Siege durch Disqualifikation

Ich möchte hier mal eine komplette Liste der Sieger zusammenstellen, die erst nachträglich gewonnen haben, weil der Sieger disqualifiziert wurde. Brasilien 2003 klammere ich mal aus, denn da wurde Kimi Räikkönen ja nicht disqualifiziert. Bisher kenne ich nur einen solchen Fall:

Japan 1989: Alessandro Nannini (Benetton Ford), weil Ayton Senna (McLaren Honda) wegen Auslassens der Schikane disqualifiziert wurde. Dadurch wurde auch Alain Prost Weltmeister. Es war eine mehr als umstrittene Entscheidung der Rennleitung.

Kennt ihr weitere Sieger, die durch Disqualifikationen anderer profitiert haben?

1982 wurden in Rio Piquet als Sieger und Rosberg als Zweiter wegen illegaler Wassertanks (Gewichtsreduzierung!) disqualifiziert. Prost war der lachende Dritte. Aber auch Prost hatte Pech. 1985 wurde er in Imola zwar als Sieger im Mc Laren abgewunken, später aber wegen Untergewichts aus der Wertung genommen. Elio de Angelis auf Lotus erbte den Sieg.

Danke! Ja so oft ist das ja noch nicht passiert!

Da hätten wir noch Damon Hill in Spa 1994; Als Zweiter im Ziel, als Erster gewertet. Der ursprüngliche Sieger Michael Schumacher wurde wegen eines illegalen Unterbodens an seinem Benetton disqualifiziert.

hunt 1976 in brands hatch: http://www.grandprix.com/gpe/rr273.html

@Benway: Stimmt damals gewann Niki Lauda noch nachträglich das Rennen, weil James Hunt die Strecke abgekürzt hatte. Die Disqualifikation Hunts erfolgte erst nach einem Ferrari-Protest, der 12 Tage nach dem Italien GP in Paris verhandelt wurde.

Bleimula66 hat geschrieben:

1982 wurden in Rio Piquet als Sieger und Rosberg als Zweiter wegen illegaler Wassertanks (Gewichtsreduzierung!) disqualifiziert. Prost war der lachende Dritte. Aber auch Prost hatte Pech. 1985 wurde er in Imola zwar als Sieger im Mc Laren abgewunken, später aber wegen Untergewichts aus der Wertung genommen. Elio de Angelis auf Lotus erbte den Sieg.

Hab mich mal schnell schlau gemacht: In Imola 1985 war Alain Prost 538 statt 540 Kilogramm schwer.

Eine der skurrilsten Geschichten hat sich bei den Indy 500 1981 abgespielt. Bobby Unser und Mario Andretti absolvierten während einer Gelb-Phase ihren Boxenstopp. Nach diesem überholte Unser unter Gelb insgesamt acht Autos (unterhalb der weißen Linie) und gewann das Rennen.

Daraufhin wurde er am Montag von den Offiziellen mit einer Runde Rückstand bestraft. Andretti, der als zweiter das Ziel erreicht hatte, sah sich als Sieger und nahm einige Tage später den Siegerpokal in Empfang. Doch im Oktober desselben Jahres (!) wurde doch wieder Unser der Sieg zugesprochen.

Hier der Text vom englischen wiki:

After a pitstop on lap 149 Bobby Unser and Mario Andretti pass cars under the caution flag lineup as they exit the pits. Unser goes on to win the race, his third career Indy victory, and Andretti finishes second.
However, when official results are posted Monday morning, Unser was penalized one lap for the infraction, and Andretti was declared the winner. Unser's Penske Team appeals the decision, and in October, a USAC appeals court reverses the ruling, reinstating Unser to first place, and instead fines him $40,000. USAC later acts to clarify its vague yellow flag rules and bring them into line with CART's existing rules stating that cars rejoining from the pits during a caution must not pass any cars in front of them, lapped or otherwise. After being declared the winner following this long and contentious debate, Unser announces his retirement.

Hier noch ein Bild von Andretti mit der Warner Borg Trophy



(c) www.indianapolismotorspeedway.com

Man sieht also, nicht nur in der Formel-1 werden Strafen plötzlich wieder rückgängig gemacht bzw. Monate später noch Korrekturen am Ergebnis vorgenommen. Danke für die Story, pironi!