Manfred Winkelhock in Mosport und Stefan Bellof in Spa innerhalb kurzer Zeit tragischerweise ums Leben gekommen. Das waren auch für mich sehr schwere Wochen.
Stefan Bellof im Ferrari?
Dann wäre wohl er und nicht Berger der letzte Fahrer gewesen, den Enzo Ferrari noch persönlich ausgesucht hätte. Schade, hätte ich gerne gesehen...
Ich kann mich noch an eine Doku über Hans-Joachim Stuck vor ca. 10 Jahren erinnern. Dort wurde ebenfalls der Unfall von Bellof und Ickx gezeigt. Wohl eher versehentlich, da kein Kommentar dazu abgegeben wurde?
Wer die interessanten Aussagen von Hubert Hahne zu Stefan noch nicht kennt oder nicht im Premium Club ist, hat hier nochmals die Gelegenheit:
Die größte deutsche Hoffnung hieß Stefan Bellof. Er gewann seine ersten Formel 2–Rennen, die Sportwagenweltmeisterschaft und hatte einen unvergesslichen Auftritt im Regenrennen von Monaco 1984, doch dann kam Spa...
Hubert Hahne: Stefan Bellof war relativ introvertiert, was aber oft vorkommt bei Rennfahrern. Ich hatte das Gefühl, dass der einen Ickx-Komplex hatte. Ich sage das jetzt mal als plumpes Beispiel. Wenn ich irgendwo auf eine Party kam, da waren alle bei Ickx und keiner bei ihm. Er war wohl eifersüchtig und wollte ihn in einer Kurve überholen, wo es nun wirklich überhaupt nicht geht. In der Eau Rouge kannst du einen Jacky Ickx nicht überholen, denn der fährt dort voll. Doch Bellof hatte das Hähnchen aufgedreht und wollte noch voller fahren. Jacky Ickx war einer meiner besten Freunde. Es gab selten so harte Zweikämpfe zwischen zwei Rennfahrern wie zwischen Jacky und mir im Tourenwagensport und in der Formel 2, aber das immer unheimlich fair. Wir sprachen einige Male darüber. Wenn er es nur geahnt hätte, das Bellof ihn überholen will, dann hätte er gebremst, auch Jacky hätte tot sein können. Bei Jochen Mass und Gilles Villeneuve war es ein tragisches Missverständnis, doch in der Eau Rouge war es einfach ein richtiger Fehler, mit aller Gewalt, aber genau dort geht es nicht. Jeder hat mal solche Fehler gemacht, aber es geht nicht immer so traurig aus, wie in diesem Fall. Stefan Bellof war ohne Zweifel eines der größten Talente in Deutschland.
Hatte Stefan Bellof bereits einen Ferrari-Vorvertrag in der Tasche? Es wurde viel spekuliert?
Hubert Hahne: Das weiß ich nicht. Da hab ich noch nicht in Italien gelebt, vermutlich hätte ich es sonst gewusst.