Als erstes ein Vittorio Bellasi hatte nie etwas mit einem Bellasi Auto zu tun.
Der Luganer Guglielmo Bellasi zog es, wegen Herzensangelegenheiten, schon ziemlich früh nach Novara. Der Grund zum Autobauen lag weniger an Tecno Konkurrenz zu machen als das der Import eines Rennwagens nach Italien sehr teuer kam. Ein grosser Teil der Verschiedenen Birrel, De Sanctis, Wainer etc. waren mehr oder weniger präzise Brabham nachbauten (man sagte sogar das einige nicht einmal Nachbauten waren).
Guglielmo Bellasi war einer aus der zahlreichen Gruppe von Autosportfanatiker die sich in Lugano um Tommy Spychiger gebildet hat, zu der auch Silvio Moser und Clay Regazzoni gehörten. Bellasi war auch die Person die Gianni Pedrazzani, den späteren Novamotor Besitzer, mit Silvio Moser zusammen gebracht hatte, der Grundstein zum Erfolg in der Temporada 1964 und dem Rest des Jahres.
Da ich hauptsächlich über den F1 reden möchte, lasse ich es bei dieser Vorgeschichte bleiben.
Der Brabham Cosworth BT24-3 konnte 1970 nicht mehr eingesetzt werden hauptsächlich auf Grund der neuen Benzintankregeln. Alle Versuche das nötige Geld für ein anders Auto aufzubringen schlugen fehl. Dies wahr der Ausgangspunkt als sich Moser und Bellasi im Januar in Lugano, bei einem Nachtessen des SAR Ticino (Schweizer Automobil Rennsport Club), trafen. Dabei entstand die Idee zusammen ein Auto zu bauen, aufbauend auf dem Konzept des Brabham BT24.
Ende Februar 1970 zog ich mit dem Brabham nach Novara wo wir als erstes den BT24 ausgemessen haben. Es gab ziemlich schnell Unstimmigkeit darüber wie das Auto aufgebaut sein soll. Guglielmo Bellasi hatte viele gute Ideen, die bei nötiger Zeit und Geldmittel sicher ein Interessantes Auto ergeben hätten. Das Problem war das wir ein möglichst einfaches Auto haben mussten das sich möglichst nahe an den Eigenschaften des Brabham's anlehnen sollten und das so schnell als möglich. Wir hatten einfach keine Zeit und vor allem kein Geld um uns auf irgendwelche Experimente einzulassen. Ich habe mich schlussendlich Durchgesetzt und heute sagt selbst Bellasi, das sonst das Auto wahrscheinlich nie fertig geworden währe.
Es wurden zwar einige Teile aus dem BT24 verwendet, meistens Ersatzteile, aber sonst wurde alles selber gebaut. Die Radträger wurden z.b. bei Cromodora gegossen. Auch mussten Änderungen an der Geometrie vorgenommen werden, da vorne 13“ Räder, anstelle von 15“, verwendet werden mussten, bei GoodYear gab es nur noch für dieses Format Reifen. Der Rahmen selber ein Alu Monocock, im Gegensatz zum Brabham der ein reiner Rohrrahmen ist. Das Auto schaut zwar schwer aus lag jedoch nur wenige Kilos über der Limite und nahe am Gewicht des BT24. Abgesehen davon das wir weiterhin den 1968er Motor aus dem Brabham hatten, es gab kein Geld für einem neuen, wahren es auch Sportpolitische gründe die zu den vielen Nichtstarts führten. Im Vorjahr gab es einige Veranstalter die sich darüber Beschwerten das es nicht genügend Autos gab, komischer weise haben diese am Lautesten reklamiert, die unsere Anmeldung nicht angenommen haben. Nun 1970 gab es einigen Zuwachs und prompt wahr dies den Veranstaltern zuviel und wandte eine Limitierung der Teilnehmer an wie, es sie schon lange in Monte Carlo gab, ebenfalls mit Festplätzen (selbst ein Graham Hill hatte mehrmals mühe sich zu Qualifizieren). Keine Qualifikation kein Geld.
Vielleicht ist es überheblich aber ich bin der Überzeugung das wir mit einem guten Motor einige Probleme weniger gehabt hätten.
Ein kleines Beispiel das zeigt im Auto lag Potenzial. Beim Bergrennen St. Ursanne – Les Rangiers 1970 hatten wir Probleme mit der Einspritzung (Lucas hat uns das Problem in Monza mit dem Tausch des Einspritzverteilers behoben) die verhinderte das die volle Leistung vorhanden wahr. Trotzdem hat Silvio Xavier Perrot, mit seinem am Berg Idealen F2, mit neuem Streckenrekord geschlagen.
Nachdem ich einen Fehler in der angewandten Geometrieeinstellung gefunden und behoben hatte, konnten wir uns mit dem alten Motor 1971 in Monza qualifizieren. Unser Ausfall lag an einem Stossdämpfer der am Tag zuvor bei Armstrong schlecht zusammen gebaut wurde und sich darum in Einzelteile aufzulösen begann.
Ich bin mir sicher das ein grosser Teil der sogenannten Missratenen Wagen mit ähnlichen Problemen wie wir gekämpft haben und unter Wert geschlagen wurden. Dies hat sich mit den Jahren noch verschärft sei es auf der Seite der Motoren, Getrieben und auch der Pneus.
Wir haben das dann auch in der F2 mit gekriegt, oder wie erklärt man es sich das am gleichen Automodell, dem einem genügt drei Runden zu Fahren und die Pneutemperaturen messbar sind, und uns bei angeblich gleichem Pneu nach 14 Runden und besseren Rundenzeiten gesagt wurde wir müssten schneller Fahren, die Temperatur ist nicht messbar.
Übrigens Bellasi produziert heute mit seinem Sohn Compositteile in Novara und ist am Bau des neuen MCA Ala 50 involviert, der am 10. Mai, im Yacht Club in Monte Carlo vorgestellt wurde. Der Bellasi F1 war übrigens mit dabei.