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Stefan Bellof

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Donnerstag, 10. August 2006

Beiträge: 65
Hier gibts so viele Threads über so viele Themen, aber einen Thread über einen der besten Rennfahrer die es jemals gab sucht man hier vergebens.

Für mich wäre Bellof, der für die Saison 1986 einen Ferrari Vertrag unterschrieben hatte, der erste deutsche F1 Weltmeister geworden. Was wären das für Duelle mit Senna und Prost geworden. *Träum*

Übrigens hält Bellof auch heute noch den Rekord auf der Nordschleife mit einer Zeit von 6.11.13 , die keiner vor und keiner nach ihm auch nur annährend gefahren ist. Das sagt doch wohl alles, oder? 8-)

Sein F1 Highlight hatte Bellof eindeutig in Monaco 1984 im Regen, als er im absolut unterlegenem Tyrell sensationell 3. wurde. Viele behaupten aber das er das Rennen ohne den Rennabbruch gewonnen hätte.

Beitrag Donnerstag, 10. August 2006

Beiträge: 4967
Ueber Stefan Bellof haben wir schon viel geschrieben. Ueber die Suchfunktion findet man die Artikel vielleicht. :?

Beitrag Donnerstag, 10. August 2006

Beiträge: 1862
ja, wir hatten zb. im unfall-thread (?) die etwas heikle diskussion über die unfall-ursache. wer möchte, kann sich anhand der onboard-aufnahmen aus ickx' cockpit sein eigenes bild machen: http://www.youtube.com/watch?v=ZgtZe-iQH1U

halte bellof für einen ziemlich coolen, charismatischen typen, der vor allem im sportwagen, vor allem auf der nordschleife tolle rennen gezeigt hat.

trotzdem: seine rekordrunde würde ich nicht überbewerten: sie erfolgte auf verkürzter strecke, auf der nur in dem kurzen zeitfenster während des baus des neuen gp-kurses gefahren wurde.
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Donnerstag, 10. August 2006

Beiträge: 6
Super Anstoss.
Stefan Bellof leider viel zu früh gestorben...
Empfehle Besuch bei[url]
www.stefanbellof.de[/url]

Aber das, was damals in Le Raidillion
so abrupt und fürchterlich zu Ende ging,
bleibt denen unauslöschlich in Erinnerung,
die diesen Stefan Bellof rennfahren
gesehen haben.

Beitrag Freitag, 11. August 2006
Tom Tom

Beiträge: 2713
Manfred Winkelhock in Mosport und Stefan Bellof in Spa innerhalb kurzer Zeit tragischerweise ums Leben gekommen. Das waren auch für mich sehr schwere Wochen.

Stefan Bellof im Ferrari?
Dann wäre wohl er und nicht Berger der letzte Fahrer gewesen, den Enzo Ferrari noch persönlich ausgesucht hätte. Schade, hätte ich gerne gesehen... :cry:

Ich kann mich noch an eine Doku über Hans-Joachim Stuck vor ca. 10 Jahren erinnern. Dort wurde ebenfalls der Unfall von Bellof und Ickx gezeigt. Wohl eher versehentlich, da kein Kommentar dazu abgegeben wurde?

Wer die interessanten Aussagen von Hubert Hahne zu Stefan noch nicht kennt oder nicht im Premium Club ist, hat hier nochmals die Gelegenheit:

Die größte deutsche Hoffnung hieß Stefan Bellof. Er gewann seine ersten Formel 2–Rennen, die Sportwagenweltmeisterschaft und hatte einen unvergesslichen Auftritt im Regenrennen von Monaco 1984, doch dann kam Spa...

Hubert Hahne: Stefan Bellof war relativ introvertiert, was aber oft vorkommt bei Rennfahrern. Ich hatte das Gefühl, dass der einen Ickx-Komplex hatte. Ich sage das jetzt mal als plumpes Beispiel. Wenn ich irgendwo auf eine Party kam, da waren alle bei Ickx und keiner bei ihm. Er war wohl eifersüchtig und wollte ihn in einer Kurve überholen, wo es nun wirklich überhaupt nicht geht. In der Eau Rouge kannst du einen Jacky Ickx nicht überholen, denn der fährt dort voll. Doch Bellof hatte das Hähnchen aufgedreht und wollte noch voller fahren. Jacky Ickx war einer meiner besten Freunde. Es gab selten so harte Zweikämpfe zwischen zwei Rennfahrern wie zwischen Jacky und mir im Tourenwagensport und in der Formel 2, aber das immer unheimlich fair. Wir sprachen einige Male darüber. Wenn er es nur geahnt hätte, das Bellof ihn überholen will, dann hätte er gebremst, auch Jacky hätte tot sein können. Bei Jochen Mass und Gilles Villeneuve war es ein tragisches Missverständnis, doch in der Eau Rouge war es einfach ein richtiger Fehler, mit aller Gewalt, aber genau dort geht es nicht. Jeder hat mal solche Fehler gemacht, aber es geht nicht immer so traurig aus, wie in diesem Fall. Stefan Bellof war ohne Zweifel eines der größten Talente in Deutschland.

Hatte Stefan Bellof bereits einen Ferrari-Vorvertrag in der Tasche? Es wurde viel spekuliert?

Hubert Hahne: Das weiß ich nicht. Da hab ich noch nicht in Italien gelebt, vermutlich hätte ich es sonst gewusst.
Herzliche Grüße

Tom

Beitrag Freitag, 11. August 2006

Beiträge: 4967
@Tom

Vielen Dank für Deinen Beitrag, Stefan Bellof war wirklich ein
ausserordentlicher Rennfahrer, sei es im Formelsport oder bei
den Sportwagen. Der Talentsucher Ken Tyrrell hatte sicher eine
gute Nase bei ihm.

Beitrag Sonntag, 13. August 2006

Beiträge: 8060
Hat jemand eine Ahnung warum Bellof 1985 keinen Vertrag mehr im Porsche-Werksteam bekam? Das Gruppe C-Zeugs habe ich nicht sehr intensiv verfolgt.

Beitrag Sonntag, 13. August 2006

Beiträge: 4967
Alfalfa hat geschrieben:
Hat jemand eine Ahnung warum Bellof 1985 keinen Vertrag mehr im Porsche-Werksteam bekam? Das Gruppe C-Zeugs habe ich nicht sehr intensiv verfolgt.


Walter Brun zahlte ihm ganz einfach mehr, so habe ich es in Erinnerung.

Beitrag Sonntag, 13. August 2006

Beiträge: 8060
Ich habe noch ein bisschen nachgeforscht, aber man findet wirklich wenig über diesen Wechsel, der ja eigentlich gar keiner war, denn Bellof fuhr bereits 1984 bei Brun - die Rennen zur Deutschen Rennsportmeisterschaft und wenn das Porsche Werksteam nicht am Start war. Durch diesen 'Trick' konnte er entscheidende Punkte gegen Jochen Mass gut machen und den Langstrecken-Fahrertitel holen. Wobei auch Mass zwei Rennen bei Reinhold Joest fuhr - fällt mir gerade ein.

Der Wechsel zu Brun war nicht sehr glücklich. Erstens zeigte sich schnekk dass man doch nicht ganz den Speed des Porsche-Werksteams hatte und zweitens...

Beitrag Sonntag, 13. August 2006

Beiträge: 4967
Alfalfa hat geschrieben:
Ich habe noch ein bisschen nachgeforscht, aber man findet wirklich wenig über diesen Wechsel, der ja eigentlich gar keiner war, denn Bellof fuhr bereits 1984 bei Brun - die Rennen zur Deutschen Rennsportmeisterschaft und wenn das Porsche Werksteam nicht am Start war. Durch diesen 'Trick' konnte er entscheidende Punkte gegen Jochen Mass gut machen und den Langstrecken-Fahrertitel holen. Wobei auch Mass zwei Rennen bei Reinhold Joest fuhr - fällt mir gerade ein.

Der Wechsel zu Brun war nicht sehr glücklich. Erstens zeigte sich schnekk dass man doch nicht ganz den Speed des Porsche-Werksteams hatte und zweitens...


Ken Tyrrell soll irgendwie in diesen Wechsel auch noch verstrickt gewesen
sein, er fürchtete die Renault Turbo Motoren schnell wieder zu verlieren.
Porsche Turbo und Renault Turbo vertrug sich seiner Meinung nach nicht.
Finanziell gesehen, konnte Bellof vom Tyrrell "Gehalt" gar nicht leben,
er musste also Gruppe C fahren.

Tyrrell und Bellof für mich persönlich, irgendwie eine Hassliebe.

Beitrag Sonntag, 13. August 2006

Beiträge: 224
Alfalfa hat geschrieben:
Hat jemand eine Ahnung warum Bellof 1985 keinen Vertrag mehr im Porsche-Werksteam bekam? Das Gruppe C-Zeugs habe ich nicht sehr intensiv verfolgt.


Für Bellof die Formel1 Priorität.

Bellof sollte ins Marlboro-World-Championship-Team aufgenommen werden. Das vertrug sich nicht mit Porsche-Sponsor Rothmans.

Dazu hätte es Terminüberschneidungen für Rennen und Tests etc. gegeben, für die Porsche keine Freigabe erteilt hätte. So fuhr er beispielsweise nicht bei den 1000km von Silverstone, weil gleichzeitig Tyrrell-Tests waren.

Beitrag Sonntag, 13. August 2006

Beiträge: 4967
Gendebien hat geschrieben:
Alfalfa hat geschrieben:
Hat jemand eine Ahnung warum Bellof 1985 keinen Vertrag mehr im Porsche-Werksteam bekam? Das Gruppe C-Zeugs habe ich nicht sehr intensiv verfolgt.


Für Bellof die Formel1 Priorität.

Bellof sollte ins Marlboro-World-Championship-Team aufgenommen werden. Das vertrug sich nicht mit Porsche-Sponsor Rothmans.

Dazu hätte es Terminüberschneidungen für Rennen und Tests etc. gegeben, für die Porsche keine Freigabe erteilt hätte. So fuhr er beispielsweise nicht bei den 1000km von Silverstone, weil gleichzeitig Tyrrell-Tests waren.


Ich habe meine Infos aus der französischen Zeitschrift l'automobile
vom Dezember 1984. Deine Version ist glaubhafter.

Bellof hatte ja in der F1 Saison 84 auch Rennen, die sich mit F1 GPs
überschnitten haben.

Beitrag Mittwoch, 16. August 2006

Beiträge: 8060
Hat jemand genauere Infos was Bellof beim F2 Rennen 1983 in Misano passiert ist?

Ich habe in einem etwas verwirrenden F2-Bericht aus der Zeit gelesen dass Stefan Bellof einen Offiziellen geschlagen hat und deshalb vom Rennen ausgeschlossen wurde. Grund soll gewesen sein dass ihm im Training 6x(!) die schwarze Flagge gezeigt wurde - da flippte Bellof aus. Sein Teamchef und Manager Willy Maurer zog daraufhin sein Team von der Veranstaltung zurück. Weiß jemand näheres zu diesem merkwürdigen Vorgang?

Beitrag Donnerstag, 17. August 2006

Beiträge: 4967
Es ging damals um die Bodenfreiheit der F2 Autos. Nachgemessen
wurde nur bei nichtitalienischen Teams. Beim 2. Training geriet
Bellof mit Rennleiter Giorgio Campana in Streit. Bei jeder "Kontrolle"
wurde Bellof's Auto moniert. Als er zum 6. Mal die schwarze Flagge
sah, kams zum Eklat mit dem Rennleiter, der die Polizei zur Hilfe rief.
Er drohte mit Startverbot, aber auch Bellof war nicht ganz unschuldig.
Anstatt gelassen zu reagieren, provozierte er den Rennleiter weiter.
So kam es, dass Willy Maurer mit Startverzicht drohte. Die Rennleitung
ihrerseits zeigte die rote Karte, und schon war das Rennen für Bellof
und sienen Teamkollegen Pierre Petit gelaufen. Abreise!

Insalata Caotica! :wink:

Beitrag Donnerstag, 17. August 2006

Beiträge: 8060
Maurer hatte im Vorjahr viel getrickst - insofern durfte er sich nicht wundern dass bei ihm etwas 'genauer' hingeschaut wurde. Schon in Pau wurden seine Autos disqualifiziert! Und als Manager ebenfalls nicht gerade den besten Ruf (ich will jetzt nicht sagen er war ein Gauner, aber viel fehlte nicht) - er war für manche Fehlentscheidung in Bellofs Karriere verantwortlich.

Beitrag Donnerstag, 17. August 2006

Beiträge: 4967
Alfalfa hat geschrieben:
Maurer hatte im Vorjahr viel getrickst - insofern durfte er sich nicht wundern dass bei ihm etwas 'genauer' hingeschaut wurde. Schon in Pau wurden seine Autos disqualifiziert! Und als Manager ebenfalls nicht gerade den besten Ruf (ich will jetzt nicht sagen er war ein Gauner, aber viel fehlte nicht) - er war für manche Fehlentscheidung in Bellofs Karriere verantwortlich.


Ja, das stimmt, nur in Misano wurden einfach alle Autos immer
reingeholt, die nicht von italienischen Teams eingesetzt wurden.

Ueber Pau gibt es einen interessanten Artikel im Rallye Racing von
1983, die Nummer weiss ich jetzt gerade nicht. :?

Maurer wollte ja auch sein F1 Ding "drehen". War vielleicht ganz gut,
dass er es nicht schaffte.

Beitrag Donnerstag, 17. August 2006

Beiträge: 1862
torino hat geschrieben:

Maurer wollte ja auch sein F1 Ding "drehen". War vielleicht ganz gut,
dass er es nicht schaffte.


was war da genau geplant?
"When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting."

Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

Beitrag Donnerstag, 17. August 2006

Beiträge: 8060
Über Maurer wollte ich auch schon mal was schreiben - sicher ganz interessanter Typ. Ich erinnere mich dass er Anfang 1985 Mist baute und Bellof fast seine F1-Karriere versaut hätte. Ich hoffe ich lehne mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster wenn ich behaupte das Maurer Bellof seine Gruppe C-Flausen hätte ausreden müssen. Außer Tyrrell wollte ihn 1984 kein Team nehmen, weil er immer auf seine Werkseinsätze im Porsche bestand. Auch 1985 hörte er mit dem Gruppe C Autos einfach nicht auf (und starb dann dummerweise auch noch bei einem derartigen Rennen). Da hätte ein cleverer Manager sagen müssen - höre endlich auf, die Gruppe C bringt dich nicht weiter, auch wenn du da der King bist. Wenn Du es im europäischen Motorsport zu was bringen willst musst Du in die F1. Ich denke Bellof nahm seine F1-Karriere - zumindest 1984 und 1985 - nicht sehr ernst. Es gab ja Gerüchte er solle für 1986 mit Ferrari verhandelt haben. Ob die ihn die Sportwagen-Flausen ausgetrieben hätten? Ferrari fuhr zu der Zeit ja schon lange keine Sportwagen-Einsätze mehr...

Beitrag Donnerstag, 17. August 2006

Beiträge: 224
@Alfalfa
Glaube schon, dass du dich etwas weit aus dem Fenster lehnst.

Zum einen hatte Bellof Schulden bei Maurer, 400.000 DM für die Formel2, die waren schriftlich fixiert. Insofern muss auch mal Geld reinkommen.

Bellof hatte einen 2-Jahresvertrag mit dem Porsche-Werksteam, mit Priorität Formel2-EM 83 und Priorität Porsche 1984. Deshalb konnte er auch beim 1000km-Rennen in Monza 83 nicht für Porsche starten, weil er in Hockenheim Formel2 fahren musste (und dann wegen der Heidegger-Affäre nicht fuhr). Aber der Porsche-Vertrag war für Bellof 83 die einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen und damit auch für Maurer. Ansonsten war 83 niemand bereit, für Bellof zu bezahlen, in der Formel2 zahlte wieder Maurer überwiegend selbst.

Für 84 hätte es eine Möglichkeit gegeben, Arrows zu fahren. Nun hatten Bellof/Maurer natürlich die Wahl, vertragsbrüchig gegenüber Porsche zu werden und praktisch zu BMW zu wechseln, oder aber im besten Team der Gruppe C zu bleiben. Zum Zeitpunkt der Verhandlungen konnte man seitens Arrows keine Angaben machen, wann der Turbo kommt, auch das Testprogramm war vollkommen offen. So entschieden sich Maurer / Bellof, den bestehenden Porsche-Vertrag einzuhalten. Die richtige Entscheidung, der Arrows war eine Gurke und Bellof wurde 84 Rennsportmeister und Langstrecken-Weltmeister. Dazu kam er mit Tyrrell bekanntermassen noch in die F1, verdiente dort aber auch kein Geld.

85 war dann Tyrrell, der die Spielregeln bestimmt, Bellof durfte Gruppe C fahren, wenn der F1-Terminplan dies zuließ. Und er musste Gruppe C fahren, um Geld zu verdienen, siehe Schulden.

Es war ja durchaus damals nicht unüblich, dass Formel1-Fahrer Sportwagen oder Tourenwagen gefahren sind. Patrese, Cheever, Surer, Winkelhock, Bellof, Warwick eigentlich ab dem Mittelfeld fast alle. Sogar Rosberg sass ein bis zweimal im Jahr in anderen Autos, Senna fuhr 84 Gruppe C am Nürburgring.

Erst nach Bellofs Unfall änderte sich das, auch verbot Tyrrell seinen Fahrern vertraglich andere Rennen.

Beitrag Donnerstag, 17. August 2006

Beiträge: 8060
Vielen Dank für die Aufklärung. Ich bin kein Bellof-Fan. Insofern ist es wichtig mal die genaueren Hintergründe zu hören und nicht immer nur vom möglich künftigen Weltmeister, u.s.w.

Das mit Maurer ist übrigens sehr interessant - das bestätigt den unguten Eindruck den ich von dem Bellof-Manager habe.

Beitrag Donnerstag, 17. August 2006

Beiträge: 224
Alfalfa hat geschrieben:
Das mit Maurer ist übrigens sehr interessant - das bestätigt den unguten Eindruck den ich von dem Bellof-Manager habe.


Maurer war ähnlich wie Weber, mindestens genauso unsympathisch, aber bei weitem nicht so einflussreich und clever.

Beitrag Donnerstag, 17. August 2006

Beiträge: 8060
Gendebien hat geschrieben:
Maurer war ähnlich wie Weber, mindestens genauso unsympathisch, aber bei weitem nicht so einflussreich und clever.

Na ja, Weber kriegt seine Prozente - Maurer hat sich die 400.000,- gleich genommen!! Wobei ich gehört habe dass Maurer selbst ziemlich reich war - und viel eigenes Geld in das F2-Abenteuer steckte. Bellof wegen der Schulden zu hetzen war vielleicht nicht der cleverste Schachzug.

Einerseits wäre Bellof ohne Maurer eventl. nicht zur F1 gekommen, andererseits war Maurer wirklich sehr umstritten und verbaute ihm das eine oder andere. Aber Bellof hielt zu ihm, trotz aller Warnungen. Wenn der kolportierte Ferrari-Vertrag für 1986 der Wahrheit entspricht, wäre das gar kein schlechter Deal von Maurer gewesen, denn Ferrari kämpfte bis zur Hälfte der Saison 1985 prächtig um den WM-Titel mit - gute Aussichten also. Dass 1986 dann ein totaler Ferrari-Flop wurde - das steht natürlich auf einem anderen Blatt...

Beitrag Donnerstag, 17. August 2006

Beiträge: 4967
Was wäre gewesen, wenn Maurer tatsächlich seine F1 Idee umgesetzt
hätte :? Ein 2. ATS Rennstall, ich denke, dass Bellof dank Maurer
überhaupt in die F1 kam, wie oben beschrieben. Es gibt ja noch viele
andere Beispiele von Fahrern, die mit Schulden ihre F1 Karriere starteten.

Aber wenn Maurer doch so clever war, warum hat er nicht versucht
Bellof an sich zu binden, wie Weber mit Schumacher.
Die 400'000.-- hätte er später locker wieder wettmachen können.

Gendebien hat von meiner Sicht aus gesehen schon Recht mit seiner
Meinung über Maurer und Weber.

Ich hatte gerade letzthin ein Heft in der Hand, wo diese F1 Pläne von
Maurer drinnen standen, ich glaube, es war ein Rallye Racing Heft.

Auf jeden Fall doch eine interessante Sache, die wir mal durchleuchten
sollten.

Beitrag Donnerstag, 17. August 2006

Beiträge: 8060
Ja, ich denke auch das Maurer F1-Projekt wäre so ein zweiter ATS-Stall geworden. Furchtbar. Und Bellof mittendrin. Besser dass das nix geworden ist...

Nach Bellofs Tod hat man von Maurer nicht mehr viel gehört. Weiss jemand was aus ihm geworden ist?

Beitrag Donnerstag, 17. August 2006

Beiträge: 1862
der vergleich mit ats drängt sich natürlich irgendwie auf. ohne die pläne im detail zu kennen: viel mehr hätte er wohl kaum zustande gebracht. :?
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Michael Delaney (Steve McQueen), Le Mans

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