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Startverzichte in der Formel-1 Geschichte

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beiträge: 45812
Nach dem USA GP frage ich mich, wann in der Formel-1 Geschichte Teams schon auf den Start verzichtete, wie in Spanien 2002 Minardi (wegen Heckfkügelbruch), wie auch Sauber in Brasilien 2000. Ich hoffe ihr findet noch mehr. :D)
Gruß an alle und vergesst den USA GP und freut euch auf Frankreich!

Beitrag Montag, 20. Juni 2005

Beiträge: 357
Das Sauber Team ist in Monaco 1994 nicht an den Start gegangen, weil Karl Wendlinger im freien Training am Freitag schwer verunglückte und ins Koma fiel.
Des weiteren wäre der Grand Prix komplett abgesagt worden, wenn Wendlinger vor dem Start gestorben wäre.

Beitrag Montag, 20. Juni 2005

Beiträge: 888
In Spa 1985 wurde das Rennen wegen aufbrechenden Belags abgesagt.
Aber ich glaube der GP wurde dann später in der Saison nachgetragen.
GRAHAM HILL
Sieger 24-Stunden-Rennens von Le Mans
Sieger Indi 500
Sieger Grand Prix von Monaco
Formel-1-Weltmeister

Beitrag Montag, 20. Juni 2005

Beiträge: 0
Früher kam es oft vor, das bei einem Todesfall der Teamkollege des Verunglückten nicht an den Start ging, zum Beispiel Pironi 1982 in Zolder. Beim Simtek-Team war dies nach dem Unfall Ratzenbergers 1994 in Imola merkwürdigerweise nicht der Fall.
Außerdem natürlich der legendäre Protest in San Marino 1982, bei dem letztendlich gerade mal 12-oder 14, weiß grad nicht genau-Autos am Start waren.

Beitrag Montag, 20. Juni 2005

Beiträge: 145
In Zeltweg '76 war nach dem Lauda Unfall am Nürburgring kein Ferrari am Start. Zwei Wochen später in Monza dafür gleich 3!
it was the sweetness of your skin
it was the hope of all we might have been
that filled me with the hope to wish
impossible things -the cure-

MONSTA M A S S A!

Beitrag Montag, 20. Juni 2005

Beiträge: 145
A_N_Other hat geschrieben:
In Spa 1985 wurde das Rennen wegen aufbrechenden Belags abgesagt.
Aber ich glaube der GP wurde dann später in der Saison nachgetragen.


Im Gegensatz zu Argentinien 1982, wo Wetterkapriolen in Form von heftigen Stürmen die Ursache für die Absage waren, wurde Belgien tätsächlich nachgeholt.
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Beitrag Montag, 20. Juni 2005

Beiträge: 8060
1985 boykottierten die großen Automobilhersteller das Rennen in Südafrike - wg. der Aparthaidpolitik der Regierung - 1986 flog das Rennen dann ganz aus dem Kalender.

Beitrag Montag, 20. Juni 2005

Beiträge: 8060
Jack_O_Melly hat geschrieben:
Im Gegensatz zu Argentinien 1982, wo Wetterkapriolen in Form von heftigen Stürmen die Ursache für die Absage waren, wurde Belgien tätsächlich nachgeholt.
Hatte da nicht auch der Falklandkrieg einen gewissen Einfluss drauf...?!
Oder spielt mir mein Gedächtnis einen Streich?

Beitrag Montag, 20. Juni 2005

Beiträge: 888
Alfalfa hat geschrieben:
1985 boykottierten die großen Automobilhersteller das Rennen in Südafrike - wg. der Aparthaidpolitik der Regierung - 1986 flog das Rennen dann ganz aus dem Kalender.


War das Kyalami? (schreibt man das so?)
Ich dachte die fuhren bis ca. 1992 dort.
GRAHAM HILL
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Formel-1-Weltmeister

Beitrag Montag, 20. Juni 2005

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A_N_Other hat geschrieben:
Alfalfa hat geschrieben:
1985 boykottierten die großen Automobilhersteller das Rennen in Südafrike - wg. der Aparthaidpolitik der Regierung - 1986 flog das Rennen dann ganz aus dem Kalender.


War das Kyalami? (schreibt man das so?)
Ich dachte die fuhren bis ca. 1992 dort.


Nein, wie Alfalfa schrieb, 86 flog das Rennen aus dem Kalender,
92 und 93 hatte man dann aber doch noch 2 Auftritte dort.
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FÜNF IST TRÜMPF
DTM Champion 95-00-01-03-06
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Beitrag Montag, 20. Juni 2005

Beiträge: 8060
Ja, da hatte sich das politische Klima geändert - aber geholfen hat es Kyalami auch nichts - der alte Reiz war verflogen...

Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 8060
Erstaunliche Parallel zu den aktuellen Ereignissen: 1960 in Monza boykottierten sämtliche britischen Teams (Cooper, Walker, BRM, Lotus, BRP, u.s.w.) den italienischen GP, weil er auf der rumpligen Steilpiste gefahren werden sollte und die Briten um die Sicherheit ihrer zerbrechlichen Fahrzeuge sorgten - darüberhinaus wäre der Reifenverschleiß zu hoch gewesen und hätte einen Reifenwechsel bedeutet; der hätte bei den Briten zu viel Zeit gekostet, weil ihre Felgen nicht mit Schnellverschlüssen ausgeüstet waren. Ferrari war (man höre und staune) das einzig ernsthafte Team das trotzdem teilnahm, zusammen mit 6 anderen F1-Fahrzeugen, die besetzt waren mit Fahrern, mit deren Name nur der wahre F1-Profi etwas anfangen kann; Giulio Cabianca, Gino Munaron, Brian Naylor, Arthur Owen, Alfonse Thiele, Giorgio Scarlatti - alle 6 Piloten zusammen kommen gerade mal auf 25 GPs. Damit das Rennen nicht gar so einsam wurde, erlaubte man der F2 Konkurrenz zusammen mit den 'Großen' zu starten. Ferrari landete einen 5-fach-Sieg (wenn man mal davon absieht dass der mit einem Ferrari-Motor ausgestattete Wagen von Cabianca in einem Cooper-Chassis eingebaut war).

Also - war alles schon mal da!! Bloß in den 60er Jahren hat's halt - außer dem Insidern - keinen weiter interesiert.

Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 454
@alfaalfa:

Damals war die F1 zum Glück noch nicht so ein Medien-Event wie heute (übrigens bis weit in die 80er Jahre).

Dass ein Jochen Mass den Unglücks-GP Barcelona 1975 gewonnen hatte oder ein Hans Stuck auf Brabham den 3. Platz in Hockenheim 1977 holte, war mehr Randthema in den Medien. Heute würden Nachrichten-Sendungen wahrscheinlich mit dem Thema aufmachen !

Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 45812
Tolle Storry von Monza 1960. Wir könnten ja Mal ein paar Skandalrennen der Formel-1 Geschichte auflisten, ich möchte dazun keinen extra Thread eröffnen. Ich fang Mal an:
Österreich 2002: Beide Ferrari-Piloten Rubens Barrichello und Michael Schumacher führen mit Abstand vor dem 3. Platzierten (Juan Pablo Montoya, BMW Williams). Dabei fährt Barrichello eines seiner stärksten Formel-1 Rennen und kann Schumi deutlich in Schach halten, bis zur Ziellinie, als Barrichello nach einem Funkspruch Schumi gewinnen lassen muss: Für die Weltmeisterschaft! Am Ende wurde Schumi bereits in Ungarn Formel-1 Weltmeister!
Belgien 1998: Michael Schumacher führt im Ferrari im regnerischem Spa mit Abstand und läuft zur Überrundung von David Coulthart (McLaren Mercedes) auf. Der bremst auf der Ideallinie absichtlich und dadurch fährt Schumi dem Schotten auf. Obwohl der Deutsche mit 3 Rädern sich zurück an die Box rettet, muss er dort aufgeben. Gerüchten zu Folge soll Coulthard das getan haben, damit MIka Häkkinen schneller Formel-1 Weltmeister wird.
Deutschland GP 1994: Beim Tankstopp von Jos Verstappen, soll ein Filter vom Tanschlauch entfernt worden sein, damit der Benzin schneller fließt. PLötzlich brennt sein Benetton-Ford lichterloh...

Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 3106
Was soll bitte an Spa 98 so skandalös sein?? Auffahrunfälle gabs in der F1 schon viele, aber das macht noch lange kein Skandalrennen...
Interpunktion und Orthographie dieses Posts ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.

Mitglied bei
Zigarettenwerbeverbot Gold Lotus-Honda

Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 8060
Senna hat geschrieben:
Was soll bitte an Spa 98 so skandalös sein?? Auffahrunfälle gabs in der F1 schon viele, aber das macht noch lange kein Skandalrennen...

Na, Schumacher wollte doch Coulthard an die Gurgel! Wenn das kein Skandal ist... :wink:

Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 45812
Genau das meine ich! Der war ja so sauer! Natürlich war das kein richtiger Skandal, sonst sollte man vielleicht den Tunnelunfall von Montoya und Schumi hinter dem Safety Car in Monaco 2004 auch hinzufügen. Wenn, dann sollten es richtige Skandale sein. Übrigens, Österreich 2002 war auch nicht einmalig: Nur ein Jahr zuvor schenkte Barrichello Schumi an gleicher Stelle den 2. Platz, in Australien 1998 schenkte Coulthard bereits im 1. Saisonrennen den Sieg Mika Häkkinen!

Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 0
MichaelZ hat geschrieben:
Genau das meine ich! Der war ja so sauer! Natürlich war das kein richtiger Skandal, sonst sollte man vielleicht den Tunnelunfall von Montoya und Schumi hinter dem Safety Car in Monaco 2004 auch hinzufügen. Wenn, dann sollten es richtige Skandale sein. Übrigens, Österreich 2002 war auch nicht einmalig: Nur ein Jahr zuvor schenkte Barrichello Schumi an gleicher Stelle den 2. Platz, in Australien 1998 schenkte Coulthard bereits im 1. Saisonrennen den Sieg Mika Häkkinen!


1998 gibt es einen Hintergrund, und ausserdem sind das bei weitem nicht alle Fälle von Stallregie in der F1!

Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 8060
Na, ein Skandelrennen war auf jeden Fall Suzuka 1989 - über das Ding wird ja bis heute diskutiert. Prost setzte sich mit einem Blitzstart an die Spitze des Feldes, bis Senna aufschloß und beide in der 43. Runde in der Schikane kollidierten - ob nun Prost Senna in eine Falle lockte will ich mal dahingestellt sein lassen. Prost stieg sofort aus, Senna ließ sich von den Streckenposten anschieben und ging, nachdem er den lädierten Schnauze gewechselt hatte, hinter Nannini wieder auf die Piste, den er 3 Runden vor Schluß spektakulär ausbremste - übrigens an genau derselben Stelle. Benetton (damals ganz frisch als Teamchef dabei ein gewisser Flavio B.) protestierte und bekam Recht, weil Senna nach der Kollision die Schikane ausgelassen hatte. Nannini war Sieger, Prost Weltmeister. Das noch üblere Nachspiel folgte einige Tage später, denn die FISA bestätigte nicht nur Sennas Disqualifikation sondern verdonnerte ihn darüberhinaus zu einer 100.000 Dollar Strafe und einem Lizenzentzug auf Bewährung wegen gefährlicher Fahrweise. Empört weigerte sich McLaren zu zahlen und drohte gerichtliche Schritte an, falls Senna das Abschlußrennen gewinnen sollte und somit rechnerisch Weltmeister wäre. Daraufhin drohte nun die FISA McLaren mit dem Ausschluß von der Weltmeisterschaft. Der Streit zog sich noch bis zum Beginn der nächsten Saison hin, verlief aber schließlich und Gott sei Dank im Sande.

Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 8060
Und ein Jahr später an selber Stelle der nächste Skandal: Senna lamentierte schon nach dem Training dass die Pole auf der falschen (weil schmutzigen) Seite der Piste lag und verlangte eine Änderung der Startaufstellung, blitzte aber ab. Daraufhin drohte er schon vor dem Rennen (zumindest indirekt) Prost abzuschießen. Am Renntag war auch prompt nach 400 Metern die WM entschieden. Prost hatte den besseren Start, Senna fuhr ihm in der ersten Kurve rücksichtslos in die Kiste, beide drehten sich von der Strecke und ein befriedigter Senna war Weltmeister. Das Geschrei hinterher war natürlich wieder riesig. Berger konnte sich nur eine Runde über die Führung freuen, dann flog er in derselben Kurve ab. Danach war Mansell ohne Konkurrenz, aber beim Boxenstop streikte das Getriebe und die beiden Benetton paradierten geschlossen um den Kurs, wobei ein vor Glück weinender Moreno den schwerverletzten Nannini ersetzt hatte, dem bei einem Hubschrauberabsturz der rechte Unterarm abgerissen worden war.

Irgendwie ist dieses Rennen und seine rücksichtlose Attacke auch der Grund warum ich bis heute nicht meinen Frieden mit Senna gemacht habe - obwohl er vom Fahrtalent her über jeden Zweifel steht!

Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 8060
Auch ein gewisser Nigel Mansell war natürlich immer für einen Skandal gut - wie zum Beispiel dieser in Estoril 1989: Er fuhr sehr stark, rang erst Senna und dann Berger nieder, parkte aber zum Reifenwechsel falsch und mußte in der Boxengasse zurücksetzten - klarer Regelverstoß (wenn auch eigentlich kein schlimmer). Nachdem die Rennleitung kurz beraten hatte, bekam er dafür die schwarze Flagge gezeigt. Doch der Brite dachte nicht im Traum daran, auf die eindeutigen Signale zu reagieren, griff sogar den inzwischen wieder vor ihm liegenden Senna an, den er mit von der Piste riß. Das gab viel böses Blut, denn damit hatte Senna den Titel praktisch verloren. Mansell bekam eine ziemlich heftig Geldstrafe (kann mich jetzt nicht mehr genau an die Summe erinnern) und 1 Rennen Sperre. Damit kam er eigentlich noch gut davon - ich glaube heute würde er dafür mehr aufgebrummt bekommen.

Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

Beiträge: 888
Alfalfa hat geschrieben:
... Mansell bekam eine ziemlich heftig Geldstrafe (kann mich jetzt nicht mehr genau an die Summe erinnern) und 1 Rennen Sperre ...


Die bis 1989 noch nie dagewesene Irrsinnssumme von 50.000 Dollar.
GRAHAM HILL
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Beitrag Dienstag, 21. Juni 2005

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Peterson78 hat geschrieben:
Damals war die F1 zum Glück noch nicht so ein Medien-Event wie heute (übrigens bis weit in die 80er Jahre).

Dass ein Jochen Mass den Unglücks-GP Barcelona 1975 gewonnen hatte oder ein Hans Stuck auf Brabham den 3. Platz in Hockenheim 1977 holte, war mehr Randthema in den Medien. Heute würden Nachrichten-Sendungen wahrscheinlich mit dem Thema aufmachen !

Manchmal frage ich mich ob es früher schöner war, da F1 für die breite Masse beinahe Tabu war und nur ein paar Freaks sich dafür interessierten oder heute als Massenbewegung - allerdings mit dem Nachteil der 'Hooligans' und vielen Mitläufern. In der 'Vor'-Schumacher-Zeit hatte ich mir echt etwas mehr Zulauf für die F1 (oder den Motorsport allgemein) gewünscht - und als es dann passierte war ich auch nicht so recht glücklich damit.


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