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Teamkollegen-Fehden

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Dienstag, 14. August 2007

Beiträge: 45834
Lewis Hamilton vs. Fernando Alonso: Das Teamkollegenduell sorgt bei den Fans für viele Diskussion. Ich werde die Geschehnisse dieser Fehde nochmal sauber zusammentragen, aber jetzt geh ich dann erstmal auf ne Party.

Mich würden nun ein paar interessante Geschichten von anderen Teamkollegenfehden interessieren, also zwischen Alain Prost und Ayrton Senna, Nelson Piquet und Nigel Mansell und so weiter. Einfach einfach Geschehnisse zusammentragen.

Ich denke das Thema könnte durchaus interessant werden...

Beitrag Mittwoch, 15. August 2007

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Mal ein kleiner Auszug aus der aktuellen Kolumne von Marc Surer in der Motorsport aktuell.

Es geht um die Fehde zwischen Nigel Mansell und Nelson Piquet 1986 bei Williams Honda:

"Doch der hinterhältigste aller Tricks war gewiss jener gegen den Williams-Feind im eigenen Lager, Nigel Mansell. Als sich Mansell in Hockenheim 1986 über Funk zum Reifenwechsel anmeldete, fuhr Nelson, der die Frequenz gewechselt hatte und Nigels Funk mithörte, unmittelbar vor ihm in die Box und nahm diesen Satz Pneus mit! Damals gab es noch keine gezeichneten Reifen, Mansell musste sich wohl oder übel hinten anstellen. Piquet gewann, Mansell konnte sich nur noch auf Rang 3 vorarbeiten. Später sprach Piquet von einem Missverständnis. Zum Glück war er nicht Pinoccio. Seine Nase wäre bis nach Heidelberg gewachsen."

Beitrag Mittwoch, 15. August 2007
CMR CMR

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Patrick Head, der danebenstand war darüber ziemlich sauer und hat wild an seinem Funkgerät rumgespielt.
Die Sache ging später noch weiter als Piquet Mansells Frau beleidigte. Dann bekam Piquet im Laufe der Saison 1987 zuerst eine Art aktive Radaufhängung ab Italien, die zwar nicht schneller war aber das Auto war angenehmer zu fahren. Mansell beklagte sich, daß Honda Piquet bevorzugen würde obwohl dies Honda dementierte. Es war aber bekannt, daß die Japaner mehr Sympathien für die Brasilianer hatten also Piquet und Senna.

Beitrag Mittwoch, 15. August 2007

Beiträge: 588
Piquet fuhr diesen aktiven Williams in Monza, weil Kollege Mansell es ablehnte das Auto zu testen und in Rennen einzusetzen, weil ihm die ganze Sache nicht geheuer war, von wegen Sicherheitsbedenken und so.

Nachdem Piquet im dem von ihm selbst ausgetesteten aktiven Williams den Monza-Grand-Prix locker gewann, traf die Williams-Teamführung um Patrick Head die weise Entscheidung, das Auto in diesem Jahr besser nicht mehr im Rennen einzusetzen - eine klare Entscheidung gegen Piquet und für Mansell.

Beitrag Mittwoch, 15. August 2007
CMR CMR

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mikel hat geschrieben:
Piquet fuhr diesen aktiven Williams in Monza, weil Kollege Mansell es ablehnte das Auto zu testen und in Rennen einzusetzen, weil ihm die ganze Sache nicht geheuer war, von wegen Sicherheitsbedenken und so.

Nachdem Piquet im dem von ihm selbst ausgetesteten aktiven Williams den Monza-Grand-Prix locker gewann, traf die Williams-Teamführung um Patrick Head die weise Entscheidung, das Auto in diesem Jahr besser nicht mehr im Rennen einzusetzen - eine klare Entscheidung gegen Piquet und für Mansell.

So locker war es nicht. Senna hatte kurz vor Schluss das Kiesbett der Parabolica ausgiebig getestet und war am Ende nur 2 Sekunden zurück.

Beitrag Mittwoch, 15. August 2007
CMR CMR

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Dann gabs 1981 noch die Sache von Reutemann und Jones. Nachdem Reutmann Jones in einem Regenrennen nicht vorbeigelassen hatte, glaub es war Brasilien, war Jones ziemlich sauer. Reutmann war vor der Saison die Nummer 2 bei Williams. Am Ende gewann dann Piquet die WM.

Beitrag Samstag, 18. August 2007

Beiträge: 4406
08.05.1982 Zolda/Belgien.
Einer der begnadesten F1 Piloten ist von uns gegangen.

zur vorgeschichte in kurzform;
D.Pironi gewann den Grand Prix von San Marino in Imola,
obwohl lt. absprache eigentlich G.Villeneuve hätte gewinnen sollen.
Da flammte das Duell so richtig auf.
Als dann in Zolda/Belgien Pironi kurz vor Ende die beste Zeit herausfuhr,
wollte es G.Villeneuve noch einmal wissen.
Da G.Villeneuve über eine Kuppel raste & J.Mass quasi übersah,
od. wie viele Piloten sagten, J.Mass den Crash produzierte,
zerfetzte es den Ferrari in 2 Teile.
den Crash hat G.Villeneuve leider nicht überlebt.

ein schlechtes beispiel für TeamRivalidät.
Bin nicht weg ... aber auch nicht da.

Beitrag Samstag, 18. August 2007

Beiträge: 182
h.w.rindt hat geschrieben:
08.05.1982 Zolda/Belgien.
Einer der begnadesten F1 Piloten ist von uns gegangen.

zur vorgeschichte in kurzform;
D.Pironi gewann den Grand Prix von San Marino in Imola,
obwohl lt. absprache eigentlich G.Villeneuve hätte gewinnen sollen.
Da flammte das Duell so richtig auf.
Als dann in Zolda/Belgien Pironi kurz vor Ende die beste Zeit herausfuhr,
wollte es G.Villeneuve noch einmal wissen.
Da G.Villeneuve über eine Kuppel raste & J.Mass quasi übersah,
od. wie viele Piloten sagten, J.Mass den Crash produzierte,
zerfetzte es den Ferrari in 2 Teile.
den Crash hat G.Villeneuve leider nicht überlebt.

ein schlechtes beispiel für TeamRivalidät.


Da gab es keine Absprache, speziell für dieses Rennen. Damals gab es aber bei Ferrari die jahrzehntelange Regel - führen zwei Ferraris in einem Rennen, dürfen die beiden Autos nicht die Positionen wechseln, egal ob die Nr. 1 in Führung liegt oder nicht!
Beispiele dazu:
Long Beach 76: Regazoni vor Lauda - Lauda war verärgert weil Ferrari den Clay nicht zurückpfiff, wertvollle Punkte die ihm am Ende der Saison fehlten.
Monza 79: Scheckter vor Villeneuve - Villeneuve blieb brav hinter Scheckter obwohl er selbst noch Titelchancen hatte.
Und genau das erzürnte Gilles so: er hatte sich 79 in Monza an diese Regel gehalten, und Pironi tat dies in Imola 82 nicht - er hat bis zu seinem Tod in Zolder kein Wort mehr mit Pironi gewechselt.

lg Monzagorilla

Beitrag Sonntag, 19. August 2007

Beiträge: 45834
Das machen Teams ja öfter, dass sie, wenn beide Autos vorne liegen, sich nicht mehr gegenseitig angreifen. Ein Beispiel: Belgien GP 1998 (Damon Hill vor dem am Schluss schnelleren Jordan Mugen Honda Teamkollegen Ralf Schumacher).

Beitrag Montag, 20. August 2007

Beiträge: 182
MichaelZ hat geschrieben:
Das machen Teams ja öfter, dass sie, wenn beide Autos vorne liegen, sich nicht mehr gegenseitig angreifen. Ein Beispiel: Belgien GP 1998 (Damon Hill vor dem am Schluss schnelleren Jordan Mugen Honda Teamkollegen Ralf Schumacher).


Stimmt, aber oft genug wurde bei anderen Teams die Nr.1 wenn nur auf Platz 2 liegend, am führenden Nr. 2 Piloten vorbeigeschleust. Bevor Schumacher zu Ferrari kam, war es jedoch ungeschriebenes Gesetz bei den Italienern, dass ein Positionstausch nur dann gemacht werden sollte, wenn der an 2. Stelle liegende Fahrer in Gefahr kam, diese Position zu verlieren. Sonst hieß es: bleibt wo ihr seid!

lg Monzagorilla

Beitrag Montag, 20. August 2007
CMR CMR

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Monzagorilla hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Das machen Teams ja öfter, dass sie, wenn beide Autos vorne liegen, sich nicht mehr gegenseitig angreifen. Ein Beispiel: Belgien GP 1998 (Damon Hill vor dem am Schluss schnelleren Jordan Mugen Honda Teamkollegen Ralf Schumacher).


Stimmt, aber oft genug wurde bei anderen Teams die Nr.1 wenn nur auf Platz 2 liegend, am führenden Nr. 2 Piloten vorbeigeschleust. Bevor Schumacher zu Ferrari kam, war es jedoch ungeschriebenes Gesetz bei den Italienern, dass ein Positionstausch nur dann gemacht werden sollte, wenn der an 2. Stelle liegende Fahrer in Gefahr kam, diese Position zu verlieren. Sonst hieß es: bleibt wo ihr seid!

lg Monzagorilla

Da hätte ich mal eine Frage zu 1990 in Portugal. Da hat Mansell gewonnen und Prost war bis zum Jerez-Sieg etwas sauer, daß er nicht genug unterstützt worden wäre von Mansell. Aber in Portugal war Prost nur 3. geworden und Senna 2. Wie hätte da Mansell besser helfen sollen? Oder hat sich Prost beklagt weil er am Start fast abgedrängt worden ist von Mansell, der etwas schlecht weg kam?

Beitrag Dienstag, 21. August 2007

Beiträge: 45834
Mal eine Frage, in einem Leserbrief über den Clinche von Lewis Hamilton/Fernando Alonso in der aktuellen Motorsport aktuell steht, dass es bereits zwischen Archille Varzi und Tazio Nuvolari eine unglaubliche Rivalität gab, durch die sogar die italienische Regierung eingeschaltet wurde. Was war da genau? Und waren sie damals Teamkollegen?

Beitrag Dienstag, 21. August 2007

Beiträge: 182
CMR hat geschrieben:
Monzagorilla hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Das machen Teams ja öfter, dass sie, wenn beide Autos vorne liegen, sich nicht mehr gegenseitig angreifen. Ein Beispiel: Belgien GP 1998 (Damon Hill vor dem am Schluss schnelleren Jordan Mugen Honda Teamkollegen Ralf Schumacher).


Stimmt, aber oft genug wurde bei anderen Teams die Nr.1 wenn nur auf Platz 2 liegend, am führenden Nr. 2 Piloten vorbeigeschleust. Bevor Schumacher zu Ferrari kam, war es jedoch ungeschriebenes Gesetz bei den Italienern, dass ein Positionstausch nur dann gemacht werden sollte, wenn der an 2. Stelle liegende Fahrer in Gefahr kam, diese Position zu verlieren. Sonst hieß es: bleibt wo ihr seid!

lg Monzagorilla

Da hätte ich mal eine Frage zu 1990 in Portugal. Da hat Mansell gewonnen und Prost war bis zum Jerez-Sieg etwas sauer, daß er nicht genug unterstützt worden wäre von Mansell. Aber in Portugal war Prost nur 3. geworden und Senna 2. Wie hätte da Mansell besser helfen sollen? Oder hat sich Prost beklagt weil er am Start fast abgedrängt worden ist von Mansell, der etwas schlecht weg kam?


Ich denke, dass war wirklich die Aktion am Start warum Prost sauer war. Im Rennen selbst bekam Prost im Zweiten Drittel Getriebeprobleme, schaffte es aber trotzdem Berger vom 3. Platz zu verdrängen.

lg Monzagorilla

Beitrag Dienstag, 21. August 2007

Beiträge: 182
MichaelZ hat geschrieben:
Mal eine Frage, in einem Leserbrief über den Clinche von Lewis Hamilton/Fernando Alonso in der aktuellen Motorsport aktuell steht, dass es bereits zwischen Archille Varzi und Tazio Nuvolari eine unglaubliche Rivalität gab, durch die sogar die italienische Regierung eingeschaltet wurde. Was war da genau? Und waren sie damals Teamkollegen?


Nuvolari und Varzi waren bereits harte Kontrahenenten als sie in den 20er Jahren Motorradrennen fuhren. Ende der 20er Jahre gründeten aber die beiden zusammen einen Privatautorennstall. Sie fuhren auf Bugattis. Varzi fühlte sich aber im Team gegen Nuvolari benachteiligt (es hat sich in rund 80 Jahren nichts geändert!) Um dies auszugleichen kaufte er sich mit eigenem Geld einen Alfa Romeo P2. Mit dem Alfa gewann Varzi 1929 so viele Rennen, dass Nuvolari sich gezwungen sah ebenfalls einen P2 zu kaufen. Daraufhin wechselte Varzi zum Maserati Werksteam. Das gemeinsame Team war somit aufgelöst.

In vielen Rennen gab es "heiße" Duelle zwischen den beiden, die von der italienischen Presse natürlich noch angheizt wurden. Für die Tifosi gab nur entweder oder. Entweder war man für Varzi oder für Nuvolari. Dazwischen gab es nichts. Beide hatten nicht nur einen exzentrischen Fahrstil sondern auch eine exzentrische Lebensweise.

Als absoluten Höhepunkt im Duell der beiden kann man wohl den GP v. Monaco 1933 bezeichnen: Damals wurden 100 Runden gefahren und in 97 Runden wurde von Varzi und Nuvolari um die Führung gekämpft. 66 Runden führte ingesamt Nuvolari und 34 Runden Varzi. In der 99 Runde hatte Nuvolari einen Motorschaden und wurde später wegen "fremder Hilfe" disqualifiziert. (ein Mechaniker half Nuvolari den Motorbrand zu löschen). Varzi gewann das Rennen.

Es gab noch natürlich noch viele weiter interessante Duelle zwischen den beiden. In den späten 30er Jahren fuhr Varzi für AutoUnion und Nuvolari für die Scuderia Ferrari. 1937 hatte Varzi angeblich eine Affäre mit einer Rennfahrerehefrau eines Kollegen und wurde drogensüchtig. (Morphium)

1946 feierte Varzi ein großartiges Comeback bei Alfa Romeo, verunglückte aber in Bremgarten 1948 tödlich.

Nuvolaris Karriere war von vielen großartigen Siegen aber auch von vielen haarsträubenden Unfällen gekennzeichnet.

Nach dem Krieg fuhr er zwar auch noch Rennen, war aber gesundheitlich schon schwer angeschlagen. (Asthma, man sagt von den Benzindämpfen, aber wahrscheinlich auch von viel Nikotin).Sein letztes großes Rennen bestritt er 1948 bei der Millie Miglia. Wegen einen Blutsturzes mußte er aber das Rennen abbrechen. 1953 starb er infolge eines Schlaganfalles.

Über eine Einmischung der italienischen Regierung in das Duell der beiden konnte ich leider nichts finden, vieleicht hat hiezu jemand noch Informationen ???

lg Monzagorilla

Beitrag Dienstag, 21. August 2007

Beiträge: 45834
Danke für die Infos, muss eine tolle Rennsportzeit damals gewesen sein...

Beitrag Mittwoch, 22. August 2007

Beiträge: 40
Monzagorilla hat geschrieben:
1937 hatte Varzi angeblich eine Affäre mit einer Rennfahrerehefrau eines Kollegen ...

Das wurde damals ziemlich vertraulich behandelt, aber "Don Alfredo" (Neubauer) hat's in seinem Buch "Männer, Frauen und Motoren" (oder wie auch immer) dann doch ausgequatscht. Zwar mit falschen Namen, aber jeder konnte sich dann doch zusammenreimen, dass es Paul Pietsch war.

Beitrag Mittwoch, 22. August 2007

Beiträge: 45834
Mal zu einer anderen Teamkollegen-Fehde, der wohl bekanntesten der Geschichte: Ayrton Senna gegen Alain Prost.

Gestern lief auf Phoenix eine Dokumentation über Ayrton Senna, die sich freilich auch um Prost vs. Senna beschäftigten. 2 interessante Sachen habe ich dabei noch nicht gewusst.

1. Im ersten Fall geht es um die Kollision im Titelkampf beim Japan GP 1989. Die Situation im vorletzten Saisonrennen: Prost führte die Weltmeisterschaft mit 76 Punkten an, Senna dahinter mit 60 Zähler. Senna brauchte den Sieg. Prost führte das Rennen vor Senna an, als der Brasilianer den Führenden in der Schikane vor Start-und Ziel angriff und überholen wollte. Senna befand sich mit dem Wagen nicht genau auf Augenhöhe mit Prost, Prost lenkte auf der Ideallinie in die Schikane ein. Die Autos berührten sich, Prost war draußen, Senna fuhr weiter und gewann. Der Unfall würde normal als Rennunfall eingestuft, doch Ayrton Senna wurde für schuldig gesprochen und disqualifiziert. Das Vergehen: Er ließ nach der Kollision die Schikane aus. Prost war mit der Disqualifikation Weltmeister. Senna liebäugelte danach mit Tränen in den Augen auf einer Pressekonferenz mit einem Rücktritt: "Natürlich habe ich an Rücktritt gedacht. Ich wollte nie diese Kollision, aber ich werde wie ein Teufel behandelt und für schuldig gesprochen. Da denkt man sich: Wieso fahr ich nicht einfach nach Hause. Aber dann merke ich, wie sehr ich den Rennsport liebe und ich will das tun, was ich liebe."

2. Eine Wende in der Fehde Prost vs. Senna gab es dann 1994. Prost hatte vor der Saison seinen Rücktritt erklärt, nachdem der Franzose 1993 mit Williams Renault Weltmeister geworden ist. Prost wollte bei Williams Senna nicht als Teamkollegen, ließ sich das vertraglich für 1993 auch zusichern, doch für 1994 verpflichtete Williams Senna. In der Folge hängte Prost den Helm an den Nagel. Das alles erinnert noch stark an eine Rivalität, doch im Training zum Imola GP hält die Formel-1 Welt den Atem an. Senna kommentiert eine Runde für einen Fernsehsender (ich glaube TF1 oder so) und am Ende der Runde ließ er folgende, erstaunliche Wörter fallen: "Einen besonderen Gruß geht an meinen guten Freund Alain Prost. Wir alle vermissen dich." Niemals zuvor hätte man sich von Senna solche Worte denken können. Zeitzeugen berichten, Senna hätte 1994 bereits ein anderes Verhalten gezeigt, er machte alles mit Routine, nicht mehr mit der Verbissenheit, mit der Agressivität, mit dem Spaß an der Sache. Der Mythos Senna war an seinem Todeswochenende 1994 in Imola noch mysteriöser als je zuvor. Offen bleibt: Wurde aus der gigantischen Rivalität zwischen Senna und Prost nach dem Rücktritt Prosts tatsächlich Freundschaft?

Beitrag Mittwoch, 22. August 2007

Beiträge: 888
MichaelZ hat geschrieben:
... Wurde aus der gigantischen Rivalität zwischen Senna und Prost nach dem Rücktritt Prosts tatsächlich Freundschaft?


Einen ähnlichen Hinweis lieferte Prost selbst.
Im TV war vor vielen Jahren eine Doku über das Prost-Team zu sehen.
In seinem Büro hatte Prost den Senna-Helm im Regal stehen.
Darauf angesprochen meinte er, dass es zwar Differenzen gab, die sich aber in den letzten Jahren zum Positiven gewandelt haben. Jedenfalls zollte er Senna den höchsten Respekt und er sagte ernsthaft, dass er Senna als Fahrer verpflichten wollte.
Außerdem war Prost glaub ich einer der Sargträger beim Senna-Begräbnis.
Wäre zu diesem Zeitpunkt noch Verachtung im Spiel gewesen, so hätte Prost eher nicht am Begräbnis teilgenommen, bzw. wäre er kaum eingeladen worden. Siehe Ecclestone.
GRAHAM HILL
Sieger 24-Stunden-Rennens von Le Mans
Sieger Indi 500
Sieger Grand Prix von Monaco
Formel-1-Weltmeister

Beitrag Mittwoch, 22. August 2007

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Naja, aber wann hätte denn Prost Senna als Fahrer verpflichten wollen. Als Senna bereits tot war, hatte Prost noch lange keinen eigenen Rennstall. Erst 1997 kam er in die Formel-1, also 3 Jahre nach dem Tod von Senna. Und welches Team hätte Senna nicht gerne verpflichtet?

Beitrag Mittwoch, 22. August 2007
CMR CMR

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MichaelZ hat geschrieben:
Prost lenkte auf der Ideallinie in die Schikane ein.

Hab ich was verpasst? So sieht bei mir nicht die Ideallinie aus. War wohl eher Kampflinie. Wenn Prost so weitergefahren wäre, wie er eingelenkt hatte, wäre er voll über den extrem hohen Randstein innen gefahren was dem Auto bestimmt nicht zutraglich wäre. Das sieht man aus verschiedenen Kamaraparspektiven, weiß aber nicht was gestern da gezeigt wurde, da ich es nicht gesehen habe.

Ich glaub Senna und Prost hatten sich 1993 bei dem Kart Rennen in Paris vertragen. War jedenfalls um diese Zeit rum.

Beitrag Mittwoch, 22. August 2007

Beiträge: 45834
Welches Kartrennen war das?

Beitrag Mittwoch, 22. August 2007
CMR CMR

Beiträge: 4496
Glaub Paris-Bercy. Ich hatte das damals sogar im Fernsehen gesehen und irgendwie hatten sie sich da gut verstanden oder kurz danach oder davor versöhnt. Das Kart Rennen gabs da fast jedes Jahr im Winter. Glaub Senna hatte da gewonnen dieses Jahr.

Beitrag Mittwoch, 22. August 2007

Beiträge: 45834
Wäre mal interessant, sich mehr mit dem Rennen zu beschäftigen. Gibt ja auch immer wieder tolle Kartrennen, auch nahe Sao Paulo, dort treten auch einige Formel-1 Stars an, wie dieses Jahr zum Beispiel Felipe Massa, Michael Schumacher, Rubens Barrichello, Nelson Piquet, Luca Badoer oder Vitantonio Liuzzi, aber auch einige Stars aus der ChampCar und IRL, wie Tony Kanaan. Könnten ja durchaus mal uns mit solchen Kartrennen beschäftigen, wenn Interesse besteht.

Beitrag Donnerstag, 23. August 2007

Beiträge: 45834
Das Duell Fernando Alonso/Lewis Hamilton geht den anderen Fahrern ein bisschen auf den Keks, wie zum Beispiel Williams Toyota Pilot Alexander Wurz sagte. Andere erinnern sich auch ein wenig zurück, wie Nick Heidfeld: "Vor Jahren", erinnerte sich der BMW Sauber F1 Team Pilot, "in der Formel Ford, hatte ich ein Rennen, in dem Tomas Enge mein Teamkollege war. Ich lag in Führung und riskierte nichts mehr, aber er fuhr mir in die Karre. Er gewann, ich wurde Zweiter und war ein bisschen sauer, aber nach ein paar Minuten oder Stunden beruhigt man sich wieder. Ein Revanchefoul habe ich nicht begangen." Das Ergebnis wirkte sich auch als Richtlinie für die spätere Karriere: Während Heidfeld eine feste Größe in der Formel-1 ist, brachte es der Tscheche Enge nur zu wenigen F1-Rennen 2001 für Prost Acerr, sowie zu Testfahrten bei Jordan. Dafür tauchte er mit Negativschlagzeilen auf, wie im Dopingfall 2002. Jahrelang fuhr er in der Formel-3000, nun ist er auch in der A1 GP Serie für Tschechien aktiv.

Übrigens wird Heidfeld nachgesagt, dass er auch zu seinem aktuellen Teamkollegen, dem Polen Robert Kubica, nicht das beste Verhältnis hat.

Beitrag Dienstag, 04. September 2007

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Bin gerade auf einen alten Thread gestoßen, der sich mit dem Duell Ayrton Senna vs. Alain Prost beschäftigt:

https://www.motorsport-magazin.com/forum/viewtopic.php?t=13094


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