Auch das nächste Team hatten wir schon in einem anderen Thread:
Osella
Das italienische Team existiert noch heute und verfügt schon über eine lange Tradition. 1960 gründete Vincenzo Osella (besser als Enzo Osella bekannt) das Team. 1974 begann Osella mit dem Bau von Monoposti Rennern, also Formel-Rennwagen. Beim letzten EM Rennen 1974 fuhr erstmals das Osella Team und ein Osella in der Formel-2. Auch in der Formel-3 baute Osella Rennwagen, die meist mit Toyota oder Lancia Motoren angetrieben wurden. 1980 kam dann für das Osella Team auch der Einstieg in die Formel-1. Ende 1990 verkaufte Enzo Osella das Team allerdings an Fondmental (oder auch Formet genannt). Osella wandte sich nur noch den Sportwagen zu und auch 2006 gibt es Osella Sportwägen.
Am 13. Oktober 1974 debütierte Osella in als Osella Squadra Corse in der Formel-2 Europameisterschaft beim EM Rennen im italienischen Vallelunga. Dabei fuhr der italienische Fahrer, Arturo Merzario, mit einem Osella BMW PA2. in Runde 29 schied er allerdings aus. 1975 fuhr Osella dann auch die komplette EM Saison. Beim Auftakt in Estoril hatte Osella mit den beiden Italienern Giorgio Francia und Diulio Truffo 2 Fahrer, doch noch war erst ein Osella BMW fertig. Folglich fuhr Truffo mit einem March BMW 742 und wurde direkt hinter Francia 5. Beim 2. Lauf in Thruxton hatten dann schon beide Fahrer einen Osella zur Verfügung. Damit erreichte Truffo den 6. Platz. In Hockenheim wurde Franca 5, auf dem Nürburgring 6. Truffo kam erst wieder in Pau als 6. in die Punkte. Beim 6. EM Rennen (wieder in Hockenheim) kamen beide Fahrer in die Punkte: Francia erreichte Rang 5 und Truffo Rang 6. Das konstante Punktesammeln setzte sich auch in Salzburg fort: Francia wurde 5. In Rouen allerdings hatte er im Training einen schweren Unfall und konnte beim Rennen nicht starten. Auch in Mugello war nur Truffo für Osella am Start und wurde 5. In Enna war Francia wieder fit und er lief auf dem 4. Rang vor Truffo ein. Osella verkaufte einen PA2 an den Schweizer Charley Kiser. Er war für das Rennen auch gemeldet, ist aber nicht gefahren. In Silverstone fuhr für Truffo Merzario, kam allerdings nicht ins Ziel. In Zolder, wo Franca 5. wurde, fuhr im 2. Osella Cockpit der Italiener Roberto Filannino. In Vallelunga fuhr Osella mit Francia, Merzario und Filannino, wobei sich Letzter allerdings nicht für das Rennen qualifizieren konnte. Auch war der Italiener Paolo Bozzetto für das Piave Jolly Club Team mit einem Osella BMW gemeldet, doch er versuchte es nicht einmal sich zu qualifizieren. Francia wurde Gesamt-8.
1976 fuhr Osella in der Formel-2 mit dem gleichen Auto. Das Team baute allerdings auch an den BMW Motoren herum. Die Fahrer kamen 1976 nicht mehr zwingend nur aus Italien. Beim Saisonauftakt in Hockenheim fuhren für Osella BMW 3 Fahrer: Der Franzose Francois Migault, der Italiener Gianfranco Trombetti und der Österreicher Hans Binder. Keiner der 3 erreichte das Ziel, Binder nicht einmal eine vernünftige Zeit, womit er qualifiziert gewesen wäre. Filannino meldete übrigens einen weiteren Osella mit dem Scuderia Torino Corse Team, im Rennbetrieb von Hockenheim war das Team allerdings nicht anzutreffen. In Thruxton gab es durch den 6. Platz von Migault den ersten EM Punkt für Osella in der Saison 1976. Als 4. Osella Fahrer trat Francia an. In Vallelunga fuhr auch wieder Kiser mit seinem gekauften Osella, konnte sich aber nicht für das Race qualifizieren. In Salzburg setzte sich das Osella Team nur aus Binder und Migault zusammen, womit das Team erstmals in dessen F2 Geschichte ohne einen italienischen Fahrer fuhr. Erst in Mugello waren wieder andere Fahrer für Osella gemeldet: Merzario und Truffo. Es fuhr im Rennen letztlich aber gar kein Osella. Erst beim letzten EM Rennen in Hockenheim fuhr mit Merzario wieder ein Osella Pilot, allerdings war für ihm bereits nach dem Qualifying Schluss. Punktgleich mit Hans Heyer (fuhr einen Toj BMW für das Warsteiner Eurorace Team), Jean Pierre Jassaud (fuhr einen Chevron Chrysler für Racing Organisation Corse), Freddy Kottulinsky (fuhr einen Ralt BMW für Fritz Lochmann Racing), Markus Hotz (March BMW für Lista Racing), Alberto Colombo (March BMW für sein eigenes Team), Rolf Stommelen (March BMW Werksfahrer) und Francia (Chevron Racing für Trivellato Racing) wurde Migault EM-17. 1977 war Osella in der F2 nicht mehr am Start. Kiser fuhr noch fallweise einen Osella.
1979 kehrte das Osella Team allerdings wieder in die EM zurück. Das Comeback von Osella war spektakulär: Der US Amerikaner Eddie Cheever, einziger Fahrer für Osella, gewann mit dem neuen Osella BMW FA2/79 das 1. EM Rennen 1979 in Silverstone vor Derek Daly (March Ford des Team Project Four ICI Racing) und Brian Henton (Rolt Hart für Toleman). Es folgte noch ein 5. Rang und dann viele Rennen, in denen Cheever ausfiel. In Pau meldete er sich allerdings mit einem Sieg zurück. In Zandvoort gab es den EM Sieg Nummer 3. So wurde Cheever EM-4.
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1980 stieg Osella dann in die Formel-1 ein. Giorgio Stirano konstruierte für den GP Einstieg den Ford betriebenen Osella FA1. Cheever blieb einziger Fahrer des Teams. Beim WM Debüt in Argentinien konnte sich Cheever mit 10 Sekunden Rückstand auf Pole Mann Alan Jones (Williams Ford) nicht für das Rennen qualifizieren und auch beim Brasilien GP schaffte er es nicht in die Startaufstellung. Erst beim Südafrika GP war er als 22. erstmals qualifiziert, drehte sich dann aber im Rennen ins Aus. Es folgten 1980 noch 2 weitere Nichtqualifikationen und falls sich Cheever für das Rennen qualifizierte, schied er bis auf eine Ausnahme immer aus. Die Ausnahme war der Italien GP, bei dem er das Ziel als 12. erreichte. Rang 12 bedeutete allerdings mit 3 Runden Rückstand den letzten Platz. Der Grand Prix in Italien war übrigens das erste Rennen mit einer B Version des FA1, die von Giorgio Valentini gebaut wurde. Der Italiener war auch für den Osella Ford FA1C verantwortlich, der beim Italien GP 1981 in der WM das Debüt feierte und bei den letzten 3 WM Rennen 1981 vom Franzosen Jean Pierre Jarier gefahren wurde.
Osella startete die Saison 1981 allerdings mit dem FA1B und mit 2 neuen Fahrern: Zum einen kam der Argentinier Miguel Angel Guerra und zum anderen der Italiener Beppe Gabbiani. Gabbiani schaffte es beim ersten Osella WM Rennen 1981 in den USA als 24. in die Startaufstellung, was Guerra nicht gelang. Im Rennen schied er allerdings mit einem Unfall aus. Beim Brasilien- und Argentinien GP erreichte keiner der beiden die Qualifikation fürs Rennen. Nach dem Imola GP, wo beide mit Kollisionen ausfielen, wurde Guerra gegen den Italiener Piercarlo Ghinzani ausgewechselt. Dieser schaffte es beim Belgien GP (seinem ersten WM Rennen) gleich auf Rang 13. Beim Spanien GP musste Ghinzani allerdings Giorgio Francia weichen, der ja bereits in der Formel-2 für Osella fuhr. Spanien, wo er sich nicht für das Rennen qualifizieren konnte, blieb sein einziges Rennen. Für den Großbritannien GP gelang Osella nämlich ein Coup: Man verpflichtete Jarier, der den Osella Ford sofort auf Rang 8 fuhr, gleiches auch beim Deutschland GP. Während Gabbiani jeweils bereits nach dem Qualifying die Heimreise antreten konnte, konnte Jarier jedes Rennen fahren und wurde auch beim Osella Heimrennen in Italien ordentlicher 9.
Der Vertrag mit Jarier wurde auch für die Saison 1982 verlängert, als Teamkollege kam der Italiener Riccardo Paletti ins Team. Beim Imola GP gelang Jarier der riesen Erfolg: Mit Rang 4 fuhr er in die Punkte! Doch das Ergebnis täuscht: Osella fuhr wieder hinterher und vor allem Paletti konnte sich oftmals nicht für das Rennen qualifizieren. Fallweise schaffte er doch den Sprung in die Startaufstellung, wie auch beim Kanada GP. Gerade dort hätte er sich aber lieber nicht für das Rennen qualifizieren sollen: Riccardo Paletti krachte mit seinem Osella Ford Cosworth in den stehen gebliebenen Ferrari von Didier Pironi. Nach dem Aufprall brannte das Auto des 23-Jährigen Italiener Paletti lichterloh. Er verstarb im Spital. Die Saison fuhr Osella nur mit Jarier fertig. 1983 holte man sich allerdings wieder 2 Fahrer: Es kehrte zum einen Ghinzani ins Team zurück und zum anderen verpflichtete Osella den Italiener Corrado Fabi. Der Designer, Tony Southgate konstruierte 2 Osellas für 1983: Zum einen den Osella FA1D, der mit Ford Motoren angetrieben wurde und später in der Saison debütierte der Osella Alfa Romeo FA1E. Ab dem Imola GP wurde der Osella Alfa Romeo zunächst nur von Ghinzani gefahren, ab dem Großbritannien GP wurde dieser auch das Arbeitsgerät von Fabi. Oftmals konnte man sich wieder nicht für das Rennen qualifizieren und zusätzlich konnte man kaum Rennen beenden. Beim Österreich GP kamen allerdings beide ins Ziel. Bei wurde Fabi vor Ghinzani 10. Fabi schickte auch beim Holland Grand Prix noch einen 11. Rang nach.
Für die Saison 1984 konstruierte Giuseppe Petrotta den Osella Alfa Romeo FA1F. #1 Fahrer war Ghinzani, beim Imola GP, sowie ab dem Großbritannien GP fuhr auch der Österreicher Jo Gartner als 2. Fahrer. Für den Sitz musste Gartner einiges an Geld bezahlen. Die Saison stellte einen klaren Aufwärtstrend des Teams dar. Nur beim Imola GP konnte sich Ghinzani nicht für das Rennen qualifizieren. Es gab allerdings noch viele Ausfälle. Jedoch gab es für Osella auch Punkte: Beim USA GP wurde Ghinzani 5. und beim Italien GP Gartner. Die Saison 1985 verlief wieder weniger gut. Osella setzte nur noch einen Fahrer pro Rennen ein, allerdings wechselte der Fahrer. Zunächst war Ghinzani wieder der Fahrer, doch ab dem Deutschland GP fuhr der Holländer Huub Rothengatter für Osella Alfa Romeo. Das Auto nannte sich FA1G. Das Debütrennen des Renners war allerdings erst der Imola GP. Punkte gab es keine. Als bestes Resultat wird in den Geschichtsbüchern Rang 7 von Rothengatter beim Saisonfinale in Australien notiert. Auch die Saison 1986 war enttäuschend. Die Fahrer wechselten ebenfalls ständig. 1986 griffen zusammenfassend folgende Fahrer für Osella ins Lenkrad: Ghinzani, der Deutsche Christian Danner, der Kanadier Allen Berg und der Italiener Alex Caffi. Bestes Ergebnis war Ghinzanis 11. Rang beim Österreich GP.
1987 fuhr Osella Alfa Romeo mit Caffi. Fallweise kam auch ein 2. Renner zum Einsatz, in dem beim Imola GP Gabriele Tarquini und bei 2 weiteren Rennen Franco Forini Platz nahmen. Osella fiel bei nahezu jedem Rennen aus, 3mal konnte man sich nicht mal für das Rennen qualifizieren und nur beim Imola GP fuhr Ghinzani als 12. über die Ziellinie. 1988 baute Osella sogar den Motor selbst, Besserung gab es deswegen aber nicht. Nicola Larini qualifizierte sich nicht regelmäßig für das Rennen und kam nur 2x ins Ziel, am weitesten vorne noch in Portugal als 12. 1989 konstruierte Antonio Tomaini den Osella Ford FA1M89. Larini und Ghinzani waren die beiden Fahrer. Nur 11x konnte sich ein Osella Fahrer für das Rennen qualifizieren. Dabei wurde Larini beim Brasilien GP disqualifiziert, weil er den falschen Startplatz einnahm. Wieder blieb Rang 12 als bestes Resultat (Larini, Imola). 1990 wurde dann die letzte Saison für Osella mit Olivier Grouillard als Fahrer. Die Saison verlief pedantisch zu den Saisons davor. 1991 und 1992 ging das Team als Fondmetal an den Start. Fahrer waren Grouillard, Tarquini, Andrea Chiesa und Eric Van der Poele. Besser wurde die Performance nicht. Die Fondmetal oder auch Formet genannt, wurden von Ford Motoren angetrieben.