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Siegesrituale

Das Formel 1 Forum früherer Tage...
Beitrag Mittwoch, 11. Mai 2011

Beiträge: 45812
Wir hatten ja kürzlich darüber diskutiert, wie nervig Alonsos Stierkampf-Figuren einst nach seinen Siegen war und wie aktuell Vettel mit seinem Spruch "That's what I'm talking about" nervt. Auch der Schumi-Podestsprung gehört in diese Kategorie.

Aber sowas gabs ja auch schon in der Geschichte. Chapman mit dem Wurf des Hutes vor das Siegesauto. Wieso war das damals nicht so nervig wie heute?

Gab es weitere solche Siegesrituale.

An dieser Stelle könnten wir auch nochmal die Frage aufgreifen, seit wann es eigtl statt dem Loorbeerkranz Champagner-Dusche und Pokal gibt und warum.

Beitrag Mittwoch, 11. Mai 2011

Beiträge: 1679
dan gurney hatte 67 bei seinem le mans sieg das erste mal champagner verspritzt.
lrbeerkränze gab es allerdings noch bis in die 70er.

Aber sowas gabs ja auch schon in der Geschichte. Chapman mit dem Wurf des Hutes vor das Siegesauto. Wieso war das damals nicht so nervig wie heute?


zum einen natürlich, weil das ganze damals nicht die gleiche präsenz in den medien hatte, wie heute. zum anderen aber auch, weil leute wie chapman einfach charaktertypen waren und zb. ein genauso reflexartig wie krampfhaft in jede kamera gehaltener finger mit solchen ritualen nicht zu vergleichen ist.

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011

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...und zum anderen, weil es damals wahrscheinlich noch keine Boxenfunk-Einblendungen gab und man auf diese nach der Zieldurchfahrt ja nun wirklich verzichten könnte... Was man sich dort zu sagen hat ist ja nun wirklich sehr durchschaubar und mit der Ausnahme von Silverstone 2010 nicht unbedingt weltbewegend...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011

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x-toph hat geschrieben:
... zum anderen aber auch, weil leute wie chapman einfach charaktertypen waren und zb. ein genauso reflexartig wie krampfhaft in jede kamera gehaltener finger mit solchen ritualen nicht zu vergleichen ist.


Was ist ein "Charaktertyp"?

Vor vor 15 Jahren sagten die Fußball-Experten: "Es gibt heute einfach keine echten Typen mehr. Seeler, Breitner oder Hrubesch, dass waren noch echte Kerle." Heute sagen die gleichen Leute: "Effenberg und Basler, das waren noch echte Leader. Die gibt es heute nicht mehr." Und in 10 Jahren werden Sie sagen: "Der Lahm und der Schweinsteiger, das waren noch echte Häuptlinge."

Ist es nicht eine nostalgische Glorifizierung der Helden vergangener Zeiten?

Wieso ist Alonso kein "Charaktertyp"? Oder Button? In 20 Jahren wird man sagen: "Button, das war ein echter Typ, Reifenflüsterer und Frauenversteher, aber immer höflich und fair, selbst dem Teamkollegen gegenüber."

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011

Beiträge: 10777
Naja, irgendwie fällt es mir schon schwer, die Hamiltons, Vettels und Massas von heute auf eine Stufe mit Senna, Mansell, Prost, Piquet zu stellen - auch wenn sie an Perfektion und Professionalität den Einen oder anderen sogar übertreffen...
Aber wie Du schon sagst, das ist wohl ein generelles Problem. Aber m.M.n. stellt auch ein John Lennon und Janis Joplin irgendwie mehr da als Justin Bieber und Rhianna...
"Wir sind beide tolle Fahrer, nur dass der eine mehr Glück hatte, so lange Zeit in einem so guten Auto zu sitzen."

"I'm just trying to race and this sport these days is more about penalties than about racing. "

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011

Beiträge: 421
Ich würde sagen, John Lennon oder Janis Joplin waren F1-Weltmeister, Justin Bieber fährt in irgendeiner Jugendserie.

Ich verspreche Dir, in zwanzig Jahren werden wir Alonso, Hamilton und Vettel in einem Atemzug mit Prost, Lauda und Steward nennen. Vielleicht wird der eine oder andere auch noch zu einem Senna oder Schumacher.

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011
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Sonnenschein hat geschrieben:
x-toph hat geschrieben:
... zum anderen aber auch, weil leute wie chapman einfach charaktertypen waren und zb. ein genauso reflexartig wie krampfhaft in jede kamera gehaltener finger mit solchen ritualen nicht zu vergleichen ist.


Was ist ein "Charaktertyp"?

Vor vor 15 Jahren sagten die Fußball-Experten: "Es gibt heute einfach keine echten Typen mehr. Seeler, Breitner oder Hrubesch, dass waren noch echte Kerle." Heute sagen die gleichen Leute: "Effenberg und Basler, das waren noch echte Leader. Die gibt es heute nicht mehr." Und in 10 Jahren werden Sie sagen: "Der Lahm und der Schweinsteiger, das waren noch echte Häuptlinge."

Ist es nicht eine nostalgische Glorifizierung der Helden vergangener Zeiten?

Wieso ist Alonso kein "Charaktertyp"? Oder Button? In 20 Jahren wird man sagen: "Button, das war ein echter Typ, Reifenflüsterer und Frauenversteher, aber immer höflich und fair, selbst dem Teamkollegen gegenüber."



Dein Fußball-Beispiel zeugt ja eigentlich nur deutlich, das die Ansprüche ständig sinken .

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011
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Sonnenschein hat geschrieben:
Ich würde sagen, John Lennon oder Janis Joplin waren F1-Weltmeister, Justin Bieber fährt in irgendeiner Jugendserie.

Ich verspreche Dir, in zwanzig Jahren werden wir Alonso, Hamilton und Vettel in einem Atemzug mit Prost, Lauda und Steward nennen. Vielleicht wird der eine oder andere auch noch zu einem Senna oder Schumacher.



Bist du dir da so sicher ?

Ich nenne Moss , Fangio , Gonzalez,Collins oder Hawthorn auch nach 50 Jahren noch nicht in einem Atemzug mit Prost ,Lauda ,Stewart oder Fittipaldi

Natürlich wird es welche geben die alles durcheinander würfeln aber ich glaube die überweigende Mehrheit derer ,weiss eigentlich überhaupt nicht ,wovon und von wem sie da eigentlich spricht .

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011

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AWE hat geschrieben:
Sonnenschein hat geschrieben:
x-toph hat geschrieben:
... zum anderen aber auch, weil leute wie chapman einfach charaktertypen waren und zb. ein genauso reflexartig wie krampfhaft in jede kamera gehaltener finger mit solchen ritualen nicht zu vergleichen ist.


Was ist ein "Charaktertyp"?

Vor vor 15 Jahren sagten die Fußball-Experten: "Es gibt heute einfach keine echten Typen mehr. Seeler, Breitner oder Hrubesch, dass waren noch echte Kerle." Heute sagen die gleichen Leute: "Effenberg und Basler, das waren noch echte Leader. Die gibt es heute nicht mehr." Und in 10 Jahren werden Sie sagen: "Der Lahm und der Schweinsteiger, das waren noch echte Häuptlinge."

Ist es nicht eine nostalgische Glorifizierung der Helden vergangener Zeiten?

Wieso ist Alonso kein "Charaktertyp"? Oder Button? In 20 Jahren wird man sagen: "Button, das war ein echter Typ, Reifenflüsterer und Frauenversteher, aber immer höflich und fair, selbst dem Teamkollegen gegenüber."



Dein Fußball-Beispiel zeugt ja eigentlich nur deutlich, das die Ansprüche ständig sinken .


Wieso?

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011
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Sonnenschein hat geschrieben:

Dein Fußball-Beispiel zeugt ja eigentlich nur deutlich, das die Ansprüche ständig sinken .


Wieso?[/quote]


Früher waren Breitner und Seeler echte Kerle , jetzt soll es Effenberg sein und in 10 Jahren Lahm und Schweini - ich bin ja nun alles andere als Fussball-Fan aber selbst für mich als aussenstehender sagt das doch eigentlich schon alles .

Männer , Männchen und Moneten .

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011

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AWE hat geschrieben:
Sonnenschein hat geschrieben:
Ich würde sagen, John Lennon oder Janis Joplin waren F1-Weltmeister, Justin Bieber fährt in irgendeiner Jugendserie.

Ich verspreche Dir, in zwanzig Jahren werden wir Alonso, Hamilton und Vettel in einem Atemzug mit Prost, Lauda und Steward nennen. Vielleicht wird der eine oder andere auch noch zu einem Senna oder Schumacher.



Bist du dir da so sicher ?

Ich nenne Moss , Fangio , Gonzalez,Collins oder Hawthorn auch nach 50 Jahren noch nicht in einem Atemzug mit Prost ,Lauda ,Stewart oder Fittipaldi

Natürlich wird es welche geben die alles durcheinander würfeln aber ich glaube die überweigende Mehrheit derer ,weiss eigentlich überhaupt nicht ,wovon und von wem sie da eigentlich spricht .


AWE, ich persönlich stehe einfach nicht auf die alte Leier, dass früher alles besser war. Das ist mir viel zu pauschal. Ich finde es besser, wenn man Meinungen an konkreten Dingen festmachen kann und ich lasse mich dann auch gerne überzeugen.

Was genau imponiert Dir an der alten Generation? Wer ist wieso Dein größter Held gewesen? Was vermisst Du an den aktuellen Topfahrern wie Alonso, Hamilton oder Vettel im Vergleich zu Deinen Idolen?

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011

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AWE hat geschrieben:
Sonnenschein hat geschrieben:

Dein Fußball-Beispiel zeugt ja eigentlich nur deutlich, das die Ansprüche ständig sinken .


Wieso?



Früher waren Breitner und Seeler echte Kerle , jetzt soll es Effenberg sein und in 10 Jahren Lahm und Schweini - ich bin ja nun alles andere als Fussball-Fan aber selbst für mich als aussenstehender sagt das doch eigentlich schon alles .

Männer , Männchen und Moneten .[/quote="AWE"]

Die Auswahl der Spieler war auch nicht als Bewertung meinerseits gemeint, sondern sollte eher ein Phänomen beschreiben. Als Effenberg noch Spieler war, trauerten alle den alten Helden nach, die noch echte Leader waren. Aber in dem Moment, als Effenberg seine Karriere beendete, wurde er - quasi posthum - in den Heldenstand erhoben und alle vermissten von nun an den Superleader Effenberg.

Ich bin davon überzeugt, dass wir es hier mit einem wissenschaftlich nachweisbaren Phänomen zu tun haben. Die Menschen hatten immer ihre Helden und wahrscheinlich kann jeder bessere Historiker oder Anthropologe ganze Vorträge über dieses Thema halten

Im Übrigen: Könnte ich für meine Mannschaft auswählen, wären Schweinsteiger und Lahm von den genannten Spielern sicher nicht die schlechteste Wahl.

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011
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Sonnenschein hat geschrieben:
AWE, ich persönlich stehe einfach nicht auf die alte Leier, dass früher alles besser war. Das ist mir viel zu pauschal. Ich finde es besser, wenn man Meinungen an konkreten Dingen festmachen kann und ich lasse mich dann auch gerne überzeugen.

Was genau imponiert Dir an der alten Generation? Wer ist wieso Dein größter Held gewesen? Was vermisst Du an den aktuellen Topfahrern wie Alonso, Hamilton oder Vettel im Vergleich zu Deinen Idolen?



Die alte Leier stimmt ja auch nicht .
Das ein 2011er Lotus wesentlich sicherer ist als ein Lotus 72 ist so schlecht sicher nicht .
Das ich heute auf den Rennstrecken nicht hinter die Büsche muss ,wenn das warme red Bull den Weg nach draussen sucht ,ist ganz sicher ein gewaltiger Vorteil .
Und so gibt es hunderte Beispiele .

Ich persönlich stelle seit nun mehr 25 Jahren fast ,das die in den Autos immer mehr verweichlichen . Sie sind mit sicherheit fitter als jeder in den 50ern aber man bekommt immer mehr den Eindruck zum Schuhe zubinden müssen sie die Nanny rufen .
Einen Collins wird man in der aktullen F1 genauso wenig finden wie einen Moss .
Monaco 06 ,Türkei 10 oder Monaco 10 gab es meines Wissens in den 50er und 60 er Jahren nicht .
Manöver wie Schumi gegen Rubens hätten in den siebzigern wahrscheinlich zu Schlägereien in den Boxen geführt und Schumi hätte dabei keine gute figur gemacht . . Man stelle sich vor Rosberg sen . hätte in seiner aktiven Zeit in einem Fahrerlager einen auf Mannequin
gemacht . Die kollegen hätten sich vor Lachen noch drei GPs später gekugelt .
Als ich 86 das erste mal live dabei war ,da stand Nannini am Hoteltresen und hat meine F6 geraucht .
Heute musst du erst mal einen finden, der nicht in die Hosen macht ,wenn der Nachbar raucht mal abgesehen davon das seine Anstandsdame die ihm stets und ständig das Lätzchen hält.sofort ins Ohr flüstert ,das der Typ die falsche Marke raucht und schon dackelt
der große Rennfahrer seiner Nanny hinterher .
Natürlich ist das alles Teil des Systems ,nic ht von den Fahrern gemacht aber von den Fahrern auich nicht abgelehnt .
Und wenn da wirklich mal einer nicht so ganz mitspielt ,siehe Kimi . Montoya . Villeneuve gibt es sofort genug Weicheier ,die in die Presche springen .

Ich habe keine "großen Helden " ,Ich finde die gut ,die nicht ihren Arsch verkaufen ,damit sie Hose bekommen .
Und da zählt leider weder Alsonso ,Hamilton noch Vettel zu .

Collins hat seine Titelchancen zu Gunsten seines Teamkollegen geopfert , Moss hat sich gegen eine seiner Meinung nach falsche
Bestrafung seines Gegners gewehrt und dadurch seine Chancen auf den Titel eingebüst . Trips am Sarg von Behra und und und ....
Aktuelle Beispiele für auch nur annähernd ähnliches - totale Fehlanzeige .
In den siebzigern sind die Fahrer in Monaco aus dem Auto gestiegen und die Mechaniker mussten sie aus den Handschuhen schneiden ,weil die Hände keine Haut mehr hatten . Heute jammern die Fahrer ,weil sich sich Quali angeblich von einem Kolelgen behindert fühlen ,densie nicht mal gesehen haben . Das unterscheidet für mich die Kartoffel vom Radieschen .

Aber das ist ja alles noch nicht mal das schlimmste .
F1 1986 ( und erst ab da keinne ich die F1 live) war noch Racing ,F1 2011 ist reines Showprogramm insbesondere wenn man mal die Chance hat hinter die Kulissen zu schauen .
McLaren kam 1986 mit 2 Sattelzügen ,einem Hospility Bus und zwei Kleinbussen nach Ungarn , Williams hatte einen ähnlichen Fuhrpark
und Lotus seinen Volvo ,den Bus und einen 7.5 Tonner
Das karrt heute HRT an ,nur um seine Frsssburg zu betreiben .
Wenn ich richtig gezählt habe dann waren bei Red Bull letztes Jahr 8 40 Tonner unterwegs nur um die Brocken für den Tempel von A nach B zu bringen .

Sicherlich muss es nicht sein ,das das Getriebe auf der freien Wiese gewechselt wird aber Boxen ,die extra wegen 3 Tage Grand Prix frisch gefließt werden und Aussenberech der VIP Tempel wo donnerstag abend noch 50 Einheimische Terasse pflastern ,da gejht mir der Hut hoch .

Fahrer der 50er ,60er ,70er Jahre fuhren für Startgeld und Prämien und kauften sich hinterher vom ersparten ne Kneipe, ein kleines Hotel oder machten einen kleinen Fuhrbetrieb auf .
Sutil .um nur mal einen zu nennen fährt ein Jahr hinterher und hat mehr auf dem Konto also jeder arbeitende Fan ,in seinem und dem Leben seiner Kinder .
Die Fahrer damals hatten allein schon dadurch eine grundlegend andere Einstellung zum Sport ,zum Racing zu den Fans !!!

Das kann man jetzt weiter führen bis ultimo .

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011
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Sonnenschein hat geschrieben:
AWE hat geschrieben:
Sonnenschein hat geschrieben:

Dein Fußball-Beispiel zeugt ja eigentlich nur deutlich, das die Ansprüche ständig sinken .


Wieso?



Früher waren Breitner und Seeler echte Kerle , jetzt soll es Effenberg sein und in 10 Jahren Lahm und Schweini - ich bin ja nun alles andere als Fussball-Fan aber selbst für mich als aussenstehender sagt das doch eigentlich schon alles .

Männer , Männchen und Moneten .[/quote="AWE"]

Die Auswahl der Spieler war auch nicht als Bewertung meinerseits gemeint, sondern sollte eher ein Phänomen beschreiben. Als Effenberg noch Spieler war, trauerten alle den alten Helden nach, die noch echte Leader waren. Aber in dem Moment, als Effenberg seine Karriere beendete, wurde er - quasi posthum - in den Heldenstand erhoben und alle vermissten von nun an den Superleader Effenberg.

Ich bin davon überzeugt, dass wir es hier mit einem wissenschaftlich nachweisbaren Phänomen zu tun haben. Die Menschen hatten immer ihre Helden und wahrscheinlich kann jeder bessere Historiker oder Anthropologe ganze Vorträge über dieses Thema halten

Im Übrigen: Könnte ich für meine Mannschaft auswählen, wären Schweinsteiger und Lahm von den genannten Spielern sicher nicht die schlechteste Wahl.



Wie gesagt Fussball ist nicht meine Welt .
Heldenanbetung egal in welchem Bereich ist meiner Meinung nach nichts anderes als eine Flucht . Eine Flucht vor einem täglichen Leben das man als Jammertal empfindet . Ähnlich ist es mit dem Glauben an was und wen auch immer .
Die fanatischsten Glaubensanhänger findet man immer da wo die
Armut und das Elend am größten ist . Zufriedene Menschen glauben an sich selbst ,unzufriedene brauchen einen Heiland oder Heiligen .

Natürlich kann man jemanden gut und jemanden weniger gut finden aber das hat meiner Meinung nach auch nichts mit Fanatismus oder Heldenanbetung zu tun .

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011

Beiträge: 45812
Mir fällt da gerade ein Spruch von Dieter Nuhr ein: "Früher war alles besser - aber wann war früher?"

Es stimmt schon, dass man alte Tage verherrlicht, das hängt mit dem menschlichen Gehirn zusammen. Man vergisst das schlimme oder verharmlost es und speichert die schönen Erinnerungen. Das ist auch ganz gut so, andernfalls könnte man sich von Schicksalsschlägen nicht erholen.

Ich persönlich kann schon nachvollziehen, dass man die alte Generation noch mehr Charakter zugesprochen hat. Wenn man sich mal Typen wie Regazzoni, Fittipaldi oder Mansell anschaut - die schauen schon ganz anders aus, als die "MIlchbubies" von heute. Trotzdem gibt es heute noch Charaktere, Button wurde ja schon genannt, extrem waren natürlich Montoya und vor allem Räikkönen. Die haben Spaß gemacht, auf und neben der Strecke.


Trotzdem: Darauf wollte ich gar nicht hinaus. Gibt es mehr Siegesrituale?

Beitrag Donnerstag, 12. Mai 2011
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Beiträge: 13287
MichaelZ hat geschrieben:
Mir fällt da gerade ein Spruch von Dieter Nuhr ein: "Früher war alles besser - aber wann war früher?"

Es stimmt schon, dass man alte Tage verherrlicht, das hängt mit dem menschlichen Gehirn zusammen. Man vergisst das schlimme oder verharmlost es und speichert die schönen Erinnerungen. Das ist auch ganz gut so, andernfalls könnte man sich von Schicksalsschlägen nicht erholen.

Ich persönlich kann schon nachvollziehen, dass man die alte Generation noch mehr Charakter zugesprochen hat. Wenn man sich mal Typen wie Regazzoni, Fittipaldi oder Mansell anschaut - die schauen schon ganz anders aus, als die "MIlchbubies" von heute. Trotzdem gibt es heute noch Charaktere, Button wurde ja schon genannt, extrem waren natürlich Montoya und vor allem Räikkönen. Die haben Spaß gemacht, auf und neben der Strecke.


Trotzdem: Darauf wollte ich gar nicht hinaus. Gibt es mehr Siegesrituale?



Ist doch Qautsch - Woher sollte ich z.Bsp. schöne Erinnerungen au den 50ern und 60ern hernehmen .
Wie wir ja auch schon feststellten war früher eben nicht ALLES Besser

Beitrag Freitag, 13. Mai 2011

Beiträge: 421
AWE hat geschrieben:
Sonnenschein hat geschrieben:
AWE, ich persönlich stehe einfach nicht auf die alte Leier, dass früher alles besser war. Das ist mir viel zu pauschal. Ich finde es besser, wenn man Meinungen an konkreten Dingen festmachen kann und ich lasse mich dann auch gerne überzeugen.

Was genau imponiert Dir an der alten Generation? Wer ist wieso Dein größter Held gewesen? Was vermisst Du an den aktuellen Topfahrern wie Alonso, Hamilton oder Vettel im Vergleich zu Deinen Idolen?



Die alte Leier stimmt ja auch nicht .
Das ein 2011er Lotus wesentlich sicherer ist als ein Lotus 72 ist so schlecht sicher nicht .
Das ich heute auf den Rennstrecken nicht hinter die Büsche muss ,wenn das warme red Bull den Weg nach draussen sucht ,ist ganz sicher ein gewaltiger Vorteil .
Und so gibt es hunderte Beispiele .

Ich persönlich stelle seit nun mehr 25 Jahren fast ,das die in den Autos immer mehr verweichlichen . Sie sind mit sicherheit fitter als jeder in den 50ern aber man bekommt immer mehr den Eindruck zum Schuhe zubinden müssen sie die Nanny rufen .
Einen Collins wird man in der aktullen F1 genauso wenig finden wie einen Moss .
Monaco 06 ,Türkei 10 oder Monaco 10 gab es meines Wissens in den 50er und 60 er Jahren nicht .
Manöver wie Schumi gegen Rubens hätten in den siebzigern wahrscheinlich zu Schlägereien in den Boxen geführt und Schumi hätte dabei keine gute figur gemacht . . Man stelle sich vor Rosberg sen . hätte in seiner aktiven Zeit in einem Fahrerlager einen auf Mannequin
gemacht . Die kollegen hätten sich vor Lachen noch drei GPs später gekugelt .
Als ich 86 das erste mal live dabei war ,da stand Nannini am Hoteltresen und hat meine F6 geraucht .
Heute musst du erst mal einen finden, der nicht in die Hosen macht ,wenn der Nachbar raucht mal abgesehen davon das seine Anstandsdame die ihm stets und ständig das Lätzchen hält.sofort ins Ohr flüstert ,das der Typ die falsche Marke raucht und schon dackelt
der große Rennfahrer seiner Nanny hinterher .
Natürlich ist das alles Teil des Systems ,nic ht von den Fahrern gemacht aber von den Fahrern auich nicht abgelehnt .
Und wenn da wirklich mal einer nicht so ganz mitspielt ,siehe Kimi . Montoya . Villeneuve gibt es sofort genug Weicheier ,die in die Presche springen .

Ich habe keine "großen Helden " ,Ich finde die gut ,die nicht ihren Arsch verkaufen ,damit sie Hose bekommen .
Und da zählt leider weder Alsonso ,Hamilton noch Vettel zu .

Collins hat seine Titelchancen zu Gunsten seines Teamkollegen geopfert , Moss hat sich gegen eine seiner Meinung nach falsche
Bestrafung seines Gegners gewehrt und dadurch seine Chancen auf den Titel eingebüst . Trips am Sarg von Behra und und und ....
Aktuelle Beispiele für auch nur annähernd ähnliches - totale Fehlanzeige .
In den siebzigern sind die Fahrer in Monaco aus dem Auto gestiegen und die Mechaniker mussten sie aus den Handschuhen schneiden ,weil die Hände keine Haut mehr hatten . Heute jammern die Fahrer ,weil sich sich Quali angeblich von einem Kolelgen behindert fühlen ,densie nicht mal gesehen haben . Das unterscheidet für mich die Kartoffel vom Radieschen .

Aber das ist ja alles noch nicht mal das schlimmste .
F1 1986 ( und erst ab da keinne ich die F1 live) war noch Racing ,F1 2011 ist reines Showprogramm insbesondere wenn man mal die Chance hat hinter die Kulissen zu schauen .
McLaren kam 1986 mit 2 Sattelzügen ,einem Hospility Bus und zwei Kleinbussen nach Ungarn , Williams hatte einen ähnlichen Fuhrpark
und Lotus seinen Volvo ,den Bus und einen 7.5 Tonner
Das karrt heute HRT an ,nur um seine Frsssburg zu betreiben .
Wenn ich richtig gezählt habe dann waren bei Red Bull letztes Jahr 8 40 Tonner unterwegs nur um die Brocken für den Tempel von A nach B zu bringen .

Sicherlich muss es nicht sein ,das das Getriebe auf der freien Wiese gewechselt wird aber Boxen ,die extra wegen 3 Tage Grand Prix frisch gefließt werden und Aussenberech der VIP Tempel wo donnerstag abend noch 50 Einheimische Terasse pflastern ,da gejht mir der Hut hoch .

Fahrer der 50er ,60er ,70er Jahre fuhren für Startgeld und Prämien und kauften sich hinterher vom ersparten ne Kneipe, ein kleines Hotel oder machten einen kleinen Fuhrbetrieb auf .
Sutil .um nur mal einen zu nennen fährt ein Jahr hinterher und hat mehr auf dem Konto also jeder arbeitende Fan ,in seinem und dem Leben seiner Kinder .
Die Fahrer damals hatten allein schon dadurch eine grundlegend andere Einstellung zum Sport ,zum Racing zu den Fans !!!

Das kann man jetzt weiter führen bis ultimo .


Deine gesellschaftskritische Haltung gegenüber der heutigen verschwenderischen Welt des Konsums ehrt Dich sehr. Ich stimme Dir zwar nicht in allen Punkten zu, kann Deine Meinung zu diesen Dingen nun besser verstehen.

Beitrag Freitag, 13. Mai 2011

Beiträge: 421
AWE hat geschrieben:
Heldenanbetung egal in welchem Bereich ist meiner Meinung nach nichts anderes als eine Flucht . Eine Flucht vor einem täglichen Leben das man als Jammertal empfindet . Ähnlich ist es mit dem Glauben an was und wen auch immer .
Die fanatischsten Glaubensanhänger findet man immer da wo die
Armut und das Elend am größten ist . Zufriedene Menschen glauben an sich selbst ,unzufriedene brauchen einen Heiland oder Heiligen .

Natürlich kann man jemanden gut und jemanden weniger gut finden aber das hat meiner Meinung nach auch nichts mit Fanatismus oder Heldenanbetung zu tun .


Das ist eine wichtige Erkenntnis!

Beitrag Freitag, 13. Mai 2011

Beiträge: 421
AWE hat geschrieben:
MichaelZ hat geschrieben:
Mir fällt da gerade ein Spruch von Dieter Nuhr ein: "Früher war alles besser - aber wann war früher?"

Es stimmt schon, dass man alte Tage verherrlicht, das hängt mit dem menschlichen Gehirn zusammen. Man vergisst das schlimme oder verharmlost es und speichert die schönen Erinnerungen. Das ist auch ganz gut so, andernfalls könnte man sich von Schicksalsschlägen nicht erholen.

Ich persönlich kann schon nachvollziehen, dass man die alte Generation noch mehr Charakter zugesprochen hat. Wenn man sich mal Typen wie Regazzoni, Fittipaldi oder Mansell anschaut - die schauen schon ganz anders aus, als die "MIlchbubies" von heute. Trotzdem gibt es heute noch Charaktere, Button wurde ja schon genannt, extrem waren natürlich Montoya und vor allem Räikkönen. Die haben Spaß gemacht, auf und neben der Strecke.


Trotzdem: Darauf wollte ich gar nicht hinaus. Gibt es mehr Siegesrituale?



Ist doch Qautsch - Woher sollte ich z.Bsp. schöne Erinnerungen au den 50ern und 60ern hernehmen .
Wie wir ja auch schon feststellten war früher eben nicht ALLES Besser


Mmmh? Ich hab mir Dich als alten Mann vorgestellt, der schon in den 50ern von Rennen zu Rennen gepilgert ist und heute mit weißem Rauschebart und Pfeife an seinem DualCoreRechner sitzt, um sich mit uns Grünschnäbeln über den wahren Geist der Formel 1 zu streiten.

Beitrag Freitag, 13. Mai 2011

Beiträge: 0
Nun seit Ihr aber von Hölzchen auf Stöckchen gekommen.

Die Siegerrituale sind meiner Meinung nach (auch) im Rahmen der Kommerzialisierung vereinheitlicht worden.

Der schöne Lorbeerkranz musste weichen, da er Sponsoraufnäher verdeckte und das Champagnerspritzen dient der jeweiligen Marke als Werbung.

Der Vettel-Finger stört mich genausowenig wie des Spaniers Stier-Gebaren.

Entscheidend ist für mich, dass ich überhaupt eine persönliche Geste und Mimik erkenne.

Was die "guten alten Zeiten" angeht und die Charaktere, von denen hier geschrieben wurde, gehöre ich ebenfalls zu den Nostalgikern.


Nigel Mansell, der erste Fahrer, dessen Karriere ich (ab 1986) verfolgt habe, war mit seinen teilweise theatralischen Auftritten ein Charakter.

Peter Collins, der 1956 in Monza seinen Wagen an Fangio abtrat, und Moss, der 1958 die Disqualifikation von Hawthorn verhinderte, und beide damit den eigenen Titel ausschlugen, sind für mich Helden, denen ihre Mitkonkurrenten auch als Sportsmänner und Menschen etwas bedeuteten.

Solche Reaktionen würde man aber heute als Dummheit bezeichnen und der Fahrer, der so etwas täte, würde vermutlich sein Cockpit verlieren.

Nun zu den heutigen Fahrern: Die Anforderungen haben sich dramatisch verändert. Stromlinenförmige Reflexwunder sind gefordert und Sponsortermine Bestandteil der Arbeit.

Was (von den Fans) gesucht wird sind Alleinstellungsmerkmale eines Fahrers, (ich weiss, ein blöder Begriff, der aus der Politik kommt) also Eigenschaften, mit denen sich der Fan seinen Fahrer "merken" kann.

Und da fällt mir bei Vettel seine ausgesprochen positive Ausstrahlung ein, und als "negativer Gegensatz" Sutils weichgespülte Antworten.

Senna bestach mit seiner Fähigkeit eine fehlerfreie Pole-Runde zu fahren.

Er war nicht ohne, wenn es um "Kämpfe" mit Prost ging, aber Hamilton wird aus meiner (heutigen) Sicht nicht mit ihm in einem Atemzuge genannt werden.
Auch nicht wegen seine kleinkindlichen Lügengeschichte...


Die Formel 1 wandelt sich und mit ihr die Leute. Als ich 1988 donnerstags vor dem GP in Spa ankam, konnte ich noch in der La Source parken und kam nach einem Augenzwinkern der Mechaniker von Minardi in´s Fahrerlager.

1992 war der Ort hermethisch abgeriegelt und ich wurde von Berni´s österreichischer "Privatarmee" des Fahrerlagers "verwiesen".

Mein Interesse an der Formel 1 ist nach wie vor vorhanden, denn es gibt immer wieder Highlights, allerdings begebe ich mich neben dem aktuellen Geschehen immer wieder in die Geschichte zurück, was mir sehr viel Spaß bereitet.

Echte Vergleichbarkeit aber halte ich für schwierig, da sich die Rahmenbedingungen und die Menschen als solche verändern, und weiterentwickeln.

Beitrag Freitag, 13. Mai 2011

Beiträge: 421
formel-kh, abgesehen davon, dass ich alles von dem, was Du gerade geschrieben hast unterschreiben würde, finde ich vor allem folgenden Satz wichtig:

"Solche Reaktionen würde man aber heute als Dummheit bezeichnen und der Fahrer, der so etwas täte, würde vermutlich sein Cockpit verlieren."

Während der letztjährigen Fußball-WM, als Deutschland gegen England spielte und der Schiedsrichter den Engländern den regulären Treffer verweigerte, haben wir vor dem Fernseher darüber debattiert, ob die deutschen Spieler nicht zum Schiedsrichter hätten gehen müssen, um diesen darüber aufzuklären, dass der Ball eindeutig hinter der Linie war.

Abgesehen davon, dass die Bild daraus einen Riesen-Skandal gemacht hätte, kann man fragen, ob man den Spieler für diese charakterliche Unzulänglichkeit verantwortlich machen kann, oder ob man sagt, die Unfairness begründe sich in der öffentlichen Meinung und was könne schon der einzelne Spieler dafür.

Ich hätte es super gefunden, wenn Manuel Neuer gesagt hätte "Der Ball war drin." Ich würde aber nicht ausschließen, dass z.B. Button in einem entsprechenden Moment ehrlich reagieren würde.

Beitrag Samstag, 14. Mai 2011

Beiträge: 45812
Wie schon mal gesagt, wir weichen vom eigentlichen Thema ab. Mir ging es vor allem darum, mal so Siegesrituale aufzuzählen.

Kein Siegesritual, aber doch ein Ritual, das Felipe Massa kürzlich preisgab: Demnach habe er IMMER in der Nacht auf Sonntag vor dem Rennen Sex. Jetzt sollte man mal zurückschauen, ob auch jedes Mal seine Frau vor Ort war... :D

Beitrag Samstag, 14. Mai 2011
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Beiträge: 13287
Sonnenschein hat geschrieben:
formel-kh, abgesehen davon, dass ich alles von dem, was Du gerade geschrieben hast unterschreiben würde, finde ich vor allem folgenden Satz wichtig:

"Solche Reaktionen würde man aber heute als Dummheit bezeichnen und der Fahrer, der so etwas täte, würde vermutlich sein Cockpit verlieren."

Während der letztjährigen Fußball-WM, als Deutschland gegen England spielte und der Schiedsrichter den Engländern den regulären Treffer verweigerte, haben wir vor dem Fernseher darüber debattiert, ob die deutschen Spieler nicht zum Schiedsrichter hätten gehen müssen, um diesen darüber aufzuklären, dass der Ball eindeutig hinter der Linie war.

Abgesehen davon, dass die Bild daraus einen Riesen-Skandal gemacht hätte, kann man fragen, ob man den Spieler für diese charakterliche Unzulänglichkeit verantwortlich machen kann, oder ob man sagt, die Unfairness begründe sich in der öffentlichen Meinung und was könne schon der einzelne Spieler dafür.

Ich hätte es super gefunden, wenn Manuel Neuer gesagt hätte "Der Ball war drin." Ich würde aber nicht ausschließen, dass z.B. Button in einem entsprechenden Moment ehrlich reagieren würde.




Da sagt der Jopi Heesters der F1 doch mal, das so ein Verhalten auf dem Fussballplatz weltweit ,incl. den halbwegs bebildetewn
deutschen Schichten sicherlich nicht dazu beigetragen hätte ,Deutschland und den deutschen Sport in ein schlechtes Licht zu rücken .

Beitrag Montag, 16. Mai 2011

Beiträge: 45812
Keine Siegesrituale mehr?

Beitrag Montag, 16. Mai 2011
0ph 0ph

Beiträge: 1356
Nicht auf Fahrer bezogen und auch nicht F1, aber in Indy wird das Auto ja immer mit dem Fahrer "geehrt" ;)

Und Milch gibts da auch noch.

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