs3SFL2sLKE

ein nettes neues buch über jochen rindt. vor allem wegen der fotos empfehlenswert: http://www.amazon.de/Jochen-Rindt-Portr ... 3768826503

h.w.rindt hat geschrieben:

@Hans, einfach nur Top
Gibt's auch

meinst der liest noch mit nach 9 jahren?

http://www.youtube.com/watch?v=mNK27eIts-M

Am ersten mai hatte er seinen 16. todestag.