Mit Schweden die ein Formel 1 Auto testeten, kann ich leider nicht dienen, aber ich habe ein Porträt über Ronnie Peterson geschrieben, dass ich auf einem anderen Formel 1 Forum auch gepostet habe.
Ronnie Peterson
Bengt Ronald Peterson wurde am 14. Februar 1944 in Örebro (Schweden) als Sohn eines Bäckers geboren. Er war einer der schillernsten Persönlichkeiten Mitte der 70er Jahre in der Formel 1.Von seinen 123 Grand-Prix Rennen konnte er insgesamt 10 Rennen gewinnen.
Ronnie Peterson, debütierte beim Grand-Prix von Monao, 1970 mit dem privaten March von Colin Crabb, einem steinreichen Briten und kam auf Anhieb als 7. ins Ziel. Bald wurde klar dass, Ronnie Peterson ein Weltklassetalent war. Er war der Senkrechtstarter des Jahres und mit einem wesentlich schnelleren Werks-March 711 schaffte er 1971 vollends den Durchbruch, er belegte, viermal den zweiten Platz bei einen Grand-Prix und am Ende der Saison wurde er zweiter in der Fahrerweltmeisterschaft (33. Punkte) hinter Jackie Stewart. Beim Grand Prix von Italien fehlte ihm nur eine Hundertstelsekunde zum Sieg, ganz nebenbei wurde er noch Formel 2 Europameister.
Harte Rückschläge kamen 1972 auf den Shooting-Star der vergangenen Saison zu, er konnte lediglich 12 WM-Punkte einfahren. Aber das war nicht seine Schuld, sondern die seines Wagens, einem March 721X, der eine einzige Enttäuschung war. Da sein Team in finanzielle Nöte geraten war und ihm für die nächste Saison keine vernünftige Perspektive bieten konnte, nahm er das Angebot von Lotus an.
Erste große Erfolge stellten sich 1973 ein, nachdem er zu Lotus gewechselt war. Er feierte seinen ersten Sieg, beim Grand-Prix von Frankreich in Le Castellet und bald sollten weitere Siege folgen. Er konnte auch die Grand-Prix von Österreich auf dem Österreichring, den Grand-Prix von Italien in Monza und den Grand-Prix der USA in Watkins Glen gewinnen. Mit einem dritten Platz (52. Punkte) in der Fahrerwertung schloss er die Saison ab.
Als sein damaliger Teamkollege Emerson Fittipaldi, 1974 zum Mc Laren-Team wechselte, war Peterson für die nächsten zwei Jahre die Nummer 1 im Team von Lotus. Ronnie Peterson mühte sich 1974 mit dem in die Jahre gekommenen Lotus ab. Er konnte jedoch beim den Grand-Prix´s von Monaco, Frankreich und Italien siegen. Seine WM-Bilanz blieb allerdings weit hinter den Erwartungen zurück. Er belegt nur einen fünften Platz (35. Punkte) in der Fahrerwertung. 1975 konnte er keinen einzigen Grand-Prix gewinnen und am Ende reichte es sogar nur für einen 13. Platz in der Endwertung (7. Punkte).
Frustriert kehrte Peterson 1976 zu seinem ehemaligen Team March zurück, nachdem er am 25. Jänner in Brasilien noch für Lotus, an den Start gegangen war. Insgesamt 10 WM-Punkte konnte Peterson 1976 für March erzielen, eine enttäuschende Bilanz, die nur durch seinen Sieg in Italien etwas geschönt wurde.
Als er für 1977, von Ken Tyrrell das Angebot bekam den revolutionären Tyrrell P-34 Sechsräder zu fahren nahm er die neue Herausforderung an. Das Auto erwies sich allerdings als Katastrophe. Nicht einen einzigen Sieg konnte er damit erziele und er wurde häufig von seinem Teamkollegen Patrick Depailler überrundet. Zweifel an seinem Talent wurde laut.
Ronnie Peterson war jedoch für die Saison 1978 zuversichtlich, seinen Ruf wieder her stellen zu können, da man ihm bei Lotus, wo man sich an seine Erfolge erinnerte, die er für das Team eingefahren hatte, als Nummer 2 Pilot neben Mario Andretti verpflichtete.
Andretti zunächst unsicher, ob Ronnie Peterson die Einstufung zum Nummer 2-Fahrer auch wirklich akzeptieren würden, war überrascht. Peterson zeigte Charakter und nahm die Rollenverteilung klaglos hin. Das Arrangement zwischen den beiden klappte hervorragend, beide dominierten im Lotus 79 die Konkurrenz und führten sogar vor Carlos Reutemann und Niki Lauda in der Gesamtwertung. Obwohl Peterson mit dem Lotus in diesem Jahre sichtlich schneller als Mario Andretti war, hatte er nur dann freie Fahrt, wenn sein Teamkollege nicht mehr im Rennen war.
„Es ist mein Geschäft, für Mario zu fahren“ sagte er dazu nur. “Ich unterschrieb den Vertrag mit offenen Augen, wenn ich mein Wort nicht halte, wer würde mir noch vertrauen?“ Nachdenklich fügte er hinzu: möglicherweise hatte ich die Chance meines Lebens, doch ich durfte sie nicht war nehmen.
Peterson war in der Topform seines Lebens. Es gelangen ihm dabei Siege in Kyalami und am Österreichring, sowie Plätze unter den ersten Drei, in Zolder, Jarama, Anderstorp, Frankreich und Zandvoort. Mitte der Saison konnten, die Verantwortlichen bei Lotus eigentlich nicht mehr übersehen, dass Peterson eigentlich der Spitzenpilot war. Er fuhr einfach brillant und nach dem er den Grand-Prix von Österreich gewonnen hatte, trennten Peterson nur noch neun Punkte vom bis dahin in der Geamtwertung führenden Andretti.
Für die Saison 1979 hatte Ronnie Peterson bereits ein Vertrag, bei Mc Laren unterzeichne. Dort wäre er die Nummer 1 gewesen Leider kam es nicht mehr dazu. Sein großes Ziel, Formel 1 Weltmeister zu werden, erreichte er leider nie, denn Ronnie Peterson starb am 11. September 1978, einen Tag nach seinem Unfall beim Grand-Prix von Italien in Monza.
Wenige Sekunden nach dem Start ereignete sich der schwere Unfall. Autos standen in Flammen und schließlich herrschte vor der ersten Schikane das totale Chaos. Riccardo Patrese wurde als Auslöser, der Massenkarambolage, gesehen. Erst Jahre später entscheidet ein Gericht, dass es vielmehr die Schuld von James Hunt war. Zum Unfall war es gekommen, als Patrese versuchte mit seinem Arrows an James Hunt mit dem Mc Laren vorbei zugehen und sich die beiden Fahrzeuge berührten. Hunt wiederum krachte in die Seite von Petersons Lotus, der dadurch mit der rechten Leitplanke kollidierte. Von dort schoss er wieder auf die Strecke, wo er von Vittorio Brambilla´s Surtees gerammt wurde, der versuchte dem Chaos auszuweichen. Peterson´s Lotus fing Feuer. Das lichterloh brennende Wrack wurde sofort von den unverletzten Fahrern umringt. James Hunt, Patrick Depailler und Clay Regazzoni arbeiteten sich bis zum Verunglückten Peterson vor und zogen ihn aus seinem Auto.
Ronnie Peterson wurde wegen seiner schweren Beinverletzungen ins Krankenhaus gebracht, anfänglich wurden seine Verletzungen nicht als lebensgefährlich eingestuft. Auf den Röntgenaufnahmen zählte man insgesamt 27 Brüche in den Füssen und Beinen. Aufgrund der schlechten Blutversorgung in seinen Beinen kam es zu Komplikationen, die eine sofortige Operation notwendig machten. Die Knochen sollten nun mittels Nägeln in eine bessere Position gebracht werden.
Nach Angaben der behandelten Ärzte verlief die Operation planmäßig, man ging davon aus, dass sich Ronnie Peterson vollständig erholen würde. Wie man heute weiß leider ein Irrtum. In der Nacht verschlechterte sich der Gesundheitszustand von Ronnie Peterson dramatisch. Er entwickelte Atemprobleme und musste, künstlich beatmet werden. Eine Röntgenaufnahme offenbarte, viel kleine Embolien in seiner Lunge. Seine Nierenfunktion war stark zurückgegangen und er war ohne Bewusstsein. Eine Neurologische Untersuchung ergab, dass es Anzeichen einer schweren Hirnschädigung gab. Man informierte Colin Chapman und Bernie Eccelstone über die dramatischen Entwicklungen der letzten Minute. Die beiden machten sich sofort auf den Weg, vom Como ins Krankenhaus nach Mailand, und trafen wenig später dort ein. In der Zwischenzeit hatte sich die Situation weiter verschlechtert. Die Neurologen konnten nur noch den Hirntod feststellen.
Er hinterließ seine Frau Barbro und seine dreijährige Tochter Nina-Louise. Barbro konnte den Tod ihres Mannes nie ganz verkraften und nahm sich im Dezember 1987, knapp 9 Jahre nach der Tragödie von Monza, im Badezimmer ihres Hauses das Leben. Nina-Louise wurde von Ronnie`s Bruder Tommy großgezogen.
Ronnie Peterson war mit Leib und Seele Rennfahrer, mit seinem Kampfgeist und seiner Risikobereitschaft eroberte er die Herzen der Zuschauer. Ronnie Peterson´s Tod war ein großer Verlust für den Rennsport, er hinterließ eine große Lücke.
Wenige Wochen nach Ronnie Peterson, am 20. Oktober 1978 stirbt sein schwedischer Landsmann, Rennfahrer-Kollege und Freund Gunnar Nilson an den Folgen seiner Krebserkrankung, Schweden hatte innerhalb weniger Wochen zwei ihre Formel 1 Piloten verloren.